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Internationale Politik Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?

luchs35
luchs35
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Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von luchs35
Wer wird der nächste Präsident der USA sein? Beide Kandidaten liegen noch Kopf an Kopf im Rennen, aber die nächsten Stunden, aber vielleicht auch Tage werden entscheiden, ob Barack Obama oder Mitt Romney für die nächsten vier Jahre im Weißen Haus die Geschicke der USA, aber auch Europas lenken, deshalb schauen die Menschen gebannt in die USA.

Nun könnte der Wirbelsturm "Sandy" mit seiner katastrophalen Auswirkung zum Zünglein an der Waage werden. Obama präsentierte sich als der "große Macher". Das erinnert an Altkanzler Gerhard Schröder und die Katastrophe Oderbruch. Auch er hatte damals in Wahlkampf schlechte Noten, aber als "grosser Macher" vor Ort war seine Wahl gesichert.

Laut Meldungen im deutschen Medienwald würden 90 Prozent der Deutschen Obama wählen - nur dürfen sie nicht. Auf der einen Seite spricht für Obama, dass er in der zweiten Hälfte der möglichen Präsidentschaft eher seine Versprechungen wahr machen könnte, da er mit seinen Entscheidungen weniger auf Wahlen schielen muss. Vielleicht wäre nach der Entscheidung auch das mächtige Repräsentantenhaus und der Senat zu weniger Blockaden bereit? Er hätte zumindest eine größere Chance, seine Reformpläne umzusetzen.

Was Mitt Romney wirklich möchte und auch durchsetzen kann, steht noch in den Sternen. Das wird erst die Zeit an die Oberfläche bringen.

Wahlgeklingel auf beiden Seiten, doch was bleibt von allen versprochenen Problemlösungen am Ende übrig?

Eines jedoch dürfte Europa betreffen: Beide Kandidaten scheinen sich höchstens am Rande für Europa oder gar Deutschland zu interessieren. Für beide ist es eine Randnotiz, während Europa die USA als Schutzmacht betrachtet.
Das Interesse von Obama wie auch von Romney gehört vor allem China, Indien, Russland.

Obama können die Europäer nun ein bisschen einschätzen, Mitt Romney ist noch der große Unbekannte. Das ist es, was uns Europäer so gebannt die Wahlen verfolgen lässt : Welcher der beiden Kandidaten ist gut für uns? Aber die beiden denken allein an die USA , ohne abzuwägen, wie wichtig für beide Seiten eine gute Basis ist.

Morgen sind wir vielleicht klüger -aber nur was die Wahlen betrifft.

Luchs
yuna
yuna
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von yuna
als Antwort auf luchs35 vom 06.11.2012, 10:17:31
Ich habe da eine ganz merkwürdige Sicht auf die Dinge.
Obama ist ein Mensch, der selbst denkt, aber trotzdem an Fäden hängt.
Mitt ist ein Mensch, der auch an Fäden hängt, aber selbst nicht viel zu denken scheint.
Der Unterschied ist nun, dass man Obama nur in die Karten gucken kann, wenn er es will.
Mitt hingegen plappert, wie es ihm in den Kopf kommt. Der kleine Vorteil - bei Mitt weiß man schneller woran man ist, solange er nicht lernt sich zu kontrollieren resp. sein Gehirn zu nutzen.

Wenn nun die Mentalität der us-amrikanischen Bevölkerung hinzukommt, die einen Präsidenten abwählt, weil er sich nicht mit seiner eigenen Frau amüsiert, einer Bevölkerung, die zweimal hintereinander Bush wählt, obwohl absehbar war, wohin das führen würde, würde es mich nicht wundern, wenn es am Ende tatsächlich Mitt würde.
Man bedenke, nach all dem, was er sich in der letzten Zeit geleistet hat, steht immer noch fast die Hälfte der Amerikaner hinter ihm - oder vllt. auch gerade deshalb.
Durch die ganzen Fehler, die er machte, und die ganzen Male, die er sich entschuldigen musste, macht ihn das nicht irgendwie menschlich?

Viel mehr Bedenken habe ich da bei den Leuten, die seine Strippen bedienen.

Übrigens hat Obama sehr wohl ein ziemlich ausgeprägtes Interesse an Europa, speziell Griechenland - noch. Denn die Wahl ist ja auch noch nicht vorbei.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von dutchweepee
Ich denke, dass es schnurzegal ist, wer den Präsidenten mimt - es regiert sowieso der MIK und das Establishment.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf dutchweepee vom 06.11.2012, 11:01:55
Ich glaube nicht, dass es egal ist, wer gewählt wird. Deine Aussage, dutch, ist zu defätistisch. Bush junior hat uns gezeigt, wozu es führt, wenn ein strohdummer Mensch gewählt wird, der zudem noch keine Moral besitzt.

Ich bin von Obama zwar nicht begeistert, aber nach wie vor davon überzeugt, dass es mit ihm wahrscheinlicher sein wird, dass kein neuer Krieg vom Zaun gebrochen wird.

Karl
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 06.11.2012, 11:01:55
Das ist nicht zwingend so. Wenn zu Zeiten von Präsident Kennedy der MIK das Sagen gehabt hätte (z.B. unter einem anderen Präsidenten), hätten die USA die sowjetischen Rakentenbasen auf Kuba angegriffen und wir hätten den 3. Weltkrieg gehabt, und zwar mit Atomraketen. Deutschland war damals die geopolitische und strategische Mitte oder Schnittstelle der beiden Blöcke.

