Plaudereien Echte Frauen , echte Männer ?

Es ist doch seit langem bekannt, dass in jeder Frau auch männliche Eigenschaften und in jedem Mann auch weibliche Eigenschaften stecken. Wo ist das Problem? Dann gibt es auch solche, bei denen ein Übergewicht entweder femininer oder maskuliner Eigenschaften vorhanden ist. Die versuchen dies immer verstärkter auch auszuleben, was ich gut und richtig finde. Wird irgendeinem Mann oder irgendeiner Frau etwas weggenommen, wenn so gelebt wird? Ich denke nein - die Entrüstung dürfte doch vorwiegend von der FRaktion kommen, die der Meinung ist "haben wir immer so gemacht" und Änderungen und andere Sicht- und Lebensweisen vonvornherein nicht gut finden, was aber kein grosses Überzeugungspotential in unserer liberalen Gesellschaft darstellt. Olga

Um mal auf einen Satz in Eingangsbeitrag zu kommen:

Zitat:Ist Provokation kontraproduktiv in der Normalisierung von Gender und Gleich-geschlechtlichkeit oder förderlich ?
Zitat Ende

Ich denke, es ist kontraproduktiv.
Umdenken kann man nur durch Überzeugung erreichen.

Eben...auch bei Toleranten rufen Aktionen der Femen ,oder von Girlies in russischen Kirchen eher gemischte Gefühle hervor.
Und , selbst wenn man die Christopher-Street-Day-Umzüge grundsätzlich für gut hält , sind die demonstrativ vorgenommenen Andeutungen sex.Handlungen Einiger geeignet , diese positive Haltung negativ zu beeinflußen.
In der Werbung kann Provokation auch kontra-produktiv wirken ( z.B. Benetton ).
Wenn sich hier allerdings etwas als Flop erweist , wird es zurückgezogen.
Wenn nun aber eine Gruppe damit negativ stigmatisiert wird , dürfte das weitreichendere Folgen haben.

Hallo Panda,

dass eine Drag Queen dafür taugt, die Akzeptanz von Homosexualität zu erhöhen, halte ich auch für fraglich. Es darf nicht der Eindruck entstehen, alle schwulen Männer seien so, denn damit wird ihnen keinen Gefallen getan.

Den meisten homosexuellen Menschen liegt es fern, andere zu provozieren. Sie wollen ihre Liebe leben dürfen, wie Heterosexuelle es auch tun.

Mir gefiel der Auftritt von Conchita Wurst beim ESC sehr gut. Ich fand die Kombinatione aus Vollbart und sonst sehr femininer Kleidung ungewöhnlich, aber nicht provokant. Hätte ich es so empfunden, wäre das für mich ein Grund, mal darüber nachzudenken, warum das so ist, also warum es mich aufregt.
Manche Menschen scheinen sich bedroht zu fühlen, wenn andere Menschen nicht so sind, wie sie.

Hallo Panda,
Es darf nicht der Eindruck entstehen, alle schwulen Männer seien so, denn damit wird ihnen keinen Gefallen getan.

Alle schwulen Männer sind auch nicht so, es ist vielmehr so, daß es auch bei den Schwulen den weiblichen und den männlichen Part gibt, und der weibliche Part zieht halt gerne Frauenkleider an, und wo geht das besser als auf einer Bühne? In einem " normalen " Beruf ginge das nicht, und außerdem sind sieht man denen das Schwulsein schon aus 100m Entfernung an, dumme Anmache und noch dümmere Sprüche von den sogenannten " Normalos " sind da vorprogrammiert! Ja und deshalb versuchen sich viele als " Künstler ", was ich persönlich auch nachvollziehen kann! Ich selber hatte zwei Schwule unter meinem Personal, die waren aber kein Pärchen, einer war nach außen hin maskulin, auch am Telefon, nur wenn er mit mir alleine war hing er die Tunte raus, muß wohl auch anstrengend sein, einen " Normalo " zu mimen, und dem Anderen haste es, wie gesagt, schon aus 100m angesehen, der hat mir auch verraten, daß er immer das
" das Weibchen " ist, " aber schon auf die harte Tour Chefin ", hat er gemeint! Aber alle Beide ganz, ganz tolle Menschen und noch tollere Typen, " das Weibchen " hat mir immer seine neu erstandenen Dessous gezeigt, und mich dann gefragt, ob ich sie auch très chic fände, ich sage Euch da waren Dinger dabei............

Edita

hallo mane ,

also , ich fühle mich nicht bedroht...habe ein Leben lang u.a. auch mit Behinderten zu tun gehabt , bzw.mit Menschen , die irgendwie nicht immer so zu den " Normalos "gehören.
Die Akzeptanz Vieler ist aber nicht so großzügig wie bei Dir , und deswegen sehe ich das alles nicht so positiv.
Vielleicht sagen Männer sowas Negatives auch nicht unbedingt jedem , vor allem aber nicht Frauen....

hallo Edita...

Von mir aus können Homosexuelle sein wie sie wollen..
es gibt auch Hetero-Künstler , die dieses " Tuntige " sehr gut spielen können , man hat dann aber nicht den Eindruck , daß das eine Provokation ist.
Denn bei Conchita weiß man , daß er Mann und , eben ,auch homosexuell ist , also spielt er nichts Künstlerisches , sondern will provozieren , davon bin ich überzeugt.

