Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Kann ein neuer Krieg verhindert werden?

Internationale Politik Kann ein neuer Krieg verhindert werden?

adam
adam
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Re: ich kann die Angst des Irans verstehen
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 31.08.2012, 17:35:15
Die Möglichkeit, dass der Iran über eine atomare Bewaffnung und ein wirkungsvolles Flugabwehrraketensystem verfügen könnte, hat ihn wahrscheinlich bisher vor feindlichen Angriffen bewahren können.
Wie man ein Land erobert, welches freiwillig abrüstet und seine Waffen vernichtet und was dann mit der Regierung geschieht, haben wir am Irak gesehen.

justus


justus,

kannst Du mal erläutern, wie der Iran abrüstet? Für den Irak würde mich das nachträglich auch interessieren.

--

adam
justus39
justus39
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Re: ich kann die Angst des Irans verstehen
geschrieben von justus39
als Antwort auf adam vom 31.08.2012, 17:57:28
Dass der Irak damals durch Drohungen und Sanktionen zur Abrüstung genötigt wurde kann man sich noch leicht ergoogeln. Es war das gleiche Spiel, das man jetzt mit dem Iran treibt. Der Überfall erfolgte als man sich über die Verteidigungsunfähigkeit sicher war.

Der Iran wird sich auf Grund der ständigen Kriegsdrohungen gegen ihn hüten abzurüsten, das wäre ja sein Todesurteil.
adam
adam
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Re: ich kann die Angst des Irans verstehen
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 31.08.2012, 19:27:09
Wenn das im Fall Irak so einfach zu ergoogeln ist, warum belegst Du Deine Behauptungen nicht mit einem Link zu einer seriösen Quelle?

Und in Sachen Iran hast Du offensichtlich versucht, einen falschen Eindruck zu erwecken. Sind das die neuen Methoden der Diskussionsführung? Falsche Informationen ala Nebelkerzen streuen?

So wirst Du kaum überzeugen können. Vielleicht solltest Du Dich mal näher über den Iran informieren, anstatt altes "Die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde-Denken" rauszukramen.

--

adam

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adam
adam
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Re: ich kann die Angst des Irans verstehen
geschrieben von adam
Der Gipfel der Blockfreien in Teheran führte für das iranische Regime zu einem harten Aufschlag auf dem Boden der Tatsachen. Der Iran ist in der Welt isolierter denn je und die schiitischen Mullahs müssen erkannt haben, daß ihr jahrzehntelanger Umklammerungsversuch der sunnitisch-islamischen Welt Arabiens im syrischen Bürgerkrieg in einem Fiasko enden kann.
Die Speerspitze der arabischen Welt war Ägyptens Präsident Mursi, der Hegemonialansprüche Irans in Arabien mit wenigen Sätzen zunichte machte. Indem er das Assadregime Syriens als Unrechtregime verurteile, sandte er das gleiche Urteil nach Teheran und indem er die sunnitische Revolution in Syrien als eine moralische, politische und strategische Pflicht bezeichnete, untergrub er alle Bemühungen Teherans als unmoralisch, politisch und strategisch als falsch und gescheitert.

Der Iran ist der letzte Staat, der seine Nachbarschaft, ja die Welt, mit jener islamischen Arroganz betrachtet und behandelt, die schon in der Vergangenheit nicht zu kultureller Überlegenheit, sondern zu Unterdrückung und inhumanen Regimen im Inneren der Staaten und nach außen zu Bedrohung geführt hat. Wo es in der Welt brennt, hat der politische Islam seine Finger im Spiel.

Jetzt haben auch die Blockfreien dem Iran die Solidarität und damit eine Führungsrolle verweigert. Chamenei und Ahmadinedschad sind gescheitert und sehen sich mit ihrer nuklearen Drohung, ob existent ist oder nicht, einer ablehnenden Welt gegenüber. Lenken sie nicht ein, wird nicht nur die Vernichtung ihrer Nuklearanlagen wahrscheinlicher, sondern damit würde auch die innenpolitische Wirkung des außenpolitischen Versagens noch verstärkt. Die iranische Opposition wird jetzt schon hellhörig geworden sein. Die scharfe Kritik des UNO-Generalsekretärs hat ihre Wirkung ganz sicher getan.

