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Aktuelle Themen Umstellungen im Alter

hera
hera
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von hera
als Antwort auf na-und vom 26.02.2013, 21:47:28
[/b]

[b]Wir wissen, dass wir immer älter werden und damit körperlich und geistig immer gebrechlicher. Wer sucht sich rechtzeitig eine altersgerechte Wohnung, in der auch, wenn´s gewünscht wird oder notwendig sein sollte, eine Betreuung möglich ist?


Leider wollen viele Menschen die Realität nicht sehen, dass sie älter werden, evtl. gebrechlicher und hilfsbedürftiger werden können.
Vor sechs Jahren haben mein Partner und ich uns für das „Betreute Wohnen“ entschlossen. Wir haben es bis heute nicht bereut und hoffen, hier noch eine schöne Zeit zu verbringen, auch ohne Betreuung. Hier muss man auch dazu sagen, dass Betreuung meist falsch verstanden wird. Wir bekommen von unserer Betreuerin zweimal die Woche Besuch, um zu sehen ob es uns gut geht. Einmal im Monat ist gemeinsames Kaffee trinken und Kuchen essen angesagt. Extras muss organisiert und bezahlt werden.
Da ich noch ziemlich fit bin (65 J.) habe ich mir zur Aufgabe gemacht, einige Aktivitäten für die Senioren unserer Wohnanlage (12 Wohneinheiten) zu organisieren und somit die Gemeinschaft zu fördern. Die Mitbewohner sind sehr dankbar und fühlen sich auch nicht so allein gelassen.
Mein Apell ist dieses:
Frühzeitig überlegen, ob das große Haus nicht zur Last wird und sich dann evtl. räumlich zu verkleinern.
Mut haben, sich von Gegenständen zu trennen, die nicht mehr so wichtig sind. Also Ballast abwerfen.
Wenn man dieses früh genug plant und auch umsetzt, kann sich dann auch besser der Gemeinschaft der älteren Senioren anpassen.
LG Hera
olga64
olga64
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von olga64
als Antwort auf hera vom 27.02.2013, 17:03:10
In meinem Bekannten- und Freundeskreis wird dies nicht verdrängt, sondern die Weichen werden gestellt. Wir haben Freunde, die das grosse Haus verkauft haben und bereits ins Augustinum eingezogen sind, wo sie sich sehr wohl fühlen.
Andere Freunde,die lange in verschiedenen Ländern lebten und arbeiteten, kehrten nach Deutschland vor einigen Jahren zurück, erwarben eine Wohnung aber unter dem Aspekt, dass dort auch Raum füreine evtl. Pflegerin sein wird. Derzeit wird der Raum noch als Gästezimmer benützt.So kenne ich mehr Fälle - sofern es sich um Paare handelt, wird dies noch detaillierter geprüft und entschieden.
Ich hoffe für mich,dass ich noch längere Zeit gut in meiner kleinen Wohnung am See leben kann. Wenn es nötig ist, werde ich mich dann im ersten Schritt für eine ambulante Hilfestellung entscheiden. Dafür habe ich versicherungstechnisch mit einer privaten Pflegeversicherung schon vor mehr als 20 Jahren gesorgt, in die ich nach wie vor einbezahle. Kommt es mal ganz schlimm,dass ein Pflegeheim nötig wird, muss der Notgroschen ran - es nützt nichts, die Augen zu verschliessen oder an Familienmitglieder zu delegieren - da sollte man schon selbst die Weichen setzen, so lange dies noch möglich ist. Olga
marieelena
marieelena
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von marieelena
als Antwort auf miriam vom 27.02.2013, 10:54:19
Stimmt Mirian mir geht es genau so,ich werde mich mit der 8 wohl anfreunden müssen ob es mir passt oder nicht.

marieelena

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Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein Jahr als Rentner
miriam
miriam
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2013, 18:02:11
Ach Zar Digi - schon wegen diesem Text hat sich das Thema gelohnt...

Natürlich auch wegen den vielen Reflexionen über das Alter. Digizar hat aber dem Ganzen die Krone aufgesetzt.

Gute Nacht sagt

Miriam
ankama
ankama
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von ankama
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2013, 18:02:11
Ach, digizar, was für ein schmunzeliges Betthupferl! Hast Du prima ausgesucht.

ankama

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lars
lars
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von lars
als Antwort auf ankama vom 28.02.2013, 01:11:42
Kugele vor lachen, und das um 1,20h in der Nacht, kann nicht einschlafen digi!
Und heute ist erst noch der letzte Tag vom Februar, ob ich mich heute im Keller verstecken sollte?
Oder nach Italien gehen, um eine neue Partei gründen sollte? Kann Italienisch.
Es gibt sooo viele Möglichkeiten, man sollte sie nur anpacken.
Habe beobachtet, dass es sicher über 80% Frauen hat, die hier mitmachen, die Männer sind eben
ausgelastet und beschäftgt mit Sport - Brifmarken sammeln usw, und mögen nicht alles hören, was der Medizimann ihnen alles vorhält.
Selbst ist der Mann!
So nun probier ich es nochmal mit schlafen, gute Nacht!
hisun
hisun
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von hisun
als Antwort auf miriam vom 28.02.2013, 00:40:43
Hallo miriam, ich habe Tränen gelacht über „ein Jahr Rentner“ von digizar !!

