Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Auf dem Weg zur Inklusion

Innenpolitik Auf dem Weg zur Inklusion

Medea
Medea
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von Medea
als Antwort auf mane vom 09.09.2015, 11:01:04
Ich habe aufmerksam die Diskussionen über Inklusion verfolgt,
sie hat meine lange feststehende Meinung gefestigt, daß hier
die Schulpolitik wieder einmal auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen wird. Und zwar bei den behinderten wie auch
den gesunden Kinden. Auch wenn ich die Meinung vertrete, daß Inklusion der verkehrte Weg ist und mich den Ablehnern anschließe, war diese Diskussion ein Beispiel für eine sachliche Diskussion.

Medea.
mane
mane
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 10.09.2015, 08:10:08

Ja Mane - wir können es gerne dabei belassen, ich sage nur noch abschließend was dazu.......
Wie sollen Menschen, die sich nicht einmal in ihrer eigenen Gefühlswelt auskennen oder sie gar beschreiben können, über ihre, wenn überhaupt vorhanden, sexuellen Wünsche etwas aussagen können? Bei vielen, aber trotzdem nicht bei allen, geht die geistige Retardierung auch mit einer psycho-emotionalen Retardierung einher, ganz typisch z.B. für Autisten, und um diese zu korrigieren haben Psychologen und Therapeuten einst die Festhaltetherapie " erfunden ", als ich dies in einem Workshop einmal hautnah miterlebt habe, wußte ich sofort, daß das für mich und Mausi nicht in Frage kommt, so kann man Vertrauen und Gefühle nicht herbeizwingen, und .....nach ein paar Jahren hat die Wissenschaft dann auch Abstand davon genommen! Und so geht es mir nun auch mit dem Artikel von Pro Familia, ich habe das Gefühl, daß die Autoren über etwas schreiben, wovon sie die Tragweite aber nicht wirklich erfaßt haben, denn bis jetzt wird in entsprechender seriöser Literatur übereinstimmend erklärt, daß Menschen mit geistiger Behinderung eher verminderte sexuelle Bedürfnisse haben und auch verminderte Aktivitäten aufweisen, und das ist auch meine Erfahrung mit Mausi und ihren Freunden, "knutschen Ja........aber mit Zunge rein, sonst ist das ekelig und Schweinerei! "
Alles andere, habe ich ja schon weiter oben beschrieben, liebe Mane, hab ein wachsames Auge und Herz auf Deine Enkelin, auch wenn es mal gegen den mainstream geht, die Persönlichkeit eines Menschen geht eigene Wege!

Liebe Grüße, Edita.


Danke für Deine lieben Worte, Edita. Meine Kinder tun für unsere Enkelin alles, was in ihren Kräften steht und schwimmen dabei oft gegen den Strom.

Da Du in Deinem Beitrag weitere Fragen aufwirfst, möchte ich doch noch darauf eingehen.

Meiner Meinung nach dürfen die Ansichten von Pro Familia über "Sexualität und geistige Behinderung" nicht mit einer schon immer kritisch gesehenen Therapie, wie es die "Festhaltetherapie" ist, verglichen werden. Diese war, soweit ich weiß, noch nie wirklich anerkannt, sondern es wurde davor gewarnt.

Anders sieht es damit aus, was bei Pro Familia in dem eingestellten Artikl steht - das habe ich in vielen Berichten, wiedergefunden. Diese waren keineswegs unseriös.
Aktion Mensch e.V empfiehlt ausdrücklich die Seite von Pro Familia und deren kostenlose Online-Beratung.
Auch bei der Lebenshilfe ist zu lesen, dass die körperlich-sexuelle Entwicklung von Menschen mit einer geistigen Behinderung sich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht von nicht behinderten Menschen unterscheidet. Sie haben haben zwar weniger Möglichkeiten ihren sexuellen Wünschen Ausdruck zu verleihen. Das bedeutet aber nicht, dass sie diese nicht haben.
Hast Du den Bericht gelesen, den ich über den autistischen Jungen gelesen und wie er seiner Mutter seine Nöte vermittelt?

