Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Umstellungen im Alter

Aktuelle Themen Umstellungen im Alter

miriam
miriam
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von miriam
als Antwort auf clara vom 25.02.2013, 18:53:05
Manch alter Mensch lebt nur noch von und in der Vergangenheit.

Das ist gut möglich, Clara - ich hoffe aber, dass eine solche Lebensform nicht auf die Mehrheit der alten Generation zutrifft.

Der Rückblick aufs eigene Leben, ist natürlich keine Ganztagsbeschäftigung und blockiert oder ersetzt nicht das aktive Leben.

Bukamary - ich kann heute auf deinem Beitrag nicht mehr eingehen - auch wenn ich deinen Gedanken zustimme.
Muss morgen früh aus dem Haus - also jetzt ins Bett.

Gute Nacht

Miriam
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von schorsch
als Antwort auf loretta vom 25.02.2013, 18:30:05
vielleicht erklärt dies warum ich seit einiger Zeit so viel in der Vergangenheit unterwegs bin...


Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der Zukunft.
John Knittel

loretta


Da ja das Hinter-uns-Liegende in seiner Masse viel mehr ist, als das Noch-vor-uns-Liegende können wir auch noch ungenierter daran knabbern ()
clara
clara
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von clara
als Antwort auf miriam vom 25.02.2013, 22:43:17

Der Rückblick aufs eigene Leben, ist natürlich keine Ganztagsbeschäftigung und blockiert oder ersetzt nicht das aktive Leben.

Miriam[/size][/color]

Das ist wahr, Miriam, aber ein aktives Leben setzt Agilität, Mobilität, kurz Gesundheit voraus. Zusätzlich noch den nötigen finanziellen Spielraum, um z. B. im Alter noch Reisen unternehmen zu können oder an sozialen Netzwerken im Internet Teil zu haben. Zukünftig wird die Altersarmut noch zunehmen.

In den Alten-und Pflegeheimen, aber auch zuhause in einer einsamen Wohnung, wird es schwierig, Aktivitäten zu entwickeln. Die dort gebotenen sind nicht jedermanns Sache.
Es hat keinen Sinn, die Augen davor zu schließen, wir werden immer älter, aber auf das Wie des Älterwerdens kommt es uns eben an. Darauf haben wir zwar bedingt Einfluss, aber nicht letzte Gewissheit.

Clara

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 26.02.2013, 15:01:51
Ich vermisse einen sehr wichtigen Punkt in der Aufstellung, liebe Clara - auch wir alten Menschen müssen uns unsere Neugierde auf das Leben und die heutigen Zeiten und Menschen bewahren. Haben wir diese nicht, werden wir in der längst vergangenen Zeit rumstochern, bzw. alles negativ finden, was es heute so gibt, inkl. der jungen Menschen.
Ich für meinen TEil muss wirklich sagen,dass ich nach einer anfänglich etwas schwierigen Zeit nach dem Berufsende heute voll und ganz zufrieden bin. Ich empfinde diese Zeit als grosses Geschenk und hoffe,dass ich sie noch lange geniessen kann. Welche Generation vor uns hatte es so gut, dass sie in Frieden leben konnte, ohne Hungersnöte, Verfolgung, guter Gesundsheitsversorgung(wenn man die frühere DDR hier mal ausnimmt) und aufgrund sich bietender, vielfältiger Chancen das Leben auch so steuern konnte, dass die Ernte im Alter auch noch gut ausfällt (und dies nicht - wie früher - nur bei Männern, sondern auch bei uns Frauen). Dafür werde ich immer dankbar sein. Olga
clara
clara
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 26.02.2013, 15:34:48
Olga, die Neugier ist ja eine wichtige menschliche Eigenschaft und ein Fortschrittsmotor. Ich möchte sie unter meinen Punkt "Agilität" einordnen. Sie funktioniert auch nur, solange der alte Mensch noch nicht unter Demenz oder anderen Alterserscheinungen leidet. Geistige und körperliche Einschränkungen mindern die Neugier.