Das steckt ein Körnchen Wahrheit dahinter, denn mir ist es ähnlich ergangen, nachdem ich in Pension ging. Ich freute mich nämlich auch, endlich all das machen zu können, wofür vorher keine Zeit blieb. Denkste.. ich genoss das morgens länger Schlafen, gemütlich Frühstücken, Zeitung lesen, man musste ja à jour sein, Mittagessen zubereiten, das dauerte, denn es sollte gesund sein, nach dem Essen 10 Runden Rommé spielen mit meinem Mann, ein wenig Haushalten, Spazieren gehen, denn frische Luft und Bewegung musste unbedingt sein, Einkaufen, Wäsche waschen, ich war immer beschäftigt und weiss echt nicht, wo die Zeit blieb. .. Aber das, wovon ich träumte, (was war denn das eigentlich so genau ?) das gab es gar nicht.

Dann kam der Hammer: 2006 ist meine Mann gestorben, da fiel ich in ein Loch.. Ende 2007 ging ich ins Internet und im Frühjahr 2008 fand ich zum SeniorenTreff. Das hat mein Leben verändert. Ich hatte wieder eine Beschäftigung, die mir Spass macht und bei der ich dazulernen kann. Ja, und die Zeit läuft mir noch immer davon

Und noch etwas habe ich gelernt: das Loslassen. Ich bin nicht mehr verantwortlich für meine Kinder. Es war nicht leicht, aber ich habe es geschafft und fühle mich so frei wie nie zuvor. Das sind die schönen Seiten des Alters , dass ich nichts mehr muss, sondern (nur noch) darf.

Einen grossen Wunsch habe ich allerdings: ich möchte gesund sterben. Aber ich denke, dass das jeder möchte ..

Auch gute Nacht

hisun
.*.
miriam
miriam
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von miriam
als Antwort auf hisun vom 28.02.2013, 03:34:45
Liebe Hisun,

richtig – die von mir im Titel angesprochenen Änderungen im Alter – unterscheiden sich meist bei jedem von uns.
Wichtig scheint es mir, schon in der letzten Phase des Berufslebens, sich Zeit zu nehmen für die Aktivitäten, die später, im Rentnerdasein, einen großen Teil unseres weiterhin aktiven Lebens, ausmachen werden.

In jener Zeit fing ich an regelmäßig zu malen – ich hatte auch genug Zeit dafür, denn meine Enkelkinder kamen später – und änderten erneut meinen Tagesablauf bzw. meine Interessen, hauptsächlich als sie noch ganz klein waren.

Auf eine erneute Änderung, die krankheitsbedingt war, hätte ich gerne verzichtet – aber auch diese Phase gestaltete sich lehrreich.

Und dann kam der Computer – er kam ohne mein Zutun und auch ganz plötzlich, denn meine jüngere Tochter verzweifelte angesichts des siebten PCs, den ihr Mann sich angeschafft hatte – und der sein Zimmer dadurch zu einer nicht mehr begehbaren Zone machte.
Diese Geschichte habe ich schon früher mal im Forum erzählt – ich wiederhole sie hier, da sie mein hohes Alter erneut sehr veränderte.

Ab morgen aber werde ich mich eher in der Küche aufhalten – meinen Besuch bei der Familie am Sonntag, begleiten ca 60 Pfannkuchen.
Und ich gestehe, dass solche Aktivitäten, mich die Grenzen meiner Belastbarkeit schmerzhaft spüren lassen.
Denn meine Beine ertragen das lange Stehen am Herd nicht gut.

Liebe Grüße an alle Rentner, die mit mehr oder weniger Umstellungen zu kämpfen haben.

Miriam
pilli
pilli
Mitglied

Re: Umstellungen im Alter
geschrieben von pilli
als Antwort auf na-und vom 26.02.2013, 21:47:28


...Wir wissen, dass wir immer älter werden und damit körperlich und geistig immer gebrechlicher. Wer sucht sich rechtzeitig eine altersgerechte Wohnung, in der auch, wenn´s gewünscht wird oder notwendig sein sollte, eine Betreuung möglich ist?

Wer sucht sich rechtzeitig zumindest eine barrierefreie Wohnung, die man leicht und in der man notfalls „rollstuhlgerecht“ oder wenigstens „gehwagengerecht“ kommen bzw. zurecht kommen kann?

Jeder kennt und erkennt das Problem und weicht diesem mit zunehmendem Alter zunehmend beharrlich aus. Sprüche, wie „ich falle irgendwann tot um“ oder „hier trägt man mich nur mit den Füßen zuerst raus“ prägen leider auch die Unvernunft des Alters, den gewissen Starrsinn und die leider oft fehlende Flexibilität, wenn es um die Vorsorge und Zukunft geht.

