Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?

Aktuelle Themen Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2016, 16:18:56
Ja liebe Inga, da bin ich froh, dass ich nicht alleine bin mit meiner Interpretation. Für mich zählt als negatives Beispiel und typischer "Gutmensch" auch der in meinen Augen schreckliche Til Schweiger dazu, der so gerne grose Töne anschlägt. Was wollte er nicht alles machen, ein Flüchtlingsheim bauen usw. Alles eine grosse Luftnummer. Eine Stiftung hat er gegründet, ja (da lässt sich ja auch eigenes Kapital gut vor dem Finanzamt vrestecken), aber bauen, wie im August noch angekündigt, wird er kein Heim und auch privat aufnehmen würde er niemals welche Flüchtlinge. Das aber haben einige andere Promis gemacht und darüber nicht viel geredet oder sich neben Politikern fotografieren lassen. Gelesen habe ich, dass vor allem eine Werbeagentur an seinem "Flüchtlingsprojekt" viel verdient. Aber das kann doch nicht der Sinn gewesen sein. Wenigstens nicht der, den er verkündet hat.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2016, 16:18:56
Viel gefährlicher als die sogenannten Gutmenschen, die begegnen uns in unserem RL eh nur äußerst selten wenn überhaupt, dann kann man sie eh gleich erkennen, viel lästiger, unangenehmer und für Gutgläubige gefährlicher, sind die immer Sanften, die immer Leisen, die angeblich immer Besonnenen, die nie aus der Hautfahrenden, die alles Bezweifelnden was andere Menschen betrifft, die immer Höflichen und immer Lobenden, wenn ihnen was in den Kram paßt, die zu feige seienden, die immer andere Menschen benutzen müssen, um auf sich aufmerksam zu machen, das sind die wahren Nogoes!

Edita
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Warum geht es nur um "gut" oder "böse"?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Mareike vom 07.03.2016, 14:03:59
Marina
1.ich habe von mir und meinem Begriff gesprochen.
Nicht von dem was ich darunter zu verstehen habe, weil es so von einer Instanz so bestimmt wurde.

2. Gute Menschen haben eine humane, mit-menschliche Haltung.
Sie begegnen ihrem Gegenüber möglichst respektvoll, unabhängig davon ob sie einverstanden sind mit Lebensstil, Meinungen, Herkunft, etc. des jeweiligen Menschen. Auch unabhängig davon ob das Gegenüber gebildet oder ungebildet ist, ob er oder sie die Süddeutsche oder die Bild liest, usw.
Sie würden nie ihr Gegenüber als Dumpfbacke, Müll, und anderes bezeichnen, auch nicht andeutungsweise.
Dennoch können sie klar Stellung beziehen, Thesen in Frage stellen, und wenn erforderlich schlechtes Verhalten als solches benennen.

3. Gutmenschen haben jedoch ihre Idee vom guten Menschen im Kopf. Danach beurteilen sie ihre Mitmenschen. Sie meinen immer zu wissen, wer gut oder schlecht ist.

In politischen Dingen ziehe ich es vor darüber nachzudenken, was angesichts einer Problemlage die möglichst beste Vorgehensweise wäre.
Mareike


Mareike danke für deine Erklärung. Sie bringt es auf den Punkt u ist wie immer sachlich.

Ich habe das Wort "Gutmensch" nie verwendet und ich kann mich auch nicht erinnern, dass es von anderen verwendet wurde. Vielleicht habe ich auch nicht alles gelesen. Aber auf alle Fälle hat es der größte Teil der Schreiber nicht getan. Ich kann daher nicht verstehen, warum das immer wieder zum Thema wird. Warum will man all den jenigen die neben der humanen u mit-menschlichen Haltung, trotzdem Fragen stellen, manches hinterfragen, immer wieder unterstellen, dass man damit andere als "Gutmenschen" hinstellen will. Wie kommt man auf diesen Gedanken? Oder sehen sich manche als "Gutmenschen"? Was sind dann die anderen, die das nie von sich behaupten würden? Ich kann die ganz Diskussion nicht verstehen.

Gute Menschen, darum soll es lieber gehen, haben Mitleid mit den Schwachen in der Gesellschaft, mit dem großen Leid, der Not der Menschen in der ganzen Welt. Und sie haben immer versucht zu helfen, so wie es ihnen möglich ist. Und das schon immer, nicht erst seit der Flüchtlingskrise.

