Plaudereien Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...

Wieso ist "wir" zu sagen so ein grosses Problem? Aus dem Inhalt eines Posts ist doch gut abzulesen, ob gerade mal das "wir" als Vorwand dient, andere miteinzubeziehen, um die Meinung auf mehrere Schultern zu legen (wie bei "man") oder ob jemand die Gesellschaft, in der wir leben , meint. Also, ich habe jedenfalls keine Probleme damit, das "wir" zu verwenden, wenn ich von den Problemen innerhalb einer Gesellschaft spreche.

Luchs35

Gut so, liebes Puschelohr - und ich fühle mich eben nicht bei jedem "wir" auch automatisch einbezogen bzw. angesprochen - s.a. Millowitsch.

~~~
Zu spät gesehen, Sirod - sorry.
Die Interpretationsmöglichkeiten eines salopp hingeworfenen "wir"s stellt für mich kein wirkliches Problem dar - es war für mich eher ein Denkanstoß, um mal über unsere Verwendungen des Wörtchens ein bisschen zu "sinnieren".

LG - Shenaya

WIR, mein Mann und ich, fahren im nächsten Jahr nach Südamerika. ICH habe die Reise ausgesucht und gebucht - ER bezahlt sie!

Soviel zum Wir...

H

Liebe Shenaya,
ich ahne, woher du die Idee zu diesem Thread hattest.
Sollte ich richtig liegen mit meiner Ahnung, so erkläre ich kurz, in welchen Fällen das "Wir" mich stört und speziell in einem Fall hier gestört hat.
Ich habe noch aus der Schule in Erinnerung, dass manche Lehrer zu sagen pflegten: "Das lassen wir aber jetzt mal schön" oder: "Das vergessen wir aber jetzt mal schnell". Und mit diesem "Wir" schlossen sie sich selbst eher nicht ein, sondern meinten vor allem einen Schüler, der gerade etwas Dummes von sich gegeben hat. Es ist ein "Wir", das von oben herab einem Unterlegenen gegenüber geäußert wird. Wenn solche Formulierungen fallen, werde ich hellhörig, denn sie sind für mich von Arroganz geprägt.

Liebe Shenaya,
ich ahne, woher du die Idee zu diesem Thread hattest.

Schwanger ging ich - damit wir uns richtig verstehen - schon um einiges länger, liebe Marina, aber du hast Recht, dein Hinweis kürzlich war der Auslöser der Threadgeburt .

Einerseits bin ich - wie du - empfindlich, wenn das "wir", insbesondere mit Abhängigen, in herablassender Weise angewandt wird, andererseits stört es mich nicht sonderlich, wenn das "wir" auf Augenhöhe ausgesprochen wird - und das ist glücklicherweise doch meistens der Fall. Ob ich mich dann angesprochen fühle oder nicht, ist von Fall zu Fall verschieden.
Auf jeden Fall fand ich die Idee der Indonesier, beim "wir" genauestens zu differenzieren durch verschiedene Wörter, interessant und am Rande auch bemerkenswert.

LG - Shen

"Das Wort wir gehört zum deutschen Wortschatz und steht für mehrere Menschen, wobei die eigene Person mit eingeschlossen ist. Wortklaubereien also unnötig.
Felide"

Dem kann man(man ist auch so ein Fall der beliebigen Verwendung)nichts hinzufügen, verbissen ist das nicht.

Wir sind zwei bis unendlich, wird beliebig strategisch, liebevoll, ärgerlich oder rätselhaft eingesetzt.

Lassen wir es, wie es ist, wir beisst nicht.

"Das lassen wir aber jetzt mal schön" oder: "Das vergessen wir aber jetzt mal schnell". Und mit diesem "Wir" schlossen sie sich selbst eher nicht ein, sondern meinten vor allem einen Schüler, der gerade etwas Dummes von sich gegeben hat.

Lehrer, die auch heute noch so etwas von sich geben, können wohl einpacken.

Sehr unangenehm finde ich das "UNS", vor allem wenn ein Arzt herablassend fragt, wie es "UNS" geht.
Da reagiere ich dann genau so herablassend.

Aber sonst ignoriere ich geflissentlich das wir, wenn ich mich nicht angesprochen fühlen mag.
Je älter ich werde, desto einfacher empfinde ich das sich "Nicht angesprochen fühlen".

Pippa

Ja pepa, das musste ich auch erst lernen. Es ist unglaublich aus welchen Kleinigkeiten manche alte Menschen einen Streit inszenieren. Alle sind nicht so stark wie olga, die auch einen stärkeren Wind aushält.

Fenna - wenn der Wind zu stark braust, hat "frau" ja zwei Möglichkeiten: mitzukeifen oder abzuschalten. Da ich meine Würde jedoch nicht leichtfertig auf`s Spiel setzen mag, lasse ich (in den allermeisten Fällen) die Keiferei, die ich an anderen so verurteile und wende mich besseren Dingen zu - es gibt ja auch ein Leben ausserhalb dieser Community - für mich wenigstens.
Ich mache aber in letzter Zeit auch eine sehr positive Erfahrung: einige Menschen, die mich lange und oft bei jedem meiner Beiträge angriffen (egal zu welchem Thema) werden nicht nur zurückhaltender in ihrem schlechten Stil (was allein schon erholsam wäre), sondern rudern ein wenig zurück und diskutieren ganz normal und mit Niveau. Das freut mich und ich hoffe nur, ich interpretiere hier nicht Positiveres als es letztendlich der FAll ist und die nur eine gewisse Erholungsphase dazu benützen, um die ganz scharfen Waffen wieder auszufahren.
Eigentlich ist es wirklich zu lächerlich, sich bei rabiaten und frustrierten alten Menschen aufzuregen - sie sind, wie der Querschnitt unserer deutschen Gesellschaft: aggressiv, in der Anonymität oft bösartig, also auch feige und humorlos - aber es gibt auch andere, für die es sich lohnt, hier mitzumachen. Olga

..."Das lassen wir aber jetzt mal schön" oder: "Das vergessen wir aber jetzt mal schnell".
...

Ganz gräßlich finde ich es, Wenn jemand sagt:" Seien wir doch mal ehrlich..." als Einleitung zu einer Unverschämtheit.
Allegra