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Plaudereien Der gesunde Menschenverstand

mane
mane
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von mane
als Antwort auf Allegra vom 21.08.2017, 16:44:28

Der gesunde Menschenverstand ist für mich eine Art natürliches Urteilsvermögen.

Was bei Radio Vatikan zu dem päpstlichen Ausspruch zu lesen ist, entspricht
absolut nicht dem, was ich darunter verstehe und toleriere.

Einen Link dazu habe ich nicht gesetzt, weil dies nach dem Umzug unnötig
verkompliziert wurde.

Allegra
geschrieben von Allegra
Hallo Allegra,

Hier ist der Link zu den Worten von Papst Franziskus: "Der Herr befreie uns von der Versuchung des gesunden Menschenverstands".
Radio Vatikan


Sam hat eine gute Erklärung dazu abgegeben.

 "Gesunder Menschenverstand": "Gesund" steht, meiner Meinung nach, wie du auch schreibst, für "natürlich", im Sinne von intuitiv und emotional. Ein Wissen, welches nicht auf Logik basiert.

Mane

CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf SamuelVimes vom 21.08.2017, 18:58:24

Sam, Deiner Erklärung kann ich mich gerne anschließen. Trotzdem bin ich mir nicht sicher,
ob ich dieser These des Papstes zusimmen kann , wahrscheinlich eher nicht.

Um aber beim gesunden Menschenverstand zu bleiben, was man unter Wiki und auch
landläufig darunter versteht, so schließe ich mich voll und ganz Allegra, Bruny  und umanidat an.

Gesunden Menschenverstand hat man  -   oder man hat ihn nicht.
Nach meiner Erfahrung findet man den gesunden Menschenverstand überwiegend auch
bei ganz einfachen Menschen. Ohne Studium usw. Wie sie intuitiv Vorgänge bewerten
in GUT oder BÖSE, in NÜTZLICH oder UNNÜTZLICH.........usw.usf.
Es ist unser "eingebauter Kompass" für ein Bewertungssystem, das die Erfahrungen
von Generationen beinhaltet
LG
CharlotteSusanne
 

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.08.2017, 17:39:53

Wiki sagt dazu: "Der Ausdruck gesunder Menschenverstand bedeutet den einfachen, erfahrungsbezogenen und allgemein geteilten Verstand des Menschen bzw. dessen natürliches Urteilsvermögen."
Prima. Genauso verstehe ich ihn auch.
Nur ist er bei vielen Menschen durch Unsicherheit oder Emotionen beeinträchtigt. 
Vielleicht habe ich auch zu lange mit Native Amerikans und Indigenas gelebt und gearbeitet, aber mir ist der gesunde Menschenverstand und meine Intuition sehr wichtig. Fast immer liege ich richtig mit Einschätzungen und Entscheidungen.
Willkommen im Club. Ich habe um die 20 herum ein bisschen mit Selbstoptimierung experimentiert und dabei geübt, einfache Denk- und Entscheidungsvorgänge ans Unterbewusstsein (Träger der Intuition) zu delegieren. Funktioniert schnell und zuverlässig. Allerdings muss man sich da klar sein, wodurch es beeinträchtigt werden kann, und dann entsprechend kontrolldenken.

Bei Menschen, denen es an Emotions- und Selbstkontrolle fehlt, klappt das nicht, die müssen mehr den bewussten Verstand benutzen, der leider nicht ganz so leistungsfähig ist.


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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.08.2017, 21:06:33

Der angeborene gesunde Menschenverstand wir meistens durch anerzogene "Intelligenz" zum Krüppel gemacht....

