Helfende Hände !


Helfende Hände !

Jedes Jahr Anfang Dezember werden wieder Aufrufe getätigt zur Spenden für Menschen die Hilfe brauchen. Nicht nur für die Ländern, wo die Not am Größten ist, aber für kranke Kinder in der ganzen Welt. Diese Aktionen sind sehr emotional gestaltet. Es sind sehr große Veranstaltungen die, das Fernsehen uns ins Wohnzimmer bringt. Jedes Jahr werden in paar Stunden Millionen Euro so zusammengetragen. Es ist bewundernswert wie viele Menschen bereit sind zu helfen. Man sieht die Zahlen von 5 Euro bis zur hunderttausend. Es sind Kinder die ihr Taschengeld spenden .Es sind Rentner die von ihrer kleinen Rente, immer noch bereit sind etwas abzugeben, um zu helfen. Das alles bewegt. Man denkt nicht daran, dass es viele Organisationen gab, die nicht korrekt mit diesen Spenden umgegangen sind. Aber die Wahrheit ist und wird bleiben, solche Aktionen sind wichtig, denn sie erinnern, dass es uns Allen noch sehr gut geht, egal ob es Krisen gibt oder nicht.

Aber es sind auch Menschen die Anonym bleiben wollen. Meine Nachbarin ist 78 Jahre alt, Schon viele Jahre strickt sie das ganze Jahr Socken, Schals, Mützen und vieles mehr. Kauft jeden Monat Wolle und strickt.
Anfang Dezember ist Weihnachtsbasar im unseren Städtchen. Steht dort drei Tage ob Wind oder Regen und verkauft diese Sachen, die sie das ganze Jahr gestrickt hat. Als ich das erste Mal die große Kiste sah, da war ich sehr gerührt. Ich stricke mal, wenn ich dazu Lust habe /.Ein paar Socken die ich für meinen Mann gemacht habe, strickte ich drei Monate/. Ich fragte mich immer wieder, warum sie es macht. So viele Stunden ,Tage Monate. Sie machte es nicht für sich .Ihre Arbeit mit den Händen, die wie eine Maschine, Masche zu Masche zusammen trugen, die dann zu einen perfekten, modischen Schal , oder zu anderen kleinen Kunstwerken wurden .Mit Stolz erzählte sie mir nach dem Basar, das sie zusammen für über eintausend Euro ihre Sachen verkauft hatte. Mir kamen Tränen. Ein ganzes Jahr, für so viel Arbeit 1000 Euro, das sind ja nicht mal 1 Euro pro Stunde? Sie hat mich mit paar Worten belehrt, dass ihr diese Arbeit Spaß macht. Sie strickt ja, wenn sie Fernsehen guckt, oder im Sommer, wenn sie sich auf der Terrasse nach ihrer Gartenarbeit ausruht.
Dazu tut sie was Gutes. Sie spendet das Geld einer Initiative für Krebskranke Kinder, nicht für die ganze Welt, aber für Kinder in Ihrer Umgebung. Es ist eine eigene Initiative von Eltern der Kinder entstanden. Sie haben paar Wohnungen in der Nähe des Krankenhauses gemietet, die zu Verfügung der Eltern stehen, wenn ihr Kind im Krankenhaus die Chemotherapie bekommt. Sie können dann diese schwere Zeit mit ihren Kindern verbringen. Die Nähe der Eltern und deren Liebe, gibt den Kindern die Hoffnung, alles gut zur überstehen.

Freilich kann man sagen, dass viele Frauen stricken für Arbeiterwohlfahrt oder der Kirche die Basare organisieren. Aber das sind vielleicht paar Sachen, die jede dann zu Spende freigibt.
Das was die ältere Dame im ganzen Jahr zusammenstrickt ist schon bemerkungswert.
Geld von Konto abheben und spenden „ nein sagt sie, dass wäre zu einfach um zu helfen. Diese Kinder müssen schon so viel Leid im ihren Leben ertragen, sie kämpfen jeden Tag mit dem Tod. So ehrt sie diese Kinder mit Ihren Händen und bittet das Schicksal um Linderung ihrer Schmerzen „

Also auch ohne Aufruf und Erinnerungen an die Welt die Hilfe braucht, gibt es Menschen
die mit großen Herzen ihre Kraft und Energie, für eine Initiative hergeben, ohne große Worte und wollen Anonym bleiben.


