Internationale Politik Alte Menschen leben zu lange

olga64
olga64
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 02.01.2021, 09:58:44
Liebe @bruny,

aber auch Kleinunternehmen können ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und profitieren davon.

Karl
geschrieben von karl
Wg. Kurzarbeit gibt es viele Missverständnisse, auch deshalb ,weil viele diese sehr gute Leistung nicht zuordnen können.
Das Kurzarbeitergeld (je nachFamilienstand und Kindern ca 65% des früheren Nettogehaltes) wird aus der Arbeitslosenversicherung bezahlt, in die wiederum Arbeitnehmer und ARbeitgeber einbezahlen. DA ist es dann gleichgültig, ob es sich um ein kleineres oder um ein Grossunternehmen handelt - die Arbeitslosenversicherung gilt für alle Arbeitgeber und Beschäftigten.
Viele Arbeitgeber stocken freiwillig diese Leistungen auf, weil sie ihre guten und qualifizierten MitarbeiterInnen behalten wollen. Es kommt immer teuerer, sich von einem gut eingearbeiteten Mitarbeiterstamm endgültig zu trennen und neue anzulernen, bzw. nicht zu wissen, ob diese dem Unternehmen wirklich was bringen.
So bekommt man z.B. bei BMW als KurzarbeiterIn 100% des früheren Nettogehaltes, hat also keine Einbussen.

DAs grosse Problem sind die sog. Minijobber, die von ihrem Einkommen (ca 450 Euro monatlich) keiner Abgabe entrichten; also weder Sozialleistungen noch Steuern. Diese erhalten logischerweise auch keine Leistungen aus diesen Versicherungen, sondern sofort Hartz IV aus Steuermitteln.
Auch Hartz IV ist eine staatliche Fürsorgeleistung ,die es so in den meisten anderen Ländern dieser Welt nicht gibt und Deutschland kann sich das auch nur so lange leisten, wie andererseits Geld in unsere Steuerkassen fliesst.
Man sollte, bevor man immer wutschnaubend auf sein eigenes Land und die eigenen staatlichen Leistungen tobend schimpft, sich einfach mal informieren,bzw. vergleichen, wie es anderswo aussieht mit der "Fürsorge des Staates" gegenüber seinen Bürgern und BürgerInnen. Olga
freddy-2015
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf aixois vom 04.01.2021, 13:28:02
was wären denn mögliche oder nicht vorstellbare Lösungen ? Was wird denn funktionieren, unter der Voraussetzung  eines Minimums an Respekt von Menschenrechten ?
Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als an unserem vergleichsweise gut gedeckten Tisch ein bisschen Platz zu machen, damit andere daran Platznehmen können.
Auf jeden Fall werden wir lernen müssen, das neue Coronaprinzip anzuwenden: auf so einiges zu verzichten, das wir meinen für unseren 'Wohlstand ' zu brauchen'.
Bei kontrollierter Zuwanderung können erhebliche Teile der (z.B.) von Afrikanern hier verdienten Arbeitseinkommen zurück in die Heimat überwiesen werden, dort für Nachfrage/Beschäftigung sorgen  und den Migrationsdruck reduzieren.
Das war in etwa mein Ausgangspunkt, schaffen wir das.???
freddy-2015
freddy-2015
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 04.01.2021, 16:53:43
Auch Hartz IV ist eine staatliche Fürsorgeleistung ,die es so in den meisten anderen Ländern dieser Welt nicht gibt und Deutschland kann sich das auch nur so lange leisten, wie andererseits Geld in unsere Steuerkassen fliesst.
Man sollte, bevor man immer wutschnaubend auf sein eigenes Land und die eigenen staatlichen Leistungen tobend schimpft, sich einfach mal informieren,bzw. vergleichen, wie es anderswo aussieht mit der "Fürsorge des Staates" gegenüber seinen Bürgern und BürgerInnen. Olga
Es wird solange gehen bis der Krug zerbricht.
Lange wird Deutschland den Full-Service sowieso nicht mehr leisten können Olga.
Ich weiss dass du das auch so siehst, hast du jedenfalls des öfteren beschrieben.
Der Countdown läuft.

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olga64
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 04.01.2021, 15:59:15

Wollten deutsche WählerInnen wirklich einen solchen Strukturwandel, so würden sie auch z.B. Parteien wie die Linke verstärkt wählen, bzw. auch wieder die SPD erfolgreicher machen. Aber dieses Experiment der grossen Gleichmacherei ist weltweit bis auf wenige Staaten wie Nordkorea und Venezuela und das darbende Cuba eigentlich beendet.
Ich persönlich fühle mich in einem Sozialstaat in der sozialen Marktwirtschaft lebend. Deutschland gibt mehr als 50% aus seinem Staatshaushalt für soziale Bereiche aus. Ein gut verdienender Mitarbeiter (kein Millionör) bezahlt bis zu 60% an Steuern. Das wird jetzt etwas weniger, wenn der Soli (5.5% von der Einkommenssteuer) wegfällt.
Aber die wirklich grossen Unternehmen stehen vor einem gewaltigen Transformationsprozess. Die Automobilindustrie plus Zulieferindustrie mit mehr 1 Mio Mitarbeitern; die Reise- und Flugindustrie und auch die Chemieindustrie - das sind Millionen Menschen, die recht schnell auf der Strasse stehen können, bzw. staatliche Hilfe benötigen. ABer diese kann dann nicht mehr in diesem grosszügigen Stil bereitgestellt werden, wenn immer weniger Menschen Steuern und Sozialleistungen bezahlen, sondern Leistungen daraus benötigen.
Deshalb erfüllt mich das schon mit Besorgnis, wenn in nicht allzu ferner Zeit Grosskonzerne hier ihre Zelte abbrechen und ich denke z.B. jetzt mal an Baden Württemberg, wo die Automobilindustrie usw. dieses Bundesland stark und reich machten.
Auch über Lobbyarbeit wird vermutlich mehr geschimpft als es angebracht wäre. Kein Politiker, der auf Zeit seinen Job macht und aus völlig anderen beruflichen Bereichen kommt, besitzt ein so umfassendes Wissen und Kenntnisse, das alle Felder abdeckt. Dafür braucht es Insider-Wissen und auch Beratungen von aussen; das sind auch diejenigen, die dann GEsetze umsetzen müssen.
Wie viele Lobbyisten im Parlament "umschwirren" - ich weiss das nicht ,weil ich dort noch nie war und die gezählt habe. Lieber sind sie mir aber als wenn wildgewordene Gäster er AfD dort eindringen und gewählte PolitikerInnen mit ordinären Ausdrücken belegen, bzw. in Büros eindringen wollen, um grosen Unfug zu machen.

