Kommentare Lebensbereiche Altersarmut - was nun?

david
david
Mitglied

Neuer Kommentar zur aktuellen Rentendiskussion
geschrieben von david
Hintergrund:
Heute haben 2,4 Prozent (480.000) der rund 20 Millionen Rentner die Grundsicherung, die heute bei 688 Euro liegt. Das heißt, sie bekommen auf ihre Rente aufstockend Hartz-IV.

Laut neuesten Hochrechnungen des Bundesarbeitsministeriums wird die Anzahl der Rentner, die zusätzlich Grundsicherung benötigen, künftig drastisch steigen. Den Rechnungen zufolge müssen vom Jahr 2030 an selbst Arbeitnehmer, die heute 2.500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre Vollzeit gearbeitet haben, zum Sozialamt. Ihre gesetzliche Rente ist dann nämlich nicht höher als die sogenannte Grundsicherung. (ZEIT.de)
Traute
Traute
Mitglied

Danke, für das Thema,ich bin für Poesie, aber bitte nicht nur, sondern auch....
geschrieben von Traute
Aus meiner Sicht:
geht man dem Übel, das Rot-Grün verschärfte, nicht an den verursachenden Wurzeln an, man schneidet das Sichtbare zurück und es wächst getrost nach.
Die Rentenarmut, wird verursacht durch die Zeitarbeitsplätze, Leiharbeitsplätze, Teilzeitarbeitsplätze und den um sich greifenden Hungerlöhnen. Die wieder entstanden mit den Hatz IV Gesetzen, die den Arbeitslosen, nach dem Arbeitslosengeld 1 ausgelaufen ist, zwangen jede Arbeit an zu nehmen auch außerhalb der Qualifikation und unter-bezahlt.So rutscht der Abstieg Stufe um Stufe runter, bis er zu den Löhnen kommt, wo bis zur Hartz IV Höhe aufgestockt werden muss. Dieser Teil der Beschäftigten wächst ohne Unterlass.Die Arbeitslosen und in Maßnahmen und die Löhne mit staatlicher Stützung haben die Zahl von 7 Millionen erreicht.Jeder 5te in Deutschland verdient unter der Armutsgrenze, und bei uns im Osten jeder 3te.
Dieser Trend war mit den Beschlüssen der Agenda 2010 erkennbar. Nun wird er sichtbar und soziale Unruhen sind in Sicht. Ein Mitarbeiter bei DER BfA, sagte es ist hier in Chemnitz schon jetzt schlimm und kaum eine der von ihm errechneten Rente erreicht 700Euro, bei den Frauen um 400 Euro.
Da hier die Löhne offiziell etwa ein drittel niedriger sind, aber die Realität, ist anders, viele die sich sozialversicherungspflichtig beschäftig zählen, holen zum aufstocken auf H4 Geld von der Arge.
Wenn aber nun schon die Sozialkassen voll sind, dann kann man sich die Staatskassen und die der Kommune vorstellen, wenn reelle Löhne gezahlt werden..Hier streikten die Lehrer, die 1000 Euro weniger als im Westen bekommen und fast alle kurz vor der Rente stehen, weil die jungen Hochschulabsolventen nach BW und By. gehen.Mein einer Sohn arbeitet in der Seniorenbetreuung und verdient etwas über 8 Euro. Auch er wird zur Grundsicherung seiner Rente zum Sozialamt müssen.
Mein Bruder in Hagenow, fuhr täglich nach Hamburg, als Polier.Als seinem Chef das erstemal Insolvenz drohte steckte er Geld in die Firma, bekam es zurück und kurz darauf, als mein Bruder 57 Jahre war ging die Firma doch pleite. Er hat dann von Jahr zu Jahr als Leiharbeiter für 5 Euro, teilweise am Fließband in Lauenburg und Hamburg gearbeitet, da er kein H4 bekam, weil er erst alles außer sein mit eigener Hand aufgebautes Häuschen, hätte verkaufen müssen.Nun hat er bis zum vorzeitigen Renteneintritt mit den18% Abzügen, 500 Euro Arbeitslosengeld 1.Ich habe mal diese Beispiele gebracht.Er hat nebenbei eine Bienenzucht und einen Tiefbrunnen zu Eigenversorgung gebohrt, baut auf seinem Grundstück eigene Lebensmittel an.So geht man mit den Menschen um, wie früher die Preußischen Grundbesitzer mit den Tagelöhnern.
Man hätte ihn völlig enteignet gehabt bis zur Rente, wenn er nicht auf den Hungerlohn eingegangen wäre, hätte er alles verkaufen müssen(was in Meck-Pom. keiner kauft) und wäre zum Rentenantritt mit Abschlag so arm gewesen, als hätte er ein Leben lang H4 bezogen.
Und gerade dieser Halbruder hat mit seinen Händen so viel ehrliche Arbeit geschafft. Er war so hocherfreut als die Wende geschafft war und war ab dann nur noch ein Untertan, wie er sagte.Bis Hamburg sind es 80km hin und zurück noch mal 80.
Das mal als Beispiel. Auch ich bekomme erst über 70 % meiner errechneten Rente. Obwohl die Generation die nun arbeitet(meine 3 Söhne) die Rente verdienen und ich in einer Zusatzrente einzahlte, von der nur mein Eigenanteil angerechnet wurde und mein Erwachsenenstudium, weil ich Stipendium bekam, auch nicht angerechnet wurde.Die Frauen in der DDR hatten alle mehr Kinder, nun müssen sie sich mit weniger Rente zufrieden geben, warum? Das sind einige Ursachen, aber nicht nur für Rentnerarmut, sondern auch für sozialen Unfrieden. Man sagt schon hier, wir werden wie eine Kolonie der alten Bundesländer behandelt. Regiert von West, alle lukrativen Dienststellen und bezahlt in zweiter dritter und letzter Reihe, schade.
Also, wenn hier wenigstens die Löhne ala West wären, wäre ein Teil der Armut verhindert, aber nicht mal das sind wir wert, sagen die Menschen.
Traute
Traute
Mitglied