Dies steht inzwischen unter Historikern außer Zweifel. Die Protokolle der entscheidenden Sitzungen in dem für solche "letztinstanzliche" Entscheidungen zuständigen Gremium, dem Nationalen Sicherheitsrat, sind inzwischen längst öffentlich zugänglich. Kennedy's Antwort auf das Drängen der Generäle und Minister, die für den Angriff waren, lautete schlicht: "no, shit".

Ich denke, das ist ein hoher Wert für sich. Und dem Romney traue ich solche "Zurückhaltung", z.B. gegenüber dem Nahen Osten, nicht zu. Insofern ist Obama auf jeden Fall das kleinere Übel, auch wenn sich längst herausgestellt hat, dass er auch nicht auf dem Wasser gehen kann.

Vor Romney's Außenpolitik müssen wir Angst haben.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
wir werden mit einem der beiden charaktermasken leben müssen. früher dachte ich, obama schert aus aus der mainstreamigen politik. ich ließ mich wie so viele von seinen worten täuschen. doch den worten folgten keine ihnen entsprechende taten.
vom militärisch-industriellen komplex aus wird die politik bestimmt. falken und tauben wetteifern um den einfluss bei präsidentens. mal haben die einen ihre schnäbel vorn, mal die anderen. große unterschiede gibt es nicht.
alles geht seinen gang. ich verweise auf jakob augsteins spon-artikel (linktipp)
---
w.

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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2012, 12:00:14
Zu dumm nur, dass vom MIK in diesem Artikel gar nicht die Rede ist, sondern vom Untergang des Kapitalismus inklusive seines "militärischen Flügels" und der freiheitlich-demokratischen Werte, vom Gängelband, an dem seit Jahrzehnten alle Präsidenten, gleich welcher Partei, von den Repräsentanten des rücksichtslosen Kapitalismus geführt werden.

Aber Augstein überzieht maßlos, wenn er behauptet, Kultur, Bildung, Geist und Erfindertum seien in diesem System nicht mehr viel wert. Wo gehen denn 80% der wissenschaftlichen Nobelpreise jedes Jahr hin?

Und dann die Bemerkung "Taliban des Westens" zu Ethik, Moral, Wissenschaft usw. Das Schreiben über den Untergang macht ja so großen Spass!
chris33
chris33
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von chris33
als Antwort auf dutchweepee vom 06.11.2012, 11:01:55
Ich denke, dass es schnurzegal ist, wer den Präsidenten mimt - es regiert sowieso der....

[b]MIK und das Establishment.
[/b

(klick mal auf zitat-da sieht man wikipedia orig. wiki/milit-) usw. die quelle wird hier nicht gedruckt aus irgend einem grund)-
es sieht aus, als ob du dort deine infos bekommst
egal auf wessen mist die idee gewachsen ist, sie ist unsinnig und voller vorurteile!!

@luchs
new york und new jersy (die sturmstaaten) waren in der vergangendheit eher "demokratische staaten"-also obama zugetan, der gedanke des "züngleins" liegt zwar nahe,
aber da wir alle keine hellseher sind (ich wenigstens nicht), finde ich deine frage irrelevant.
heute nacht um 2:00 h können wir ein wenig mehr erfahren..

@karl
das amerikanische volk ist kriegsmüde!!!
beide präsidentschaftskandidaten versichern dem volk, daß kein konflikt mit krieg begegnet wird.. (habe ich in einem interview gehört) auch die amis hoffen, daß das so sein wird..
80% der deutschen wünschen sich obama als sieger, liest man in der heutigen ausgabe meiner tageszeitung.schau´n wer mol-
das amerikanische volk wählt, hoffentlich den richtigen - wer immer das ist!!


chris33
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf chris33 vom 06.11.2012, 12:47:18

(klick mal auf zitat-da sieht man wikipedia orig. wiki/milit-) usw. die quelle wird hier nicht gedruckt aus irgend einem grund)-
es sieht aus, als ob du dort deine infos bekommst
egal auf wessen mist die idee gewachsen ist, sie ist unsinnig und voller vorurteile!!
chris33


Es sagte dereinst ein Präsident, der auch mal Militäroberbefehlshaber war:

In seiner Rede "Chance for peace" im Jahre 1953:

"Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen bekommen, an denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.“
geschrieben von Eisenhower laut Wikipedia-Biographie


Und:
(stellenweise schaurig übersetzt, aber nicht so wichtig)
Eisenhower in seiner Abschiedsrede als Präsident im Januar 1961:

„Wir in den Regierungsräten müssen uns vor unbefugtem Einfluss -- beabsichtigt oder unbeabsichtigt -- durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.“
geschrieben von Wikipedia, Militärisch-industrieller Komplex
chris33
chris33
Mitglied

Re: Wahlen in den USA: Wird "Sandy" zum Zünglein an der Waage ?
geschrieben von chris33
als Antwort auf silhouette vom 06.11.2012, 13:05:39
danke sehr schön..

krieg,kanonen und kriegstreiber sind für die meisten menschen das schrecklichste was es gibt!!

mein väterchen -ein leidenschaftlicher kommunist - erklärte es mir schon als kleines mädchen,wenige jahre nach dem letzten schrecklichen krieg, als deutschland sich ganz flott wieder militärisch orientierte.

ob es je eine welt ohne krieg geben wird? hoffen wir es doch..

ach so: all das macht natürlich die aussage von dutchweepee nicht vernünftiger, finde ich.

chris33

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