LG Mane
mane
mane
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von mane
als Antwort auf Medea vom 10.09.2015, 11:12:01
Ich habe aufmerksam die Diskussionen über Inklusion verfolgt,
sie hat meine lange feststehende Meinung gefestigt, daß hier
die Schulpolitik wieder einmal auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen wird. Und zwar bei den behinderten wie auch
den gesunden Kinden. Auch wenn ich die Meinung vertrete, daß Inklusion der verkehrte Weg ist und mich den Ablehnern anschließe, war diese Diskussion ein Beispiel für eine sachliche Diskussion.
Medea.


Hallo Medea,

ein paar zusätzliche Diskutanten würden unserer "sachlichen Diskussion" gut tun.

Du hast recht, die Leidtragenden an dem jetzigen Dilemma sind, neben den Lehrern, die Kinder. Die UN-Behindertenkonvention ist seit 2009 in Kraft und es ist in der Zwischenzeit viel zu wenig getan worden, für inklusive Schulen die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Es gibt nur halbherzige Bemühungen um wirkliche Inklusion - es sind eher Lippenbekenntnisse. Die Bereitschaft, die Schulen ausreichend mit Fachpersonal, Räumen, Materialine usw. auszustatten, fehlt.

Du bist skeptisch und lehnst Inklusion ab. Warum ist das so?
Inklusion ist als Menschenrecht verankert und nicht mehr rückgängig zu machen. Was spricht, in Deinen Augen, gegen eine Teilhabe von Anfang an, wie es viele Länder bereits praktizieren?

Gruß Mane

Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 10.09.2015, 17:14:39
Liebe Mane,

natürlich haben Pro Familia und ihre Ansichten im Großen und Ganzen ihre Berechtigung, aber eben nur teilweise, denn man kann und darf das nicht Eins zu Eins auf jeden geistig Behinderten übertragen, wenn ich hier meine Statements absetze, dann sind das meine Erfahrungen mit einem schwerst geistig behinderten Menschen, also zu 100%, die Mehrheit der geistig Behinderten sind aber nicht so schwer betroffen!
Mausi ist jetzt 39 Jahre alt, seit 38,5 Jahren versuche ich, anhand ihrer Signale, auch der sprachlich formulierten, und ihrer Körpersprache herauszufinden, was sie bewegt und was sie fühlt, denkt und will, und ........ich habe schon sehr viel herausgefunden, aber längst nicht alles, nach außen hin für Fremde wirkt sie nur leicht geistig behindert, denn sie kann sich über fast alles mit Leuten unterhalten, jenachdem, kann sie sogar Ratschläge erteilen, aber wenn es um sie und ihre Orientierung und ihre Befindlichkeiten geht, ist Schluß, da hört alle Weisheit auf, ich sage mal nur ein Beispiel, jeder ärztliche und pädagogische " Experte " will nicht akzeptieren, daß sie, wenn sie mit Frau XYZ angesprochen wird, sie das überhaupt nicht auf sich beziehen kann, Frau XYZ bin nur ich und basta, sie ist die Mausi ( Vorname ) und Schluß, und wenn
" die das nicht kapieren, redet sie mit denen überhaupt nicht mehr und geht auch nicht mehr hin "!
Gottseidank haben wir nun Ärzte, die sie mit dem Vornamen ansprechen und mit Du und alles ist gut!
Sie sagt auch nicht, wenn sie auf Toilette muß, bei Klein geht sie zwar alleine, aber bei Groß sieht das schon anders aus, da sagt sie " und was macht mein Bauch jetzt " , und da meinen einige Experten, die ich aber nicht mehr als solche anerkenne, man müsse sie irgendwie zwingen oder dahinbringen, daß sie das auch alleine kann und macht, aber noch geht das nicht, sie ekelt sich dermaßen, hinten drückt sie und oben würgt sie, ich bin froh, daß sie trotz des großen Ekels überhaupt regelmäßig geht!
Geistige Behinderung kann man nicht nach Schema F betrachten, katalogisieren und behandeln, ein jeder schwer geistig behinderte Mensch bedarf zumindest ein paar Std. täglich der ungeteilten Liebe und Aufmerksamkeit einer vertrauenswürdigen Einzelperson, die irgendwann die ausgesendeten Signale zu verstehen lernt!
Abschließend möchte ich noch sagen, vor ein bißchen mehr als 30 Jahren, hat mir eine Kinderneurologin ans Herz gelegt:
" Wenn Sie etwas herausfinden bei dem Sie das Gefühl haben, es tut Mausi gut und hilft ihr, dann lassen sie sich von nichts und niemandem beirren oder stoppen, auch wenn es lächerlich wirkt oder aussieht, gehn Sie unbeirrt ihren Weg, denn niemand kennt oder lernt ihr Kind so gut kennen wie Sie "!

