Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen "Der massenhafte Tod wird auch für Atheisten ein Problem"

Religionen-Weltanschauungen "Der massenhafte Tod wird auch für Atheisten ein Problem"

olga64
olga64
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris33 vom 31.03.2020, 17:40:25
 

 für mich ist es klar, dass der tod ein "problem" für alle menschen ist.

auch wenn den religiösen menschen nachgesagt wird, dass sie es mit den gedanken ans sterben einfacher haben.😄

 "...auch für atheisten ein problem"? den satz verstehe ich eigentlich nicht!

dass  atheisten nicht dazu  neigen, sich trost in einer religion zu suchen, wissen wir,  vielleicht sind sie furchtloser als religiöse menschen,  aber sicherlich benötigt der mensch keinen gottesbezug, um moralisch gut, mitfühlend und all das zu sein, was auch "nicht atheisten" oder gläubige  anzubieten haben.

chris33


 
Auch ich bin der Meinung ,dass alle Menschen - ob sie es nun zugeben oder nicht - Angst zumindest vor dem Sterben haben. Denn keiner weiss, wie er oder sie sterben werden. Geht es schnell, geht es qualvoll, erlebt man viel mit oder dämmert nur in den Tod hinüber. Das sind zwei verschiedene Ebenen, wie ich finde: Sterbeprozess und ewiger Tod.
Und wie bei der Geburt muss da jeder für sich und allein durch und hat(te) nie eine Erinnerung daran, wie es denn nun abgelaufen war.
Ich jedenfalls gebe das gerne zu, dass ich Angst davor habe wie auch vor anderen Dingen,die mir unbekannt sind. Es ist ja noch nie einer gekommen und hat uns erklärt, wie das alles war und wie es jetzt dort ist, wo er oder sie gelandet sind.
Auch wenn manche religiöse Menschen das von sich behaupten, wenn sie von Paradies oder hellem Licht berichten usw. - glauben kann ich dies nicht.
Aber Faktum ist auch ,dass Menschen in schlimmen Situationen wie Epidemien, Kriegen oder unheilbaren Krankheiten dann doch eher bereit sind, an einen Gott zu glauben und diesen bitten, ihnen zu helfen. Warum auch nicht? Das empfinde ich nicht als Ausdruck von Schwäche, sondern Stärke ist es auch, seine Schwäche zu artikulieren und sie zu akzeptieren.
Was aber Atheisten ,die sich Religionen verweigern, schon tun sollten ist die Einhaltung z.B. der 10 Gebote, die für ein einigermassen harmonisches Zusammenleben mit anderen für mich immer eine Notwendigkeit darstellten, auch als Ergänzung zu bürgerlichen Gesetzen. Olga
RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wolke07 vom 31.03.2020, 16:49:01
Ich denke  als Christ daran,wenn ich in Ängsten bin,kennt Gott meinen Pfad (Psalm 142)diese Worte sind schon 3000 Jahre alt.Die Lage ist ernst,sehr ernst,,er kennt meinen Pfad,und ihm ist die Kontrolle über mein Schicksal nicht entglitten,geschweige denn das Schicksal der WELT-----
Wolke

geschrieben von wolke07
ich habe großen Respekt vor deinem Glauben @wolke07 und ich wünsche dir von Herzen, dass du zu den Gläubigen zählst, die daraus wirklich Kraft schöpfen, auch in Krisen und im Sterben.
Darüber gibt es inzwischen ja auch einige Untersuchungen, dass Glaube in Krisen und beim Sterben eine große Kraftquelle sein kann. Viele praktizierende Christen entwickeln aus ihrer Überzeugung heraus auch ehrliche, freundliche, tätige Nächstenliebe. Ich kenne ein paar davon.

Jede/jeder geht anders an Krisen heran und der Tod ist noch einmal ein spezielles Thema.
Ich kenne auch Christen, die unsägliche Angst vor dem Sterben haben.
Gläubige Christen, die aber Angst vor dem Sterben haben, haben es doppelt schwer, weil sie ja auf Grund ihres Glaubens "keine Angst zu haben haben" und dann kein Verständnis in ihrer christlich-gläubigen Umgebung dafür finden. Die sind aus meiner Sicht richtig arm dran.