Trotzdem ist die letzte Chance des Iran in der Welt nicht vertan, denn er wird in einer Rolle gebraucht, die den Mullahs zwar nicht genehm sein wird, die aber gegeben ist im Gegenpart des Shiismus zur Sunna in der islamischen Welt. Ahmadinedschad hat dies ausgedrückt, indem er als Ziel seiner zweifachen Präsidentschaft die Ebnung des Weges für den Mahdi sieht. Das richtet sich nicht nur gegen den verhassten Westen, sondern auch gegen die sunnitischen Staaten.

Der Westen sieht sich in der komplizierten Situation, einmal mit den arabischen Staaten geschäftlich verwoben zu sein, weil die Weltwirtschaft deren Öl braucht, andererseits sieht er sich dem islamistischen Terror gegenüber, der seine ideologischen Wurzeln und die aktuelle Unterstützung in Mekka findet. Der islamistische, politische Terror ist sunnitisch. So gesehen kann es für die Welt nur von Interesse sein, daß der Iran als ernst zu nehmender Gegner innerhalb des Islam erhalten bleibt und so, auch finanzielle Kräfte, bindet. Es ist paradox: Die sunnitischen Ölstaaten sind mit dem Westen "befreundet", weil der beste Öl-Kundschaft ist, bekämpfen ihn aber durch von ihnen finanzierten Terror, weil die Regime von der wahabitischen Unterstützung abhängig sind. Ohne Mekka wäre der saudische König heute noch ein Wüstenräuber. Trotzdem hilft der Westen den sunnitischen Staaten, um die Geschäftsbeziehungen nicht zu gefährden, sollte aber darauf achten, daß die iranische Konkurrenz im islamischen Lager nicht zu sehr geschwächt wird, verkauft aber der sunnitischen Seite Panzer, um ein konventionelles Vorgehen des Iran, auf der arabischen Halbinsel zu verhindern. Der Gordische Knoten war eine Kinderschleife dagegen.

Spiegel-online...Einsam unter 120 Gästen

Telepolis...Blockfreie Staaten suchen nach Einheit

--

adam
ingo
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Re: Hexenprozess
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 31.08.2012, 13:57:25
Wie einäugig dieser Thread läuft, kann man daran erkennen, dass Du einfach mal schreibst:
@ ingo,
die einseitige Schuldzuweisung an den Iran ist einäugig und keineswegs dreidimensionales Sehen.

Ich habe hier an keiner Stelle "alleine dem Iran die Schuld zugeschoben", sondern nur gesagt (nun zum 3. Mal), dass ich die Ängste Israels verstehen kann. Wie bereits geschrieben, werde ich mich hier in der Sache nicht auf 100. Diskussion über den Iran einlassen. Die Argumente sind sowas von ausgelutscht, dass jeder, der sich in der Vergangenheit beteiligt hat, weiss, wer wie darüber denkt. Weder das eine, noch das andere "Lager" bekommt mehr Recht, wenn die Argumente wiederholt werden. Hoffen und beten wir einfach, dass dieser Kriegskrug an uns vorübergeht. Beten hilft hier m.E. mehr, als das Thema zu Tode zu argumentieren.
adam
adam
Mitglied

Re: Hexenprozess
geschrieben von adam
Ahmadinedschad hat mit Nordkorea einen Technologiepakt abgeschlossen.