Den Menschen helfen in Not, schließt nicht aus, dass man sich fragen stellen muss. Fragen z. B. wie " kann Deutschland die Integration schaffen", bei über einer Million Flüchtlinge u. kein Ende abzusehen?
Und wie es aussieht keinerlei Hilfe von der EU zu erwarten ist. Genau das fragen sich auch viele von den freiwilligen Helfern, die vor Ort sind und sehen welche Zustände herrschen u. das fragen sich inzwischen auch die Flüchtlinge selber.

Die Situationen in den Unterkünften u alles andere was dazu gehört, sieht jetzt schon nicht nach "wir schaffen das aus" aus. Man sollte sich darüber Gedanken machen, wie soll das für die Flüchtlinge weiter gehen? Wo sind die vielen Wohnungen, wo die Jobs, wo die vielen Lehrer usw. Das können die freiwilligen Helfer nicht klären u. wenn nur für wenige Einzellfälle. Aber es geht um mehr als 1 Million Menschen die jetzt schon da sind. Es gibt Videos wo die Flüchtlinge fordern, das Frau Merkel sich erst einmal um die Flüchtlinge kümmern soll die da sind, denn sie haben auch Angst u Bedenken vor dem anwachsen der Flüchtlingszahlen, weil sie denken dann wird es für sie noch schlechter werden.

Vielen Flüchtlingen, gerade aus Syrien, ging es sehr gut vor dem Krieg. Sie wollen nicht nur in Massenunterkünften abgestellt werden, sie haben was ganz anderes erwartet. Und genauso denken auch die Mitbürger mit Migrationshintergrund. Sie haben oft selber keinen Job oder eine bezahlbare Wohnung. Darüber habe ich schon Links eingestellt. Also all die Fragen stellen sich nicht nur die bio"deutschen" wie es hier gern hingestellt wird. Und wenn man sich all die Frgen nicht stellt, dann ist es ein Zeichen, dass man dort aufhört mit der "Willkommenskultur", wenn die Flüchtlinge in den Unterkünften gelandet sind. Nein, das ist nur der Anfang, dass größte u. wichtigste kommt erst noch.

Aber über all das wollen manche nicht reden, sie wollen vorallem nicht, dass solche Themen angesprochen werden. Das zeigt sich dann so, das man das alles so hinstellt, als wäre es Kritik an helfenden Menschen. Was es natürlich in keinster Weise ist. Man stellt die Schreiber dann in alle Ecken die es gibt, oft liest man nicht mal die Beiträge. Damit verhindert man eine wirkliche Diskussion, man setzt auf Konfrontation. Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 07.03.2016, 16:46:04
Viel gefährlicher als die sogenannten Gutmenschen, die begegnen uns in unserem RL eh nur äußerst selten wenn überhaupt, dann kann man sie eh gleich erkennen, viel lästiger, unangenehmer und für Gutgläubige gefährlicher, sind die immer Sanften, die immer Leisen, die angeblich immer Besonnenen, die nie aus der Hautfahrenden, die alles Bezweifelnden was andere Menschen betrifft, die immer Höflichen und immer Lobenden, wenn ihnen was in den Kram paßt, die zu feige seienden, die immer andere Menschen benutzen müssen, um auf sich aufmerksam zu machen, das sind die wahren Nogoes!

Edita


Bravo - Edita, empfinde ich genau so.
Ich kenne sie (oft sind es Frauen) auch in der realen Welt. Immer anscheinend angepasst, lieb, mit festgezurrtem Lächeln (die nennen das dann gerne "Herzensbildung") - aber wenn es darauf ankommt (oft bei Kleinigkeiten des Alltags), wird der Mann so lange bearbeitet, bis er bereit ist, andere verbal zu attackieren und Frauchen hält sich im Hintergrund mit ihrem festgezurrtem Lächeln und hat ihm die Gemeinheiten vorher aufgetragen.
Die gibt es in allen Altersgruppen - in der Schule geht es los bis zu dem Zeitpunkt, wo der Mann sich entweder vom Acker macht oder verstirbt. Dann hat diese Frau Probleme - entweder Strategie ändern, anderen Mann suchen oder einfach nur so vor sich hinjammern. Freundinnen haben die meist nicht, weil sie zu durchschaubar sind. Olga
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf Monja_moin vom 07.03.2016, 11:57:42


----
Auch ich bin ein sogenannter "besorgter Bürger"!

-------



Monja.

Bist du sicher?

Gutkarl
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Gutkarl vom 07.03.2016, 23:17:06
Es wäre besser nicht nur einen Satz zu zitieren!
Ich schrieb weiter warum ich das bin:

"Auch ich bin ein sogenannter "besorgter Bürger"!

