Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?

Wirtschaftsthemen Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?

JuergenS
JuergenS
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf dutchweepee vom 29.09.2015, 10:35:47
dutch, du wirkst ja immer böser, gehässiger, schadenfroher.
solltest nun VW-Aktien kaufen, das hülfe allen, auch dir.
dutchweepee
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf JuergenS vom 29.09.2015, 14:48:40
Ich bin nicht gehässig oder schadenfroh, heigl - das sind Karrikaturen eines Systems, das mit Lug und Trug versucht die Gewinne zu maximieren - auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit. Es ist einfach widerlich, dass Winterkorn selbst nach dem Scheitern noch versucht maximal abzuräumen.

JuergenS
JuergenS
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von JuergenS
ich widerrufe:

dutch, du wirkst nicht immer böser, gehässiger, schadenfroher.

Lebst aber nicht auch du in unserem Haifisch-Kapitalismus?

Wenn ja, doch nicht schlecht?

Oder wüsstest du für dich ein fertiges Staatsgebilde, in das du, nicht erst später, sondern sofort gern umziehen möchtest?


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dutchweepee
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf JuergenS vom 29.09.2015, 16:33:23
Falsch heigl!

Du und ich leben nicht in der Welt der Winterkorns, Quandts, Piëchs, Burdas, Springers...

Ich arbeite in einer Welt mit ehrlichen Geschäftsleuten, deren Leben auf Kreativität und ehrlicher Kaufmannschaft beruht.
olga64
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 29.09.2015, 16:18:25
Dutch - allmählich erschüttert es mich schon, dass Sie die REalitäten so dilettantisch ausblenden:
Der patriarchalisch geführte VW-Aktienkonzern wird von den Familien Piech/Porsche dominiert; dann kommt umgehend das Land Niedersachsen und Aktionäre aus Katar. Der Aufsichtsrat (ich sagte es schon mal - das ist nicht der Vorstand, sondern das Kontrollorgan desselben) wird paritätisch von den Gewerkschaften geführt.
Diese haben u.v.a. auch das Gehalt des Herrn Winterkorn Jahr für Jahr abgesegnet (gehört nämlich zu den Aufgaben eines Aufsichtsrates), man kann auch sagen abgenickt. Das Grundgehalt des Herrn W. betrug ca 1 Mio - der Rest sind Boni. Bis zu seinem Ausscheiden Endes des Jahres hat er jetzt noch das formale Recht auf 70% seines Grundgehaltes - dazu gibt es Rückstellungen für seine Altersversorgung. Übrigens erhält jeder VW-Mitarbeiter ebenfalls eine grosszügige VW-Pension.

Sie sollten sich so Albernheiten wie Raubtierkapitalismus nur erlauben, wenn sie auch die Gewerkschaften hier "ins Boot holen". Übrigens ist noch Herr Huber von der IG-Metall derzeit Aufsichtsratsvorsitzender (wie schon gesagt, ist dies nicht der Vorstand, sondern das Kontrollorgan desselben). Alles klar? ... Olga
JuergenS
JuergenS
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf dutchweepee vom 29.09.2015, 16:38:20
Falsch heigl!
Ich arbeite in einer Welt mit ehrlichen Geschäftsleuten, deren Leben auf Kreativität und ehrlicher Kaufmannschaft beruht.


Ich kann mir so eine ideelle Ungebung, in der du lebst, nicht vorstellen, weil es nicht nur um Großkonzerne geht, sondern alles hängt miteinander zusammen. SElbstständige leben und arbeiten für größere und ganz große Firmen. Und alle haben eine ähnliche Moral, heilige gibt es nur in Indien.

Deine heile Welt, in der du lebst oder leben willst, ist doch nicht von dieser Welt, die ganze WElt lebt, so nenne ich es, in einem Haifisch-Kapitalismus, nur die Spielarten sind verschieden oder kennst du einen Staat auf Erden, der durch und ducrh jetzt schon alle Weihen hat, die ein gebändigter Hai hätte?

