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Aktuelle Themen Killerphrasen/Totschlagargumente

olga64
olga64
Mitglied

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 12.04.2018, 14:36:56

Man sieht es doch heute vor allem in den sozialen Netzwerken, wo man anonym seinen Frust so richtig loswerden kann..., würde man aber einem Diskutanten gegenüber sitzen, würde wohl manches schon ganz anders aussehen.

Kristine
 
 
Mal abgesehen davon, dass ich mit manchen Leuten, mit denen ich in diesem Forum diskutiere und deren Meinungen ich täglich lesen und auch akzeptieren muss, nie gegenübersitzen möchte und werde, hätte dies auch den Nachteil, dass gerade solche Typen laufend unterbrechen würden und kein Gedanke bis zu Ende formuliert werden könnte. Ein Beispiel dafür sind die Talkshows, wo dieser schlechte Stil an der Tagesordnung ist.
Diejenigen, die nur ihren persönlichen Frust in einem anonymen Forum ablassen, aber nie etwas zum Thema beitragen, schaden sich selbst am meisten. Es kann mir keiner sagen, dass der Frust durch so ein widerlichses Verhalten geringer wird - er dürfte sich sogar noch steigern. Auf diese Leute muss man mit Humor reagieren und ihnen auch unmissverständlich darlegen, wie sehr sie zum Lachen anregen (also lächerlich sind). Olga
werderanerin
werderanerin
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RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf mane vom 12.04.2018, 15:47:05

Man sieht solche "Diskussionsrunden" ständig, wo kaum jemand zu Worte kommt bzw. sofort niedergemacht wird, weil er/sie anderer Meinung ist...eine gute Diskussionskultur erlebt man leider immer seltener und da sind wohl die o.g. Argumente dann nur noch dazu da, um vielleicht von grober Unwissenheit abzulenken.
Manchem könnte man ja mit Humor begegnen, dazu braucht man aber auch die enstpr. Nerven.

Kristine

Naturella
Naturella
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RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von Naturella
als Antwort auf werderanerin vom 12.04.2018, 16:19:04

Es ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass es bei vielen Diskussionsthemen verbale Angriffe auf Personen gibt; und wie @ mane festgestellt hat, mit Whataboutism umsich geworfen wird. Eigentlich schade, denn viele Themen interessieren mich ja, aber ein persönlicher Angriff, oder abgewürgt zu werden, würde mich zu sehr frustrieren.

Naja, ganz kann sich wohl kaum einer davon ausnehmen von diesem Whathaboutism.
Aber sind wir noch lernfähig genug uns zu ändern?

Man könnte ja vielleicht mal ein Übungsthema nehmen und versuchen, wirklich nur sachlich zu argumentieren.

Zum Beispiel mit Sätzen ohne DU/SIE, wie:
• ich denke...
• ich habe den Eindruck...
• ich könnte mir vorstellen...
• ich habe gelesen...

Ich fände es interessant, was dabei herauskommt.

LG

Naturella

 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von Karl
als Antwort auf Sebastian vom 12.04.2018, 13:39:10

@iftra_kull,


was mir an dem Wikipedia-Artikel nicht gefällt, ist dass man den Eindruck bekommen könnte, dass hier versucht wird, diese rhetorischen Taschenspielertricks vor allem der Sowjetunion zuzuschreiben. Es handelt sich aber ja um generelle Methoden, die seit der Antike bekannt sind und auf allen Seiten praktiziert werden.

Wenn hier über Putin geschimpft wird, hört man "Aber der Westen ..."  und auch umgekehrt, Verteidiger westlicher Politik verweisen auf die Fehler russischer oder sowjetischer Politik etc.

Karl

 

Karl
Karl
Administrator

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von Karl
als Antwort auf Naturella vom 12.04.2018, 17:08:57

@naturella,


ein Übungsthread wäre vielleicht nicht schlecht. Aber möchtest Du wirklich einleitende Floskeln wie

• ich denke...
• ich habe den Eindruck...
• ich könnte mir vorstellen...
• ich habe gelesen...

verbannen? Oder habe ich Dich hier falsch verstanden? In diesen kann ich nämlich nichts Schlimmes erkennen.

Wichtig, da stimme ich Dir zu, wäre es, die elendigen persönlichen Beschimpfungen wegzulassen, die sich durch Aktion und Reaktion spiralenartig verselbständigen und die schon viele Themen kaputt gemacht haben.

Karl

Naturella
Naturella
Mitglied

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von Naturella
als Antwort auf Karl vom 12.04.2018, 17:56:53

@ karl,

da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Diese Floskeln sollten positiv gemeint sein, denn damit kann man das "DU hast" oder "DU bist" vermeiden.

