Innenpolitik Ab jetzt wird halal gegessen

Margit,
beides ist angebracht wenn es denn zu einer längeren Diskussion kommt.
Im Grunde geht es aber um die Umstellung und wie wir das sehen.
Danach kann jeder seine Meinung,
auch zur politischen Ausschlachtung dieser Entscheidung der Kita äussern.
Das sich da die Rechts-Extremen hervortun ist ja allen klar
und das wir nicht damit einverstanden sind ist auch klar,
Klipp und Klar.

 

Ist das wirklich klipp und klar?

Ich meine mitnichten.
Wer hat sich hier schon eindeutig verhalten?
Egal ob das Verhalten der Kitamitarbeiter gut, richtig falsch oder schlecht war. Es rechtfertigt nicht das Verhalten dieser Bürger. Und wenn Du hinschaust, sind es Menschen wie Du und Ich.Und sie laufen  den Rattenfänger hinterher.

„Auch wenn es nur eine Familie wäre, die das Seelenheil ihres Kindes aus religiösen Gründen durch unreines Schweinefleisch beeinträchtigt sieht, setze ich diese Neuerung jetzt durch“, erklärte Wolfgang Schäfer vom Träger der beiden Einrichtungen, der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung berufstätiger und alleinerziehender Eltern mbH, gegenüber Bild. Hintergrund der Entscheidung sei die Rücksichtnahme auf zwei muslimische Mädchen, die die Kindertagesstätten besuchen.

Kein Schweinefleisch mehr in 2 Leipziger Kindergärten

Dass Schweinefleisch nicht gesund ist, und Massentierhaltung pervers, ist natürlich auch klar.
Die Begründung aber, die der Kindergartenchef hier lieferte ist allerdings reichlich abenteuerlich.

Weil er das SEELENHEIL zweier(!) muslimischer Kinder durch den Verzehr "unreinen Fleisches" gefährdet sieht, müssen die 300 anderen Kinder auf ihr gewohntes Essen verzichten. Dazu zählen auch ihre geliebten Gummibärchen, die dort ab sofort verboten sind.

Ich glaube, jetzt hackts wirklich.

 

Geht es darum, daß du nicht an SEELENHEIL glaubst oder weil eine Minderheit über eine Mehrheit bestimmt? Ausländerfeindlichkeit? Und alles nur wegen einem banalem Essensplan, der zum Politikum hoch stilisiert wird??
Ich bin sicher, der Lieferdienst kann zwei Portionen Essen ohne Schweinefleisch liefern und Gummibärchen sollte es im Kindergarten nicht geben, die sind schlecht für die Zähne.

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adam

Lieber Wandersmann,

von den Rechtsextremen erwarte ich nichts, zumindest nichts Gutes.

Aber von all den anderen erwarte ich, dass sie gegen diese Typen Stellung beziehen und nicht tatenlos zusehen, wie unser Rechtssytem und unsere Demokratie zerstört werden. Es kann doch nicht sein, dass Brutalität und Drohungen stillschweigend akzeptiert werden.

Margit

Und ..... schon sind wir bei der immer wiederkehrenden Frage, wie ist das ..... " mit all den anderen ", die eben doch nicht für unser Rechtssystem und für unsere Demokratie einstehen, sondern ganz scham- und hemmungslos die Positionen der Rechten verteidigen und unterstützen, muß man sie nicht auch zu den Rechtsextremen zählen?
Glaubst Du, liebe Margit, daß man die durch Diskussion und Fakten noch überzeugen kann?
Du schreibst " ich erwarte ", aber sie tun es nicht, sie lassen Dich warten bis Du schwarz wirst, sie scheren sich nicht um Rechtssystem und Demokratie, im Gegenteil - sie hoffen mit ihrer Rechten Denkweise, " die sie auch in schlechten ( für die Rechten ) Zeiten bis auf's Messer verteidigt haben, selber noch mal "zur Spitze der autoritären Elite" zu gehören, um dann wirklich und hemmungslos " für Recht und Ordnung " sorgen zu können!
Doch es ist so - Brutalität und Drohungen sind raus aus der politischen Schmuddelecke!

Edita

Vielleicht war es die Einsicht, vielleicht aber auch die Furcht, demnächst den  "Lübcke" zu machen,
egal wie - es ist richtig so, UND - es hätte gleich so kommen sollen.

Die fett hervorgehobene Formulierung ist unerträglich und verharmlost Mord. Da ist dringend eine Entschuldigung fällig. Wenn nun vernünftige Entscheidungen nicht mehr getroffen werden, weil sich ein Klima der Angst ausbreitet, dann "Gute Nacht Deutschland". Dann steuern wir tatsächlich erneut auf eine Katastrophe zu.

Heute steht in der Badischen Zeitung (24.7.2019, Politik, Seite 7), dass in Wiesbaden auf offener Straße ein Eritreer von einem Rechtsradkalen aus dem Auto heraus beschossen wurde, er überlebte nach Notoperation. Der Schütze kannte sein Opfer nicht, dessen "Vergehen" war seine Hautfarbe. Deshalb darf es keine Toleranz mit den Rechtsextremen und ihren Sympathisanten geben.

Karl

Lieber Wandersmann,

von den Rechtsextremen erwarte ich nichts, zumindest nichts Gutes.

Aber von all den anderen erwarte ich, dass sie gegen diese Typen Stellung beziehen und nicht tatenlos zusehen, wie unser Rechtssytem und unsere Demokratie zerstört werden. Es kann doch nicht sein, dass Brutalität und Drohungen stillschweigend akzeptiert werden.

