Soziales Was ist eigentlich "Glück"?

J. W. v. Goethe sagt:

Jedes Jahrzehnt des Menschen hat sein eigenes Glück, seine eigenen Hoffnungen und Aussichten.

Da ist was wahres dran.

Felide

es gibt häufig glücksmomente in meinem leben, die sich durch das gerade erlebte ausdrücken, das ist sicherlich wichtig und schön in meinem leben..

nicht vergessen, daß ich einzig und ein besonderer mensch bin (wie wir alle), der in dieser welt ihren platz gefunden hat (auf jeden fall meistens ) das macht mich glücklich und oft auch nachdenklich und dankbar..

chris33

das macht mich glücklich und oft auch nachdenklich und dankbar..

Ich habe einmal etwas Schlaues gelesen:
Wer dankbar ist kann NICHT unglücklich sein.

Da ist `was dran.
Adoma

Glück definiert jeder für sich anders.

Darum sind das alles hier schlichtweg "Erfahrungsberichte", die sehr interessant zu lesen sind.

loretta

Und aus aktuellem Anlaß:
Welch ein Glück, mit einem guten Gebiß geboren worden
zu sein. Das kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.

Medea.

Glückwunsch, liebe Medea,
da ist dir und deinen Eltern viel erspart geblieben.

Wenn ich noch dran denke, als meine Twins zahnten, da gab es schlaflose Nächte und immer doppelt.

Dir ein fröhliches WE
loretta

Mal eine kurze Zwischenfrage: Kann mir jemand beschreiben ,wie sich "Glück" anfühlt?

Vor etwa einem Jahr fragte mich mal in einer Unterhaltung eine Freundin, wann ich eigentlich das letztemal glücklich gewesen sei. Zu meiner größten Verblüffung konnte ich das so nicht beantworten.
Ein besonders schöner Sonnenuntergang am Meer, eine herrliche Landschaft, der Duft der Blumen, Vogelzwitschern , ein schönes Konzert - aber alles eine Momentaufnahme von Freude des Augennlicks. Ist das Glück?

Aber ich hatte dabei durchaus keine "düstere Phase" ich war einfach zufrieden mit meinem Leben. Es war viel Erfreuliches um mich herum, war gesund, harmonisches Verhältnis zu meinen Kindern und Enkel, keinen Ärger , nichts was meine friedliche Stimmung beeinträchtigte. Was das Glück?

Nur zweimal habe ich in meinem Leben ein Gefühl empfunden, das ich nie wieder erlebte, das mich aber fast zersprengte- das waren die Geburten meiner Söhne. Als ich die Kinder nach der Geburt in den Arm gelegt bekam war ein Gefühl da, das unbeschreiblich war und das ich aber nie wieder empfand und das ich auch mit nichts vergleichen konnte. Was das Glück?

Aber es gab sehr viele Momente in meinem Leben, in denen ich tiefe Freude empfand -oft über überraschende Kleinigkeiten oder etwas, das mich begeisterte. War das Glück?
Es ist durchaus nicht so, dass ich nicht noch den einen oder andern Wunsch hätte, aber geht er nicht in Erfüllung - was soll´s!

Als ich mit meinem 1. Mann mit dem Auto schwer verunglückte und er dabei starb, ich nahezu unverletzt überlebte, sagte jeder, dass ich großes Glück gehabt habe - ich habe es nicht so empfunden.
Ist das Glück also etwas eher Abstraktes, etwas ,auf das wir gar keinen Einfluss haben? So etwas wie ein großer Lottogewinn?

Ich kann mit weisen Sprüchen oder Aussagen wenig anfangen. Aber ich bin heute der Überzeugung, dass ein Mensch, der einfach in seinen eigenen Grenzen Zufriedenheit empfindet, glücklich ist.

Oder gibt es doch noch etwas, das ich noch nicht empfunden habe? Aber wie fühlt es sich an?

Luchs -absolut zufrieden

Karl fragt nicht direkt danach, was Glück sei, sondern was uns glücklich macht, ob Geld gar glücklicvh mache und ob Glücksansprüche altersabhängig sind.

Medea, ich betrachte es als einen "Glückstreffer", dass ich noch über ein vollständiges Gebiss verfüge. Mein Vater hatte bei seinem Tode mit 85 noch das vollständige Gebiss. Also hatte ich das "Glück" (englisch: "luck" wie in "good luck") eine solide genetische Gebissausstattungsgrundlage zu besitzen. Da auch meine Frau gebisstechnisch qualitativ ganz vorne rangiert, hat auch die Krankenkasse "Glück" gehabt und mit ihr natürlich die Versichertengemeinschaft. Auf diese Weise empfinde ich wiederum das Glücksgefühl anderen auch zu helfen (englisch passend wäre hier das Wort "happiness").

Die englische Sprache verfügt über weitere Worte für die Glücksbezeichnung: beatitude und felicity.

Für mich ganz persönlich empfinde ich es als ein Geschenk seit 1945 in Frieden zu leben. Der Krieg, Flucht, die Not der Nachkriegszeit kommen jeden Tag in der Erinnerung hoch.Ich konnte mir ein glückliches Leben in der Not der Nachkriegszeit nicht vorstellen. Glück ist wesentlich bedingt durch die Abwesenheit von Unglück, dem Geschick. Der griechische Staatsmann Solon konnte konnte daher die Frage stellen, ob man den Menschen erst glücklich preisen könne, wenn er sein Leben vollendet hat. Dann sind wir aber tot, und nur die noch Lebenden können über uns dann urteilen, ob glücklich oder nicht.

