Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Steinmeier soll Bundespräsident werden

Innenpolitik Steinmeier soll Bundespräsident werden

Karl
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Administrator

Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 14.11.2016, 14:23:44
Wow, vergleichst Du jetzt ingo oder Steinmeier mit Wilhelm dem Zweiten?

Nicht jeder historische Vergleich sticht.

Steinmeier ist ein sehr guter Außenminister. Ich schätze z. B. sehr seine Rolle bei dem Zustandekommen des Atomvertrags mit Teheran, der jetzt durch Trump und die Republikaner möglicherweise wieder gefährdet ist.

Dadurch, dass gute Politiker denunziert werden, hilft man nur der AfD.

Karl
werderanerin
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Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Karl vom 14.11.2016, 15:10:00
Steinmeier hat es "nun doch getroffen", andere hatten ja vorher ihre Absagen kundgetan...nunja, man könnte meinen, Einer muss es ja tun.
Steinmeier ist ein guter Politiker, menschlich und würde ganz sicher fähig sein, nur denke ich, dass Politiker und noch dazu aktuell im Amt..., diesen Posten als Bundespräsident nicht ausüben dürften.

Hier würde ich mir wahrlich, wie bei Gauck einen "Außenstehenden" besser vorstellen können, da sie noch nicht so sehr durch das tagtägliche Politgeschäft "versaut" wurden...und noch dazu Altlasten mit herum schleppen.

Kristine
olga64
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Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 14.11.2016, 16:25:33
ES dürfte ganz einfach sein, dass Herr Steinmeier, wenn er Präsident wird, sein Amt als Aussenminister für die verbleibenden Monate abgibt. Normales politisches Geschäft.
Er ist ein integrer Politiker, aber kein grosser Redner, was mir persönlich nach den Gauck-Jahren des pastoralen Stils aber gar nicht so wichtig ist.

Nun wünschen Sie einen anderen - hatten Sie eigentlich irgendwelche Namen auf dem Schirm oder wünschen nur irgendwohin ins Unbekannte?

Die Linke kräht ja schon wieder, für sie sei Steinmeier nicht wählbar. Auf die kommt es aber zähltechnisch nicht an, wenn die GroKo sich einigte, vereinen sie die meisten Mandate auf sich (auch wenn einige ihn dann doch nicht wählen). Olga

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ehemaligesMitglied24
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Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf Karl vom 14.11.2016, 15:10:00
Ach Karl...
„Wer nur einen Hammer hat,“ heißt es, „dem wird alles zum Nagel.“ Soviel zu deinem „Argument“ mit der AfD.

Zum Kern der Auseinandersetzung: Ich habe am 24. 6. 2016 einen Beitrag veröffentlicht im Zusammenhang mit dem Nachdenken über das Unternehmen Barbarossa, in dem ich einen (möglichen) Längsschnitt der europäischen Geschichte der letzten ca. 100 Jahre mit Blick auf immer wieder formulierte deutsche Interessen sehr kurz dargestellt habe. Damit man nicht blättern muss:
„Sehen wir uns (hier leider nur stichpunktartig möglich) die Eckpfeiler der deutschen Politik an:
- 1914 formuliert Kanzler v. Bethmann-Hollweg als politisches Kriegsziel, man müsse ein vereinigtes Europa unter deutscher Führung (mit Frankreich als Juniorpartner!) erreichen. Das klappt nicht.
- Neuer Anlauf 1933. Auch hier die Stichworte "Gesamtrationalisierung" der europäischen Großindustrie, "Großraumwirtschaft" zur Einebnung etwaiger Hindernisse und "Minderheitenpolitik" (etwa als "Umvolkung", aber auch "Vernichtung durch Arbeit"). In diesem Rahmen ist das Gesamtkriegs- und Menschheitsverbrechen "Unternehmen Barbarossa" EINE Episode! Dieser Versuch endet in Stalingrad.
- Ein Blick auf die jüngere deutsche Hegemonialpolitik, insbesondere nach 1989, lässt einen erschauern: Bereits heute ist die Einflusssphäre deutlich weiter gespannt als im Januar 1943. Deutschland gewinnt, könnte man pointiert sagen, gerade den Ersten Weltkrieg.
Notorische Spinnerei, Verschwörungstheorie?
Nur ein Zitat, und Schaudern wird zum Grauen:
"Der Westen (gemeint ist Deutschland als Führer der europäischen industriellen Demokratien, Erläuterung von mir) hat heute eine weltpolitische Chance wie nie zuvor und vielleicht niemals wieder, sein Bild der Welt und des Menschen nach Osten zu projizieren. ... Polen ist für die Russen verloren. Ungarn ist für die Russen verloren, die Tschechoslowakei. Sehr schwierig wird es mit den baltischen Provinzen (Hervorhebung von mir) ... die Ukraine, durch Tschernobyl traumatisiert, niemand weiß, wie sich das entwickelt. Das sind Fragen, die gehen an die Substanz." Otto Köhler (1996): Der Führer der Konsorten (Gesamtmetall: 100 Jahre über Leichen), S. 15. In: Otto Köhler (1996): Hitler ging - sie blieben. Der deutsche Nachkrieg in 16 Exempeln. Hamburg.
Es handelt sich hier um einen Ausschnitt aus der Festrede von Prof. Michael Stürmer auf der 100-Jahr-Feier des Metallunternehmerverbandes "Gesamtmetall" am 28. September 1990, der für jeden, der lesen kann (und will) deutlich macht, wer die Musik bezahlt und wo die Reise hingehen sollte. Und hinging.
Schauen wir auf die Landkarte.
Schämen wir uns.
Schreien wir.