Im Übrigen hatte ich bei dem Wiki-Link auch den Eindruck, dass da vieles in Richtung Russland zielt. - Aber schön, dass man dem Sinn nach etwas dazulernen konnte.

LG

Naturella


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Sebastian
Sebastian
Administrator

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von Sebastian
als Antwort auf Karl vom 12.04.2018, 17:51:06

Ich denke hier geht es vorallem darum, dass sich dieser Begriff in der Zeit ausgeprägt hat, bzw dort entstanden ist.

Den heutigen 'Whataboutism' findet man ja momentan vorallem bei Kommentaren zur Flüchtlingspolitik.

anni53
anni53
Mitglied

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von anni53
als Antwort auf Sebastian vom 12.04.2018, 18:49:16

Über die Entstehungsgeschichte dieses Begriffes konnte ich leider nichts finden. Es ist jedoch interessant, das vorwiegend dies als eine Gesprächstechnik bezeichnet wird, deren Ziel es ist, von den im Hier und Jetzt gerade aktuellen Argumentationen auf einen Nebenkriegsschauplatz zu wechseln und so folglich von der Sache abzulenken. Aus welchem Grunde dies geschieht mag jeder für sich selbst klären, zeigt jedoch dass es erhebliche Unterschiede in der Auffassung von Kommunikation gibt, die vorab nicht geklärt sind und so zu einer dieser endlosen und sinnlosen Kommunkation führt, die wir überall präsentiert bekommen. Dies beginnt schon bei der einfachsten Grundregel, demzufolge es immer nur einen "Sender" und einen "Empfänger" gibt. Die Toleranz des "Sendenlassens" oder die Kunst des "Zuhörens" ist nicht von jedem zu jeder Zeit machbar. 
Mich interessiert, wie geht ihr mit solchen "Totschlagsargumenten" um? Tatsache bleibt doch, dass mein Gegenüber nicht so empfindet sonst würde er es ja nicht machen. An solchen Punkten angelangt, bricht die Kommunikation ab oder verselbständigt sich dergestalt, dass man sie im Sinne der Sache nicht mehr unter Kontrolle hat. 
anni53

mane
mane
Mitglied

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 12.04.2018, 15:57:36
Diejenigen, die nur ihren persönlichen Frust in einem anonymen Forum ablassen, aber nie etwas zum Thema beitragen, schaden sich selbst am meisten. Es kann mir keiner sagen, dass der Frust durch so ein widerlichses Verhalten geringer wird - er dürfte sich sogar noch steigern. Auf diese Leute muss man mit Humor reagieren und ihnen auch unmissverständlich darlegen, wie sehr sie zum Lachen anregen (also lächerlich sind). Olga

Hallo Olga,
es kann schon sein, dass es Menschen befreit, wenn sie ihren Frust bei anderen abladen können. Das ist kein schöner Zug, es kommt jedoch darauf an, wie das Gegenüber damit umgeht. Helfen kann, zu  erkennen, dass dieses Verhalten sehr wenig mit einem selbst zu tun hat, sondern durch ein Problem des anderen ausgelöst wurde. Und dort kann es auch gerne bleiben, ohne dass man „zurückbellt“.
Das scheint sehr schwer zu sein, schont aber die Nerven.
Mane
mane
mane
Mitglied

RE: Killerphrasen/Totschlagargumente
geschrieben von mane
als Antwort auf werderanerin vom 12.04.2018, 16:19:04
Man sieht solche "Diskussionsrunden" ständig, wo kaum jemand zu Worte kommt bzw. sofort niedergemacht wird, weil er/sie anderer Meinung ist...eine gute Diskussionskultur erlebt man leider immer seltener und da sind wohl die o.g. Argumente dann nur noch dazu da, um vielleicht von grober Unwissenheit abzulenken.
Manchem könnte man ja mit Humor begegnen, dazu braucht man aber auch die enstpr. Nerven.

Kristine

Hallo Kristine,

ich kenne das leider auch. Da ich ein eher zurückhaltender Typ bin, komme ich in einer großen lebhaften Runde weniger zu Wort als manch andere. Da wird so viel gequasselt, denn jede (es sind oft Frauen) hält die eigene Meinung für besonders wichtig und hört kaum zu, was andere sagen. Jede kurze Sprechpause wird sofort wieder geschlossen. Mittlerweile meide ich solche Veranstaltungen, auch im Forum halte ich mich lieber in überschaubaren Threads auf und weniger in den Endlos-Threads.

Du hast recht, Totschlagargumente dienen manchmal dazu, von der eigenen Schwäche oder Unwissenheit abzulenken."Das haben wir immer so gemacht!" ist so eine Redewendung, die gebraucht wird, wenn Menschen Veränderungen scheuen und einen weiteren Austausch verhindern wollen.
Mane
 

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