Plaudereien Aufbruch Ost....

Karl
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Administrator

Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 19.06.2010, 10:14:09
Hallo Hugo,
ich glaub, das kann sich ein gelernter Wessi niemals vorstellen, was das für so manchen Ostler bedeutet,
geschrieben von hugo
Doch, ich glaube schon. Ich habe Deinen ersten Text hier im Thread mit Interesse gelesen und fand ihn gar nicht so humorlos.

Karl
adam
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Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 21.06.2010, 00:05:42
karl,

Du findest hugos Vorschlag witzig, die Bundesrepublik hätte erst mal Östereich eingemeinden sollen, ehe sie sich an der DDR versucht? Witz komm raus, Du bist umzingelt!

--

adam
mradefeld
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Demokratie
geschrieben von mradefeld
bedeutet eben auch immer, dass sich die Minderheit nach der Mehrheit richtet, in Diktaturen ist das umgekehrt.
Und eine Mehrheit der DDR-Bürger hat es so gewollt. Sonst hätten die Mehrheitsverhältnisse bei den einzigen wirklich freien Wahlen in der DDR damals anders ausgesehen.

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Karl
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Administrator

Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 21.06.2010, 00:12:36
karl,

Du findest hugos Vorschlag witzig, die Bundesrepublik hätte erst mal Östereich eingemeinden sollen, ehe sie sich an der DDR versucht? Witz komm raus, Du bist umzingelt!
geschrieben von adam
Hallo Adam,

der Satz von Hugo kam erst später, allerdings hat er nirgends etwa von "in Nazi-Manier" geschrieben. Warum wird Hugo immer so bösartig interpretiert? Karl
hugo
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Re: Demokratie
geschrieben von hugo
als Antwort auf mradefeld vom 21.06.2010, 06:49:15
bedeutet eben auch immer, dass sich die Minderheit nach der Mehrheit richtet, in Diktaturen ist das umgekehrt.
Und eine Mehrheit der DDR-Bürger hat es so gewollt. Sonst hätten die Mehrheitsverhältnisse bei den einzigen wirklich freien Wahlen in der DDR damals anders ausgesehen.(mradefeld)

Hallo mradefeld dazu kann ich nur sagen: Ja und Nein
Was sich damals hier tatsächlich abspielte, daran kann sich ein Wessie niemals erinnern, er kennt das nur aus dem Fernsehen.

Ich hab diesen Wahlkampf erlebt in Dresden mit der SPD und im Bezirk Rostock mit Kohl und co.

"Als "West-Promi" waren u.a. Kurt Biedenkopf, Hertha Däubler-Gmelin, Erwin Huber, Hans-Dietrich Genscher, Tobias Pflüger und der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm in Dresden angereist. Er bekannte: "Ich will mit euch wiedervereint werden!". Tobias Pflüger von den West-Grünen, sie einzuladen war vergessen worden, sagte: "Bewahren Sie Ihre Eigenständigkeit. Lassen sie es nicht zu, dass sich verschiedene BRD-Politiker in den Prozess der Demokratisierung in Ihrem Lande einmischen".(aus der DA-Chronik)

aber dazu war es schon zu spät. Kohl hatte -auch entgegen Mitterand, Thatcher, Polens Ministerpräsident Mazowiecki entgegen Moskau, Israel usw nach anfänglichen Föderationsplanungen (und 10 Punkte-Programm)auf Grund seiner schwindenden Wahlaussichten im Westen und der Sympathiewelle, die ihm z.B in Dresden am 19.12 1989 nach seinen Versprechungen entgegenschlug- sich nun anders entschieden.

Kohl zimmert die "Allianz für Deutschland" aus der CDU-Ost, DA und DSU, die in ihr Programm auf Geheiß von Kohl den Anschluss der DDR nach Art.23 Grundgesetz plant.

Von da an rollte eine Welle von Westpolitikern über unser Land, ein gesponserter mit unredlichen Mitteln fremdfinanzierter Wahlkampf wurde geführt, mit massenhaften Plakatierungen, Reden auf sämtlichen Marktplätzen (ich hab einige miterlebt)

Kohl verkündet auf der Wahlveranstaltung bei einem Wahlsieg wird es eine Währungsumstellung 1:1 geben.

Dieser Mensch versprach noch viel viel mehr, machte den Russen gewaltige Geschenke, tröstete die Franzosen, sicherte den Polen die Grenze zu, er legte sich schon Anfang März 1989 auf die Annexion der DDR nach Art.23 fest.

also zusammengefasst meine Meinung in Kurzform: Die Wahl selber, der Wahlakt war wohl demokratisch, der vorhergehende Wahlkampf war alles andere, es war eine gewaltige Beeinflussungskampagne gesponsert mit Millionenbeträgen aus Westkassen gegenüber der armseligen Versuchen des Neuen Forums des Demokratischen Aufbruchs usw,,wer sich entgegenstellte wurde gekauft oder überrollt,,

am 3.10 90 Die DDR wird annektiert.
Teltschik konstatiert:
"Überall liegen Scherben herum. Deutschland ist geeint."

nun kann man jetzt schlecht wahrsagen orakeln oder behaupten sondern nur vermuten was gewesen wäre wenn.

