Innenpolitik Mindestrente

wandersmann
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RE: Mindestrente
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf freddy-2015 vom 12.02.2019, 11:10:33
 
Weil du die Preise eins zu eins übernimst.
Ein Brötchen hat auch mal 5 Pfennig gekostet und stieg nachher auf 50 Pfennig.
Die laufende Inflation (wenn auch gering) vernebelt uns die Sicht.
Seit es den EURO gibt haben die fast alle Preise jährlich angepasst.
Die Euro Umstellung hat nicht die Preise verdoppelt, die Zeit hat das geschafft.

Das wäre bei der DM genauso passiert.
(früher war alles Besser-Faktor) 

 

Ein recht aussagekräftiger Indikator um solche Vergleiche sinnvoll durchzuführen ist (für mich jedenfalls) immer der, der eine Aussage darüber trifft, wieviel Stunden ich heute im Vergleich zu früher arbeiten muss, um mir vergleichbares zu kaufen.
freddy-2015
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RE: Mindestrente
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf wandersmann vom 12.02.2019, 14:10:06
@ Wandersmann  :  wieviel Stunden ich heute im Vergleich zu früher arbeiten muss,
um mir vergleichbares zu kaufen.



@ Freddy  :
Da fasst du aber ein heisses Eisen an.
90 % der kaufbaren Artikel sind billiger geworden, alleine durch die Massenproduktion, Importe aus Billiglohnländern in Europa sowie China.
Die ganze Welt reisst sich darum billig zu liefern.
Total daneben also noch krasser sind die Flüge, da sind die Preise ins Bodenlose gefallen.
Früher gab es keine Flüge für 50 Euro oder 100 DM.
Ein TV Gerät ist auch ständig billiger geworden,
wenn du nicht gerade ein Fan von immer--den neuesten Geräten--bist.
Flachbildschirme früher 2000 heute 300.
Brot beim Bäcker teuer, aber wer kauft noch Brot beim Bäcker.?
Schokolade ist auch zu Billig, noch schlimmer der Kaffee, einfach zu billig.
Klamotten ab 5 Euro der totale Wahnsinn.
Was teuer geworden ist habe ich ja schon geschrieben.

 
freddy-2015
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RE: Mindestrente
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf sammy vom 12.02.2019, 11:42:56
 

Übrigens, Löhne und Renten haben sich wohl nicht adäquat zu den Preissteigerungen entwickelt, ein Blick auf alte Gehaltsabrechnungen genügt schon.
geschrieben von sammy

 
Es kommt darauf an welchen Zeitpunkt du wählst Sam.
Die letzten Jahre wurde kräftig nachgelegt bei den Löhnen.
Bei den Renten ebendalls, nur (und das ist das Thema hier)
nicht bei den Kleinrenten.
Da drehen wir uns im Kreis.
Denn da nützen 5 % mehr auch nichts.

Es gibt nunmal viele arbeitenden Menschen, da lohnt es sich.
Es gibt auch Rentner da ist das genauso.
Was die Neurentner betrifft (ich auch) die spüren die Agenda 2010.

Da hat Merkel geschlafen und sich auf unsere Kosten tot-gespart.

Die 2 Sünden der SPD und Union.
Anderes Thema.

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lupus
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RE: Mindestrente
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 12.02.2019, 13:18:08

Wenn jemand nahe am Mindestlohn lebenslang gearbeitet hat und sich ein wenig Erspartes zurückgelegt hat, dann sollte er dies behalten dürfen und nicht vorher verprassen müssen. Die Sparsamen und Vorsorgenden würden ja bestraft.
 
geschrieben von karl
Hallo Karl,
das sind doch die Grenzen für  Geldzahlungen die Bedürftigkeit mindern sollen.
Für eine Prüfung selbst erscheint mir der Vergleich zur Steuererklärung durchaus gegeben.
Bei Geldzahlungen , also z.B. ESt, ist die Offenlegung der persönlichen finanziellen Verhältnisse in einer Erklärung  sebstverständlich geworden.
Wenn nun aber jemang Geld erhält, soll diese Offenlegung auf einmal unerträglich sein?
Das kann doch eigentlich nur der sagen der eine Ablehnung fürchten muß und deshalb so eine Diskussion entfacht.
Welche Verhältnisse zur Nichtzahlung führen sollen ist doch eine ganz andere Sache.
lupus
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lupus
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RE: Mindestrente
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2019, 11:27:04

Ich wäre einfach für eine gerechtere Welt ohne zu wissen wie ich sie zu einer besseren machen könnte.
 
