Innenpolitik Trennung von Staat und Kirche in Bayern
Ganz so umfassend blöd können "die Bayern" nicht sein, immerhin haben ca. 62% der Bayern die CSU bei der letzten Bundestagswahl NICHT gewählt ;-)
Ich lebe in einem ostbayrischen Dorf und erlebe alle paar Jahre dieses Phänomen: Kaum einer meiner Mitmenschen hier im Dorf ist für die Grosskopferten der CSU, sie schimpfen über jene wie die Rohrspatzen. Selbst in unserem Gemeinderat hat die CSU nicht (!) die Mehrheit, was hier im Osten Bayerns relativ oft vorkommt.
Aber verrückterweise wählen die allermeisten bei der nächsten Landtagswahl die CSU. OK, ich bin Zugezogener, kein echter Bayer, sondern Rheinländer, und muss auch nicht alles verstehen, was hier im Exotenland so vor sich geht. Aber mir hat hier noch niemand erklären können, warum er/sie einerseits ständig auf die CSU schimpft, besonders auf Seehofer und Söder, deren Partei bei der Kommunmalwahl auch mehrheitlich NICHT wählt, aber bei der nächsten Landtagswahl dann eben doch.
Zum Thema Kreuz in Amtsstuben. Als Nichtchrist fühle ich mich da staatlicherseits missioniert. Und wenn Söder faselt, dass das Kreuz ja kein christliches Symbol sei, kann ich nur den Kopfschütteln angesichts der Dummheit eines Menschen, der angeblich "gebildet" ist. Ich kann das nur als populistischen Exzess betrachten. Und leider leider leider scheinen das einige Kirchenoberen auch noch sehr gut zu finden. Bedford-Strohm und Schick sollen sich sehr positiv geäussert haben laut Bayerntext, Seite 136, wo steht:
" Der evangelische Landesbischof Bedford- Strohm und der Bamberger Erzbischof
Als Nichtchrist fühle ich mich da staatlicherseits missioniert. Und wenn Söder faselt, dass das Kreuz ja kein christliches Symbol sei, kann ich nur den Kopfschütteln angesichts der Dummheit eines Menschen, der angeblich "gebildet" ist. Ich kann das nur als populistischen Exzess betrachten. Und leider leider leider scheinen das einige Kirchenoberen auch noch sehr gut zu finden. Bedford-Strohm und Schick sollen sich sehr positiv geäussert haben laut Bayerntext, Seite 136, wo steht:Da gibt es bestimmt auch noch eine Handvoll weitere Sympathisanten:
"Der evangelische Landesbischof Bedford- Strohm und der Bamberger ErzbischofSchick begrüßten den Plan im BR als "Selbstverpflichtung" auf Menschenwürde, Nächstenliebe und Versöhnung."
geschrieben von Der-Waldler
In den DDR - Büros hingen auch Kreuze!
und sogar unsere Kanzlerin hofft bei ihrem Amtseid das Gott ihr helfe, wollen wir doch alle gemeinsam hoffen, dass er es auch tut. justus
Bedford-Strohm (von der Konkurrenz) hat sich am Sonntag im Fernshene klar geäußert und die Kreuze befürwortet. Ich tue das auch und kann mich nur wundern, dass Menschen, die mit Gott und den Kirchen nichts am Hut haben, sich zum x-ten über etwas aufregen, was ihnen eigentlich am Körper vorbeigehen sollte. Die Antworten hier beleidigen mich dermaßen, dass ich Euch frage: Was ist schlimmer? Kreuze oder die Beleidigung von Christen? Übrigens: Lieber Kreuze in öffentlichen Gebäuden, als Zwangs-Indoktrinierung von muslimischen Kindern in Sonntagssschulen.
Ich wurde in einer pietistischen Sonntagsschule indoktriniert. Was ist daran besser? Alle Religionen, von der kleinsten Sekte bis zur katholischen Kirche, die erfolgreich sein wollen, müssen schon Kleinkinder an sich binden, denn im Erwachsenalter klappt das selten.
