Internationale Politik Islamisten vorn in Tunesien

clara
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Re: Wahlergebnis in Tunesien: wo bleibt der arabische Frühling?
geschrieben von clara
als Antwort auf miriam vom 28.10.2011, 12:18:12
Noch heißt es abwarten! Im obigen Link findet man auch folgende Stelle von Jemandem, der sich auskennt (hervorgehoben von mir):

"Die Partei bezeichnet sich selber lieber als islamisch wegen der negativen Besetzung von islamistisch.... Ennahdha hat sich von den Salafisten bei den jüngsten Unruhen distanziert. Sie hat der Gewalt in Wort und Tat in den letzten 20 Jahren abgeschworen und ihr Parteiprogramm liest sich wie eines einer bei uns gut verwurzelten C-Partei...... Wo die SVP zum Beispiel Minderheiten angreift, betont Ennahdha den Schutz von diesen. Ähnliches gilt für Frauenrechte."

Clara
luchs35
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Re: Wahlergebnis in Tunesien: wo bleibt der arabische Frühling?
geschrieben von luchs35
Als das auch vor der Revolution fortschrittlichste arabische Land wird es auch in der neuen Verfassung keine wesentlichen Änderungen geben, denn von den fanatischen Salafisten hat sich die jetzt stärkste Partei , die Ennahda, bereits mit Nachdruck distanziert. Zudem sind der Rest der Parteien kleinere Gruppierungen, sodass die Ennahda jetzt auch die Übergangsregierung bilden kann.

Und so sahen bisher die in der Verfassung (in Anlehnung an das franzöische Rechstsystem) verankerten Rechte aus:

In Tunesien ist die vom Islam erlaubte Polygamie (Vielehe) per Gesetz verboten, die religiöse Gerichtsbarkeit wurde abgeschafft und es gibt ein modernes Scheidungsrecht. Auch beim Thema Frauenrecht erweist sich Tunesien als fortschrittlicher Staat (z.B. sind allein erziehende Mütter zumindest in Städten keine Seltenheit mehr und in der Arbeitswelt finden sich Frauen auch in leitenden Positionen).

Frauen und Männer haben die gleichen Rechte.

Die Scharia wurde seit über 100 Jahren in T. nicht angewandt, Steinigungen etc. verboten.
Kleidungsvorschriften für Frauen gibt es längst nicht mehr.
Beschneidungen von Mädchen verboten.

Presse- und Medienfreiheit ist in der Verfassung verankert.


Die Medien haben ihre Rechte nicht wahrgenommen, sie haben geschrieben, was "von oben" diktiert" wurde, denn Ben Ali und seine Anhänger haben dafür gesorgt, dass jeder, der Missstände anprangerte, hinter Gittern landete. Die Korruption, Raffgier, Verhaftungen und Folter dieser despotischen Clique führte letztendlich zu diesem Aufstand, ausgelöst von einem Gemüsehändler, der mit den erzwungene Abgaben in den Ruin getrieben wurde. Die zunehmende Arbeitslosigkeit, besonders der jungen Leute, und die drohende Verelendung des Landes brachte das Fass zum Überlaufen.

Tunesien wird sich auch mit einer neuen Regierung schwer tun, wieder auf die Beine zu kommen, da vor allem die wichtigste Einnahmequelle Tourismus auf lange Zeit zerstört sein dürfte.

Wir Europäer, die wir aus sicherer Entfernung zusehen, sollten nicht schon jetzt voller Misstrauen und Schwarzseherei auf ein Land blicken, das jetzt erst einmal darum kämpfen muss, wieder auf die Beine zu kommen. Ob die Ennahda Vertrauen verdient, hat das tunesische Volk am Sonntag für sich entschieden.

Wir können ihnen nur alles Gute für die neue Zukunft wünschen.

Luchs
Medea
Medea
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von Medea
Die Zukunft wird zeigen, welchen Weg Tunesien
gehen wird - die Töne klingen ja recht moderat.

Schon um der dringend erwarteten Touristen willen,
mögen Vernunft und Fortschritt neben dem Glauben ihren Platz finden -
meine guten Wünsche begleiten die Tunesier.

M.