Jeder andere darf, wenn er Angst hat, sie wenigstens auch zugeben.

Unter den Atheisten habe ich auch angstvolle und gelassenere kennen gelernt und ich behaupte, dass es sich in allen Menschengruppen so durchzieht.

Ich kenne Menschen, die aus ihrem Glauben und/oder ihrer Überzeugung große Kraft schöpfen. Aber woran sie glauben, wovon sie überzeugt sind, ist sehr unterschiedlich. 

Wie resilient ein Mensch in Krisen ist, hängt meiner Erfahrung und Beobachtung nach auch stark davon ab, wie selbstbestimmt er denken und handeln gelernt hat, und wie gut es ihm gelingt seine Mitmenschen liebevoll im Auge zu behalten, ohne sich gleich von der allgemeinen Stimmung und Meinung komplett mitreißen zu lassen.

Die Angst vor dem Tod macht verletzlich und deshalb halte ich eine Aussage von Hr. Lütz im verlinkten Artikel für sehr wesentlich. Er meint:
Wir sollten ohnehin mit unseren Aggressionen in der nächsten Zeit behutsam umgehen.

das wird für uns alle täglich wichtiger werden, denke ich

WurzelFluegel






 
Karl
Karl
Administrator

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von Karl
als Antwort auf Angeli44 vom 31.03.2020, 14:59:36

Liebe Angeli44,

Mich wundert der Titel, weil die gegensätzliche Aussage "Der massenhafte Tod ist auch für Atheisten kein Problem" sehr seltsam wäre. Denn dies würde bedeuten, dass der massenhafte Tod für Gottgläubige und Atheisten kein Problem wäre. 

Der individuelle Tod ist für alle Menschen ein Problem, der massenhafte Tod (wohl jetzt auf die Coronakrise bezogen) selbstverständlich auch.

Karl
 


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wolke07
wolke07
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von wolke07
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2020, 20:30:44
Liebe WurzelFlügel,ich glaube,dass jeder Mensch Angst hat,gerade in solchen Situationen ,egal ob Christ oder Nichtchrist.Doch habe ich die Möglichkeit,mich täglich mit meinen Ängsten an Gott zu wenden.Die Ängste sind da,doch dann erfahre ich ,weil er mich behütet,dass ich ruhig werde.Ich weiss dann,dass ich geborgen bin.Es muss aber so sehe ich das,eine persönliche Beziehung sein,d.h.ich kann im Gebet mit Gott sprechen.
Ich denke gerade an das Lied von J.Klepper
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag

oder das Lied

) Der du allein der Ewge heißt
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wolke07 vom 31.03.2020, 22:33:34

finde ich gut, dass du das so ehrlich schreibst @wolke07, dass du auch so deine Ängste noch hast und 
ich freue mich für dich, dass dich dein Gottvertrauen tröstet

ich werde zufrieden sein, wenn ich einmal schmerzlos sterben darf, der Tod selber schreckt mich nicht so, zumindest aus meiner heutigen Perspektive heraus
aber dass einer meiner Lieben sterben könnte, daran mag ich nicht denken, weil ich sie noch nicht vermissen will, aber auch hier überwiegt der Wunsch, dass sie mal einen leichten, schmerzfreien Tod erfahren werden, wenn es dann so weit ist  - so ein qualvolles Sterben finde ich wirklich beängstigend

WurzelFluegel

chris33
chris33
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von chris33
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2020, 23:11:25

Wie das ist mit dem Sterben deiner Lieben, kann ich nicht sagen, aber dass in der heutigen Zeit  in Deutschland niemand mehr "qualvoll sterben muss ", weiß ich genau.😀

Es gibt  (seit Jahren, auch in D.) Schmerztherapeuten, Palliativmedizin, Schmerzambulanzen.... 

​​​Vielleicht möchtest du dich darüber informieren.... 