Es erschreckt mich wie viele Menschen in unserem Land sich nicht schämen ihren Eigenegoismus laut zu verkünden und kein schlechtes dabei Gewissen haben.
Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit scheinen für diese nur leere Worthülsen zu sein.
Sie reden vom christlichen Abendland, haben Angst vor Verlust von unseren Werten ... usw.
Gehört Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit gegenüber allen Menschen nicht dazu, ganz gleich wo sie leben und woher sie zu uns kommen ? "

Monja.

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von Mareike
Wenn ich die Fragestellung richtig interpretiert habe, geht es um soziales Mitgefühl und Empathie in der Politik.
Ich finde es verheerend,dass Moral in der Politik verteufelt wird.
geschrieben von Karl


"Politik ist ein besonderer Teil des menschlichen Handelns, der seine eigenen Regeln und Gesetze hat. Die obersten Zwecke sind ihm zufolge Machtgewinnung und Machterhalt, eine moralische Haltung könnte hierbei von Nachteil sein."

So hat es der Philosoph und Politiker Niccolò Machiavelli formuliert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Trennung_von_Moral_und_Politik
" Um den Menschen „gut“ zu machen, braucht man ein starkes Gesetz."

Das Prinzip

Die Trennung von Moral und Politik verlangt nicht etwa die Eliminierung der Moral, die im privaten Bereich bestehen bleiben soll, sondern das Fernhalten der Öffentlichkeit von Moral. Machiavelli war der Ansicht, dass die Regeln politischen Handelns nicht aus moralischer Überzeugung oder Grundsätzen abgeleitet werden können, sondern lediglich durch Kenntnisse der Geschichte und der konkreten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und Ereignisse. Politisches Handeln ist in solch einem Gedankenkonstrukt also nur dann sinnhaft, wenn die Mittel zweckmäßig gebraucht werden.

Wer sich die Mühe macht den oben genannten Link zu folgen landet zum Schluss in der Jetztzeit und bei dem Ethik-begriff.

"Seitens einer idealistischen Ethik besteht die Gefahr, dass Forderungen an die Politik herangetragen werden, die an der Realität scheitern."

(Nach dieser Auslegung ist der "Gutmensch" ein Idealist.)

"Politische Urteile sind demnach keine apodiktischen (keinen Widerspruch duldende) Urteile über Wahr und Falsch, über Gut und Böse, sondern situationsbedingte, komparatistische (vergleichende) Urteile über die besseren und geeigneteren Mittel, um politische Problematiken zu bewältigen."

Politische_Ethik

Bei dem Wort Realität sind wir dann wieder bei der Ausgangsfrage von Karl:
Diejenigen, die diesen Begriff "Gutmensch" in herabsetzender Weise gebrauchen, teilen Menschen in Schubladen ein, in die naiven "Gutmenschen" dort und sich selbst in die Schublade der "Realisten", die eigentlich Guten.
geschrieben von Karl


Mareike
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Mareike vom 08.03.2016, 10:53:23
Meine Erfahrung mit der "Politischen Moralität":

Jene Politiker, die am lautesten danach schreien, dass die moralischen Grundsätze einzuhalten seien, wissen meistens gar nicht, um welche "Ware" es sich dabei handeln tut!
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf Monja_moin vom 08.03.2016, 01:20:50
Aber anscheinend hast Du noch immer nicht realisiert, wie der Begriff "besorgter Bürger" (also in Anführungsstrichen) interpretiert wird, nämlich als Nazi.
Diesen Begriff so missbräuchlich zu verwenden halte ich genau so falsch wie "Gutmensch".

Gutakarl
Re: Warum bedeutet heutzutage für viele "gut" eigentlich "schlecht" oder "falsch"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 08.03.2016, 10:53:23

(Nach dieser Auslegung ist der "Gutmensch" ein Idealist.)

Ein Idealist ist laut Duden :

-jemand, der selbstlos, dabei aber auch die Wirklichkeit teilweise außer Acht lassend, nach der Verwirklichung bestimmter Ideale strebt.
-Vertreter des Idealismus.


Bei dem Wort Realität sind wir dann wieder bei der Ausgangsfrage von Karl:
Diejenigen, die diesen Begriff "Gutmensch" in herabsetzender Weise gebrauchen, teilen Menschen in Schubladen ein, in die naiven "Gutmenschen" dort und sich selbst in die Schublade der "Realisten", die eigentlich Guten.


...passiert leider auch andersherum...

Mareike
geschrieben von Karl

Beim Begriff "besorgte Bürger " gibt es laut Karl Unterschiede,einmal die "sogenannten " und dann die echten,natürlich gehört er in die Gruppe der Echten.
Irgendwo hier im ST zu finden.


Markiertes von mir.

Inga

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