Es gäbe Möglichkeiten der Änderung und ich denke hier immer wieder an mein persönliches Lieblingsprojekt: Abschaffung des Ehegattensplittings, das nicht mehr in unsere heutige Zeit passt und extrem ungerecht ist. Warum soll ein gutverdienender Manager  oder Zahnarzt steuerlich so bevorzugt werden, nur weil seine Frau Gattin lieber am Golfplatz ist als einem Beruf nachgeht?
Weiter wäre mir nach wie vor wichtig, dass grosse Vermögen und Kapitaleinkünfte nicht mehr nur mit 25%  besteuert werden, sondern mit den normalen, persönlichen Steuersatz. Das versprechen vor Wahlen gerne die Parteien (insbesondere die SPD) und dann geschieht wieder nichts.
Diese Mehreinnahmen könnte man sehr gut in die Bildungspolitik stecken, was mehr als nötig wäre, wenn man Interesse an jungen Menschen haben sollte, die die Zukunft unseres Landes darstellen. Olga

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von freddy-2015
Diese Mehreinnahmen könnte man sehr gut in die Bildungspolitik stecken, was mehr als nötig wäre, wenn man Interesse an jungen Menschen haben sollte, die die Zukunft unseres Landes darstellen.. geschrieben  von Olga.

Das geht so ohne weiteres auch wieder nicht Olga, weil jedes Bundesland das selber regelt und das ist gelinde gesagt falsch. Nie wird jedes BL ein einheitliches Vorgehen akzeptieren.
Und dann noch die Frage, wie lange sprudeln die Steuern noch.???
aixois
aixois
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von aixois
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.01.2021, 16:55:23

schaffen wir das.???


Nein.

Ich hatte vor 33 Jahren von boat people im Mittelmeer geschrieben und von bewachten Stacheldrahtverhauen an seiner Nordküste.

Damals hätte ich allerdings nicht gedacht bzw. vorstellen können, dass das Wasser des Meeres,  das Teil unseres Kulturerbes ist, uns nicht verbindet, sondern auf tausendfach- tödliche Weise trennt.


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olga64
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.01.2021, 17:24:02

Es ist ja jetzt schon so,dass zwar die LÄnder über ihre Bildungspolitik bestimmen ,sich aber vom Bund bezahlen lassen. Da hat Herr Brinkhaus völlig recht,dass dies geändert werden muss und wenn die Länder auf ihre Autarkie WErt legen, sie auch selbst bezahlen müssen.
Heute konnte man hören,dass die Vermögen der Deutschen wieder um ca 7% gestiegen sind. Das hängt auch damit zusammen, dass in der Seuchenzeit viel Geld gebunkert wird, weil es ja keiner ausgeben kann, wenn Geschäfte, Restaurants, Theater usw. geschlossen und Reisen nicht machbar sind. Olga

pschroed
pschroed
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 04.01.2021, 17:53:13
Es ist ja jetzt schon so,dass zwar die LÄnder über ihre Bildungspolitik bestimmen ,sich aber vom Bund bezahlen lassen. Da hat Herr Brinkhaus völlig recht,dass dies geändert werden muss und wenn die Länder auf ihre Autarkie WErt legen, sie auch selbst bezahlen müssen.
Heute konnte man hören,dass die Vermögen der Deutschen wieder um ca 7% gestiegen sind. Das hängt auch damit zusammen, dass in der Seuchenzeit viel Geld gebunkert wird, weil es ja keiner ausgeben kann, wenn Geschäfte, Restaurants, Theater usw. geschlossen und Reisen nicht machbar sind. Olga
Liebe Olga.
Man kann gespannt sein wenn im 2ten oder 3ten Quartal impfbedingt, die Schleusen des Konsums sich wieder öffnen, das wird ein Corona Boom.  Phil.
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf pschroed vom 04.01.2021, 18:03:24

Halllo Pschroed,

2021 wird ein Babyboomer Jahr.  👼

Ciao
Hobbyradler

pschroed
pschroed
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RE: Alte Menschen leben zu lange
geschrieben von pschroed
als Antwort auf hobbyradler vom 04.01.2021, 18:06:39
Halllo Pschroed,

2021 wird ein Babyboomer Jahr.  👼

Ciao
Hobbyradler
Ich habe mal nicht soweit gedacht, stimmt  😊 Phil.

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