Chris333


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Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf Karl vom 31.03.2020, 20:48:01
Liebe Angeli44,

Mich wundert der Titel, weil die gegensätzliche Aussage "Der massenhafte Tod ist auch für Atheisten kein Problem" sehr seltsam wäre. Denn dies würde bedeuten, dass der massenhafte Tod für Gottgläubige und Atheisten kein Problem wäre. 

Der individuelle Tod ist für alle Menschen ein Problem, der massenhafte Tod (wohl jetzt auf die Coronakrise bezogen) selbstverständlich auch.

Karl
 
geschrieben von karl
Lieber Karl, ja der Titel hat mich auch gewundert! Ich glaube, er sollte ein wenig reißerisch sein, um Leser anzulocken!
Aber sonst ist das Interview wirklich richtig gut.

VG
Angeli
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Angeli44 vom 01.04.2020, 09:09:48

ausnahmsweise misch ich mich mal in so ein kniffliges Thema ein.

Ich steh da ohnehin daneben, weil ich es so verstehe:

Ein Atheist hat kein Problem mit Glauben, er mag nicht früh sterben, auch nicht lange leiden, er ist tolerant.

Eines Christen Sichtweise ist deckungsgleich, allerdings dürfte er kein Gezeter machen, in die ewige Seligkeit überzutreten, das "ewige" Leben, viele beten aber inständig: schmerzfrei zu sein, lange zu leben, angenehm zu leben. Auch die Nächstenliebe handhabt ein Christ in der Regel nicht anders wie die meisten "anderen".

Dennoch ist die Welt wie sie ist, voller Irritationen, Widersprüche aber auch tollen Ereignisse, Überraschungen, Annehmlichkeiten.😮

Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf JuergenS vom 01.04.2020, 09:53:18
ausnahmsweise misch ich mich mal in so ein kniffliges Thema ein.

Ich steh da ohnehin daneben, weil ich es so verstehe:

Ein Atheist hat kein Problem mit Glauben, er mag nicht früh sterben, auch nicht lange leiden, er ist tolerant.

Eines Christen Sichtweise ist deckungsgleich, allerdings dürfte er kein Gezeter machen, in die ewige Seligkeit überzutreten, das "ewige" Leben, viele beten aber inständig: schmerzfrei zu sein, lange zu leben, angenehm zu leben. Auch die Nächstenliebe handhabt ein Christ in der Regel nicht anders wie die meisten "anderen".

Dennoch ist die Welt wie sie ist, voller Irritationen, Widersprüche aber auch tollen Ereignisse, Überraschungen, Annehmlichkeiten.😮
Lieber Heigl,

ja, es ist ein "kniffliges Thema", das stimmt! Aber wenn ich mal von mir reden darf: Ich habe festgestellt, dass das wichtigste und schönste in meinem Leben die Religion, und zwar das Christentum, war ist ist!

Was ich aber nicht mag - und auch gar nicht möchte und kann: Über diese Religion reden! Andere mögen dies tun, ich möchte es nicht. Auch möchte ich hier nicht von meinen inneren religiösen Einsichten sprechen. Da mauere ich ganz schön. Das ist ein Bezirk, der mir gehört und den kaum mit anderen teilen mag. Ich kann nur sagen, dass es sich lohnt, sich einer Religion zu nähern. Nur ist das nicht ganz einfach. Wie ja auch etwa das Klavierspielen oder Schachspielen erlernt und trainiert werden muss, so ist das auch mit der Religion. Sie muss tatsächlich! erlernt, eingeübt und in gewissem Sinne auch ständig trainiert werden! Aber dann kann man auch wirklich viel Schönes erfahren. Und zwar unabhängig davon, ob die Lebenssituationen gute oder schlechte sind; jedenfalls gilt dies fürs Christentum.

LG
Angeli44 😏


 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: "Der massenhafte Tod wird auch für Ahteisten ein Problem"
geschrieben von schorsch

Grübel: Wie weiss eigentlich das Wasser, dass es nur genau bis zum Ufer gehen darf? Wie weiss eigentlich das Ufer, dass es nur genau bis zum Wasser gehen darf? Und wie weiss eigentlich das Leben, dass es nur genau bis zum Tod gehen darf? ):-(((


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