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.08.2017, 21:06:33

Bei meiner "Selbstoptimierung" haben mir die Bücher von Joseph Murphy viel geholfen. Die Macht deines Unterbewussseins wurde zu einer meiner Lieblingslektüren und was mir durch die Lehren des J.M. nicht gleich zugänglich war, habe ich durch das Leben mit den native Americans und Indigenas gelernt. Es war schon ein längerer Denkprozess aber ich bin sehr dankbar dass ich diese Zeit er- und leben durfte und sie prägte meinen gesunden Menschenverstand emoji_blush.
In diesem Sinne wünsche ich einen angenehmen Tag,
Bruny

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 22.08.2017, 08:23:49

Der angeborene gesunde Menschenverstand wir meistens durch anerzogene "Intelligenz" zum Krüppel gemacht....
emoji_thumbsup
Und ein zweiter Zerstörer sind anerzogene feste Regeln, die nicht hinterfragt werden (dürfen). 


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mane
mane
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von mane
als Antwort auf werderanerin vom 21.08.2017, 16:49:08

Letztlich muss ich mich auf meinen, ganz eigenen Verstand und die Erfahrungen , die mich in meinem bisherigen Leben begleitet haben verlassen können, um urteilen zu können...

Kristine
Hallo Kristine,

dazu hole ich mal die von Bruni eingestellte Erklärung:

Wiki sagt dazu: "Der Ausdruck gesunder Menschenverstand bedeutet den einfachen, erfahrungsbezogenen und allgemein geteilten Verstand des Menschen bzw. dessen natürliches Urteilsvermögen."

Meiner Meinung nach, ist der gesunde Menschenverstand eher eine individuelle Angelegenheit, die für uns selber gilt. Wir fällen Urteile und handeln, wie du auch schreibst, auf der Basis unserer Erfahrungen, es ist ein konkreter pragmtischer Verstand, kein anstraktes Expertenwissen.

Nun schreibt Wikipedia zusätzlich von einem "allgemein geteilten Verstand". Wie ist das zu verstehen? Geht es da um einen mit anderen Menschen gemeinsamen bzw. allgemeinen Sinn (Common Sense), der jedem von uns innewohnt?
Mane
 

Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf mane vom 22.08.2017, 12:32:12

Interessant, so viele unterschiedliche Meinungen zum Thema zu lesen.

Die Wiki-Definition ist eine Grundlage zur Verständigung, aber meinen wir wirklich alle das gleiche? Ist die reife Erkenntnis, dass man in seinem Leben manch richtige Entscheidung getroffen hat, so zu verstehen, dass das nur deshalb gelang, weil man behauptet, "gesunden Mneschenverstand" (gehabt) zu haben?
Wiki sagt dazu: "Der Ausdruck gesunder Menschenverstand bedeutet den einfachen, erfahrungsbezogenen und allgemein geteilten Verstand des Menschen bzw. dessen natürliches Urteilsvermögen."Ich weiß um die Nöte von Definitionen. So richtig gefällt sie mir nicht, aber das liegt auch am Wort, das definiert werden soll. @olga und @mane haben schon auf einige Punkte hingewiesen. Analog könnte man fragen: Was ist "einfacher" Verstand? Gibt es dann folglich auch einen "komplizierten Verstand", von dem es sich abzugrenzen gilt? Was soll das sein? "Erfahrungsbezogen" und "natürliches" Urteilsvermögen sind auch etwas unscharf, weil erfahrungsbezogen unwillkürlich auch Vorurteile mit einschließen kann und wenn ein "natürliches" Urteilsvermögen betont wird, gibt es also auch ein "unnatürliches"? Was soll das sein? Und, wie @mane schon schrieb: was ist "allgemein geteilter Verstand"? Konsens zu: Der Himmel ist blau und das Grass ist grün? Bei allen anderen Fragestellungen scheiden sich doch schon die Geister. Denkt mal an die Nichtraucher-Debatte. Ist "allgemein geteilter Verstand" dann: Man soll nicht rauchen oder man soll rauchen?