- die Regierung in Teheran strebt die Technologieführerschaft unter den muslimischen Staaten an und hat dafür Programme für Langstreckenraketen und ein Weltraumprogramm aufgelegt. hervorgehoben von adam
geschrieben von spiegel-online


Jetzt bin ich am Grübeln, was sich eignet, mit Langstreckenraketen verschossen zu werden. Friedlich nutzbare Nukleartechnik bestimmt nicht.

spiegel-online....Iran und Nordkorea schließen Technologiepakt

--

adam

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Karl
Karl
Administrator

Wechselseitige Bedrohungen
geschrieben von Karl
Der Konflikt zwischen dem Iran und dem Westen wird von beiden Seiten verschärft. Sicher ist nur: Ein Militärschlag gegen Irans Atommeiler ist keine Lösung.
...
Die Pläne für einen Angriff lägen bereit. Diese Behauptungen und Spekulationen sind nicht das Vorspiel für israelisch-amerikanisch-westliche Luftangriffe. Sie sind nur Teil eines verdeckten Krieges gegen den Iran, der schon vor Jahren und an vielen Fronten begann.
geschrieben von Berliner Zeitung vom 28. September 2012


Es lohnt sich den ganzen Artikel zu lesen.

Karl
hisun
hisun
Mitglied

Re: Wechselseitige Bedrohungen
geschrieben von hisun
als Antwort auf Karl vom 28.09.2012, 22:36:58
Der Konflikt zwischen dem Iran und dem Westen wird von beiden Seiten verschärft. Sicher ist nur: Ein Militärschlag gegen Irans Atommeiler ist keine Lösung.
...
Die Pläne für einen Angriff lägen bereit. Diese Behauptungen und Spekulationen sind nicht das Vorspiel für israelisch-amerikanisch-westliche Luftangriffe. Sie sind nur Teil eines verdeckten Krieges gegen den Iran, der schon vor Jahren und an vielen Fronten begann.
geschrieben von karl

Es lohnt sich den ganzen Artikel zu lesen.
geschrieben von Berliner Zeitung vom 28. September 2012


Guten Morgen Karl !

Ich habe den ganzen Artikel gelesen!
Und habe die grössten Bedenken, dass ein Krieg verhindert werden kann.

Wie den auch ?! Es ist zu viel passiert.

Dieser Abschnitt im Bericht lässt nicht Gutes hoffen:


„ USA führt Cyber-Krieg gegen Iran
Und unter dem Codenamen „Olympic Games“, so gab Präsident Obama vor einiger Zeit indirekt zu, wird ein Cyber-Krieg gegen den Iran geführt. Der Stuxnet-Virus zum Beispiel attackierte Irans Nuklear-Programm sowie Kraft- und Wasserwerke. Die CIA schließlich führt mit dem Geld der Regierung schon lange verdeckte Aktionen im Iran durch, um Spannungen zwischen Minderheiten zu schüren und Revolten gegen die Zentralmacht anzuzetteln.

Diese Aktionen haben Widerstand und Haltung der Teheraner Führung wohl noch beflügelt. Denn als die USA in den 1990er-Jahren die ersten Sanktionen gegen den Iran verhängten, war das Nuklearprogramm in den Anfänge, gab es keine einzige Zentrifuge und das Land hielt sich strikt an die Auflagen, denen es als Mitglied des Atomwaffensperrvertrages unterworfen ist. Diese Sanktionen sind sukzessive verschärft und ausgeweitet worden. Dennoch verfügt der Iran heute über Zentrifugen und gut gesicherte Nuklearanlagen. Auch ein Militärschlag wird daran nichts ändern.“

Trotzdem ein schönes WE
hisun
.*.

.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Wechselseitige Bedrohungen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hisun vom 29.09.2012, 08:39:30
Bitte nicht vergessen: Seit Achmanidejad und die grossen Mullahs am Ruder sind, hat sich das Blatt stetig zu mehr Nazionalismus und Ausländerhass verschlechtert.
Karl
Karl
Administrator

Re: Wechselseitige Bedrohungen
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 29.09.2012, 10:25:03
@ schorsch,

verwechselst Du da jetzt nichts? Ich bin überzeugt, dass die Gastfreundschaft im Iran sich mit der in Deutschland und in der Schweiz messen lassen kann. Du solltest die Äußerungen von Regierungen nicht mit der Haltung der Bevölkerung gleichsetzen. Dies gilt insbesondere für Staaten, die keine Demokratie sind und wo sich die Bevölkerung nicht die Politiker wählen kann, die sie sich wirklich wünscht.

Karl

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