An Buchfreund,
geschrieben von Traute
Heute schreibe ich mal, wie man meiner Ansicht nach das Rentensystem besser machen könnte und für die, die selbst noch vorsorgen wollen/können, das machen könnten.
Der gravierende Fehler ist, das in private Versicherungen eingezahlt wird. Sie werden mit dem ein Leben lang eingezahlten Geldern, die ganze Zeit arbeiten und spekulieren. Wenn all die Betriebs und Privatvorsorgen in die Allgemeine Rentenversicherung eingezahlt würden, dann wäre das Geld nicht nur sicher es wäre dort wo es gewollt/gebraucht würde und es müsste nicht ein riesiger Verwaltungsaufwand betrieben werden und es würde damit nicht spekuliert(mit eventuellem Geldverlust). Sicherer geht es meiner Meinung nach nicht.
Wenn dann noch die Beamten auch in die Altersvorsorge des Staates einzahlen und die Künstler und die Gewerbetreibenden, dann wäre vielen Menschen wohl-getan und nur die privaten Versicherungen hätten Kunden verloren.
Auf die gleiche Weise könnten die Krankenkassen sich sanieren, alle versichern ihre Gesundheit bei den Staatlichen, auch die Beamten, Künstler, Mediziner, und die Handwerker und Gewerbetreibenden.Der Verwaltungsaufwand wäre nicht höher und die privaten brauchten nicht ein überzogenes System krampfhaft aufrecht zu erhalten.
Ähnlich könnte es mit den Versicherungen von KFZ bis Hausrat ablaufen. Es fiele eine Flut von Klagen weg und der Staat müsste nicht einen Pulk von Richtern finanzieren, weil, wenn die Versicherungen Staatlich wären, keiner da wäre der versuchte dem andern Versicherten und seiner Versicherung die Kosten beim entstandenen Schaden, auf zu halsen
Mit freundlich, nachdenklichen Grüßen,
Traute
So weit erst mal meine Ideen?

Anzeige

david
david
Mitglied

Hallo Traute,
geschrieben von david
Ich finde Dein Kommentar sehr interessant und bedenkenswert, vielen Dank dafür! Ich hoffe, dass hier noch mehr konstruktive Gedanken zu diesem Thema zusammenkommen. Vielleicht kann ein so Katalog aus Vorschlägen entstehen?

Viele Grüße,

buchfreund
Redaktion
Redaktion
Administrator

Armutsrisiko in Deutschland steigt
geschrieben von Redaktion
Auch wenn Armut eine Definitionssache ist, empfinden die meisten Menschen sie als Bedrohung. Diese Bedrohung ist in Deutschland größer geworden: Der Anteil der von Armut gefährdeten Bürger ist im vergangenen Jahr in fast allen Bundesländern gestiegen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Bundesweit stieg die Quote von 14,5 Prozent im Jahr 2010 auf 15,1 Prozent im Jahr 2011. (Sueddeutsche.de)
david
david
Mitglied

Philipp Rösler...
geschrieben von david
...verweigert der aktuellen Analyse des Bundesarbeitsministeriums, die als Vorlage für den Armutsbericht der Bundesregierung dienen sollte, die Zustimmung.

