Innenpolitik AUSGEHETZT
Hallo Adam,
ich habe eine Bitte ausgesprochen, nichts versucht zu verbieten!
Und meine Bitte bezieht sich darauf, auf der menschenrechtlichen Basis g e m e i n s a m anzusetzen, dass Lebensrettung Menschenrecht und humanitäre Pflicht ist.
Diese g e m e i n s a m e Basis einte am Sonntag Zehntausende in München und Millionen Unterstützer, die ansonsten völlig unterschiedliche Lebenssituationen hatten, unterschiedlichen Parteien, Generationen, Organisationen angehörten: Katholische Nonne neben Schülern, Trachtlern, Auszubildenden, Angestellten, Selbständigen, ganzen Familien uvm, Zivilgesellschaft!
Das ist nicht die Wahrheit. Das wäre aber schön. Gibt es eigentlich, wenn schon keinen Stil, in der derzeitigen Politik von Ungarn bis Italien und Polen bis Deutschland noch so etwas wie Scham? Die Herren der neuen Unmenschlichkeit führen nicht nur eine Sprache im Mund, die bestürzend an die Lingua Tertii Imperii erinnert (so, wenn Italiens Innenminister Salvini über die Mittelmeerflüchtlinge als "Menschenfleisch" spricht und Markus Söder sie als Asyltouristen verhöhnt hat, ein Wort, das er nun immerhin nicht mehr gebrauchen will), sie handeln auch in einer Weise, die man noch vor einem halben Jahrzehnt in Europa für ausgeschlossen hielt. War nicht, bei allen gelegentlichen Irritationen, doch Verlass auf den unzerstörbaren Zusammenklang von europäischem Frieden und Menschenrechten? Von Gemeinsinn und Mitmenschlichkeit über die Grenzen hinaus? Erschien es uns nicht, als seien die bitteren Lehren aus der Preisgabe des Abendlandes durch die Nazis ein für allemal gezogen worden, nämlich jenes entschiedene "Nie wieder!", das vermeintlich zeitloser Konsens wurde und für jegliche Zukunft die Absage an Chauvinismus und Despotie enthielt?
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"Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen", sagte Carlo Schmidt 1948 im Parlamentarischen Rat. Dafür muss man beherzt und besonnen aufstehen gegen die Vereinfacher und bigotten Zyniker, die Unbarmherzigen, die Schamlosen, die Machtgierigen um jeden Preis. Wenn wir rechtzeitig handeln, schaffen wir das.
https://www.sueddeutsche.de/politik/aussenansicht-die-schamlosen-1.4061196
....nur "allgemeine Äußerungen" werden der Situation wohl nicht gerecht. Diese "Problematik" muss leider
Und meine Bitte bezieht sich darauf, auf der menschenrechtlichen Basis g e m e i n s a m anzusetzen, dass Lebensrettung Menschenrecht und humanitäre Pflicht ist.
auch "differenzierter" gesehen werden.
Die Bandbreite ist riesig, nämlich zb. "Auswirkungen der Kolonialherrschaft", "wirtschaftlicher Egoismus/Ausbeutung", "kulturelle Abhängigkeiten", "Korruption", "Schleuserbandentätigkeit","Belastbarkeit Gesellschaft u. Kultur" und letztlich auch "gezielte Forderungen der Migranten"Asylanten", usw.
Also eine "Problematik" die man nicht mit einer gezielten Forderung erledigen kann.
sammy
„War nicht, bei allen gelegentlichen Irritationen, doch Verlass auf den unzerstörbaren Zusammenklang von europäischem Frieden und Menschenrechten?“
Ja genau, danke!
Und uns allen genug Zuversicht, Gelassenheit, Mut und Gemeinschaft dazu! 
Hallo Sammy, die allgemeinen Menschenrechte als Basis, wohinter wir g e m e i n s a m nicht zurückgehen w o l l e n , diese Basis musste wieder breit bekräftigt und benannt werden und unsbhängig von allen anderen Unterschieden zwischen uns!