Clara
olga64
olga64
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 26.02.2013, 15:42:00
Das mag wahr sein - aber wir wissen es ja nicht, was in dementen Menschen wirklich vorgeht. Dafür ist diese Krankheit ja nicht optimal aufgeklärt. Aber auch ich tendiere dazu, dass demente Menschen in ihrem Inneren und ihrer Vergangenheit leben. Damit tun sie sicher sich selbst nichts SChlimmes an - nur ihren Angehörigen, die dies miterleben müssen. ABer dieses Los wird viele von uns treffen - das ist der Preise für steigende Lebenserwartung. Olga

Anzeige

na-und
na-und
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von na-und
Es ist ja alles richtig, was so gesagt wird. Dass wir aus der Vergangenheit viel gelernt haben, aktiv sind und mit offenen Augen die Gegenwart erkennen und die Zukunft planen. Ich halte mich auch für.., für … und noch mehr...

Wir wissen, dass wir immer älter werden und damit körperlich und geistig immer gebrechlicher. Wer sucht sich rechtzeitig eine altersgerechte Wohnung, in der auch, wenn´s gewünscht wird oder notwendig sein sollte, eine Betreuung möglich ist?

Wer sucht sich rechtzeitig zumindest eine barrierefreie Wohnung, die man leicht und in der man notfalls „rollstuhlgerecht“ oder wenigstens „gehwagengerecht“ kommen bzw. zurecht kommen kann?

Jeder kennt und erkennt das Problem und weicht diesem mit zunehmendem Alter zunehmend beharrlich aus. Sprüche, wie „ich falle irgendwann tot um“ oder „hier trägt man mich nur mit den Füßen zuerst raus“ prägen leider auch die Unvernunft des Alters, den gewissen Starrsinn und die leider oft fehlende Flexibilität, wenn es um die Vorsorge und Zukunft geht.

Das sich daraus ergebende Elend sieht man doch im eigenen Bekannten und Freundeskreis - sofern man es noch sehen kann oder sehen will.
aurora
aurora
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von aurora
als Antwort auf na-und vom 26.02.2013, 21:47:28
Zunächst ist es ja so, dass die "Umstellungen" nicht abrupt kommen, vielmehr wächst man allmählich in die nächst höhere Altersstufe hinein - und das ist gut so, dass man Zeit hat, sich neuen Bedingungen und Gegebenheiten anzupassen. Wichtig ist nur, dass man das Neue erkennt, es akzeptiert, sich damit einrichtet und damit leben kann. Eigentlich weiß man ja, dass sich mit dem Alter manches ändert - auch ohne unser Zutun. Da hilft nur, das auch anzunehmen, denn sonst müsste man ja verzweifeln, schon von dem Zeitpunkt an, von dem man ein Gefühl fürs Altern entwickelt und das überhaupt ins Bewusstsein kommt. Denn in jungen Jahren - was schert einen da das Alter??? Und auch das ist gut so, sich mit dem Alter zu beschäftigen, dazu hat man noch länger Zeit - falls man sie denn hat. Ein Schulfreund erzählte von seiner Mutter, die jetzt 92 wurde. Meine spontane Reaktion: so alt möchte ich nicht werden! Seine Entgegnung: aber sie ist selbstständig, nicht auf Hilfe angewiesen und fit - ihrem Alter entsprechend. Da fällt mir ein, dass wir bei unseren Treffen immer öfter sagen: "in unserem Alter", und das wurde schon zum geflügelten Wort. Wenn ich mich richtig erinnere, sagt man das als junger Mensch nicht, da ist die Jugend selbsverständlich. Und alt zu werden ist nicht so selbstverständlich..."und nichts für Feiglinge"...wie J.F. sagte...Ob ich nun mutig genug fürs Älterwerden bin - denn ALT in dem Sinne bin ich ja (noch) nicht - das ist ein weites Feld. Manchmal fühle ich mich dazu völlig mutlos, ein anderes Mal finde ich es wunderbar.
Eine meiner Freundinnen feiert in Kürze Geburtstag mit der 7 am Anfang...das ist schon eine magische Zahl, bald bin auch ich schon soweit...aber was solls...bis jetzt funktionieren Skifahren und Radeln noch ganz gut. Allerdings habe ich im "Hinterkopf", dass das auch mal vorbei ist, aber jetzt lebe ich eben SO, wenn sichs ändert, muss ich halt ANDERS leben. Es fällt mir gerade auf: sehr oft sagt man "Noch" - es geht dies und jenes NOCH - ist das nicht auch ein Zeichen dafür, dass man die Umstellungen im Alter "im Auge behält", dafür gerüstet ist? Ja, und wenn ich mich in meinen "Alerskreisen" so umschaue, mit welchen Krankheiten viele zu tun haben, da muss ich in mich gehen, da müsste ich doch dankbarer fürs Wohlbefinden sein - noch mehr, denn zu schätzen weiß ich das schon
aurora
miriam
miriam
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von miriam
als Antwort auf aurora vom 27.02.2013, 09:46:57
Nach meiner persönlichen Erfahrung, kommt eigentlich das Bewusstsein, dass man sich nun im hohen Alter befindet, erst wenn die 8 vorne steht.
Eine einfache Zahl, bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht so sehr beachtet - die plötzlich da steht - und an Bedeutung gewinnt.