Margit

Ist es nicht merkwürdig, dass ausgerechnet die Intoleranten laut werden, wenn die Toleranten, Toleranz und Menschenfreundlichkeit falsch verstehen?

@Alexs

könntest Du diese Formulierung erläutern "wenn die Toleranten, Toleranz und Menschenfreundlichkeit falsch verstehen?". 

Wenn sich dagegen empört wird, dass wegen des Wegfalls eines Schweineschnitzels in einer Kita von "dem Lübke machen" gesprochen wird?

Wenn die Nicht-rechtsextremistisch-sein-Wollenden Entschuldigungen für das Verhalten der Extremisten formulieren, dann schaffen sie das Klima, das diese begünstigt und fördert. Darüber muss nachgedacht werden.

Karl

Liebe Edita,

ich teile Deine Ansicht nicht, dass die Rechtsextremen die "Schmuddelecke" verlassen haben und dass Aufklärung nutzlos und als Schlussfolgerung Widerstand zwecklos ist.

Freiheit und Demokratie sind keine Selbstläufer, sondern fordern permanenten Einsatz. Es darf nicht sein, dass Bürger aus Angst keinen Widerspruch gegen Rechtsverletzungen wagen. Insofern schlage ich "den Lübcke machen"  zum Unwort des Jahres 2019 vor.

Wenn Menschen von Radikalen bedroht werden  und den Opfern der angedrohten Selbstjustiz die Schuld daran zugewiesen werden kann, muss das beim Namen genannt werden. Es darf nicht dazu kommen, dass  politischer Meinungsterror einer kleinen Minderheit von einer Mehrheit als richtig und selbstverständlich akzeptiert und entschuldigt wird.

Margit

 

Liebe Edita,

ich teile Deine Ansicht nicht, dass die Rechtsextremen die "Schmuddelecke" verlassen haben und dass Aufklärung nutzlos und als Schlussfolgerung Widerstand zwecklos ist.

Das habe ich auch nicht gesagt, nach rechtsstaatlich demokratischem Verständnis bleiben Rechtsextreme immer in der "Schmuddelecke", Brutalität und Drohungen haben die kriminelle Schmuddelecke verlassen, weil sie eben von den Rechtsextremen, die sich ja auch schon in unseren Parlamenten breit gemacht haben, nicht nur "stillschweigend akzepiert werden" sondern oft noch lauthals beklatscht werden.

 

Freiheit und Demokratie sind keine Selbstläufer, sondern fordern permanenten Einsatz. Es darf nicht sein, dass Bürger aus Angst keinen Widerspruch gegen Rechtsverletzungen wagen. Insofern schlage ich "den Lübcke machen"  zum Unwort des Jahres 2019 vor.

Mir geht es nicht um Widerspruch, den erteile ich ja selber, auch hier, permanent und vehement, stehe ja nicht umsonst mit ein paar anderen Usern hier derbe in der Kritik, meine Frage ist, ob man Leute, " die den Lübcke machen " verteidigen und/oder unter bestimmten, selber nicht goutierten Situationen, Voraussetzungen, ...... als unweigerliche Folge "legitimieren ", auch als Rechtsextreme benennen darf oder sogar muß?
 

Wenn Menschen von Radikalen bedroht werden  und den Opfern der angedrohten Selbstjustiz die Schuld daran zugewiesen werden kann, muss das beim Namen genannt werden. Es darf nicht dazu kommen, dass  politischer Meinungsterror einer kleinen Minderheit von einer Mehrheit als richtig und selbstverständlich akzeptiert und entschuldigt wird.
Margit
geschrieben von margit

Daß "das" beim Namen genannt werden muß, ist doch selbstverständlich, aber was ist mit " dem " oder " der ", die eben genau das machen, auch hier, dürfen die nicht beim Namen genannt werden, weil sie sich dauernd hier selber als "Opfer" des "selbstgerechten Vierergespanns" produzieren?
Doch - so manchen Verlauf diverser Diskussionen empfinde ich mittlerweile als Meinungsterror!

Edita

ja, und während die Toleranten und Intoleranten sich streiten, sitzen die Muslim-Brüder schenkelklopfend da und lachen sich kaputt ..  aber watt solls, inzwischen zog der supertolerante Kindergarten, der da so vorschnell an alle Dummen unter den Moslems suggerierte, dass sie jede Menge macht haben ( Zitat von  Seyran Ates, Anwältin und Gründerin einer libralen Moschee, heute in einem Interview im Frühstücksfernsehen) ) , seinen Entscheid zurück - 

Das sollten die Dummen unter den Ultrarechten nun aber auch nicht als Beweis ihrer macht dienen - vielmehr ist es der Beweis dafür,dass man in einem Land , in dem Religionsfreiheit herrscht, die religiösen Vorschriften von so wenigen ÜBER das Recht und die Freiheit von fast 300 anderen stellen kann. Schon gar nicht in einem Dienstleistungsbetrieb, für den alle Eltern zahlen und der sich dann auch noch "Konfuzius" nennt ... der alte Chinese, dem Harmonie über alles ging.

weil sie sich dauernd hier selber als "Opfer" des "selbstgerechten Vierergespanns" produzieren?
Doch - so manchen Verlauf diverser Diskussionen empfinde ich mittlerweile als Meinungsterror!

Edita

Ja das trifft in etwa zu, sofern du "produzieren" durch "finden" ersetzt.
lupus