Soziales Diskussion über den Begriff 'Seniorentreff'

Hallo
das Alter ist relativ.
So sagte ich vor einiger Zeit zu meinem Sohn:
"Junior hoer mal zu."
Kam promt die Antwort meines 13 jaehrigen Enkels:
"Du Oma, Papa ist der Senior und ich bin der Junior."
in diesem Sinne
wuensche ich Allen eine angenehmen Wochen Anfang.
omasigi

Wer das Bild der Senioren in der Gesellschaft verbessern will, darf nicht damit anfangen, den Begriff des "Seniors" zu verleugnen! Gerade hinter den Kunstbegriffen, die oft für 50plus-Seiten verwendet werden, verbirgt sich im Grunde genommen nur die Angst vor dem Alter und damit letztlich eine verkappte Diskriminierung der älteren Generation.

Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Ich glaube, dass die Kunstbegriffe teilweise bewusst gewählt werden, weil man einerseits die ältere Zielgruppe sucht, aber andererseits aus kommerziellen Gründen in dieser Gruppe den Jugendwahn wachhalten möchte.

Für uns kommt es aber darauf an, eine eigene Identität zu gewinnen und die eigenen Bedürfnisse selbstbewusst zu formulieren. Dazu ist die Verdrängung des Begriffs "Senior" nicht hilfreich, sondern schädlich. Eigenes Selbstbewusstsein und eigene Identität bedeutet zunächst einmal, dass man es schafft zu sich zu stehen. Der Begriff des Seniorentreffs im Internet steht deshalb keinesfalls zur Disposition.

Karl

Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Ich glaube, dass die Kunstbegriffe teilweise bewusst gewählt werden, weil man einerseits die ältere Zielgruppe sucht, aber andererseits aus kommerziellen Gründen in dieser Gruppe den Jugendwahn wachhalten möchte.
Karl

Aber klar, jahrzehnte wurde im Marketing den "Alten" kaum Rechnung getragen. Schnell wurden ja Generation ab 40 aus der beruflichen Entwicklung gedrängt. Mal vom Pillenknick abgesehen. Ehe sich hier Normalität einstellt hängt davon ab, wie schnell sie die Kurve kriegen. Jetzt merkt man das hier ein Marktpotential liegt.

Das Problem dürfte aber sein, das die "Alten" sich nicht so leicht für Dumm verkaufen lassen. Die Lebenserfahrung lässt sich nicht so einfach weg manipulieren.
Urmel

Ja, der Senat der Ältesten (Senioren) hat heute nicht mehr den Stellenwert, den er vor dem 2. Weltkrieg hatte.

Aber wie man uns auch immer benamst: nach kurzer Zeit sehen gewisse Menschen im neuen Begriff schon wieder etwas Diskriminierendes.

Übrigens: Vor ein paar Jahrzehnten hatte der Begriff "Neger" nichts Anrüchiges. Er wurde dann durch "Schwarze" ersetzt - bis auch darin etwas Diskriminierendes gesehen wurde; der Begriff wurde durch "Farbige" ersetzt. Jede Wette, dass auch das in ein paar Jahren als Diskriminierung angesehen wird.

Komisch nur, dass der Begriff "Weisse" nie als Diskriminierung taxiert wurde.....

Senior oder Senioren ist ja nicht mehr so taufrisch, wird seit mindestens 15 Jahren bei uns benutzt statt "Ältere" oder "Alte".

Im Zuge der Anglifizierung wird vielleicht, nach uns, das Wort "elders" Einzug halten.(elderscorner)

Obwohl, es klingt ein wenig wie elend, also wieder nix.

Wer das Bild der Senioren in der Gesellschaft verbessern will, darf nicht damit anfangen, den Begriff des "Seniors" zu verleugnen! Gerade hinter den Kunstbegriffen, die oft für 50plus-Seiten verwendet werden, verbirgt sich im Grunde genommen nur die Angst vor dem Alter und damit letztlich eine verkappte Diskriminierung der älteren Generation.

Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Ich glaube, dass die Kunstbegriffe teilweise bewusst gewählt werden, weil man einerseits die ältere Zielgruppe sucht, aber andererseits aus kommerziellen Gründen in dieser Gruppe den Jugendwahn wachhalten möchte.

Für uns kommt es aber darauf an, eine eigene Identität zu gewinnen und die eigenen Bedürfnisse selbstbewusst zu formulieren. Dazu ist die Verdrängung des Begriffs "Senior" nicht hilfreich, sondern schädlich. Eigenes Selbstbewusstsein und eigene Identität bedeutet zunächst einmal, dass man es schafft zu sich zu stehen. Der Begriff des Seniorentreffs im Internet steht deshalb keinesfalls zur Disposition.