Mane - gemessen an heute, als Mausi 5 Jahre alt war, war ich wahrscheinlich ähnlich hilflos wie sie, halt nur auf eine andere Art, aber die Zeit und meine Ausdauer und meine von Natur aus feinsinnig ausgeprägten Antennen, haben mich zu ihrer besten Expertin gemacht, das sage ich ganz ohne Angeberei, aber mit fester Überzeugung!

Liebe Grüße, Edita.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 10.09.2015, 18:45:01

ein paar zusätzliche Diskutanten würden unserer "sachlichen Diskussion" gut tun.
Du bist skeptisch und lehnst Inklusion ab. Warum ist das so?
Inklusion ist als Menschenrecht verankert und nicht mehr rückgängig zu machen. Was spricht, in Deinen Augen, gegen eine Teilhabe von Anfang an, wie es viele Länder bereits praktizieren?
Gruß Mane
geschrieben von mane


Vielleicht ist das Thema auch zu unangenehm oder sogar zu beängstgend, denn Inklusion betrifft ja nicht nur Kindergärten und Schulen, sondern alle Einrichtungen gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens, auch Alten- und / oder Pflegeheime, und wer möchte sich das schon jetzt vorstellen, daß er eines Tages gesellschaftlich ausgegrenzt oder auf's Abstellgleis gestellt wird, nur weil das Oberstübchen manchmal oder ständig Karussel fährt!

Edita
anjeli
anjeli
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von anjeli
als Antwort auf Edita vom 11.09.2015, 11:22:48
Edita,
ich denke... du hast es auf den Punkt gebracht... nicht jeder kann mit behinderten Menschen und Kindern umgehen...

Vor 5 Jahren habe ich mal ein freiwilliges dreiwöchiges Praktikum in einem Seniorenheim gemacht... ich wollte ermitteln, ob ich mit dementen Menschen umgehen kann...
in diesem Seniorenheim war ein Mädchen (war schon über 50 Jahre) mit Down-Syndrom... sie konnte gar nichts... nur im Rollstuhl sitzen... sie hatte es gerne, wenn ich ihr mit einem Drahtbesen (sah aus wie ein Quirl) den Kopf massierte...
die Mutter des Mädchens war auch in dem Seniorenheim... und wenn ich die Tochter in das Zimmer der Mutter gefahren habe... dann war alles so unbeteiligt, als wenn sich Fremde begegneten...
Hintergrund war... das Mädchen konnte gar nichts... nicht laufen... nicht sprechen u.s.w., weil sie von der Familie versteckt wurde... denn es wollte niemand ein behindertes Kind haben...
ich denke... wenn das Kind gefördert worden wäre, dann wäre ihr Leben anders verlaufen...

Und das ist keine Einzelfall gewesen, dass Kinder vor der Öffentlichkeit versteckt wurden...