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Mitglied_73fd35a
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 28.10.2011, 16:52:11
Das neue Tunisien ,wie ich von der tunisischen Jugend direkt gehoert habe,soellte sich mit der Fischerei..mit Leichtindustrie..mit einer modernen und rentableren Agrarwirtschaft..mit einer besseren beruflichen Qualifikation fuer jetzige und kommende Junge Menschen beschaeftigen und sich nicht mehr mit der geistsbeminderten Touristen-Speichelleckerei begnuegen.
Medea
Medea
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.10.2011, 17:58:22
Das sind doch gute Zukunftsmöglichkeiten Abdu -
aber als weiteres Standbein sollte der Tourismus
nicht vernachlässigt werden - auch ohne
Speichelleckerei.

Medea.

Mitglied_73fd35a
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 28.10.2011, 19:34:30
ich bin nicht deiner Meinung.
diese "Entwicklungslaender",werden vom Westen fleissig gehindert sich tatsaechlich zu entwicklen.Das machen die kolonialstaaten systematisch und absichtlich.man soellte endlich aufhoeren diese armen Voelker zu bevormuenden.
Tunisier soellten es AB SOFORT ablehnen ,ihr Land als Touristen-Land von Auslaendern genannt zu werden.
Das ist Tunisien..das sind 7000 Jahre Zivilisation.
Touristen-Wirtschaft ist keine WAHRE Wirtschaft.Das ist ein wichtiges Land mit einem tuechtigen Volk und soellte aufhoeren sich als WC fuer viel Bier anzubieten.

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hafel
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.10.2011, 19:46:12
@ abdu: "Touristen-Wirtschaft ist keine WAHRE Wirtschaft."


Das sehe ich ganz anders. Das nennt man "weiße Industrie". Ich sehe, Du hast von Wirtschaft recht wenig Ahnung. Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft.
Zum Glück wirst Du das in Tunesien nicht bestimmen und ich denke, dass die Tunesier schon ihren Weg gehen werden.

hafel
chris33
chris33
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von chris33
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.10.2011, 19:46:12
und ob touristen- wirtschaft "wahre wirtschaft" ist-lieber abdu!!


Tourismus aus Wikipedia

Die Branche zählt weltweit zu den größten Wirtschaftszweigen. 2004 wurden nach Angaben der Welttourismusorganisation in diesem Bereich Erlöse von etwa 623 Milliarden US-Dollar erzielt. Mit weltweit rund 100 Millionen Beschäftigten gilt der Tourismus als einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Grenzüberschreitende Reisen machen 25 bis 30 Prozent des Welthandels im Dienstleistungsbereich aus. Auswertungen und Trends zum Thema liefert die die Tourismusstatistik.

ich z.B. habe keinen grund anzunehmen, daß die tunesier kein fleissiges volk sind und ich bin überzeugt,daß- wenn sie ihre "sache" geregelt bekommen- es bergauf gehen wird- siehst du tourismus als abwertung? so ganz viel ahnung scheinst du nicht zu haben (jedenfalls nicht vom tourismus), für mich ist es eine zusätzliche lukrative einnahme eines landes.
tourismus als "WC für viel Bier" zu bezeichnen?? unglaublich!!
chris33
myrja
myrja
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von myrja
Ich denke, abdu meint diesen Massentourismus, den gerade wir Europäer, allen voran wir Deutsche, uns gerne gönnen. Das heißt, so billig wie möglich, egal ob im Urlaubsland davon vernünftige Löhne gezahlt werden können. Natürlich muss alles deutsch sein, die Sprache, das Essen, die Partys.

Einfach schrecklich!

Schaut mal nach Mallorca, was aus dieser einst so schönen Insel wurde. Eine riesige halligalli Party-Insel mit Besäufnissen rund um die Uhr. Man spricht ja schon lange sogar vom 17. deutschen Bundesland.

Ich wünsche Tunesien einen vernünftigen Tourismus, keine Hotelburgen und Touristen, die sich wirklich für die Kultur, das Land und die Menschen dort interessieren und die sich zu benehmen wissen.

Myrja

lars
lars
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Re: Islamisten vorn in Tunesien
geschrieben von lars
als Antwort auf myrja vom 29.10.2011, 20:42:10
Kann dich nur unterstützen Myrja, wünsche den Thunesier einen geordneten Tourismus, keine Besäufnisse, wie auf Mallorca z.B.
Auch in der der Schweiz sind wir auf Touristen angewiesen, nicht nur auf Uhren - Käse - Schockolade - Moneten usw.

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