Gesunder Menschenverstand taugt für mich als Näherung an einen Gegenstand, an eine Entscheidung, aber ganz sicher nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage. Ich kann für mich einfach nicht bestimmen, was "intuitiv" und was "rational" bei der Entscheidungsfindung ist und ob eine "intuitive" Enscheidung die bessere ist. Für mich ist es immer eine Mischung aus beidem. Wenn ich urteile, urteile ich auf Basis all dessen, was ich erlebt, mir angeignet habe und nachdem ich (die Argumente für) das Für und Wider geprüft habe. Ob das der gesunde Menschenverstand ist, weiß ich nicht und ist mir auch nicht bewußt, ist mir das zehnte Mal auch egal.

Aber der gesunde Mneschenverstand macht zweifellos rhetorisch was her: Wenn sich jemand auf ihn beruft, steht der andere erstmal dumm da. Insofern ist der "gesunde Menschenverstand" für mich eher ein Kampfbegriff, der verwendet wird, um die eigene Position zu untermauern oder/und die Position von anderen zu disqualifizieren. Dann leuten bei mir alle Alarmglocken. ;-) Ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich habe, aber zumindest  könnte ihn auch für mich reklamieren, so wie hier zu lesen ist. Ich würde aber lieber Argumente hören, als dass sich jemand auf den gesunden Menschenverstand beruft, um andere von seiner Position zu überzeugen. Und wenn wir an die Vergangenheit denken, ist da viel Schindluder mit diesem Begriff getrieben worden - weil seine Unschärfe es hergibt.

Ich stimme @Sams Interpretation von Papst Franziskus' Satz zu und teile Franziskus' Misstrauen in den "gesunden Menschenverstand".
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von olga64
als Antwort auf Federstrich vom 22.08.2017, 17:18:36

 
Gesunder Menschenverstand taugt für mich als Näherung an einen Gegenstand, an eine Entscheidung, aber ganz sicher nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage. Ich kann für mich einfach nicht bestimmen, was "intuitiv" und was "rational" bei der Entscheidungsfindung ist und ob eine "intuitive" Enscheidung die bessere ist. Für mich ist es immer eine Mischung aus beidem. Wenn ich urteile, urteile ich auf Basis all dessen, was ich erlebt, mir angeignet habe und nachdem ich (die Argumente für) das Für und Wider geprüft habe. Ob das der gesunde Menschenverstand ist, weiß ich nicht und ist mir auch nicht bewußt, ist mir das zehnte Mal auch egal.

Aber der gesunde Mneschenverstand macht zweifellos rhetorisch was her: Wenn sich jemand auf ihn beruft, steht der andere erstmal dumm da. Insofern ist der "gesunde Menschenverstand" für mich eher ein Kampfbegriff, der verwendet wird, um die eigene Position zu untermauern oder/und die Position von anderen zu disqualifizieren. Dann leuten bei mir alle Alarmglocken. ;-) Ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich habe, aber zumindest  könnte ihn auch für mich reklamieren, so wie hier zu lesen ist. Ich würde aber lieber Argumente hören, als dass sich jemand auf den gesunden Menschenverstand beruft, um andere von seiner Position zu überzeugen. Und wenn wir an die Vergangenheit denken, ist da viel Schindluder mit diesem Begriff getrieben worden - weil seine Unschärfe es hergibt.

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Der gesunde Menschenverstand
geschrieben von Allegra
als Antwort auf SamuelVimes vom 21.08.2017, 18:58:24

Lieber Sam,
vielen Dank für Deine akademische Erklärung, sie ist mir auch zugänglich.

Meine Ablehnung  von Äußerungen, wie das hier diskutierte
Papstwort, rührt vielmehr aus der Zeit, in der ich einem Pfingstler-Kreis
angehörte.  Bei ihnen hatte man alles in Gottes Hand zu legen.
Selbst mein Ansinnen, mich bei einem Kurs für autogenes Trainimg
anzumelden, löste damals Entsetzen aus, weil Derartiges für
Gläubige undenkbar war.
Daher meine Haltung, die auf meiner Intuition, meiner Erfahrung und
meinem Denken basiert.


Allegra


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