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Kommentare (8)

sonja47 Liebe Tilli
Wunderschön, und würdevoll hast Du das Helfen in aller Stille, Deiner Nachbarin
beschrieben!
Den Blog hast Du ihr gewidmet, ich danke Dir dafür!
Deine seelische Tiefe spüre ich aus den Worten!
Grüsse Dich herzlich
Sonja
samti welch eine schöne Erzählung. Ja, sie ist es wirklich wert erzählt zu werden. Es ist zu wünschen, dass diese Dame nicht nur ein Dankeschön erhält. Nein, ich meine kein Geld. Ich meine Hilfe, wenn sie es nötig hat. Freundlichkeit und Wertschätzung. Dir einen ganz lieben Gruß. Helga
ehemaliges Mitglied Spaß haben am Helfen, nicht immer nach dem tieferen Sinn fragen, einfach helfen. Das hast Du sehr gut erzählt.

Liebe Grüße von
Gerd
oessilady Ja deine Geschichte ist sehr nett erzählt und gibt Zeugnis für die vielen Menschen die im Stillen helfen ohne gleich groß darüber zu reden. Wie gut für diese Welt ,daß es auch solche Menschen gibt,das läßt vieles an dem was sonst passiert leichter ertragen.Ich glaube daß Hilfe,egal wo sie geschieht ,gut ist und auf jeden Fall den Menschen, die sie benötigen , die gewißheit gibt ,daß sie wahrgenommen werden.

Wenn dieses Helfen aber ,wie hier im ST schon geschehen,als etwas beschimpft wird wie eine Krankheit -dann finde ich das nicht in Ordnung.
sissismam es gibt immer wieder beeindruckende menschen, die im verborgenen helfen und es nicht an die grosse glocke hängen. da kann man nur seinen hut ziehen. schöne geschichte!
ganz liebe grüsse malene
ehemaliges Mitglied Liebe Tilli,

wie berührend und tiefgreifend ist Deine Erzählung. Deine Nachbarin denkt mit jedem erarbeiteten Euro der Kinder, die täglich um ihre Leben kämpfen müssen. Es ist geradezu vorbildlich, in seiner eigenen Umgebung zu schauen, wo Hilfe vonnöten ist und sich dort einzusetzen.

Dieses dann im Stillen zu tun, kann ich sehr gut verstehen, weil es der 78jährigen alten Dame ausschließlich um die krebskranken Kinder und deren Eltern geht und nicht, um sich selbst als hilfsbereiten Engel beweihräuchern zu lassen.

Letztendlich ist jedoch entscheidend, dass Not nicht einfach nur als traurige Gegebenheit hingenommen wird, sondern, ganz im individuellen Rahmen des Möglichen, zu helfen, wo Hilfe benötigt wird, ob nun auf einem anderen Erdteil oder ganz in der Nähe.

Danke!

Liebe Grüße
Sigrun
floravonbistram nein, es ist nicht mal ein Euro, denn die WEolle muss sie ja auch noch bezahlen, aber helfen aus übervollem Herzen kann man nicht mit Geld aufwiegen.
Danke für die besinnliche Geschichte
Herzliche Grüße
Flo
ladybird ist Deine Gescichte, lieb tilli, mir kamen beim Lesen paarmal die Tränen, bewundernswert, was die alte Dame so leistet und ihre Einstellung dazu ist großartig.Du hast es auch sehr anschaulich geschrieben, ich habe es gerne gelesen, es grüßt Dich aus Köln Renate

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