Genau das ist der Kernpunkt! Und ich weiß es auch nicht.
lupus
olga64
olga64
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RE: Mindestrente
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 12.02.2019, 13:18:08
 
 
..


hubertusheil.jpg


 

Es geht ihm darum, dass Menschen, die gearbeitet haben, mehr Geld im Alter erhalten als solche, die nie gearbeitet haben und er möchte das ohne Bedürftigkeitsprüfung einfach als Anerkennung der Lebensleistung so machen.

Wenn jemand nahe am Mindestlohn lebenslang gearbeitet hat und sich ein wenig Erspartes zurückgelegt hat, dann sollte er dies behalten dürfen und nicht vorher verprassen müssen. Die Sparsamen und Vorsorgenden würden ja bestraft.

Der Chefredakteur von Cicero, Christoph Schwennicke, schwallte m. E. nur dumm rum.

Karl

 
geschrieben von karl
Da ist sie schon wieder, die missverständliche Formulierung "jeder, der gearbeitet hat....". Zu Recht werden das diejenigen monieren  - viele Frauen im Westen - die Haus und Familie arbeiteten oder auch Kleinst-Selbstständige. Die haben auch"gearbeitet", es aber versäumt, in die Rentenversicherung oder eine andere Vorsorgeeinrichtung einzubezahlen. Im Alter haben sie dann keine Rentenansprüche und müssen sich "vom Staat" alimentieren lassen, in dem sie Grundsicherung beantragen.
Denen nützt eine 'Grenze von 35 Jahren Einzahlung auch nichts, weil sie diese trotz evtl. Kindererziehung und Pflegeleistung an Angehörigen nie erreichen werden.
Ich bin für eine Überprüfung, wie hoch das Vermögen eines solch Bedürftigen ist. Wer will wo ansonsten eine Grenze ziehen, was "ein wenig Erspartes" ist und was mehr? Es kann dann ja erträgliche Freigrenzen geben, aber wenn  jemand von der Solidargemeinschaft Leistungen erhält, muss er dieser auch 'Rechenschaft abgeben. Das ist keine Strafe, sondern eine ganz normale Sache, wie ich finde. Und nur solche, die hier vielleicht etwas verbergen wollen, würden sich dagegen sträuben.
Kompliziert wird diese SPD-Respek_Rente dadurch ,dass jemand, der Jahrzehnte in die Rentenversicherung einbezahlte und auch nicht mehr herausbekommt als jemand mit dier Respektrente dann davon halten wird. Er wird nachdenklich werden, warum er den anderen Weg gegangen ist, was ich nachfühlen kann.

Etwas unseriös erscheint mir derzeit auch ,dass sich die SPD sträubt, Gegenfinanzierungsaussagen zu machen. DAs erregt auch bei mir den Verdacht, dass sie dringend an einem neuen Profil arbeitet, insbesondere wegen der bevorstehenden Wahlen zur EU und in Ostdeutschland.
ABer die ERfahrung hat auch gezeigt, dass mit oft nicht 1:1 realisierbaren, neuen Sozialprogrammen und fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten die Partei die Linke doch besser ist als die SPD, schon deshalb, weil die Linke sich auch im Bund wenig GEdanken machen muss, hier mitregieren zu können.
Bei der Finanzierung steht ja immer die grosse Frage im Raum, wieviel wir unseren Nachfahren noch zumuten wollen, diese Kosten zu stemmen mit der PRognose, dass sie es dereinst, wenn es so weit ist, sehr viel schlechter dastehen als die heutige Seniorengeneration (die Altersarmut liegt in diesem Bereich bei ca 3%; die Kinderarmut bei 15%)! Olga

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Karl
Karl
Administrator

RE: Mindestrente
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 12.02.2019, 16:00:09
Olga64
"Kompliziert wird diese SPD-Respek_Rente dadurch ,dass jemand, der Jahrzehnte in die Rentenversicherung einbezahlte und auch nicht mehr herausbekommt als jemand mit dier Respektrente dann davon halten wird. "
Das wurde gestern bei Plasberg doch angesprochen und die Antwort von Herrn Heil war eindeutig: Jeder der Anspruch auf mehr hat, wird auch mehr bekommen. Die Grundrente sei ein Schutz nach "unten" und keine Grenze nach "oben". Die Grundrente erhielten Menschen, die 35 Jahre gearbeitet hätten als Minimum. Die scharfe Grenze zwischen 34 und 35 Jahren soll beim Feinjustieren in den anstehenden Verhandlungen noch geglättet werden.

Die Finanzierung der benötigten 4 Milliarden scheint mir kein unmögliches Unterfangen zu sein. Die Abschaffung des Soli kostet etwa 9 Milliarden. Deutschland will die Verteidigungsausgaben auf 1,5 Prozent des BIP erhöhen. 2017 war das deutsche BIP bei 3388 Milliarden, davon wären 1,5% 50,82 Milliarden.  

Der innere Frieden sollte uns auch etwas wert sein.


