Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von dutchweepee
Der Song ist besser als Alles, was ich in letzter Zeit aus Deutschland zu hören bekommen habe und das Video ist kaum zu toppen! Das passt zu vielen Themen, die wir im ST beackern, aber eben auch hier besonders.




...und dazu eine weiße Doppel-Vinyl *seufz*
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 30.01.2020, 01:59:44

Ich halte zwar nicht viel von ideologischen Lieder.
Aber dieses Lied von Peter Maffay gefällt mir, 👍 Phil.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2020, 19:35:33
Richtig erkannt !
Jeder entscheidet , was er liest und denkt , darum erwarte du nie eine Antwort von mir .
Das stimmt natürlich.
Bei mir ist es so, dass, wenn ich neue Menschen kennenlerne und die mich zu sich nach Hause einladen, ich gerne deren Bücherregale in Augenschein nehme (früher ging das leichter als heute, wo viele ihre 'Bibliothek am E-Book-Reader gespeichert haben). DAs vermittelte mir dann schon einen ersten, besseren Eindruck von diesen Leuten, wenn ich feststellen durfte, was die da so stehen habe.
Allerdings sagt es auch wenig aus, weil viele Bücher zwar gekauft,aber dann doch nicht gelesen werden. Und dann gibt es noch die Attrappen in Buchform, wo sich dahinter die Schnapsflasche verbirgt.
Aber entscheidend für mich und meine menschlichen Kontakte war immer schon die entsprechende Gesinnung, also auch ausgesprochene Gedanken oder BEkanntgabe der Lektüre.
Da erübrigen sich dann viele Antworten - weil ich mir diese dann einfach selbst zusammenreime. Olga

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64

Nächste Woche beginnt der Prozess gegen Stephan Ernst, dem mutmasslichen Mörder des Politikers, Walter Lübcke.
SEine Mutter veröffentlicht seit Jahren in den asozialen Hetzwerken Beiträge gegen Flüchtlinge. Aktuell ruft sie zu Spenden für ihren Sohn auf, "damit dieser ein faires und rechtsstaatliches Verfahren erhält". Sie nennt den Aufruf "Hilfe Kassel", wohl in Anlehnung an "stille Hilfe", wo eine Organisation Opfern von NS-Kriegsverbrechern und Neonazis beisteht.
Neben der KOntonummer für ihren Sohn hat sie ein Foto desselben veröffentlicht in einem gestreiften Hemd, das vermutlich an die Zebrakleidung von KZ-Häftlingen erinnern soll.
Ihren Sohn wird sie vermutlich nie mehr im familiären Kreis erleben dürfen - .
Stephan Ernst fiel schon als Heranwachsender an seinem Wohnort auf, wo er Diebstähle beging und sich die Anwohner noch heute an ihn erinnern und ihn schon damals in Richtung "schiefe Bahn" verorteten.
Mit 15 setzte er ein Mehrfamilienhaus in Brand, in dem Türken lebten.
Mit 29  stand er in der Toilette des Wiesbadener Hauptbahnhofes und stach am Urinal einen Mann türkischer Herkunft in den Rücken; als sich dieser umdrehte, nochmals in den Brustbereich. Nur ärztliche Kunst konnten diesem Mann das Lben retten.
Es ging aber weiter: Rohrbomben im Auto, das zwischen Containern stand, wo Asylbewerber lebten. Mit 21 Jahren stand er wegen gefährlicher Körperverletzung, Brandstiftung und versuchten Mordes vor Gericht und wurde zu einer Jugendstrafe von 6 Jahren verurteilt, wovon er 4 Jahre abgesessen hatte.
Er zog dann nach Kassel, wurde Mitglied der NPD, die ihn allerdings wieder rauswarf, als der die Mitgliedsbeiträge nicht bezahlte. ABer die Kontakte blieben bestehen.
Er griff einen Lehrer mit einer Bleikugel durch das Küchenfenster an,d er sich für Flüchtlinge engagierte.
Bei einer Demo gegen die Wehrmachtsausstellung 2003 würgte er eine Frau und so ging es weiter, bis er sich anscheinend aus dieser Szene zurückgezogen hatte.
Er heiratete eine Migranting (Russin) und hat mir ihr Kinder.
Im Oktober 2015 trat er wieder in Erscheinung mit seinem Freund Markus Hartmann und beschimpfte das spätere Mordopfer Lübcke als dieser für die Aufnahme von Flüchtlingen informierte - dieser Politiker wurde dann mutmasslich von Stephan Ernst hingerichtet.
Diese Tat hat er gestanden, dann das Geständnis widerrufen und sie seinem Freund Markus Hartmann ,der ebenfalls verhaftet wurde, zugeschoben.
Ich hoffe, dass Herr Ernst eine gerechte Strafe erhält und das Gefängnis zu seinen Lebzeiten nicht mehr verlassen wird. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64

