Internationale Politik Wie kann dieser furchtbare Krieg in der Ukraine beendet werden?
In dem sehr ausführlichen, interessanten Artikel kann man vieles lesen, erfahren, was auch schon lange Klaus von Dohnanyi und andere geäußert haben. Ich teile viele seiner Gedanken, denn jetzt kann es nur noch um das Thema Frieden für die Ukraine gehen. Und darum geht es auch in diesem Artikel, es lohnt sich ihn zu lesen u das bis zum Ende.
Tina
Zum Autor
"Michael von der Schulenburg ist ehemaliger Assistant Secretary-General der Vereinten Nationen und hat in vielen Konfliktregionen der Erde gearbeitet, unter anderem in Langzeitmissionen in Afghanistan, Haiti, Pakistan, Iran, Irak und Sierra Leone, aber auch in Syrien, Somalia, Zentralasien, auf dem Balkan und in der Sahel-Region."
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/in-der-ukraine-sollte-die-eu-nicht-den-usa-folgen-sondern-nach-frieden-streben-li.230237
In der Ukraine sollte die EU nicht den USA folgen, sondern nach Frieden streben
"Der Westen macht sich in seinem Ukraine-Kurs viel zu abhängig von den USA. Insbesondere die Führung der EU zeigt sich als erschreckend inkompetent.
Daher sollte Europa aus seinem ureigenen Interesse heraus gerade jetzt einen Verhandlungsfrieden im Ukrainekrieg anstreben und nicht durch eine weitere Intensivierung des Krieges auf einen Siegfrieden hoffen. Wenn Europa weiterhin große Mengen an Waffen, und vor allem an schweren Waffen, liefert, ohne gleichzeitig Friedensinitiativen zu unterstützen, macht es sich mitschuldig an den sinnlosen Zerstörungen und dem schweren Blutzoll, das dieser Krieg von den Ukrainern fordert.
Die übermächtige Präsenz der USA in diesem Konflikt und deren enormer und hochriskanter militärischer Einsatz lassen sich nur aus den geopolitischen Zielen der USA erklären. Ein Nato-Land Ukraine würde den amerikanischen Einfluss in Eurasia, wie Brzezinski es einmal nannte, entscheidend vergrößern und so das geopolitische Gleichgewicht stark zugunsten der USA verändern.
Die größte Gefahr droht Europa jedoch durch eine Strategie, die auf einen Siegfrieden setzt. Eine solche Strategie könnte unberechenbare Reaktionen Russlands zu Folge haben. Für Russland ist der Ukraine-Krieg zu einer Überlebensfrage geworden, und wir müssen davon ausgehen, dass es alles einsetzen wird, um nicht als Verlierer vom Schlachtfeld zu gehen.
Nur wie weit würde die Nuklearmacht Russland dabei gehen? Wollen wir das wirklich austesten? Und, im Falle einer sich abzeichnenden Niederlage Russlands: Müssten wir uns nicht darauf einstellen, dass China aus Eigeninteresse Russland unterstützen wird? Plötzlich könnte der Russland-Ukraine-Krieg zu einer gefährlichen Konfrontation zwischen drei Nuklearmächten werden.
Wäre es da nicht in Europas Interesse, einen Verhandlungsfrieden zu unterstützen, ja, zu fordern? Damit würde Europa auch dem Aufruf der Weltgemeinschaft folgen, diesen Konflikt friedlich zu lösen.
In der UN-Generalversammlung haben Mitgliedstaaten nicht nur Russlands illegale militärische Aggression verurteilt, sondern auch alle beteiligten Parteien dazu aufgerufen, diesen Krieg durch Dialoge und Verhandlungen zu beenden. Kürzlich wiederholte der UN-Sicherheitsrat in einer Erklärung die Forderung nach einer friedlichen Lösung. Von Waffenlieferungen oder gar einem Siegfrieden wird in keiner UN-Resolution gesprochen.
Die Rahmenbedingen für eine friedliche Lösung hatten mutige russische und ukrainische Unterhändler bereits in den ersten zwei Monaten des Krieges ausgearbeitet. Danach würde Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten und keine ausländischen Militärbasen auf ukrainischem Boden zulassen, während Russland sich verpflichtet, die territoriale Integrität der Ukraine anzuerkennen, alle russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen und internationale Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu akzeptieren. Auch hatte man sich bereits vorläufig darauf verständigt, innerhalb des ukrainischen Territoriums dem Donbass einen speziellen Status zu geben (wie schon in Minsk II vorgesehen) und den zukünftigen Status der Krim zu einem späteren Zeitpunkt auf rein diplomatischem Wege zu lösen.
Es wäre völlig illusorisch anzunehmen, dass, wie gerne von einigen westlichen Regierungen behauptet, ein derartiger Friedensvertrag eine rein ukrainische Verantwortung sei. Das Stillschweigen des Westens zu den russische-ukrainischen Friedensbemühungen damit zu erklären, ist höchst unaufrichtig.
Ihr scheint weiterhin ein transatlantischer Schulterschluss mit den USA wichtiger als die Suche nach einem gesamteuropäischen Frieden, und das, obwohl die Afghanistan-Erfahrung gezeigt hat, wie unsicher es sein kann, sich blind auf amerikanische Positionen zu verlassen. Nach den Mid-Term-Wahlen könnte in den USA schon alles ganz anders aussehen."
Bidens Worte würde ich ebenfalls unterschreiben!