Meine Freundin... ich habe gestern noch mal über Inklusion mit ihr diskutiert... sie ist auch skeptisch bei der Umsetzung für den Bereich der geistig Behinderten...
als sie noch im Dienst war und sie gingen mit den Kindern spazieren... teilweise in der Geschäftsstraße... wurden sofort die Waren herein geholt und alles verriegelt und verrammelt, bis die Behinderten wieder weg waren... die Geschäftsleute hatten Angst vor Diebstahl... die behinderten Kinder haben dann auch Dinge mitgenommen, wenn ihnen etwas gefiel... sie wissen eben nicht, dass es ihnen nicht gehört...

Nochmal zu den sexuellen Bedürfnissen... die spreche ich niemanden ab... es ist eben natürlich... es ging mir um das kontrollierte Sexualverhalten und das ist nicht gegeben...

Meine Freundin meinte, es waren nur die Jungen, die Mädchen waren nicht auffällig... sie waren alle nur schwer verliebt...

Edita, Mausi sieht man ihre Behinderung nicht an... erst, wenn man sich länger mit ihr unterhält... und dann kann man auch nicht das gesamte Spektrum ihrer Behinderung erkennen...

Mane... es gibt auch Eltern, die ihre Kinder wieder aus der Regelschule heraus nehmen, weil sie für Kind nicht gewinnbringend ist...
einen kurzen Bericht habe ich im Fernsehen gesehen... es wäre interessant, ob es dazu Zahlen gibt...

anjeli

Anzeige

mane
mane
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 11.09.2015, 11:22:48

ein paar zusätzliche Diskutanten würden unserer "sachlichen Diskussion" gut tun.
Du bist skeptisch und lehnst Inklusion ab. Warum ist das so?
Inklusion ist als Menschenrecht verankert und nicht mehr rückgängig zu machen. Was spricht, in Deinen Augen, gegen eine Teilhabe von Anfang an, wie es viele Länder bereits praktizieren?
Gruß Mane


Vielleicht ist das Thema auch zu unangenehm oder sogar zu beängstgend, denn Inklusion betrifft ja nicht nur Kindergärten und Schulen, sondern alle Einrichtungen gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens, auch Alten- und / oder Pflegeheime, und wer möchte sich das schon jetzt vorstellen, daß er eines Tages gesellschaftlich ausgegrenzt oder auf's Abstellgleis gestellt wird, nur weil das Oberstübchen manchmal oder ständig Karussel fährt!

Edita
geschrieben von mane


Hallo Edita,

wahrscheinlich ist es so, wie Du schreibst. Auch spiegelt sich hier das fehlende Interesse an der Inklusion wider, welches in der Gesellschaft zu finden ist.

Doch, das Thema geht uns doch alle an - Eltern, Großeltern, sogar Urgroßeltern, die Kinder im schulpflichtigen Alter in ihrer Familie haben. Wo einerseits behinderte Kinder inklusive Schulen besuchen, in denen oft die notwendigen Rahmenbedingungen nicht gegeben sind und diese darum nicht ausreichend gefördert werden können und wo auf der anderen Seite die Kinder ohne Behinderung unter dieser Situation leiden, weil u. a. die Lehrer vollkommen überfordert sind, weil sie keinem gerecht werden können. Dazu kommen die Einrichtungen, wie Behindertenwerkstätten oder Wohnheime, wo diese Menschen relativ isoliert arbeiten und leben müssen.

Inklusion als Menschenrecht ist natürlich nicht nur ein Thema für Menschen mit Behinderungen. Es ist für alle Menschen wichtig, die nicht gleichberechtigt an allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben können, etwa aufgrund, wie Du richtig schreibst, ihres Alters - aber auch ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft.
Und als Menschenrecht geht Inklusion uns alle an, nicht nur diejenigen, die ausgeschlossen sind. Nur wenn alle mitmachen, kann sie gelingen.
LG Mane
anjeli
anjeli
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von anjeli
als Antwort auf mane vom 12.09.2015, 13:37:31
Mane,
auch, wenn du die mangelnde Beteiligung an der Diskussion beklagst... es wird doch viel gelesen...

