Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik "Wenn wir Atomwaffen haben......

Internationale Politik "Wenn wir Atomwaffen haben......

pippa
pippa
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Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2016, 10:59:51
Sicher wird er die Wahlen nicht gewinnen, davon bin ich überzeugt.

Leider bin ich nicht so optimistisch wie Du, liebe marina, denn ich denke mit Schrecken an die vergangenen Monate. Alle meine Freunde, Bekannte und selbst mein Mann, erklärten mich für verrückt, weil ich stets prophezeite, dass Trump Kandidat werden würde. Auch hier im ST herrsche überwiegend diese Meinung.

Mühelos hat er diesen Schritt geschafft, warum sollte er den zweiten nicht auch schaffen, zumal Frau Cllinton nicht besonders beliebt ist, wenn man der Aussage von Julchen glauben darf.
Pippa
carlos1
carlos1
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Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von carlos1
als Antwort auf wandersmann vom 04.08.2016, 21:13:16
"Das kommt mir etwas zu verharmlosend daher, Reagan hatte reichlich Verbrechen auf dem Kerbholz vereint, als er sein Amt verließ." wandersmann


Lieber wandersmann,
du hast Recht, das ist verharmlosend, denn mit Reagan ist nochmal alles gut gegangen.

Die Ereignisse im so gen. "Hinterhof" der USA sind mir bekannt, du erwähnst aber nicht die Kriegsgefahr im Zusmammenhang mit dem Nato-Doppelbeschluss und die gefährlichen Situationen im Zusammenhang mit den strategischen Kermwaffen und Raketensrsenalen. Die Welt entging damals nur um Haaresbreite dem atomaren Inferno, wobei die technischen Fehler in einem Ernstfall einmal bei Fehlmeldungen des sowjetischen Radarsystems lagen (aufgehende Sonne wurde wwurde von den technischen Systemen als Raketenangriff interpretiert), was nur indirekt R. Reagan anzulasten wäre. Ein sowjetischer Oberstleunant beurteilte die Meldungen des Radarsaystems nicht als Kernwaffenangriff (Erstschlag) der USA, weil es keinen Sinn mache, nur 5 Raketen abzuschießen. Ihm kommt das Verdienst zu, die Welt vor einer Zerstörung bewahrt zu haben. Er wurde gemaßregelt, weil er die Dienstvorschriften missachtet habe und den Zweitschag nicht ausgelöst habe. Er hätte er die Diesntvorschrften einhalten müssen.

Ende Oktober 1983 sollte bei einem Nato-Stabsmanöver der Einsatz von Kernwaffen bei einem Angriff der WPO durchgespielt und dazu eine rasche Truppenverlegung aus Übersee nach Zentraleuropa geübt werden. Für den Warschauer Pakt war dies das Signal für einen Angriff. Sowjetische Jagfdbomber standen in der DDR auf den Startbahn mit A-Bomben bewaffnet. Raketen mit Mehfachsprengköpfen wurden aus den Bundkern gerollt und startklar gemacht. Zum Glück meldeten die westlichen Geheimdienste und Beobachter der Militärmisson aus Berlin,was da abging. Gerade noch rechtzeitig wurde das Manöver heruntergefahren. Reagan erhielt die Anweiseung sich Abends am Fenster in aller Ruhe lesend und entspannt zu zeigen. Auf jeden Fall war es nicht im Bunker.

Wenige Kilometer entfernt von uns übte die US-Armee im Waldgebiet schnelle Stellungswechsel mit Pershingraketen. In A. geriet eine Pershing durch defekt Bremsen des Anhägers in Brand und brannte aus. Die deutsche Feuerwehr konnte und durfte nicht löschen. Meine Frau unternahm mit ihrer Schulklasse einen Ausflug, als plötzlich ein Soldat mit angelegtem Karabiner ihr verbot weiterzugehen. Sie ließ sich nicht abschrecken und bestand darauf zu ihrem Ziel im Wald zu wandern. Nach Telefonaten wurde die Kinderschar mit Militäreskorte weiter geleitet.

Wir haben Glück gehabt. Das ist alles. Wenn man die Entwicklung zeitlich vom Ende her betrachtet, ist alles gut. Doch das Glück nochmals mit einem Präs. Trump auf die Probe zu stellen? Bitte nicht.

