Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wer trauert um die vielen Toten im Mittelmeer?

Internationale Politik Wer trauert um die vielen Toten im Mittelmeer?

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Armut in Afrika
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf wandersmann vom 28.04.2015, 22:13:56
Und wann wirst Du damit beginnen, Deine Schuld am Elend in Afrika abzubauen?
geschrieben von wandersman


und

dass Afrika von den Chinesen "ausgebeutet" wird
geschrieben von olga


bin ich jetzt schuld daran ... oder die Chinesen , dass die menschen im mittelmeer ersaufen ?

ihr habt sie doch nicht mehr alle .

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: Armut in Afrika
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.04.2015, 16:12:00
Danke hw für dieses Video und den Extrakt der Tagesschau daraus. Karl
ingo
ingo
Mitglied

Re: Armut in Afrika
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 29.04.2015, 12:07:44
Was diese Frau sagt, ist nicht "falsch" aber unrealistisch und populistisch. Mehr fällt mir dazu nicht ein, und Du lobst HW noch für den Link, statt darüber sachlich zu diskutieren. Dieser Satz der Frau: Ich habe einen Senegalesen getroffen, der Hamburger verkauft hat, obwohl er ausgebildeter Ingenieur ist." ist bezeichnend. Mit einem Beispiel hat sie sich sicher Applaus aus dem Studio geholt. Keine Ahnung, wieviel Deutsche und Ausländer ich kennengelernt habe, die studiert haben und sich als Taxifahrer durchschlagen. Ich wüsste übrigens gerne, was diese Frau in ihrer Heimat politisch getan hat, um die Verhältnisse zu verändern. Wenn man ihr folgen wollte, müsste man einen freien Fährverkehr zwischen Afrika und Europa einrichten. Danach möchte ich aber mal die Diskussionen hier erleben. Ich unterstelle einigen von Euch Halbherzigkeit und Einäugigkeit. Ihr fordert und unterstützt unrealistische Gedanken und macht keine Vorschläge dafür, wie es weitergehen soll, wenn Eure Gedanken realisiert werden. Fangt mal an damit, bevor Ihr nun wieder auf mich losgeht. Übrigens: Realistisch ist, dass die EU einen Verteilerschlüssel für Flüchtlinge festlegen will. Das ist realistisch. Ich rechne aber mit viel Widerstand und keiner Einigung darauf. Bevor die, die ich meine, weiter ihre Forderungen formulieren, empfehle ich ihnen, eine entsprechende Petition in Richtung Brüssel zu initiieren. Da würde ich unterschreiben.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Armut in Afrika
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 29.04.2015, 14:47:39
Ich bedanke mich für das Informationsangebot, das hw gemacht hat. Es ist mir bekannt, dass unterschiedliche Menschen aus derselben Information unterschiedliche Schlüsse ziehen. Völlig unabhängig davon ist die Wortmeldung dieser Frau wichtig.

Karl
Edita
Edita
Mitglied

Re: Armut in Afrika
geschrieben von Edita
als Antwort auf ingo vom 29.04.2015, 14:47:39
Was diese Frau sagt, ist nicht "falsch" aber unrealistisch und populistisch. Mehr fällt mir dazu nicht ein, Ich wüsste übrigens gerne, was diese Frau in ihrer Heimat politisch getan hat, um die Verhältnisse zu verändern.


Dieses Frau kann die politischen Verhältnisse in ihrer Heimat gar nicht verändern, niemand, außer den verantwortlichen Politikern und Wirtschaftsbossen in den Industrieländern, kann da was verändern, warum willst Du das nicht verstehen ?

