Innenpolitik Änderung der Umsatzsteuer für Lebensmittel

Ich finde es geradezu absurd und unmoralisch, wenn Fleisch billiger ist als Gemüse.
Genauso scheint es zur Zeit aber wohl zu sein, wie ich in einem gestrigen Bericht hörte.

Ich stimme Dir und auch olgas Meinung zu. Es wäre nützlich und nicht schädlich, wenn Obst und Gemüse billiger, aber Fleisch teurer werden würde.

Lieber Lupus,

Du hast noch vergessen zu begründen, warum der Vorschlag unpraktikabel wäre. Du hast Dich nur empört und gesagt, das sei unpraktikabel, aber keine wirkliche Begründung geliefert. Ich bin da kein Fachmann und an Deiner Meinung ernsthaft interessiert.

Karl

Lieber Karl,
das Umsatzsteuerrecht ist ein kompliziertes Gebilde und man kann es nicht einfach erklären. Fakt ist, daß von allen möglichen Interessengruppen versucht wird die Lenkungsfunktion dieser Steuer zu überdehnen und damit zu mißbrauchen. Hauptfunktion ist Einnahme!
Festlegungen von Regel kann man nur für Komplexe festlegen und nicht für jede einzelne Lieferung und Leistung aufgelistet werden.
Dadurch ergeben sich natürlich Widersprüche (die oft nur scheinbar sind) aber populistisch ausgeschlachtet werden.
Ich fühle mich nicht im Stande mit einer Userin die so einen Text schreibt in Sachen "Umsatzsteuer" zu diskutieren.
Bedenke bitte auch wie sich ein Marktpreis bildet.

lupus

@ lupus

Dass mit der Unpraktikabilität sehe ich ähnlich.
Welcher Mwst.-Satz soll dann bspw. bei denjenigen Lebensmitteln zur Anwendung kommen, die verarbeitetes Fleisch verwenden, wie.B. in sog. "Convenience Food"? Was ist, als simples Beispiel, mit der Bockwurst im Brötchen? 7% aufs Brötchen und 19% auf die Wurst?

Es gibt ja heute vielfach die Unterschiede, wie die Umsatzsteuer angewandt wird, z.B. ob Lebensmittel verarbeitet sind (Imbiss beim Metzger oder Junk-Food, ob die Waren mitgenommen oder im Imbiss verzehrt werden usw.us.).

Ich finde es aber interessant, dass einige DiskutantInnen dem Vorschlag positiv gegenüberstehen, weil es ein Unding ist, dass die unsägliche Massentierhaltung mit allen Nachteilen für Mensch und Natur auch noch steuerlich subventioniert wird, während umgekehrt die gesündere Nahrung Nachteile erfährt.
Auf Lupus KOmmentar wäre ich gespannt gewesen; er zieht sich nun zurück, weil er mit "einer Diskutantin" nicht diskutieren kann. Seit wann wirkt Lupus so defensiv? So kenne ich ihn ja gar nicht - er scheint doch meist als sehr kluger Mensch.... Olga

Mir kann es eigentlich egal sein, weder mein Ess- noch mein Trinkverhalten wird sich ändern, nur weil man die tierischen Produkte jetzt anders besteuern will.
Es wird sich wohl auch überhaupt auf den Konsum von Nahrungsmitteln genau so wenig auswirken wie auf die Umwelt.
Wahrscheinlich gibt es keine wichtigeren Probleme oder man will wieder einmal von diesen ablenken.

justus

Es stimmt natürlich ,dass bei uns alten Leuten sowieso oft ernährungstechnisch "Hopfen und Malz" verloren ist. Um uns geht es auch nicht. Es geht um die jüngeren bis jungen Menschen und um deren Essgewohnheiten, die sie natürlich auch in ihren Elternhäusern vermittelt erhalten und anscheinend oft nicht die besten. Da finde ich alles, was durchführbar ist und zu Verbesserungen führen könnte, sehr, sehr diskutabel. Wir alten Leute können dann ja das machen, was uns am liebsten ist: bitte keinerlei Änderungen.... Olga