Nicht jeder will etwas dazu sagen... hat aber trotzdem eine Meinung oder sich als Leser eine Meinung gebildet...

schau dir einige andere Threads an, da ist die Beteiligung sehr gering...

Meine Nachbarin hatte gestern auch ein Erlebnis...
sie betreut einmal wöchentlich eine 89jährige alte Dame, die dement ist und noch sehr mobil ist... die Seniorin ist zur Zeit im Seniorenheim, weil ihre Tochter Urlaub macht...
meine Nachbarin hat die Aufgabe mit der dementen Dame Kaffee trinken zu gehen und sich mit ihr zu unterhalten...
sie kommt ins Heim, holt die Seniorin ab, geht zum Schwesternzimmer... dort ist ein junger Mann und sie meldet die Seniorin bei ihm ab...

der junge Mann hat die Info nicht weitergegeben, weil er wohl nicht in der Lage dazu war (er ist geistig behindert) Meine Nachbarin hat von dieser Behinderung nichts gemerkt...
auf jeden Fall wurde die Seniorin gesucht, weil die Pflegerinnen dachten,dass sie wieder mal weggelaufen ist... eine Pflegerin ging dann ins Cafè und fand dort die Seniorin... sie war aufgebracht, dass meine Nachbarin einfach die alte Dame mit genommen hat, ohne Bescheid zu sagen...
Meine Nachbarin erklärte dann, dass es für sie nicht ersichtlich war, dass auf der Station der junge Mann, bei dem sie sich abgemeldet hat, geistig behindert ist...

anjeli
mane
mane
Mitglied

Re: Auf dem Weg zur Inklusion
geschrieben von mane
als Antwort auf anjeli vom 12.09.2015, 22:38:56
Hallo Anjeli,

eine geistige Behinderung muss nicht für jeden ersichtlich sein.
Ich nehme an, dass sich die demente ältere Dame, die von Deiner Nachbarin stundenweise betreut wird, in einer Kurzzeitpflege befindet. Das ist eine Möglichkeit, dass sich Angehörige mal einen Urlaub gönnen können.

Im Umgang mit und bei der Versorgung von Menschen (auch) mit Demenz, zeigt die Gesellschaft, wie sie mit den Schwächsten umgeht. Inklusion, also Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, steht auch diesen zu. Es wäre schön, wenn sie, je nach Schweregrad, am ganz normalen öffentlichen Leben teilhaben könnten und ihre Zeit nicht ausschließlich in Pflegeeinrichtungen müssen.
Die meisten werden durch Angehörige (zu 90% Frauen) versorgt. Was wird in einigen Jahrzehnten sein, da es immer mehr Singles und weniger Familien gibt? Wer soll die Pflege in Zukunft übernehmen?

-------------------

Eine weitere Herausforderung kommt durch die vielen Flüchtlingskinder auf die Schulen zu.
In NRW ist es so, dass die Kinder (von 6 bis 16 Jahren), sobald sie mit ihren Eltern aus den Erstaufnahmestellen des Landes an die Kommunen weitergeleitet werden, der Schulpflicht unterliegen - unabhängig vom oft noch ungeklärte Aufenthaltsstatus. In anderen Bundesländern ist es anders.

Die Schulen fühlen sich erneut im Stich gelassen. Noch fehlen oft die Rahmenbedingungen für die Inklusion von behinderten Kindern - und nun kommt eine wachsende Zahl von traumatisierten Flüchtlingskindern dazu. Zu den bereits benötigten Lehrern, fehlen weitere, nebst Sozialpädagogen, Psychologen usw.

Mane

Anzeige