Das sich daraus ergebende Elend sieht man doch im eigenen Bekannten und Freundeskreis - sofern man es noch sehen kann oder sehen will.


wer gesucht hat? na ich; nun bald "66"!

und das bereits vor sechs jahren, als ich eine wohnung suchte mit der aussicht, bequem und mit möglichst wenig verzicht auf das, was mir spass bereitet, das letzte lebensdrittel zu geniessen und diesen platz dann glücklicherweise auch fand. entgegen den wünschen der kinder habe ich mich für ein neues zuhause entschieden, dass weit genug entfernt (13km) war, uns gegenseitig lästig zu werden; aber mit auto nahe genug gelegen ist, sie innerhalb 15 min. zu besuchen, wenn es gilt, den beiden bei anruf, eine auszeit vom täglichen famliengedönz zu schaffen und die enkel zu bespassen.

die gründe, warum ich so sehr auf meiner entscheidung für das apartement im dörflichen umfeld der grossen stadt bestand, sind:

- ein ebenerdiges apartement mit einem badezimmer, das grösser als die küche ist

- es hat eine mehr als 5,00m breite glaswand, die mich auf die kleine terrasse und den daran anschliessenden kleinen garten schauen lässt. in den jahren hat sich das gärtlein immer mehr zum pflegeleichten lustobjekt entwickelt: blühende büsche, kleinwüchsige gehölze und grosse terrakotta-gefässe, die ich je nach jahreszeit bequem mit hilfe von enkelin Sophie bepflanzen kann. zur zeit sammeln wir abgestorbene äste, die jetzt im frühjahr zurechtgesägt werden, damit einen weg, zu planen, der mit im winter gesammeltem rheinkiesel es leicht macht, den zugang bis zur hecke zu gestalten. mit Sophie habe ich einen zeichnungsentwurf für die abgrenzende mauer zur nachbarin gefertigt, der wir in diesem frühjahr ein neues design zulegen möchten. die glastüre ist breit genug, dass selbst wenn es irgendwann erforderlich sein sollte, ein rollstuhl fix auf der terrasse platz finden könnte.

was eine eventuelle spätere betreuung betrifft, hatte es den glücklichen zufall, dass meine nachbarin (50), die jahrelang ihren schwer kranken mann gepflegt hat, der ende des jahres verstorben ist, die sich schon länger angeboten hat, die grossen einkäufe für mich zu erledigen und auch sonst allerlei haushaltspflegerischen dinge gerne übernommen hat. vielleicht könnte sich da eine möglichkeit bieten, so lange wie gewünscht und machbar, im eigenen umfeld zu leben?

seit zwei jahren schon habe ich die erleichternde variante des rollators blitzschnell erkannt und nun habe ich schon den zweiten rollator gekauft ; einer ist ständig im kofferraum des autos für längere spaziergänge mit den enkelinnen und wird dann mit stativ und schwerem fotokram bepackt aber auch die staffelei für Sophie und deren farbenkoffer, getränkeflaschen und windeltasche für Sarah finden im korb des rollators platz. nix ist mehr mit schleppen... und wenn Sarah müde wird; schwupps sitzt sie stolz auf dem ablagebrett des rollators und lässt sich abwechselnd von Sophie und mir schieben. den zweiten rollator nutze ich im wohnbereich wenn gartenarbeiten anstehen. geräte, pflanzen, schwere wassereimer sind kinderleicht zu bewegen und wenn im garten gefrühstückt wird, ist dias hin-und-her laufen schon längst vergangenheit. einmal mit allem, watt nötig ist, bestückt und fertisch!

eines aber ist für mich schon lange klar: nie nicht werde ich mit den jungen leuten zusammen leben wollen! den wöchentlichen besuch der tochter, manches in der wohnung zu richten, sehe ich als ausgleich zu meinem angebot, die enkel am wochende zu bespassen. damit kann ich gut leben; aber wennz wirklich ernst wird, dann weiß ich, wo mein platz sein wird, denn dort bin auch schon seit jahren vorsorglich auf der warteliste angemeldet! das kann ich nur empfehlen; einmal im jahr hat es einen anruf ob ich noch interessiert bin und das bestätige ich dann sehr gerne. zu grausam ist für mich die vorstellung, das leben meiner kinder mit meiner ständigen anwesenheit und das womöglich für viele jahre, zu beeinträchtigen.

jetzt bleibt nur noch eines zu suchen ; mal gucken, wie ich die jungen leute damit wieder auf's neue erschrecken kann. aber mein gedanke ist, je mehr sie sich damit beschäftigen, dass wir nicht für immer da sein werden; um so leichter wird es für sie sein, schritt für schritt damit konfrontiert zu werden. es gilt noch den baum im Friedwald zu wählen, der dann die letzte ruhestätte sein wird und ich plane, nachdem die ersten entsetzens-schreie verklungen sind, einen fröhlichen familienausflug mit picknick, gemeinsam den baum zu wählen. es mag noch viel zu früh sein; aber es könnte doch sein...

friedwald-führung

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pilli

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