Die Analyse dokumentiert einen enormen Reichtumsunterschied. Die reichsten zehn Prozent verfügten demnach im Jahr 2008 über 53 Prozent des in Deutschland vorhandenen Nettogesamtvermögens. 1998 waren es mit 45 Prozent noch weniger als die Hälfte. Eklatant fällt der Reichtumsunterschied aus, wenn das Vermögen der ärmeren Hälfte der Haushalte betrachtet wird: Diese fünfzig Prozent aller Haushalte halten nur ein Prozent des Vermögens in Besitz. (N-TV)

Laut dem Entwurf soll geprüft werden, ob und wie über bisherige Steuern hinaus privater Reichtum für die Finanzierung öffentlicher Aufgaben herangezogen werden kann. Rösler lehnt jedoch "vor allem Forderungen nach höheren Steuern für die, die den Sozialstaat finanzieren, entschieden ab".

Anzeige

EHEMALIGESMITGLIED63
EHEMALIGESMITGLIED63
Mitglied

nur ein Hinweis....
geschrieben von EHEMALIGESMITGLIED63
am 1.10.2012 findet in Hannover ein Dialog zwischen

Ursula von der Leyen und Cosima Schmitt statt unter dem Motteo Generationendialog.

Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen (Jahrgang 1958) und die Autorin Cosima Schmitt (Jahrgang 1975) sprechen am Montag, 1. Oktober, um 19 Uhr in Hannover über ein faires Rentenmodell und Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Anfang September hatte von der Leyen eine Zuschussrente für Geringverdiener gefordert, um die drohende Altersarmut zu bekämpfen. Ihre Gesprächspartnerin Cosima Schmitt fürchetet: »Es wird einen Kampf der Generationen geben. Die Rente der 1964er wird uns ruinieren.« Lassen sich die Generationenkonflikte lösen? Wie kann die junge Generation in der Dauerkrise glücklich werden? Es moderiert Ralf Müller-Schmid, Leiter DRadio Wissen.

Altersarmut wird sicher nur am Rande angesprochen und doch ist es ein Thema was viele junge Menschen nicht wahrnehmen.

Es besteht die Möglichkeit der Teilnahme an diesem Abend
anmelden über die Körberstiftung.
http://www.koerber-stiftung.de/generationendialog

Begine
waldfee68
waldfee68
Mitglied

Das ist eine Tatsache, die man schon lange kennt--
geschrieben von waldfee68
aber nicht darüber spricht!Sonst müsste man ja was ändern.
Man spendet seit jahrzehnten fleißig ins große Ausland, weil man es seit 70 Jahren von uns erwartet. Dafür kommen notgedrungen immer mehr zu der Tafel, um über die Runden zu kommen. Und imer mehr Rentner steigen in einen Nebenjob ein, um die Arztrechnungen bezahlen zu können.Mit den letzten Nullrunden und eine 0,5 Hohnrunde wurde man abgespeist. Geht ja auch gar nicht anders, wenn sich ein gewisser Teil selbst bedient.Gerechtigkeit wäre schön, aber dann für alle.Und- man darf ja nicht krank werden!
Die waldfee68
thymian
thymian
Mitglied

Umverteilung
geschrieben von thymian
Die Menschen verstehen nicht, welch große Einnahmequelle in der Sparsamkeit liegt.
M.T.Cicero*106v.C.+43v.C. Manche leben mit einer so erstaunlichen Routine und Ausschweifung, dass es schwerfällt zu glauben, sie leben zum ersten mal. Es ist nicht schwer Menschen zu finden, die mit 60 Jahren zehnmal so reich sind, als sie es mit 20 waren. Aber nicht einer von ihnen behauptet. er sei zehnmal so glücklich.
thymian
thymian
Mitglied

Umverteilung
geschrieben von thymian
Die Menschen verstehen nicht, welch große Einnahmequelle in der Sparsamkeit liegt.
M.T.Cicero*106v.C.+43v.C. Manche leben mit einer so erstaunlichen Routine und Ausschweifung, dass es schwerfällt zu glauben, sie leben zum ersten mal. Es ist nicht schwer Menschen zu finden, die mit 60 Jahren zehnmal so reich sind, als sie es mit 20 waren. Aber nicht einer von ihnen behauptet. er sei zehnmal so glücklich.
Neben den leider vielen armen Senioren in unserem Land gesellt sich aber auch eine beträchtliche Zahl von reichen und stets habgierigen Alten. Habgier im Alter ist eine Narrheit. Vergrößert man denn seinen Reiseproviant, wenn man sich dem Ziel nähert? Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. Epikur v.Samos Sinn des Lebens: etwas, das keiner genau weiß. Jedenfalls hat es keinen Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein. P.Ustinow Meine Losung heißt: U M V E R T E I L U N G +

Anzeige