Den Schrecken haben wir seit 2015 erlebt und erleben ihn noch international, welch populistische zerstörerische Kräfte dahinter zurück gehen wollen!
Mal im Ernst, wer hätte denn geglaubt, dass Trumps Gebaren überhaupt möglich ist, bevor es auftrat?
Die ganzen entwicklungs-, außen- und innenpolitischen wichtigen Aspekte, die Sie nennen, Sammy, wer arbeitet diese denn sachlich, menschenfreundlich aber auch konsequent begrenzend ab?
Es ist ein Gehetze und Getobe auf Nebenschauplätzen, so dass wir alle unter Daueradrenalin gar nicht merkten, wo überall vor lauter Rumgehetze vieles nämlich gut lief und anderes nicht mal angefangen wurde.
Was mir so wichtig ist: Schluss mit Hetze und Absturz hinter jede Grundbasis unserer Allgemeinen Menschenrechte, weil wir da alle mit hinterherstürzen mehr und mehr und weil es nicht Entmutigung allein sondern
E r m u t i g u n g g e m e i n s a m
braucht! Und dieses GEMEINSAM ist da, Gott sei Dank!
Und mein Herz singt wieder! 
Es ist ein Gehetze und Getobe auf Nebenschauplätzen, so dass wir alle unter Daueradrenalin gar nicht merkten, wo überall vor lauter Rumgehetze vieles nämlich gut lief und anderes nicht mal angefangen wurde.Hetze und Getobe auf Nebenschauplätzen? Ich bin mir nicht sicher, ob hier über die gleiche Sache diskutiert werden soll - oder wird.
Dann laß uns doch mal überlegen, wie wir gemeinsam die sich in Europa incl. Deutschland, ausbreitende und ausufernde Schamlosigkeit, Gewissenlosigkeit, Verantwortungslosigkeit und ..... die Brutalität, warum diese Begriffe nicht benannt, oder richtiger gesagt, zu wenig benannt und angeprangert werden, mitsamt den Typen, die da hinterstehen, es wird um den heißen rumgeredet, als ob es sich um harmlose Mißgeschicke handelt, " Menschenfleisch ", " Asyltouristen ", " Überfremdung ", " Flüchtlingsstrom ", das sind Begriffe bei denen sich vor 6 bis 10 Jahren ein Gros der Leute aus Scham lieber die Zunge abgebissen hätte, als so ein menschenverachtendes Wort über die eigenen Lippen zu lassen!
Und genau das, daß nämlich Scham und Gewissen verlorengehen, das vereinfacht die Sache für die Extremisten ungemein, aber genau da müssen wie wieder hinkommen, das ist ein Hauptschauplatz der rhetorischen hetzerischen Kriegsführung, der muß wieder unbenutzbar gemacht werden!
Was mir so wichtig ist: Schluss mit Hetze und Absturz hinter jede Grundbasis unserer Allgemeinen Menschenrechte, weil wir da alle mit hinterherstürzen mehr und mehr und weil es nicht Entmutigung allein sondernNEIN - mein Herz kann noch nicht singen, wahrhaftig nicht, aber diese 20000 Menschen in München lassen ein wenig hoffen, ein wenig, denn bei 1,4 Mio. Einwohnern ist das, weil es eben um die ganz grundsätzlichen Menschenrechte eines jeden Menschen geht, nur ein Tropfen auf dem glühend heißen Stein!
E r m u t i g u n g g e m e i n s a m
braucht! Und dieses GEMEINSAM ist da, Gott sei Dank!
Und mein Herz singt wieder!
Edita
Das ist alles gut und schön Majanne, aber Empathie ist weitaus mehr als selbst empfundener Segen. Der bedeutet mehr Stillstand in der Sache, es sind aber Lösungen gefragt. Lösungen, die vor der Seenotrettung greifen und vor einem unerfüllten Leben in der Fremde in Europa. Das ist nämlich auch unter der Würde eines Menschen.
Vieles, ja das meiste im Zusammenhand mit Flucht vor dem Tod ist unter der Menschenwürde und ich unterschreibe jede Art der Rettung. Zweifel sollen erlaubt sein, wenn die Menschenwürde ohne Not selber ins Mittelmeer geworfen und die Rettung erpresst wird. So wird auch die Menschenwürde der Retter gefährdet.