Junge Leute lassen sich doch erst recht nicht vorschreiben was sie essen oder kaufen.
So gravierend stelle ich mir den Preisunterschied auch gar nicht vor.
Wenn der Gänsebraten teurer wird und dafür die Klöße und der Rotkohl billiger, könnte es sich doch vielleicht etwas ausgleichen.

justus

@justus ...aber für die Klöße und den Rotkohl brauche ich eine gute Soße und die erreiche ich nur mit einem Bratenfond. Alles Andere ist Geschmacksvergewaltigung.

Wir Werktätigen und "normalen Menschen" arbeiten zur Zeit fast ausschließlich für Miete, Kleidung, Benzin (um zur Arbeit zu gelangen) und Futter. Nun kommen Idioten daher, die uns unser Lieblingsfutter teurer machen wollen, weil es Gas ausstößt?

Wenn der Vulkan Eyjafjallajökull ausbricht, stößt er mehr Treibhausgase aus, als alle Rinder, Schweine, Gänse, Schafe und Vegetarier in den nächsten 10.000 Jahren. Wenn die "Verbieter" es schaffen, den isländischen Vulkanen das Ausbrechen zu verbieten, ess ich keine 5 bis 8 cm dicken medium Rinder-Steaks mehr.

Das verspreche ich!

Wer den Bericht über Fleischproduktion im TV gesehen hat, weiss auch das es für jeden Bauern ein Muss ist die Menge an Tieren zu steigern
um überhaupt noch überleben zu können.
Diese Entwicklung begann vor Jahrzehnten und sorgte für preiswertes Fleisch um nicht zu sagen Billigfleisch.
Ein Bauer kann nur überleben, wenn er die Stückzahlen kontinuierlich
steigert.
Das nächste Problem ist die Gülle.
Sie darf nicht mehr grenzenlos ausgebracht werden, Grundwasserschäden sind mittlerweile gigantisch.
Es ist eine Spirale die auch von ein paar Cent Steuerhöhungen
(wie hier beschrieben) nicht gestoppt wird und die Menge an Fleisch wird den Preis bestimmen, also Billig.
Übrigens wird sich die internationale Fleisch Lobby freuen falls es hier bei und Preissteigerungen gäben würde.
Hier in Deutschland gibt es ja auch diese Lobby und das sind potenzielle Wähler.
Was ich mich frage, warum ist Gemüse so teuer.?
Sind die Energiekosten für Gewächshäuser zu hoch oder die Transportkosten per Flugzeug/LKW/Schiff.

Ich esse sehr gerne Gemüse ...und oft. Gerade Heute habe ich mir einen rieeeesigen Pott Gemüsesuppe aus einer selbstgemachten Hühnerbrühe gezaubert ....die ist soooo lecker! *schmackofatz* Die froste ich mir nun in single-gerechten Portionen ein und genieße sie ab und zu in den nächsten Wochen.

Jeder der Nahrung voneinander trennt, macht in meinen Augen Fehler. Ich mag Alles - Fleisch, Fisch, Brot, Gemüse, Obst und Kräuter. Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemals an einem gedeckten Tisch gesagt: "Das ess ich nicht!" Das ist für mich die höchste Form der Beleidigung gegenüber dem Gastgeber und der Dummheit sich selbst gegenüber, denn es könnte ja richtig gut schmecken.

Ich habe Spinnen, Heuschrecken, Maden und gedünsteten Froschlaich gegessen und alles hat geschmeckt und mir nicht geschadet. Wer zur Hölle will mir verübeln, dass ich ein Rinder-T-Bone genieße, weil die Kuh puuupt?

Soll ich die CO2 Ausstoß-Zahlen der Rinder mit Thyssen-Krupp vergleichen?