Die Frage dieses Verteidigungskrieges und Kriegsendes ist m.M.n. von Biden gut beantwortet worden. Ende Mai hat er in der New York Times gesagt, die Ukraine soll ein souveräner, unabhängiger, demokratischer Staat sein und bleiben, und darum müssen sich und werden sich die Verhandlungen drehen!
Edita
Es hat aber für die Ukraine keinen realpolitischen Sinn, auf die Rückgabe der Krim zu bestehen! Vielleicht im Vorfeld der Gespräche, aus verhandlungstaktischen Gründen, aber das darf kein KO-Kriterium für den Beginn von Verhandlungen sein!
Die Staatsgrenzen der heutigen Ukraine werden sich m.E. ändern, trotzdem liegt Biden mit seiner Aussage richtig! Ich hoffe nur, dass sich die USA bald in die Gespräche einbringen, gern an der Seite der Ukraine ... und wahrlich nicht über deren Köpfe hinweg!
MarkusXP
....das wird sich zeigen. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal auf die bereits in anderen Threads diskutierte Studie der Yale-University zu sprechen kommen......Lieber Karl,geschrieben von Karl
....Studie stellt fest: „Russland hängt viel stärker von Europa ab als Europa von Russland“.......
,,,,Durch die Strafmaßnahmen westlicher Staaten und den Exodus internationaler Firmen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei ein erheblicher Teil der wirtschaftlichen Aktivität im Land zum Erliegen gekommen.
....
.......Es könnte also durchaus die Möglichkeit bestehen, dass dieser Krieg endet, weil Russland irgendwann die Luft ausgeht
das ist auch meine Hoffnung.
Ich kenne zwar nicht diese Yale-Studie, aber ich höre das auch von anderen Seiten. Zum Beispiel letzter Sonntag 12 UHR Phönix Presseclub. Für mich ist das immer eine gute Sendung als Information. Gut informierte Jornalisten zum jeweiligen Thema und in der Regel gut moderiert.
Da wurde das auch vertreten, dass Putin das nicht lange durchhält. Dass die russische Wirtschaft zu schwach ist, das russische Militär auf Dauer in Funktion zu halten.
Da ist Putin vom Westen abhängig. Da wirken auf Dauer Sanktionen und Putin kann zu Zugeständnissen gezwungen werden. Wenn der Westen einig bleibt.
Nick42
Kann es sein das da doch vieles an Wünschen mitschwingt. ?
Da wurde das auch vertreten, dass Putin das nicht lange durchhält. Dass die russische Wirtschaft zu schwach ist, das russische Militär auf Dauer in Funktion zu halten.
Da ist Putin vom Westen abhängig. Da wirken auf Dauer Sanktionen und Putin kann zu Zugeständnissen gezwungen werden. Wenn der Westen einig bleibt.
Nick42
Es ist schon eine weile her da konnte ich in gut informierter westlicher Presse lesen das das Rückrat der russischen Armee gebrochen ist, weil es nicht mehr möglich sei die notwendige Versorgung der Truppen zu gewährleisten und der Nachschub völlig überfordert sei. Das sollte sich doch mittlerweile rumgesprochen haben, das nur durch Propaganda Kriege nicht zu gewinnen sind .
Und was Zugeständnisse angeht zu denen Putin gezwungen werden könnte.
Das sieht im Moment aber völlig anders aus . Besonders was Abhängigkeiten angeht. Da hat der Westen schlechte Karten.
Meine Hoffnung bezieht sich auf mittel- und langfristig. Kurzfristig sehe ich keine Möglichkeit, dass Putin diesen Krieg beendet......Kann es sein das da doch vieles an Wünschen mitschwingt. ?
Nick42
Man sollte evtl. Selenskyj durch einen realpolitisch handelnden Diplomaten ersetzen, man muss ihn ja nicht gleich umbringen, aber eben substituieren.Die USA wissen, wie sowas geht. Und solch einen dann dazu bewegen, die Gaslieferungen an Deutschland wieder auf das Vorkriegsniveua zu heben. das wäre eine Maßnahme im Sinne des Deutschen Volkes.
Wenn man all die Wortbrüche in Erinnerung ruft, die Putin schon begangen hat, wird ja kein ernsthaft denkender Mensch glauben, dass Abkommen, die Putin mit der Ukraine - oder sonst irgendwem - unterzeichnet, mehr wert wären, als das Papier, auf die sie geschrieben würden?
Man sollte evtl. Selenskyj durch einen realpolitisch handelnden Diplomaten ersetzen, man muss ihn ja nicht gleich umbringen, aber eben substituieren.Die USA wissen, wie sowas geht. Und solch einen dann dazu bewegen, die Gaslieferungen an Deutschland wieder auf das Vorkriegsniveua zu heben. das wäre eine Maßnahme im Sinne des Deutschen Volkes.Deine Gedanken weiterspinnend könnte man ja auch sagen: Ersetzt Selensky doch durch einen von im Kreml von Putin persönlich "ausgebildete" = unter Drogen gesetzte Marionette.
Wenn man all die Wortbrüche in Erinnerung ruft, die Putin schon begangen hat, wird ja kein ernsthaft denkender Mensch glauben, dass Abkommen, die Putin mit der Ukraine - oder sonst irgendwem - unterzeichnet, mehr wert wären, als das Papier, auf die sie geschrieben würden?
Was schlägst Du denn vor?