Karl

(Hervorhebung beim Zitat von mir!)

Jetzt bin ich aber froh und erleichtert!
Lange genug habe ich gebraucht,
meine eigene Identität zu finden und dazu zu stehen!!!
Meine Bedürfnisse formuliere ich inzwischen auch selbstbewusst!
Der Begriff SENIORENTREFF ist für mich eine Qualitätsname!!!

LG omaria

Hi Omaria

für mich ist auch das Titel "Seniorentreff" eine Qualitäts Name.
Mit meine 69 Jährschen könnte ich schon so genannt werden --" Fiese Greisin", und später? Wie lange kann ein Rentner stolzen damit das Er/Sie Senior ist?
Werden wir später mit 99 Jahre vielleicht in eine andere Gruppe fallen müssen?
Wenn ein 50 Jähriger gehört auch zum Senioren, ist das nicht eine Demütigung?

In jeden Fall bei der Umbenennung der Seniorentreff wäre ich nicht beleidigt beim der Titel "Wilde Greise", obwohl zum mein Ärger habe wenige greise Haare.
Wäre schööööön weiße Haare besitzen, und dann fein blondieren, endlich eine Brigite Bardot.*g*

In Akte X war ein Fall wo in einem Kleinstadt ist Kannibalismus praktiziert worden. Die beteiligte sahen 30-40 Jahre jünger aus als Sie in Wirklichkeit waren. Diesen Fall liegt beim FBI als unerklärtes Phänomen. Also Sie waren moderne Vampire. Sie tranken regelmässig Menschen Blut, und aßen Menschenfleisch.
Schlecht für die Vegetaria. Jetzt wissen wir woher kamen die viele Falten! *g*

Nasti

Ich bin überrascht und erst einmal sprachlos. Aber mit der Begriffsbestimmung "Angst vor dem Altern" bist du auf der richtigen Seite. Ich kann verstehen das junge Menschen sich nur schwer in die Welt der Älteren versetzen können. Oft sind sie der Annahme, das Altern mit senil (altersschwach, dement, greisenhaft) gleichgesetzt werden muss und wer von den jungen Leuten will schon senil werden.

Es ist richtig, das Senioren nicht mehr so schnell denken können und ihre Reflexe nicht mehr so toll sind. Dafür haben sie einen Vorteil: Sie besitzen wesentlich mehr Lebenserfahrung und entscheiden darum meist anders als junge Menschen. Ebenso unterscheiden sich die Interessen jüngerer und älterer Menschen grundsätzlich.

Senior(in) zu sein, ist auch Lebensqualität. Senioren sind zweifellos lernfähig und offen für Neues. Ein nicht unwesentlicher Teil der hier registrierten User(innen) hat erst im Seniorenalter ein neues Hobby im PC entdeckt und sich damit vielleicht sogar einen langjährigen Traum erfüllt.

Das ist mir zu stark verallgemeinernd. Wir sollten uns alle zurückerinnern an unsere Jugend - wollten wir da wirklich viel mit den ewig besserwisserischen Alten zu tun haben? Ich denke nein.
Die Mischung macht es - ältere Menschen sollten mit ihrer "Lebenserfahrung" (die ja auch nicht immer richtig gewesen sein muss) nicht unbedingt den Jungen auf den Geist gehen - dann klappt es gut mit der Kommunikation und auch mit der Zusammenarbeit in den Betrieben. Die Jungen müssen anerkannt werden und auch die Tatsache, dass es sich um ihre Welt und Zukunft handelt - die Zeit bei den Senioren neigt sich ja dem Ende zu.
Übrigens: Ich bin 66 Jahre alt und arbeitete zum ersten Mal mit einem Computer 1984; im Internet war ich zum ersten Mal 1993 - ich habe immer jede Chance ergriffen, die sich mir geboten hat, erlebte aber viele Gleichaltrigen, die zuerst mal jammernd und wehklagend alles Neue verdammten und sich auch davor drücken wollten, es anzugehen. Das schafft ebenfalls keinen Respekt bei den jungen Menschen und um den geht es ja auch. Olga

Solange ich an Theater- und Kinokassen vergesse, meinen Ermässigungsausweis rauszuholen und meine Jüngste (16) mich verständnislos anguckt, wenn ich sie frage, ob sie mit mir an der Seite nicht doch manchmal das Gefühl hat, ich sei ihr Opa, denke ich über diese Frage nicht nach. Ich bin 66 Jahre alt, habe die längste Zeit gelebt, bin gesund, muss nicht hungern; und das war's. Deine These ist mir viel zu kompliziert; vielleicht auch zu weit hergeholt.