Dooscastle

P.S. Wer das Ganze mit anderen Namen nachlesen will:
Minow, Hans-Rüdiger (2016): Zwei Wege - eine Katastrophe. Aachen
Minow zeichnet u. a. detailliert nach, wie Wolfgang Schäuble an denselben Stellschrauben fingert, wie die oben angesprochenen Gesamtmetaller.
D“

Dahin gehört meine Bemerkung über Wilhelm Zwo, der plötzlich „nur noch Deutsche“ kannte; und ich nehme an, dass dir das Thema der Kriegskredite geläufig ist, denen die SPD zugestimmt hat.
Einen Überblick kann man sich verschaffen in Verfolg dieses Links (und vieler anderer):

Link:

http://www.ruhrbarone.de/das-septemberprogramm-von-reichskanzler-theobald-von-bethmann-hollweg-vom-9-september-1914-und-die-heutige-eu-krise/87121

Zu dem hier mehrfach hochgejazzten Außenminister mag ein Blick in das ja sonst auch häufig genutzte Wikipedia helfen: Dass der Schlapphut an der Agenda 2010 an maßgeblicher Stelle mitgebastelt hat, würde mir schon reichen, um das von dir verwendete Attribut „gut“ noch mal zu überprüfen. Wenn man aber zusätzlich in Rechnung stellt, dass Herr Steinmeier an prominenter Stelle an den Strategien der Regierung Schröder hinsichtlich des Kosovokrieges beteiligt war, hat man – freundlich gesagt – nicht mehr genug Kopf zum Schütteln.

Einen geruhsamen Abend wünscht: Dooscastle
gerd54
gerd54
Mitglied

Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von gerd54
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 14.11.2016, 18:45:17
wow ein langer Artikel ...tatsächlich zum Kopfschütteln. Allerdings finde ich Herrn Steinmeier fast zu schade um ihn zum Präsidenten wegzuloben. Er ist ein toller Aussenminister weltweit anerkannt. Er reiht sich nahtlos ein in die Riege die hier Deutschland immer gut vertreten haben.
ehemaligesMitglied24
ehemaligesMitglied24
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Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf gerd54 vom 14.11.2016, 19:03:01
Guten Abend Gerd54!

Vielleicht ist nicht ganz klar geworden, was ich meine.

Ich frage häufig gern nach: "Wem nützt das?" (das alte "Cui bono?"), und das hilft mir oft für eine erste Einschätzung. Wenn du sagst, St. sei "weltweit anerkannt", dann wundert mich das nicht, denn die Verflechtungen sind in Zeiten der Globalisierung denn doch sehr intensiv. Anerkannt aber wird St. sein im Kreise der Seinen, nämlich derer, die ähnlich gelagerte Interessen haben oder von ihm (der BRD) abhängig sind.
Und was genau heißt "Deutschland gut vertreten?" Mich hat Herr St. in den meisten seiner politischen Aktionen (vgl. den vorigen Beitrag) sicher nicht vertreten.
Ich höre nicht auf zu staunen über die Differenz zwischen dem öffentlichen Erscheinungsbild etlicher Politiker und dem, was sie verbreiten, wenn die Scheinwerfer bei Herrn Plasberg oder Frau Will ausgeknipst sind.

Allet Jute!

Dooscastle

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Karl
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Administrator

Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 14.11.2016, 18:45:17
„Wer nur einen Hammer hat,“ heißt es, „dem wird alles zum Nagel.“
geschrieben von Dooscastle
Warum nur drängt sich mir der Spruch auf "Ein politischer oder religiöser Fundamentalist sieht einfach alles durch seine ideologische Brille"?

Die heutige deutsche Politik auf eine Linie mit Kaiser Wilhelm und den Expandionsgelüsten der Nazis zu setzen, ist so evident falsch, dass Widerrede kaum notwendig ist. Die "Logik" linker Verschwörunngstheorien ist von der "Unlogik" der Rechten oder Religiösen kaum zu unterscheiden. Ich habe nicht immer so argumentiert, weil ich das erst hier gelernt habe.

Karl
Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 14.11.2016, 19:47:41
Vielleicht soll der Steinmeier nur weggelobt werden.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von dutchweepee
Ich: "Hey, Montag; zeig' was Du kannst!"

Montag: "Steinmeier!"

Ich: "Hey, Montag; kasper hier nicht rum!"
ehemaligesMitglied24
ehemaligesMitglied24
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Re: Steinmeier soll Bundespräsident werden
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf Karl vom 14.11.2016, 19:47:41
N'Abend Karl.

1. Die Antwort auf deine Frage willst du nicht wissen, glaub mir.

2. Auf die Floskeln der letzten vier Zeilen gehe ich nicht ein, das ist mir zu flach.

3. Was könntest du mit dem letzten Satz bloß meinen? Oder wen?

4. Wie wär's mit einer Auseinandersetzung über wenigstens einen der zitierten Autoren?

Freundlich:

Dooscastle

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