Ich habe übrigens sehr viel mit unserem Grundgesetz und der Trennung von Staat und Kirche am Hut. Ich will keinen Gottesstaat, weder von der einen, noch von der anderen Richtung.
Karl
kann mich nur wundern, dass Menschen, die mit Gott und den Kirchen nichts am Hut haben, sich zum x-ten über etwas aufregen, was ihnen eigentlich am Körper vorbeigehen sollte.Ich wundere mich, dass Du Dich wunderst. Ich möchte auch keine Buddhastatue in einer Behörde sehen, keine islamische Koran-Kalligraphie, keine tanzende Hindu-Goittheit und keinen Davidsstern oder siebenarmigen Leuchter. Wir leben in einem säkulären und religionsneutralen Staat, da haben Religionssymbole in staatlichen Stellen nichts zu suchen..
Wenn Dich so eine Stellungnahme "beleidigt", nun, da kann ich dann auch nichts zu, Ingo. ICH jedenfalls habe niemanden beleidigt, und religiöse Gefühle respektiere ich durchaus, auch wenn ich sie nicht teile. Aber dieses Kreuzaufhängen ist ein politisch-populistischer Akt, und dagegen wehre ich mich...
Gruss
Der Waldler
Genauso sehe ich das auch. Und wenn Religion und Religionssymbole für politisch-populistische Propaganda und Wahrlkampf missbraucht werden, sollten eigentlich alle religiösen Menschen genauso aufschreien wie die nichtreligiösen.
Ich habe übrigens sehr viel mit unserem Grundgesetz und der Trennung von Staat und Kirche am Hut. Ich will keinen Gottesstaat, weder von der einen, noch von der anderen Richtung.
Karl
...Säkular und religionsneutral? Wie kommt es dann, daß der Staatskirchenvertrag noch immer nicht aufgekündigt wurde, der den christlichen Kirchen jährlich 19 Mrd. Euro staatliche Unterstützung beschert? Dazu kommen 45 Mrd. EURO Steuergeld für Caritas und Diakonie. Sogar für den Einzug der 9 Mrd. EURO Kirchensteuer, quasi dem Taschengeld im Verhältnis zu den Geldgeschenken des Staates, durch das Finanzamt wird den Kirchen kein Cent berechnet.
Wir leben in einem säkulären und religionsneutralen Staat, da haben Religionssymbole in staatlichen Stellen nichts zu suchen..
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Weshalb müssen Atheisten und Andersgläubige mit ihren Steuergeldern in einem säkularen Staat Kirchen finanzieren? Dagegen wäre lautstarker Protest und Widerstand angebracht.
Das in bayerischen Amtsstuben per Anordung Kreuze aufgehangen werden sollen, soll natürlich dem Ziel dienlich sein, konservative/katholische Wähler weiterhin an die CSU zu binden und Abtrünnige zurück zu gewinnen. Mich persönlich erregt es weniger, ob dort religions- und/oder politpopulistisch Kreuze, Halbmonde, Davidsterne oder Bilder von Söder, Seehofer oder Merkel hängen, solange unser Staat von Säkularität in grundlegenderen Dingen noch meilenweit entfernt ist.
Das Konkordat muß aufgekündigt werden.
Wen das Kreuz in einer bayerischen Amtsstube stört, für den muss ja erst recht eine Qual sein, wenn er dort auch noch mit „Grüß Gott“ empfangen wird.
Seid alle froh, die ihr in bayerischen Amtsstuben nichts zu tun habt, allerdings ein „Grüß Gott“ müsst ihr auch im Hofbräuhaus ertragen.
Das Leben kann schon ganz schön gemein sein.
justus
Das "Grüß Gott" der bayrischen Kollegen war im Vorerzgebirge auch etwas ungebräuchlich, jedoch erstaunte auch der Dank mit einem zünftigen "Glück auf".
lupus
Übrigens ist der Einzug der Kirchensteuer m.W. nach nicht kostenlos und wird in Bayern auch nicht durch die Finanzämter vorgenommen