Von dem griech. Philosophen Heraklit wird der Spruch überliefert, dass man, falls Glück in den Vergügungen des Leibes bestünde, Ochsen glücklich nennen müsste, wenn sie Erbsen zum Fressen finden. Nicht nur Wohlleben spielt eine wichtige Rolle, sondern auch das Streben nach Erkenntnis. Es macht mir Freude noch lesen zu können, Neues zu entdecken und zu lernen. Ich lege keinen Wert auf exclusives Essen.

Glück ist nicht etwas, das fern vom praktischen Leben ist, es gehört dazu. Glück kann man einüben. Deshalb finde ich die griechische Philosophie so interessant. Sie ist darauf angelegt die Menschen zu einem guten Leben zu führen. Glück als Schulfach? Ja, bitte.

Gruß
c

Luchs, das ist ein ganz wichtiger Gedanke. Wer in seinen eigenen Grenzen lebt, schaut nicht täglich auf die steigende Zahl der Millionäre oder Milliardäre, um sich angesichts solchen angeblichen "Glücks" unglücklich zu wähnen. Er/sie sieht sich innerhalb seines eigenen Lebenskreises und denkt - hoffentlich - nicht nur in präsentierbaren Statussymbolen.

Gruß
c

...Dieses Thema hat viele Facetten:

1. Was macht Dich glücklich?
2. Ändert sich der Glücksanspruch und auch das, was glücklich macht, mit dem Alter?
3. Macht Geld wirklich nicht glücklich?
4. etc.

Vielleicht wird man mit dem Alter bescheidener? ...

Karl

1. Was macht Dich glücklich?

erlebt und erfahren zu haben, dass ich die empfindung von glück oftmals selbst steuern kann und das ist auf wunsch jederzeit für mich wiederholbar:
körperliche anstrengung mit dem ziel, länger geplante aktionen "geschafft" zu haben...zum beispiel bei den vormittäglichen arbeiten in haus und garten, die länger als eine stunde dauern. jetzt nur bissi warten, dann lieblings-zeitschrift bereitlegen, frischen kaffee brühen und fernbedienungen für die einstellbare bettposition und den fernseher nutzen, mich wohlig strecken und dann ist es plötzlich da, das glücksgefühl, das wie eine welle überschwappt. jetzt darf er kommen, der meist einstündige nachmittägliche tiefe schlaf, bei dem ich sogar träume.

glücklich macht mich aber auch der gedanke, das ich bereits vor vielen jahren entschieden habe, alleine und nicht fremdbestimmt zu leben. alles erlebte glück im familiären kreis steht an zweiter stelle; denn nichts ist für mich vergleichbar mit (m)einem selbstbestimmten leben. als glück empfinde ich den zustand, dass "Streitkultur" auch innerhalb meiner kleinen familie kein fremdwort ist. der respekt, der sich aus streitbar geführten; aber auch ergebnisreichen diskussionen entwickelt, wächst von mal zu mal und dass nun seit 20 jahren...

2. Ändert sich der Glücksanspruch und auch das, was glücklich macht, mit dem Alter?

aber ja doch, aus meiner sichtweise gesehen. die zeit, die nur noch bleibt, wird von jahr zu jahr geringer und das verstärkt m.e. den verständlichen wunsch, nicht bescheiden zu sein, was den anspruch betrifft, glücklich zu sein. "glück zu haben" bedeutet für mich aber auch; bisher viele jahre ohne ernsthafte krankheiten gelebt zu haben und ausser mal in sehr seltenen fällen eine schmerztablette zu nehmen, weitestgehend medikamentenfrei zu leben. das ist ein glück ohne garantie , von dem ich weiß, dass es mich morgen schon verlassen kann; aber es ist mit ein grund, heute glücklich zu sein.

3. Macht Geld wirklich nicht glücklich?

eine frage, die tatsächlich personenabhängig ist. ich habe zeiten mit weniger und dann mehr geld erlebt, was den lebensbedarf betrifft und weiß heute sehr sicher, es hat mich weder das eine unglücklich noch das andere glücklicher gemacht. eher ist es ein angenehmes gefühl, sich dieses oder jenes über den lebensbedarf hinaus erlauben zu können; aber als mein glück, würde ich das nicht bezeichnen. könnte sich vielleicht ändern, wenn ich denn dann doch mal Lotto spielen und den haupttreffer gewinnen würde...

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pilli

Glück ist für mich - jeden Morgen aufzuwachen - und dafür danke ich -
(ich hatte andere Zeiten -
meinen Tag so einigermaßen gestalten zu können -
und dass ich jetzt immer Aufzug fahren darf -

Pilli - das Glück soll Dich weiterhin begleiten, dass Du weitgehendst keine Medikamente nehmen musst - und wenn wir im Lotto gewinnen, teilen wir unser Glück - smile

Karl - wie sagt man doch -
Ohne Moos nix los -

wir haben doch alle unsere Kinder grossgezogen und auf so vieles verzichten müssen - jetzt verdienen sie ihr eigenes Geld - und ich darf meines ganz alleine ausgeben - glücklich ?? doch ein bisschen -

Glück - dass meine Familie gesund ist - und unsere Hunde auch -

lieben Gruss an Euch Alle
Bärbel -