Trump ist nichts ohne seinen Anhang, ohne die Wähler, die ihn favorisieren und von ihm die Lösung ihrer Problem erwarten. Beruigend ist es nicht, wenn die Gegenkandidatin momentan um 10% vorne liegt. Bis zum Wahltag kann viel passieren.

Trump äußerte Bewunderung für Putin. Da kann es durchaus noch einen geben, der im Wahlkampf noch mitmischen will.

Politik ist die Kunst des Möglichen. Das Wort Kunst im Zusammenhang mit Trump ist fehl am Platz. Politik muss immer das Ziel haben, das Bestmögliche zu erreichen. Heute, im Zeitalter der Globalisierung, geht es darum das Schlimmstmögliche zu verhindern. Die Lage ist heute gefährlicher als im Kalten Krieg.

Die Beispile zeigen, wie wichtig es ist, sich in die Gedankenwelt der Gegenseit zu versetzen, um diese zu verstehen.

Viel Grüße
c
adam
adam
Mitglied

Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 05.08.2016, 17:01:01
Politik ist die Kunst des Möglichen. Das Wort Kunst im Zusammenhang mit Trump ist fehl am Platz. Politik muss immer das Ziel haben, das Bestmögliche zu erreichen. Heute, im Zeitalter der Globalisierung, geht es darum das Schlimmstmögliche zu verhindern. Die Lage ist heute gefährlicher als im Kalten Krieg.


Hallo Carlos,

wir sind einer Meinung, daß die Lage heute gefährlicher ist als im Kalten Krieg.

Allerdings halte ich es für geradezu fahrlässig, Donald Trump, mit einer seiner charakterlichen Negativeigenschaften oder einer Mischung daraus, zum obersten nuklearen Schreckensszenario hoch zu stilisieren. Das entspricht nicht den Tatsachen und lenkt nur von der tatsächlichen Lage ab.

Nach wie vor liegt die höchste Gefahr in der Entwicklung des nahen und mittleren Ostens, politisch, religiös und technisch. Dort finden wir auch charakterliche und machtpolitische, menschliche Voraussetzungen so auf Augenhöhe, daß sie ein atomares Disaster für die Welt möglich erscheinen lassen. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein dortiger Machthaber auf den berüchtigten roten Knopf drückt, ist ungleich höher als bei einem etwaigem US-Präsidenten D. Trump.

Lassen wir in den USA die Kirche im Dorf.

--

adam

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carlos1
carlos1
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Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 05.08.2016, 18:19:11
"Allerdings halte ich es für geradezu fahrlässig, Donald Trump, mit einer seiner charakterlichen Negativeigenschaften oder einer Mischung daraus, zum obersten nuklearen Schreckensszenario hoch zu stilisieren." adam


ieber Adam,
ich habe Trump nicht zu einer Art Schreckensszenario hochstilisiert. Das tun die Medien.

Russland und die USA sind die beiden zahlenmäßig am stärksten hochgerüsteten Atommächte.

Die Weiterverbreitung von Kernwaffen und vor allem spaltbarem Material ist eine große Gefahr. Im Allgemeinen wollen aber verantwortliche Politiker der Staaten mit relativ geringer Zahl von Kernwaffen diese nur dann einsetzen, dass sie die Möglichkeit haben zu überleben.

Vermutlich hast du daran Zweifel, weil du von einem unkontrollierbaren irrationalen Hass und Todestrieb bei bestimmten Leuten ausgehst. Ob der Iran bald über Kernwaffen verfügen wird und wann, wissen wir nicht. Er könnte spaltbares Material weitergeben an Terrororganisationen. Eben das stellt eine konkrete Gefahr dar.

Eine schmutzige Bombe (Sprengsatz mit radioaktivem Material) zu bauen und sie in Europa oder sonstwo zu platzieren ist kein großes Problem. Für dies Material genügt es u. U. an medizinsich genutzes Material zu gelangen oder an Abfälle aus AKWs.

Die Frage ist, wie die großen Mächte darauf reagieren werden: USA, Russland, China.