Karl
werderanerin
werderanerin
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RE: Mindestrente
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Karl vom 12.02.2019, 16:32:08

Selbst wenn diesem "Heilmodell" auch die CDU zustimmen sollte (glaub ich nicht...) stellt sich doch gleich auch die Frage nach den folgenden Generationen...denn wer erreicht dann noch diese 35 Arbeitsjahre ???

Ist das nicht auch wieder nur ein Modellentwurf, der keinen langwierigen Bestand hätte, sind da perspektivisch nicht ganz andere Modelle gefragt...um das Rentenproblem an sich zu erneuern.
Wir stochern doch nur immer in Teilen der Rente herum, mehr nicht !

Um das Mindestrentenmodell, wie das Heilsche zu vermeiden, müssen am schnellsten die Mindestlöhne hoch und das entscheidend sonst ändert sich nie etwas !

Da sollte man ran - ENDLICH !!!
Diejenigen, die lange gearbeitet haben aber eben nie dafür adäquat entlohnt wurden/werden..., müssen geschützt werden !


Kristine 

RE: Mindestrente
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 12.02.2019, 16:32:08

Und dabei geht es nicht nur um den inneren Frieden, sondern darum, Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, nicht in die komplette Armut abrutschen zu lassen. Diese Reinigungsfrau bei Plasberg hat ihre Sache sehr gut und überzeugend vertreten, davon können wir alle etwas lernen.
Was ist eigentlich so schlimm daran, dass solche Leute vom Staat unterstützt werden, auch wenn sie durch ihren geringen Verdienst nicht so viel für die Rente einzahlen konnten als die besser Verdienenden? Ich finde es nur traurig, wenn dann so jemand später nicht einmal seinen/ihren Ruhestand  genießen und sich nichts gönnen kann. Im übrigen, wenn man schon an die Wirtschaft denkt, erlaubt ihnen eine bessere Rente auch, mehr zu konsumieren. Das kommt dann auch wieder der Wirtschaft zugute.

P.S. Ja, Werderanerin, das ist es. Wenn die Löhne adäquat wären, brauchte der Staat gar nicht einzuschreiten, dann hätten sie sowieso eine höhere Rente. Auch darauf hat diese Frau hingewiesen.
 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 12.02.2019, 16:32:08

Ich halte es nach wie vor für unseriös, wenn als Finanzierung dann Komplexe herangezogen werden, die vorher schon vereinbart waren und dann einfach gestrichen werden.
So z.B. der Soli,der von Anfang an zeitlich begrenzt werden sollte und dieses Jahr hinfällig würde (übrigens nicht für die sog. Reichen, sondern genau für diejenigen, die immer mehr finanziell geschröpft werden = Mittelstand).
Und die in Wales 2014 gegebene Zusage, den Verteidigungshaushalt prozentual zu erhöhen, wegfallen lassen? Also unsere Soldaten und Soldatinnen weiterhin in Equipments auf Auslandseinsätze schicken, die lebensgefährlich sind?
Ich bin mal gespannt, wie sich dies auf den "inneren Frieden" auswirken wird, aber dieses Mal betrachtet aus der Perspektive der jungen Leistungsträger, die dies bezahlen, bzw. auf frühere Zusagen zu ihren Gunsten verzichten müssen.

Ich habe ja gar nichts dagegen, wenn jemandem auch im Alter geholfen wird, der es - aus welchen Gründen auch immer - vorher nicht schaffte, seine Weichen selbst zu stellen. ABer weshalb werden dann immer wieder in Talkshows ehrbare Putzfrauen als Argument bemüht? Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde - weshalb muss eine Frau, die sich doch gut darstellt und ausdrückt - so lange als unterbezahlte Putzfrau arbeiten? Ich persönlich kenne die ja nicht, wenn ich berücksichtige, dass hier in Bayern eine Putzfrau 16.-- Euro pro Stunde und mehr verdient und dies auch gerne bezahlt wird, weil man auf sie angewiesen ist.
Warum zeigt nie jemand RentnerInnen, die gut mit ihrer Rente klarkommen und die sich in der Mehrheit befinden?
Das Gros unserer Berufstätigten arbeitet auf guter GEhaltsbasis, was auch unsere starke Binnenkonjunktur zeigt. Bürdet man denen noch mehr Lasten auf, lahmt auch diese und die Einzahlungen in Steuer- und Sozialkassen werden wieder sinken und ambitionierte Sozialversprechungen versinken dann ebenfalls.
Ich jedenfalls bin sehr froh, dass ich in Anbetracht dieser Diskussionen nie auf solche Hilfen angewiesen sein werden und bedaure auch unter diesem Aspekt die Menschen, die Hilfe benötigen. Dieses Geschacher ist das eigentlich Unwürdige in dieser Sache. Olga
 


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