Ob die meisten Menschen so tolerant sind wie ihr Beide , weiß ich nicht.
Toleranz läßt sich nicht erzwingen , sondern muß wachsen.
Wenn " Stars " bei Preisverleihungen kurz mal so den Busen zeigen , finden das sie meisten "lustig " .
Sich aber über seine eigene Homosexualität so zu erheben , und dann von " Frieden und so " zu reden , ist ein hoher Anspruch.
Hoffentlich nicht zu hoch...

ich hatte das Glück öfters die Shows im legendären Alcazar in Paris zu erleben und es war jedesmal wie ein Rausch, einfach phänomenal.
Das war Ende der 70er-bzw. Anfang der 80er Jahre.

Diese Travestieshows wurden dann auch in Deutschland "in" und wurden begeistert von Damenkränzchen, Kegelklubs und anlässlich div. Firmenfeiern etc. besucht.

Dann machten Mary und Gordy, die Lilo Wanders und einige mehr im TV Furore. Diese Art von Kunst hat sich etabliert und diese Conchita Wurst mit ihrer Darbietung ist ein alter ausgelutschter Hut.
Ich persönlich fand den Song drittklassig ohne Charakter. die Niederländer und auch die Deutschen waren gesangsmässig viel besser.
Zugegeben, das ist sicher Geschmackssache.

Ich fand es so albern und hinterwäldnerisch, gerade hier Toleranz gegenüber Homosexuellen zu demonstrieren.
Das Schlimmste war für mich dabei dieser tränenreiche Appell an Frieden und Toleranz. Ich hab mich fremdgeschämt.

Ich bin eng befreundet mit Homosexuellen --natürlich live, mit Transuxeullen Künstlern, bei mir weinen Sie sich aus, ich bin die Mama. Kann ich sehr gut verstehen was Sie erleben und womit Sie kämpfen müssen.
Conchita ist eine Kunstfigur, was stört meine estetische Gefühle--das ist das überschwarze Bart. :)

Nasti

Alle schwulen Männer sind auch nicht so, es ist vielmehr so, daß es auch bei den Schwulen den weiblichen und den männlichen Part gibt,...

Ist somit der männlich, eher dominante Part in einer Schwulen-Beziehung vergleichbar mit einem Hetero-Mann (bis auf seine sexuellen Vorlieben)? Dann sind es wohl jene, die nicht sofort, aufgrund ihres Auftretens, als schwul zu erkennen sind?

Die Akzeptanz Vieler ist aber nicht so großzügig wie bei Dir , und deswegen sehe ich das alles nicht so positiv.
Vielleicht sagen Männer sowas Negatives auch nicht unbedingt jedem , vor allem aber nicht Frauen....

Ich glaube, dass die Akzeptanz von Frauen gegenüber Schwulen größer ist, als die von Männern. Da mögen u.a. diffuse Ängste mitspielen, die die eigene Sexualität betreffen.
Viel wäre gewonnen, wenn man sich klarmacht, dass man sich seine sexuelle Orientierung nicht aussuchen kann. Da spielen u.a. die Gene und die Hormone, denen ein Fötus im Mutterleib ausgesetzt ist, entscheidende Rollen. Homosexualität ist keine Krankheit, die geheilt werden kann. Sie ist ein weiter verbreiteter Teil der menschlichen Sexualität, als viele glauben.

Gruß Mane

Ich glaube, dass die Akzeptanz von Frauen gegenüber Schwulen größer ist, als die von Männern. Da mögen u.a. diffuse Ängste mitspielen, die die eigene Sexualität betreffen.
Viel wäre gewonnen, wenn man sich klarmacht, dass man sich seine sexuelle Orientierung nicht aussuchen kann. Da spielen u.a. die Gene und die Hormone, denen ein Fötus im Mutterleib ausgesetzt ist, entscheidende Rollen. Homosexualität ist keine Krankheit, die geheilt werden kann. Sie ist ein weiter verbreiteter Teil der menschlichen Sexualität, als viele glauben.

Gruß Mane

mane danke, du hast es auf den Punkt gebracht genauso ist es,
ich spreche aus Erfahrung konnte es mir aber nicht aussuchen.
Tina

Noch einmal , weil man sonst aneinander vorbei redet.....

Es ging mir überhaupt nicht um Homosexualität , das haben wir hier schon ausgiebig besprochen.
Niemand Vernünftiges stört sich am Auftreten bekannt homosexueller Künstler oder Moderatoren...
Wie Hape , Patrick Lindner , usw.

Was MICH ( und Andere ) bei Wurst stört , ist , daß er durch den Bart ( oder halt durch die gleichzeitige weibliche Kleidung ) ja das Ganze für die Zuschauer-Mehrheit in einer Weise persifliert , karikiert , " einen drauf setzt " was die meisten aber SOO nicht verstehen.
Bei einer guten Travestie ( egal von welchem Geschlecht ) ist das Kunstvolle immer der gelungene Stil.

Glaube , er hat es " gut " gemeint , vielleicht auch durch Kränkungen bedingt -- oder um ein Allein-Stellungs-Merkmal zu haben -- eben ins " Un-Echte " übertrieben.
Ein Stil darf sich nicht selbst gleichzeitig konterkarieren.