Religionen-Weltanschauungen Wer glaubt schon an Auferstehung?
Hallo Pucette
"Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht."Den Text würde ich in heutigem Deutsch so formulieren:
"Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht."
'Glaube ist eine zur Gewissheit verfestigte Hoffnung auf etwas, das man nicht sehen kann.'
Das würden vermutlich auch viele Atheisten unterschreiben, die es grobschlächtiger
ausdrücken: "Glauben heiß nichts wissen."
Für mich ist 'glauben' weitgehend gleichbedeutend mit 'vermuten' - ohne an einen Sachverhalt
zu glauben wären viele wissenschaftliche Entdeckungen unmöglich gewesen; wenn ich einen
solchen verifizieren oder falsifizieren kann, dann ist eine darauf bezogene Aussage nicht religiös
- kann ich das nicht, dann ist sie deshalb aber nicht notwendig sinnlos (vgl. Wittgenstein).
() qilin
Dass etwas Außergewöhnliches passiert sein muss zeigt, dass sich diese „Augenzeugen“ sogar angesichts des Todes nicht zurückgehalten haben von dem Erlebten zu erzählen. Ich glaube kaum dass man sich für fiktive Phantasien foltern und töten lässt.
@ Karl - Das stimmt schon. Man kann nicht in den Kopf oder ins Herz anderer Menschen blicken. Aber an den Handlungen und Gedanken kann man schon abschätzen wes Geistes Kind ein Mensch ist und ob sein Glaube echt oder vorgetäuscht ist. Jesus sagte es ähnlich: „An ihren Früchten werdet ihr erkennen wer meine Jünger sind.“
@ Pucette - danke für den Link, den ich bestimmt noch anklicken werde.
LG Sirona
Wo denn? Bei Mk 16 kommen die Frauen zu dem bereits geöffneten Grab und sehen Jesus nicht, bei Mt 28 ebenfalls, bei Lk 24 wieder, und bei Joh 20 auch - also wo steht etwas von Augenzeugen der Auferstehung?@ Quilin - Natürlich werden im NT Augenzeugen erwähnt. Diese gaben ihre Erfahrungen mündlich weiter. Und damit sie nicht verloren gehen hat man sie zu einem späteren Zeitpunkt aufgeschrieben.
Dass Jesus nach dem biblischen Bericht Vielen später erschienen ist, macht diese nicht dazu, sondern besagt nur, dass sie ihn dann gesehen haben; auch Joh 20,14 spielt nach der Auferstehung.
() qilin
Versetzt euch doch einfach mal in die Situation, der die Jünger Jesus` damals ausgesetzt waren. Ich versetze mich mal und fabuliere: Als Jesus ins Grab gelegt worden war, hatten die Wächter bei den Kreuzen eigentlich ihre Pflicht getan. Und sie waren inzwischen müde und schläfrig geworden. Einer um den anderen schlief ein. Als der letzte schnarchte, nahmen die am Grabe Jesus` trauernden Frauen den Leichnam leise aus dem Grab und die Jünger transportierten ihn an einen Ort, der ihnen sicher schien. Als die Wächter erwachten und das leere Grab sahen, fürchteten sie sich um ihr Leben. Denn ihre Vorgesetzten hatten ihnen bei Androhung der Todesstrafe befohlen, das Grab nie aus den Augen zu lassen. Hätten sie nun zugegeben, dass sie eingeschlafen seien, wäre ihnen der Tod sicher gewesen. Also vereinbarten sie mit den noch wartenden Frauen, dass alle aussagen würden, Jesus sei auferstanden und gen Himmel gefahren. Und so taten sie es. Und die Geschichte der Christenheit konnte ihren Lauf nehmen!
Kopierecht bei Schorsch.....
Ich glaube jeden Morgen wieder an meine Auferstehung.
Paulus bezog sich auf Augenzeugen, die den Auferstandenen gesehen haben und von denen er den Bericht über die Auferstehung Jesu erhalten hatte. In einem Brief schrieb er u.a.:
..... und dass er Kephas (Petrus) erschienen ist, dann den Zwölfen. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; zuletzt aber von allen erschien er auch mir.
(1. Kor. 15:3-8)
Hallo schorsch,
ist eine interessante These. Ich habe mir auch mal meine Gedanken zum Thema gemacht und will heute mal Judas ein wenig von seinem Schuld entlasten.
Im Christentum kommt Judas ja nicht gut weg. Er wird als Verräter von Jesus verachtet und regelrecht gehasst. Er wird darum sogar von einigen Christen für den Tod Jesu verantwortlich gemacht.