" Betrachtet man jedoch die weltweiten Verteilungsverhältnisse, ist festzustellen, dass die Menschen in den Industriestaaten natürlich die Privilegierten dieser Welt sind. Sie verfügen in der Regel über Zugang zu sauberem Wasser, Schulbildung, genügend Nahrung, eine warme Behausung, medizinische Versorgung und vieles mehr, wovon die meisten Menschen in den Entwicklungsländern nur träumen können.[1] In diesen privilegierten Status sind die Bevölkerungen der Industrieländer auch dadurch versetzt, dass ihre Wirtschaftsräume auf die Rohstoffe und Arbeit anderer Länder zurückgreifen können. "

" Umso wichtiger wäre es, dass diese Ressourcen mit angemessenen Gegenleistungen verbunden wären, die wiederum den Menschen in den weniger entwickelten Ländern dieser Welt einen "gerechten" Ausgleich bringen würden und einen raschen wirtschaftlichen Aufstieg ermöglichten. Doch dies wird verhindert durch die historisch und mit Gewalt hervorgerufene Machtasymmetrie im Verteilungsregime, die dafür sorgt, dass der absolute Mangel in der Welt bestehen bleibt und jeden Tag zehntausende Menschen an Hunger oder heilbaren Krankheiten sterben, obwohl die Produktivkräfte der Welt in der Lage wären, dies zu verhindern. "

" Neben der Verwüstung durch transkontinentale Konzerne, der Plünderung der Entwicklungsländer, der Ausbeutung durch Billiglöhne, der Versklavung von Menschen durch Mittellosigkeit, dem Angst erzeugenden Abbau sozialer Leistungen und der Entrechtung der Lohnabhängigen, ist es auch die medial organisierte Ablenkung der Zivilgesellschaften vom Verstehen und Nachdenken über diese entscheidenden Sachverhalte, die zu den Verbrechen dieser Welt gehören. "

Die weltweite Ausbeutungspyramide am Beispiel Afrika


Edita
( war jetzt bestümmt auch unsachlich und unrealistisch )
olga64
olga64
Mitglied

Re: Armut in Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 29.04.2015, 14:47:39
Ingo hat sehr recht. Derzeit "springen" mal wieder viele auf den BEtroffenheits-Zug - so z.B. auch Frau Wieczorek-Zeul, die immerhin 11 Jahre Entwicklungsministerin war - heute ist sie nur betroffen und klagt an - sich selbst? Was tat sie während ihrer aktiven Zeit, um Abhilfe zu schaffen?
Ich denke auch, dass die Wünsche von europäischen Bürgern sehr legitim sind, dass das Mittelmeer nicht weiter zum Massengrab wird. Man kann es ja sehen - wer Urlaub an diesen Gestaden macht, erkennt die angeschwemmten Leichen der Flüchtlinge. Das ist unerträglich.
Aber ebenso unerträglich sind die unrealistischen Forderungen und Sonntagsreden. Ich stellte die Frage schon einmal: wäre jeder, der z.B. ein freies Zimmer in seiner Wohnung hat, auch wirklich bereit, einen Flüchtling aufzunehmen? Ohne wenn und aber - und sich um diesen zu kümmern und mit ihm zu kämpfen,dass er bei uns bleiben kann, wenn er (oder sie) es denn möchte?
Und dafür kämpfen, dass ihm oder ihr bei uns kein Leid geschieht von rechten Dumpfbacken, die an Bushaltestellen auflauern und auf Schlägerei aus sind?
Es redet sich so leicht - und noch leichter ist es, die Politiker wieder mal zu beschimpfen. ABer welche eigentlich? 28 Staatsmänner und -frauen entscheiden hier - und die meisten leider dagegen, bzw. drücken sich davor, weil sie wissen, dass die Bürger ihrer Staaten eine wirkliche Hilfe nicht goutieren werden. Olga