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carlos1
carlos1
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 29.09.2015, 16:42:26
Ein Großkonzern ist nicht korrupt, einfach deshalb, weil die in Frage stehenden manipulativen Handlungen, wie im Fall des VW-Konzerns nicht von jedem der 600 000 Arbeitnehmern initiiert werden können. So wie das Thema formuliert wurde, wird auch nicht die Belegschaft unter den Senkel gestellt, sondern Manager auf verschiedenen Leitungsebenen. Die Führungsetagen des Konzerns sind gemeint. Karl erwähnt ausdrücklich Siemens (wo die Affären inzwischen zu einer Bereinigung geführt haben). Die Dt. Bank steckt noch im Schlamm fest. Heute meldet die Press, dass Schweizer Ermittler (Wettbewerbskommission, WEKO) gegen die UBS (Schweizer Großbank) und die Dt. Bank ermitteln wegen Unregelmäßigkeiten bzw illegalem Handeln im Edelmetallgeschäft. Fünf weitere Großbanken (HSBC, Barclays, und Julius Bär (Schweizer Bank), Morgan Stanley und die japanische Bank Mitsui seien ebenfalls in die Ermittlungen einbezogen. Fehlverhalten ist bis jetzt nicht nachgewiesen, aber es könnte sein, dass den bisher entdeckten Hinweisen noch weitere folgen.

Es macht keinen Sinn zu verallgemeinern und alle Chefetagen von Großunternehmen und kleineren Unternehmen zu kriminalisieren, schon gar nicht wenn man sich als ehrbarer Kaufmann bezeichnet, der auch gern wo absahnen möchte, weil alles mit allem zusammenhängt. Vor einiger Zeit bedauerte der Min.präs. Ramelow (Linke) von Thüringen in einem Interview, dass in Ostdeutschland kein einziges Dax-Unternehmen seinen Sitz hat. Er denkt dabei an das Geld, das diese Firmen an den Fiskus abliefern. Damit wären wir bei beim VW-Skandal. Braunschweig, Wolfsburg haben durch ihre Kämmerer angekündigt, dass kommunale Vorhaben gestrichen werden müssen. Viele werden die Folgen des Skandals also zu spüren bekommen, angefangen bei den Zulieferern. Herr Hofmann, designierter IG-Metall-Chef, spricht von zunächst betroffenen 15 000 Jobverlusten. Alles wird davon abhängen, wie schnel VW reagieren wird, ob nur ein neues Sofrwäreprogramm aufgespielt werden kann ode ob neue Harware zusätzlich erforderlich ist.

Leider wird zunächst nur intern ermittelt. Wo aber so viele Menschen in anderen Unternehmen mit betroffen sind, fände ich es angemessen, externe Ermittler an den Ermittlungen zu beteiligen. Das geschieht zunächst nur indirekt durch die Forderung einen genauen Zeitplan vorzulegen für die Regulierung der entstandenen Schäden, außerdem durch die Tätigkeit der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, bei der Anzeigen eingegangen sind. Wir müssen uns auf die interne Revision verlassen. Im Aufsichtsrat sitzen momentan 9 Vertreter der Gewerkschaften und des Betriebsrates samt den zwei Vertretern der Landesregierung und zwei Vertretern es Emirats Katar den Anteilseignern gegenüber. Das große Geld hat nicht die Mehrheit im Aufsichtsrat. Das Land Niedersachsen kann mit seinem 20%-Anteil nicht überstimmt werden.

Am Mittwoch wird das Präsidium des Aufsichtsrates tagen. Vorab "verlautet" einiges, Namen werden genannt und Personalrochaden im Führungsbereich, die von dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piech eingeleitet wurden. Das Bruchstückwissen, das bis jetzt zu uns drang, sparte diesen früheren Hauptakteur im VW-Gehege ganz aus. Nachdem der Zeitraum für den Einsatz der in Frage kommenden Manipulations-Software mit 2005 und 2006 feststeht, werden weitere Vorgänge und Entscheidungen in diesem Fragenkomplex sichtbar. Bosch hatte die Software geliefert mit dem Abschalterdes Abgassystems (defeat device) für Testzwecke, aber mit dem strikten Hinweis, dass ein Einsatz nicht in Kundenfahrzeugen erfolgen dürfe.