Als wir vor zwei Jahren mit der Familie dieses plötzliche und unerwartete Ereignis in einem Lokal feierten, kam ein Teil des Personals um zu gratulieren.
Und ich fragte mich so nebenbei – ob sie wirklich mich damit meinen?

Tatsächlich – sie meinten mich – und es fiel mir noch etwas schwer, mich mit der Gefeierten zu identifizieren.
Ohne nun ins Detail zu gehen über manche Fehlentscheidungen der Vergangenheit, die ich ja schon erwähnt habe: so langsam bzw. aus der Ferne betrachtet, finde ich sie ... verzeihlich.

Wer sollte denn einer nicht gläubigen Person die Absolution erteilen – wenn nicht sie selbst?

Miriam
olga64
olga64
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von olga64
als Antwort auf miriam vom 27.02.2013, 10:54:19
Wer sollte denn einer nicht gläubigen Person die Absolution erteilen – wenn nicht sie selbst?

Miriam


Danke für den schönen Beitrag und vor allem den letzten SAtz!
In meinem (weiblichen) Freundeskreis diskutierten wir dieses Thema kürzlich auch und sind auch der Meinung, dass frau ab einem gewissen Alter (also weit vor der "8") etwas aufräumen sollte im persönlichen Leben, vor allem mit den ungelösten dark points der Vergangenheit, auch um sich frei zu machen für alles, was da hoffentlich noch so kommen wird.
Männer konnten wir dafür nicht gewinnen - grossenteils tendieren sie doch eher zur Verdrängungstaktik.
Eine aus unserer Gruppe ist seit fast 20 Jahren geschieden - sie wurde damals von ihrem Mann verlassen. Kind war allerdings längst erwachsen, das gemeinsame Haus wurde verkauft und der Geldbetrag,den sie erhielt, reichte gut für eine schöne Eigentumswohnung.Die Freundin war immer berufstätig, hat auch eine anständige Rente(Unterhaltsanspruch hatte sie ja nie). Aber es kam kein passender Mann mehr nach - das macht sie verbittert, wenn sie an den früheren Ehemann denkt, der noch immer mit diese Scheidungsgrund zusammen ist.
Jetzt steht in der Kleinstadt eine Beerdigung an, wo sie sich sehen werden - das schürt ihren Hass nach so vielen Jahren wieder. Auch der Sohn hat Kontakt zu seinem Vater (und der Scheidungsgrund-Frau) - darf aber, wenn er mit seiner Mutter Frieden halten will, nichts Positives darüber berichten. DA waren und sind wir der Meinung - die Freundin sollte aufräumen in ihrem Leben; diese Härte und Verbitterung schadet nur ihr selbst. Olga

Anzeige