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Armut in Afrika
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2015, 16:17:03
Liebe Olga - wir waren, oder zumindest ich, schon ein Stück weiter, es ist wurscht ob die Flüchtlinge im Mittelmeer versaufen oder in der Sahara krepieren, darum geht es auch, aber nicht hauptsächlich, denn " man " hat ja eingesehen, daß man diese Tragödie nur stoppen kann, wenn man sich an die Ursachen ranmacht, ob Sie und Ingo es einsehen wollen oder nicht, Afrika wird seit zig Jahrhunderten ausgeblutet und ausgebeutet, die Rohstoffe und Schätze Afrikas werden billigst geborgen und außer Landes gebracht und die Leute können sich nicht einmal sauberes Trinkwasser und ein wetterfestes Dach über dem Kopf leisten, kein ausreichendes Essen, geschweige denn eine Schule für ihre Kinder!
Ist es da ein Wunder, daß sie sich aufmachen nach Europa und anderswo? Politiker, die das abstreiten und nichts dagegen unternehmen wollen, jawohl......die gehören beschimpft und abgewählt, und dann ......ebenfalls auf einem Schlauchboot im Mittelmeer ausgesetzt!

Edita
olga64
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Re: Armut in Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 29.04.2015, 16:59:27
Der letzte Absatz erscheint mir schon arg kindisch. WEr soll denn diese Politiker abwählen, die nicht dafür sind, dass zu viele Ausländer in die betreffenden Länder kommen? Dies ist doch grossenteils Volkes Meinung - umgekehrt würden sie vermutlich schneller abgewählt werden, wenn sie die Tore öffnen.
Afrika sollten Sie auch nicht unbedingt als einen Einzelstaat sehen. Es gibt dort ein grosse GEfälle zwischen arm und reich. Aber mittlerweile auch Staaten, wo es recht gut geht (oft mit chinesischer Beteiligung) - z.B. Ruanda, auch Südafrika, Namibia, Marokko. Das schlimmste ist die Korruption, wo auch Entwicklungsgelder versickern - viele Bürgerkriege,viel Terror. Das hat zeitweise noch seinen Ursprung als die alten Kolonialmächte abgezogen sind - womit ich nicht Deutschland meinte; unser Land machte in nur 30 Jahren mit Morden und Verfolgungen so viel Unheil wie es andere Länder selten schafften.
Was nützt es den Menschen, die flüchten wollen, wenn wir jetzt aufdecken, wer hier in der Vergangenheit nach unserer Meinung versagt hat? AFrika ist seit langem der vergessene Kontinent - aber ohne Investoren und Firmen, die sich dort ansiedeln, wird sich nie etwas ändern. Auch die sehr guten BEstrebungen Hilfe durch Selbsthilfe, wie z.B. im Senegal, Gambia praktiziert sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein, der die Menschen nicht zum Bleiben animiert. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass diese sehr genau zu wissen glauben, in welchen Schlaraffenländern wir leben - das Internet zeigt es ihnen, in der Werbung glauben sie, die wunderbaren Realitäten zu erkennen und wollen das auch. Sie haben nichts zu verlieren - sie wagen die Flucht in der Hoffnung auf ein besseres Leben und wollen sicher nicht abwarten, bis wir genug recherchiert haben, wer der Schuldige war und bis die Hilfe in den Ländern anläuft, wenn die Gelder bis dahin nicht schon wieder durch eine korrupte afrikanische Regierung eingesammelt und auf einem Schweizer Konto deponiert wurde.
Edita - man kann dies nicht mit Ja oder Nein beantworten und schon gar nicht mit kindischen Vorstellungen, was die Politiker erleiden sollten - das führt zu gar nichts. Olga
Edita
Edita
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Re: Armut in Afrika
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2015, 17:17:51
Mäuselchen - ich geb's auf! Ich komme mir vor, als ob ich chinesisch rede!

Edita
olga64
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Re: Armut in Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 29.04.2015, 17:24:36
Edita - es hängt auch bei diesem 'Thema sicher damit zusammen, ob man eigene Erfahrungen in Afrika (und den unterschiedlichen Afrikanern) machte und wie die persönliche Einstellung zu dem anonymen Heer der Politiker ist, denen man oder frau gerne auch aus Bequemlichkeitsgründen die gesamte Schuld anlastet, um sich persönlich zu entlasten.
Jeder Einzelne ist gefragt und soll sich nicht auf seine Ohnmacht beziehen (die da oben.....) - sondern seine kleine Macht einsetzen, um etwas zu ändern. Und zwar schnell und praktikabel. Olga

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