Man unterstellt Trump, dass er tut, was er sagt. Natürlich gibt es bei diesem Typ auch die Möglichkeit, dass er sagt: Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an. Das würde seinem Ansehen bei seinen Wählern nicht mal schaden.

Ich bin der Ansicht, dass Kernwaffen eine politische Waffe sind. Das heißt der Einsatz muss nicht erfolgen, wenn bereits die Drohung mit deren Einsatz zum politischen Erfolg führt, nämlich, dass der Gegner bereit ist die Bedingungen der Unterwerfung zu akzeptieren. Diese Denkweise wäre die europ. Schule der Politik.

Die Situation im Nahen Osten und an den Grenzen des vom Islam bestimmten Kulturkreis: Eine blutige Grenze (Terror = hybride Kriegfühung). Es kann und muss bezweifelt werden, ob religiöse Fanatiker bereit sind oder einmal bereit sein werden Rationalität in der Politik gelten zu lassen. Das würde Mäßigung im Dshihad voraussetzen.

Ehrlich gesagt, als ich von Trump hörte, dass er Kernwaffenbesitz zu deren Anwendung nutzen will, dachte ich unwillkürlich an einen flächendeckenden Einsatz. Also totale Auslöschung und Vernichtung von Staaten. Ich denke wir sollten uns nicht den Kopf für diesen Troll zerbrechen.

Die Leute, die ihn wählen sind das Problem.

Viele Grüße an dich
c
adam
adam
Mitglied

Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 05.08.2016, 19:28:11
ieber Adam,
ich habe Trump nicht zu einer Art Schreckensszenario hochstilisiert. Das tun die Medien.


Dich meinte ich auch nicht, carlos. Entschuldige.

Ja, es sind die Medien, die Trump zu jemandem hoch stilisieren, der er nicht ist. Es sind aber auch diejenigen, die dieses Bild nur zu gerne annehmen und nach Kräften pflegen, weil Trump US-Amerikaner ist.

Der Albtraum wäre wohl ein nukleares Showdown zwischen Sunna und Schia. Teheran arbeitet an der Entwicklung der Bombe und Riad wäre es möglich an die Entwicklungspläne aus Pakistan zu gelangen.

Weder in den USA, noch in Russland oder Pakistan ist es einem einzelnen Menschen möglich, ein nukleares Inferno auszulösen. Da bin ich mir unter sunnitischen oder schiitischen Machtbesessenen nicht so sicher, bzw bin mir sicher, daß man sich dort schnell einig sein kann, den Knopf zu drücken.

--

adam
Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 05.08.2016, 20:18:13
Na klar, es sind mal wieder nur die Medien!
Die Hassreden von Trump gab es gar nicht, die haben sich die Medien nur ausgedacht. Im Zweifelsfall ist es immer die Lügenpresse. Trump ist ein ehrlicher Kerl, der einfach nur dem Volk aufs Maul schaut, nicht wahr? In Wirklichkeit ist er ganz lieb und will nur spielen! Dass dabei ein paar Späne fallen, ist eben so. Wo gehobelt wird, da fallen Späne oder auch Menschen, z. B. Schwarze oder Latinos, so ist das nun mal.

Wenn nur die bösen Medien nicht wären. Man sollte sie abschaffen. In der Türkei und Russland und anderen autokratischen Staaten wie vor allem China, wo gerade wieder etliche Menschenrechtler inhaftiert wurden, sind kritische Medien ja bereits verboten. Warum nicht auch bei uns? Es wird höchste Zeit. Damit die warnenden Stimmen endlich ganz verschwinden und die Weichspüler die Oberhand gewinnen. Damit das Volk Brot und Spiele wieder voll genießen kann, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

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Karl
Karl
Administrator

Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 05.08.2016, 20:18:13
Ja, es sind die Medien, die Trump zu jemandem hoch stilisieren, der er nicht ist.
geschrieben von Adam
Deine intimen Kenntnisse dessen, was und wer Herr Trump in Wirklichkeit ist, überrascht mich. Aus den Medien kannst Du dieses Bild ja nicht haben, Du wirst ihn persönlich kennen?



Oder machst Du es wie ich? Ich verlasse mich auf die Tweets von Trump und auf die Videoclips von seinen Reden. Ich gehe davon aus, dass diese nicht gefälscht sind. Es reicht für mein Urteil vollständig, ihm direkt zuzuhören. Wir kämen dann jedoch mit der gleichen Information zu völlig unterschiedlichen Beurteilungen.