Gestern begann der Prozess gegen die mutmasslichen Mörder des Politikers Lübcke vor einem Jahr.
Stephan Ernst trat unbedeckt in den Gerichtssaal, war ordentlich gekleidet - sein "Freund" bedeckte sich mit einem Aktendeckel, um vermutlich den Kameras und den Blicken der Angehörigen des Herrn Lübcke aus dem Wege zu gehen.
Die Witwe war mit ihren beiden Söhnen im Gerichtssaal - man mag sich gar nicht vorstellen, wie viel Kraft so etwas kostet.
Anwaltschaftlich vertreten wird Herr Ernst von einem Juristen aus der Pegida-Szene und von einem Juristen mit Migranten-Hintergrund, der schon Anwalt beim NSU-Prozess in München war.
Dies ist wohl eine entsprechende Taktik des Hauptverteidigers von Herrn Ernst, der sich bitter beklagte, dass im Rahmen der Pflichtverteidigung kein weiterer Anwalt zugelassen sei.
Der Prozess soll bis mindestens Oktober dauern; insbesondere für Herrn Ernst, dem u.a. auch Mordversuch an einem Iraker auf einer Wiesbadener Toilette zur Last gelegt wird, kann es gut sein, dass er ausser einer lebenslänglichen Strafe noch Sicherheitsverwahrung erhält und somit das Gefängnis lebend nicht mehr verlassen würde. DAs Gericht wird entscheiden. Olga

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 30.01.2020, 15:39:58

@ olga64
Was unterscheidet den Mord an einem Regierungspräsidenten verglichen mit einem Mord an einem x-beliebigen Familienvater in einem x-beliebigem Szeneviertel im Ruhrgebiet?
Mord ist Mord, oder?
Hie das aufwendige BOHEJ, dort das billige Verscharren ohne weiteres Nachgefrage.

Dieter Hildebrandt hatte diesbezüglich auch  so seine Bauchschmerzen ...

 


Ich kann es mir nicht oft genug ansehen.
Dieter Hildebrandt - wunderbar!!!

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 17.06.2020, 21:41:22

Eine andere Sichtweise habe ich von Ihnen auch nicht erwartet.
Sie verkennen die Sachlage: erstmals in der BRD wurde mutmasslich von Rechtspopulisten wieder ein Politiker umgebracht, der sich dafür einsetzte, menschlich auf Flüchtlinge zu reagieren undden wahren Satz sagte, dass deutsche Menschen,die mit dem Rechtssystem in Deutschland nicht einverstanden sind,dieses Land jederzeit verlassen können.
Nicht umsonst hat die Bundesanwaltschaft dieses brisante Verfahren an sich gezogen, was bei einem fiktiven Familienvater im Ruhrgebiet (oder in Thüringen ode Sachsen) nicht der Fall gewesen wäre.
Und es ist auch logisch,dass der Hauptverteidiger des Hauptangeklagten aus der Pegida-Szene stammt.
Bei diesem mutmasslichen Mörder, der nicht nur einen Politiker hingerichtet haben soll, kommen weitere Vorwürfe z.B. des versuchten Mordes usw.
Und Herr Hildebrandt, seit vielen Jahren tot, hätte vermutlich gerade Ihnen und Ihren oft zwielichtigen Aussagen nicht zur Seite gestanden - da verkennen Sie wiederum die Sachlage. Olga