Aber, hat er nicht im göttlichen Auftrag gehandelt, als er Jesus den berühmten Kuss auf die Wange gab, für die 30 Silberlinge? Immerhin hatte Gott ja schon bei der Geburt Jesu beschlossen, das eben dieser am Kreuz sterben soll, und zwar für die Sünden der Menschheit. Gott hatte auch beschlossen, das Jesus am dritten Tag auferstehen soll usw. Gott legte damit den Grundstein für das Christentum. Nicht böse sein, aber damit konvertierte Gott, denn er war ja eigentlich ein jüdischer Gott und wurde dann zu einem christlichen Gott, wenn man es genau nimmt. Hatte Gott das alles vor, so handelte Judas in seinem Auftrag und unter einer Eingebung vom heiligen Geist Gottes.
Da wäre noch zwei Fragen: Was wäre eigentlich gewesen, wenn Judas den Jesus nicht verraten hätte? und: Wäre es dann zur Entstehung eines Christentums gekommen?
LG Pucette
Blaise Pascal
@ Schorsch - Wenn es so gewesen wäre wie Du es schilderst, dann hätte die gründliche Untersuchung bzw. Befragung durch die Römer und die jüdische Geistlichkeit mit Sicherheit herausgefunden wo der Leichnam geblieben ist. Denn nicht jeder hätte unter Folter geschwiegen, die Methoden eines römischen Verhörs sind ja ausreichend bekannt.
Ich finde es immer sehr amüsant auf welche Ideen Menschen kommen, nur um ein Ereignis, das sie nicht nachvollziehen können, zu verleugnen. Wer die Schriften des NT liest wird unschwer erkennen, dass die Apostel alles andere als betrügerisch eingestellt waren. Menschen, die ihre eigenen Fehler offen zugeben und ihre inneren Glaubenskämpfe schildern wären zu so einer heuchlerischen Tat nicht fähig. Bevor man solche Behauptungen in den Raum stellt, sollte man sich erst einmal mit dem Charakter dieser Männer vertraut machen.
Außerdem was hätten sie von einem derartigen Betrug gehabt? Immerhin wurden sie wegen ihrer Lehre von der Auferstehung mißhandelt und getötet. Welcher Mensch setzt sich aufgrund eines Betruges einer derartigen Tortur aus?
Sirona
Paulus bezog sich auf Augenzeugen, die den Auferstandenen gesehen haben und von denen er den Bericht über die Auferstehung Jesu erhalten hatte.Das weiß ich doch, darum ging es aber nicht - wo ich widersprochen habe, war Deine Behauptung
"... hier möchte ich darauf hinweisen, dass damals Menschen mit eigenen Augen die Auferstehung Jesu beobachtet und davon berichtet haben. Warum glaubt man diesen Augenzeugen nicht ..."
Ich möchte Dich aber nochmals zitieren, auch aus diesem Thread:
"Die Bibel wurde nicht von Gott diktiert, sondern von Menschen geschrieben, die ihre eigenen Überzeugungen dargelegt haben. Auch wurde im Laufe der Jahre sehr viel an den Texten verändert, gestrichen und hinzugefügt, um den eigenen Gedanken Nachdruck zu verschaffen.
Zugegeben, die Bibel enthält viele gute Richtlinien, aber man kann nicht alles glauben was dort geschrieben worden ist."
Dem kann ich gerne zustimmen - aber gerade der Auferstehungsbericht bietet sich an für Zweifel an seiner Authentizität, besonders durch die beiden verschiedenen Endungen des ältesten Evangeliums...
Auch Deine primäre Betonung der Bergpredigt vor den geschichtlichen Berichten kann ich gut nachvollziehen.
@ Schorsch: Wenn es tatsächlich so gewesen wäre wie Du schreibst, dann wären das ja (wenn auch falsche) Augenzeugen gewesen, und deren Version wäre in das NT eingegangen. Ist sie aber nicht.
Außerdem - die Geschichte mit den Wächtern steht nur in einem der Evangelien; ich würde eher bezweifeln, dass die Römer, die von der Auferstehungsprophetie ja wohl gar nichts wussten (oder sie nicht ernst nahmen), tatsächlich das Grab eines 'Aufrühres' schwer bewacht hätten...
() qilin
Lieber Schorsch,
Deine Denkweise ist für mich sehr gut nachvollziehbar und eine gute Erklärung
für das was geschehen war, die angebliche Auferstehung.
Denn Jesus soll ja weitergelebt haben in Frankreich mit Maria Magdalena,
sowie auch die Enkelin von Ihnen in Frankreich gelebt haben soll, laut Bibel-Code.
Für mich ergibt so alles einen Sinn.
LG, Astrid