Karl
carlos1
carlos1
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Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2016, 07:10:06
" ... Trump ist ein ehrlicher Kerl, der einfach nur dem Volk aufs Maul schaut, nicht wahr?" marina


Jeder Politiker muss dem Volk aufs Maul schauen, er sollte nur nicht dem Volk nach dem Mund reden, marina. Genau das tut der Trump.

An sich ist Trump als Spaziergänger händchenhaltend mit seiner momentanen Lebensabschnittspartnerin in einem Wald harmlos. Auch als Schwimmer im Pool richtet er keinen Schaden an. Nur als Präsident einer Weltmacht mit Atomwaffen ist er völllig fehl am Platz.

Die Medien schreiben auch vernünftige Sachen: Beispielsweise las ich vor einigen Tagen, dass man Trump weniger kritisieren solle. Das würde nur seine Anhänger stärker an ihn fesseln. Gemeint sind die US-Medien.

Trumps Wähler sind das Problem.
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von lalelu
als Antwort auf carlos1 vom 06.08.2016, 09:07:28
@Ich lese und höre auch, was Trump von sich gibt und bekomme oft das kalte Grausen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Medien sehr wohl daran beteiligt sind, dass mehr und mehr Menschen bei dem Gedanken Albträume bekommen, der nächste Präsident der USA könne Trump heißen.

Sie schüren Ängste und verstärken den negativen Eindruck, den er auf Schritt und Tritt hinterlässt, besser gesagt, sie potenzieren ihn. Trump hilft ihnen zwar nach besten Kräften, da er kein Fettnäpfchen auslässt und teilweise Ungeheuerliches sich gibt, aber da die Presse zum Glück in westlichen Staaten frei und unzensiert berichten und interpretieren (!) darf, werden alle nur denkbaren Horrorszenarien ausgewalzt bis zum Es-geht-nicht-mehr, frei nach dem Grundsatz: „Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht“.

Ich hoffe sehr, dass Trump am Ende nicht „der mächtigste Mann der Welt“ wird, wenn aber doch, habe ich weniger Angst, dass er die halbe Welt mal gerade so in Schutt und Asche legen kann, als wenn beispielsweise ein in der Weltpolitik eher unbedeutendes Lichtlein wie Kim Jong-un auf diesen Gedanken käme.

Wenn die Berichterstattung ein Gradmesser dafür wäre, ob ein Politiker gefährlich ist oder nicht, dann müsste man Kim Jong-in zu den weniger gefährlichen rechen, denn von ihm liest und hört man im Gegensatz zu Trump vergleichsweise selten etwas. Anders als der amerikanische Präsident kann er aber schalten und walten wie er will. Was sagt uns das über die Berichterstattung ...?

Lalelu
Re: "Wenn wir Atomwaffen haben......
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lalelu vom 06.08.2016, 09:25:03
Dass man von Kim Jong-un gerade weniger hört als von Trump, hat einfach mit der Tatsache zu tun, dass in Amerika gerade Wahlkampf ist und deshalb die Siuation viel aktueller ist als die vieler anderer Staaten, über die berichtet wird.
Ich jedenfalls habe gerade auch in letzter Zeit wieder so einiges von neuen Kernwaffenversuchen Nordkoreas gelesen und bin nicht der Meinung, dass man wenig von Kim Jong-un hört oder liest.
Es kommt natürlich auch auf die Medien an, die man konsumiert.
Ich lese inzwischen auch ziemlich regelmäßig die Süddeutsche Zeitung, am Wochenende immer, und da wird über alles sehr gut informiert, auch über Trump. Was ich da lese, lässt mir die Haare zu Berge stehen.
Und man kann wirklich nicht behaupten, dass die SZ ein Sensationsblatt ist.

Abgesehen davon: Nicht die Wähler allein sind das Problem, Carlos. Die Hetze von Trump beeinflusst nämlich die Wähler und pflanzt Rassismus und Hass in die Köpfe! Und deshalb ist er bereits im Wahlkampf eine Gefahr, also jetzt, auch dann, wenn er nicht Präsident wird.

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