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 18.06.2020, 14:45:31

@ olga64

Mit diesem inhumanen statement erfüllst Du genau das, was Hildebrandt in seiner Wehner-Paradie anprangerte. Dass nämlich der rechtsradikal motivierte Mord an einem Regierungspräsidenten eine andere Wertigkeit, eine höhere besitzt, als der an einem "normalen" Bürger verübte. Das kannst Du eigentlich nicht so gemeint haben.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Edita
als Antwort auf wandersmann vom 18.06.2020, 16:09:26
@ olga64

Mit diesem inhumanen statement erfüllst Du genau das, was Hildebrandt in seiner Wehner-Paradie anprangerte. Dass nämlich der rechtsradikal motivierte Mord an einem Regierungspräsidenten eine andere Wertigkeit, eine höhere besitzt, als der an einem "normalen" Bürger verübte. Das kannst Du eigentlich nicht so gemeint haben.
das ist doch Mumpitz was Du da verzählst, die Betonung bei  Olga liegt doch auf Politiker " der sich dafür einsetzte, menschlich auf Flüchtlinge zu reagieren undden wahren Satz sagte, dass deutsche Menschen,die mit dem Rechtssystem in Deutschland nicht einverstanden sind,dieses Land jederzeit verlassen können."

Edita
RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 12.06.2020, 19:12:37
Diese Tat hat er gestanden, dann das Geständnis widerrufen und sie seinem Freund Markus Hartmann ,der ebenfalls verhaftet wurde, zugeschoben.
Ich hoffe, dass Herr Ernst eine gerechte Strafe erhält und das Gefängnis zu seinen Lebzeiten nicht mehr verlassen wird. Olga

Und dieser Markus Hartmann wird von einem mir gegenüber wohnenden Nachbarn verteidigt.
Als ich die ersten Bilder von dem Prozess im FS sah, erkannte ich ihn und habe sofort nachgeguckt, ob er da als Verteidiger fungiert, das habe ich in einem Bericht der SZ bestätigt gefunden. Er ist ein ausgemachter Nazi-Anwalt, de in der Nazi-Szene verkehrt, und als solcher in Düsseldorf bekannt. Und an dem Haus, in dem er sein Büro hat, gibt es in schöner Regelmäßigkeit Sprühaufschriften wie „Nazianwalt“, gerade vorgestern wieder war die ganze Hauswand riesengroß in Rot besprüht.
Ich habe den Mann vor Jahren sogar mal persönlich kennengelernt, als ich einer Bekannten in dem Haus etwas bringen wollte. Da ich sie nicht antraf, habe ich, nichts Böses ahnend, bei ihm geklingelt, damit er mir die Tür aufmacht, damals wusste ich noch nicht, was für ein Bürschchen er war.
Er hat das freundlich angenommen und das war‘s. Erst später habe ich erfahren, dass er in der Nazi-Szene sehr bekannt ist und auch eine bei Pegida bzw. Dügida angeklagte Aktivistin verteidigt hat. Ich sehe diesen Menschen regelmäßig mit dem Rad vorbeifahren, er sieht  eher ärmlich und etwas verlottert aus, man könnte ihn vom Aussehen eher für einen Linken halten.
Da sein Name auch in  dem Artikel der SZ erwähnt wurde, kann ich das hier auch tun. Er heißt Björn Clemens, hier ein Link, dann wisst ihr auch, in welch "erlauchter" Nachbarschaft ich lebe. 😉
Björn Clemens

Anzeige