Zitat Stuttgarter Zeitung, 29.9.2015 `"(Interne Püfer schützen Ex-Chef" )

"VW wollte angesichts von Problemen auf dem US Markt mit dem Diesel punkten. Die Vorgabe sei gewesen, diese Autos trotz der schärferen Abgaswerle kostendeckend anzubieten, heißt es in Konzernkreisen. Die Einhaltung dieser Grenzwerte, zumindest auf dem Prüfstand sei aber nur durch Manipulation möglich gewesen. Volkswagen habe darauf verzichtet, eine bestimmte Technologie zur Abgasreinigung in die Fahrzeuge einzubau¬en, weil dies als zu teuer angesehen wurde, wie es hieß.

Die Kreise in Wolfsburg bringen nun die Namen zweier Manager ins Spiel, die in der fraglichen Zeit Verantwortung trugen und Ende 2006 in Ungnade gefallen sind, weil sie nicht mehr ins Machtkalkül des mächti¬gen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piech passten: den Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder und VW-Markenchef Wolfgang Bernhard, der mittlerweile im Daimler-Vorstand für die Nutzfahrzeugsparte zuständig ist. Piech wollte Audi-Chef Winterkorn in Wolfsburg als Kon¬zernchef mit Zuständigkeil für die Marke VW; da war für Bernhard, der sich nicht zum Produktionschel degradieren lassen wollte, kein Platz mehr.

Dass die 1,6 und 2,0 Liter-Dieselmoto¬ren von VW Probleme mit der Einhaltung der Abgasgrenzwerte hatten, so ist aus der Branche zu hö¬ren, ist auch Bernhard und Motorenchef Rudolf Krebs nicht entgangen; sie entschie¬den mit Blick auf die nächste Motorengeneration, die dann 2008 auf den Markt kam, auf die SCR-Technologie zu set¬zen, mit der durch den Einsatz einer Harn¬stofflösung das Emissiorisproblem gelöst wird. Mit Winterkorns Amtsantritt in Wolfsburg verließ Bernhard Volkswagen; Krebs wurde degradiert und nach Salzgit¬ter geschickt. Die Motoren kamen ohne SCR-Technologie auf den Markt.
Für den Bericht der internen Revision dürfte sich auch die Staatsanwaltschaft in¬teressieren. Für Winterkorn geht es auch um eine mögliche millionenschwere Abfin¬dung. Sollten die Ermittler ihm Vorsatz nachweisen und dies vor Gericht erhärtet werden, dann stünde für ihn noch mehr auf dem Spiel. Keine Manager-Haftpflicht kä¬me in so einem Fall für die Schadenersatz¬
Ansprüche auf. "
STZ 29.9.2015


VW steht mit seiner Rendite im Vergleich zu anderen Autokonzernen schlecht da. Mit 2% momentan ist das Ergebnis unterirdisch im Vergleich zu Audi oder jetzt sogar schon Daimler, die aufgeholt haben. Das wäre ein Motiv. Aber es ist Spekulation.

Wer hat diese manipulative Strategie durchgedrückt, wenn das SCR-system mit Ad Blue zu teuer gekommen ist? Derjenige, der die Personalrochade duchsetzte?

Der Diesel wäre, wenn er sauber gemacht werden kann, ein idealer Antrieb für das Übergangszeitalter zum E-Auto. Er sondert meh Stickoxide ab als ein Benziner, dafür aber weniger CO2, weil de Verbrauch geringer ist. Zusätzlich kommt noch der verhängnisvolle Feinstaub dazu. Er ist lungengängig und blutgängig. Die feinen Teilchen erreichen alle Organe (Herz, Gehirn ...) über die Blutbahn. Edita bringt das Beispiel Neckartor in Stuttgart, dem "dreckigsten" Ort Europas, gelegen in Stuttgart. Wer dort fährt, bemerkt zwar keinen "Dreck", weil die gefährlichen Teilchen des Feimstaubs unsichtbar sind. Das Schlimme ist, dass nicht allei Autos, insbes. Dieselautos Feinstaub emittieren, sondern auch Ölheizungen. Bereits Anfang/Mitte März wird am Neckartor deshalb die Maximalzahl der zulässigen Tage mit Höchstbelastung (und mehr) überschritten.