Ich zumindest bin der Meinung das die Ostdeutschen das Wir alle -auch bei der föderalen Variante- zu einer baldigen Vereinigung gekommen wären (darauf war sie ja angelegt wenn auch nicht so überhastet)

das wir heute trotzdem sehr viel besser gestellt wären als z.B die Polen, Tschechen, Ungarn, die ja ohne diese Komforthilfe auskommen müssen,

uns allen jedoch wäre diese ständige Diskussion bezüglich der vielen Fehler die in der Hektik gemacht wurden, ja sogar der gewaltige Schuldenberg etwas erspart geblieben.

aber zumindest in diesem Forum (und nicht nur hier) hat dies schon zu umfangreichen, interessanten wenn auch ab und zu emotional aufgeladenen Diskussionen geführt. *g*

hugo
adam
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Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 21.06.2010, 08:05:04
karl,

Du findest hugos Vorschlag witzig, die Bundesrepublik hätte erst mal Östereich eingemeinden sollen, ehe sie sich an der DDR versucht? Witz komm raus, Du bist umzingelt!
geschrieben von karl
Hallo Adam,

der Satz von Hugo kam erst später, allerdings hat er nirgends etwa von "in Nazi-Manier" geschrieben. Warum wird Hugo immer so bösartig interpretiert? Karl
geschrieben von adam


@karl,

schade, daß Du den Thread nicht gelesen hast. Sonst wüßtest Du, daß die Vokabel "bösartig" nicht von mir eingebracht wurde und ich auch nichts von Nazimanier geschrieben habe.

Du solltest auch erklären, wie man den Vorschlag einer "Eingemeindung Österreichs" (so hugo) geschichtlich anders interpretieren soll als in der Erinnerung an die Annektion Österreichs durch Hitler.

Im Übrigen ist die DDR schon so weit nicht einmal mehr Geschichte, daß jüngere Menschen kaum noch etwas über sie wissen. Sie dient, politisch gesehen, als schlechtes Beispiel aus dem man lernen kann und das ist auch gut so. Inzwischen ist schon wieder die Hälfte der Zeit vergangen, die sie überhaupt existiert hat.

--

adam


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schorsch
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Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von schorsch
als Antwort auf gerry vom 17.06.2010, 17:59:15
@:".....Wir sind doch alle Deutsche, der eine mehr, der andere ein bißchen weniger...."

Sorry; es hat auch noch einige wenige andere Stammesangehörige hier. z.B. Österreicher, Schweizer, Libyer, Amerikaner.......
schorsch
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Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 21.06.2010, 09:47:01
@: "...Im Übrigen ist die DDR schon so weit nicht einmal mehr Geschichte, daß jüngere Menschen kaum noch etwas über sie wissen. Sie dient, politisch gesehen, als schlechtes Beispiel aus dem man lernen kann und das ist auch gut so. Inzwischen ist schon wieder die Hälfte der Zeit vergangen, die sie überhaupt existiert hat...."

Naja, und die anderen 1000 Jahre auch schon ganz ()
Christine1951
Christine1951
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Re: Aufbruch Ost....
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf gerry vom 17.06.2010, 17:59:15
SUPER DANKE !!!!
Für den Text ein kräftiges DAUMENHOCH )
mradefeld
mradefeld
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Re: Demokratie
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf hugo vom 21.06.2010, 08:51:10
Und das kluge und fast 40 Jahre geschulte "Staatsvolk der DDR" hatte dem nichts entgegenzusetzen als den Wunsch, endlich auch freier Bürger eines freien Landes sein zu wollen? Jedenfalls war es eine wirklich FREIE Entscheidung der Bürger. Keiner hat die Wahlkabinen verstellt, bei den Auszählungen gemogelt und was für "volksdemokratische" Manieren so bei unseren früheren Wahlen üblich waren. Jedenfalls haben die Bürger damals klar gesagt, dass sie mit den vier "M" (Mangel, Mauer, Misswirtschaft, Maul halten) nichts mehr zu tun haben wollten. Und sie sind NICHT dazu gezwungen worden! Wahlpropaganda gehört schon auch dazu. Hätten ja die "aufrechten Genossen" auch machen können!
Warum drangen diese "Stimmen der Vernunft" nicht bis in die Hirne und Herzen der Leute? Nur wegen der groß angelegten "gegnerischen" Propaganda?

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