Wie dringend das Problem der Autoabgasüberprüfung ist, zeigt der Hinweis auf die ständig zunehmende Feinstaubbelastung im Stuttgarter Talkessel angesichts der zunehmenden Zahl der immer sauberer werdenden Dieselautos. Bei soviel Sauberkeit müssten die Belastungswerte zumindest leicht zurückgehen.

Ich meine es nicht provokativ, wenn ich die finanziellen Verluste der Baufehler im Wohnungsbau denen im VW-Skandal gegenbüer stelle. Im Wohnungsbau werden so viele Fehler gemacht, dass der VW-Skandal ein Klacks dagegen ist. Dabei erwähne ich nicht mal die krankmachenden Pilsporen des Schimmels an den Wänden.
walter4
walter4
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von walter4
als Antwort auf dutchweepee vom 29.09.2015, 16:18:25
Ex-VW-Boss Winterkorn: unersättlich,unverantwortlich

Vor allem unfassbar dumm: Er mußte ja irgendwann wissen, daß man die Abgase auch im Straßenbetrieb messen konnte. Vielleicht war das zu Beginn der Manipulationen nicht möglich und er fühlte sich sicher. Als der ADAC und andere anfingen, im Realbetrieb zu messen, konnte es ja nur eine Frage der Zeit sein wann der Schwindel aufflog.

Ein solcher Betrüger findet natürlich auch nichts dabei, sich mit 16 Mio. Euro im Jahr bezahlen zu lassen. Ich wäre schon immer dafür gewesen, Boni nur mit Vorbehalt auszuzahlen und ggf. wieder zurückzufordern. Hoffentlich wird so eine Regel bald mal eingeführt.
walter4
walter4
Mitglied

Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von walter4
als Antwort auf carlos1 vom 29.09.2015, 21:29:01
Das Schlimme ist, dass nicht allein Autos, insbes. Dieselautos Feinstaub emittieren, sondern auch Ölheizungen.


Man sollte aber auch nicht die Emissionen des Flugverkehrs vergessen. Wer das Pech hat, unter einer vielbeflogenen Flugroute zu wohnen, kann ein Lied davon singen. Zur Zeit kann man es an den Äpfeln sehen, die in solchen Regionen alle rußgeschwärzt sind. Wir wohnten früher im Einflugbereich von München-Riem, da war wöchentliche Autowäsche unverzichtbar.
sittingbull
sittingbull
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Re: Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf carlos1 vom 29.09.2015, 21:29:01
Vielleicht überprüfst Du (Edita) mal Deine Haltung gegenüber der Wirtschaft . Sie ist nämlich der Dreh- und Angelpunkt der Gesellschaft. Sie ist keineswegs der ausbeuterische, kapitalistische Fremdkörper ...Jeder gehört dazu ... Natürlich kommen Fehler in den besten Familien vor ...
geschrieben von adam


genau .

Wirtschaft sind wir irgendwie alle und sobald wir uns ein kaugummi kaufen
gehören wir dazu . das dabei schon mal "Fehler" gemacht werden können , "kommt ja in den besten Familien" vor .

womit die schuldfrage schon mal relativiert ist und die verantwortlichen
aus dem notwendigen focus sind .

was können wir noch tun um die Damen und Herren
"kapitalistische Fremdkörper" zu entlasten ?

möglicherweise in der feststellung :

Das war Betrug und keine Korruption.
geschrieben von adam


ich frage mich dich ganze zeit , warum man so feinsinnig
unterscheiden möchte und warum unser herr oberlehrer flankiert :

Ein Großkonzern ist (per se , SB) nicht korrupt ...


die antwort ist simpel ...

Betrug ist tendenziell ein individual verbrechen , für das ein System
nicht haftbar gemacht werden kann ... Korruption hingegen setzt eine systemische planung , in diesem fall : "ausbeuterischer , kapitalistischer Fremdkörper" voraus .

diese erkenntnis gilt es wortreich zu verschleiern .

sitting bull

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