--
adam
Oh Edita, ich meinte doch bezogen auf Sammys Stichworte, dass die populistische Hetze sich Nebenschauplätze herauspickt und alle aufpeitscht so dass die Themen und Fortschritte und Misserfolge gar nicht mehr klar gesehen und bearbeitet wurden vor lauter Vernebelei!
Kleines Beispiel: Fast Koalitionsbruch wegen 5 abgewiesenen Asylbewerbern, die es an der bayrischen Grenze nochmal versuchen, während Tausende im Mittelmeer ertrinken! 
Und natürlich gibt es noch viel zu tun, aber
g e m e i n s a m und a u s g e h e t z t
und auf fester bunter Menschenrechtsbasis!
Und darüber singt mein Herz laut und schief.
Adam, klar, und das wollen wir nämlich auch
g e m e i n s a m , vor der Seenotsituation am besten die Notlagen lösen!
Und klar knirschte ich auch vor Wut mit den Zähnen, wenn ich bei meinen Deutschschülern unter den Asylbewerbern erstmal die unsäglichen Schlepperlügen über EU und D als Allererstes auf Englisch korrigierte!
Das war auch notwendig, damit wir nicht aneinander vorbeiredeten.
Waren aber alles Kriegsflüchtlinge!
Am Schlimmsten fand ich, was die Schlepper über die hohe Sicherheit ihrer Boote logen! Ich war entsetzt!
Und wir spenden schon immer viel für Hilfs-Organisationen, die vor Ort arbeiten wie Christian Springers Orienthilfe oder auch Privatleute, die zu Flüchtlingscamps fahren und fuhren!
Das Problem vor Ort beschreibt @Olga sehr gut im Nachbarthread „Läuft die CSU Amok“ auf Seite 71 (oder gibt’s schon Seite 171?) am 23.7.
Zum Beispiel der Bericht darüber, daß die CSU versucht hat, Theaterleute unter Druck zu setzen, damit sie die Demo in München nicht unterstützen. Das ist erstens hochgradig undemokratisch und zweitens versucht die CSU dienstrechtliche Möglichkeiten für reine Parteiinteressen zu mißbrauchen.Auch bei hochemotionalen Themen wie diesem empfiehlt es sich, die "Gefühlsschiene" solange runterzufahren, bis man die Fakten einigermassen überprüft und auch verdaut hat.
Na, war das so schwer?
det
Hier wird nämlich einiges durcheinandergebracht, das ich richtigstellen möchte:
Zur Demo riefen auf:
Herr Lilienthal, Noch-Intendant der Münchner Kammerspielte (dieser kam vor einiger Jahren vom HAU-Theater in Berlin). Lilienthal sorgte in München für teilweise fragwürdige Inszenierungen, was zur Folge hatte, dass sowohl renommierte SchauspielerInnen als auch Zuschauer abgesprungen sind.
Nachdem die Auslastungsquote bei den Kammerspielen früher ca 80% betrugt, liegt sie nun bei ca 60%. Der Vertrag mit Herrn Lilienthal wurde nicht verlängert, er hat nichts mehr zu verlieren, wenn er zu dieser Demo die Künstler aufrief und auch selbst daran teilnahm.
Christian Stückl - der renommierte und jahrelange Intendant des Münchner Volkstheaters (und ausserdem Ausrichter der Passionsspiele in Oberammergau). Herr Stückl ist und war unangetastet, auch wenn er ebenso die Demo befürwortete. An ihn getraut sich aber keiner dran - man baut derzeit auch das neue Volkstheater und man braucht ihn dort und auch in Oberammergau nach wie vor dringend.
Herr Kuseij - Noch-Intendant beim Residenztheater in München. Der äusserte sich nur dergestalt, dass er die Aufrufe zu den Demos gut fände. Er wird in Kürze an das Burgtheater in Wien wechseln.
Alle Theater in Bayern werden vom Steuerzahler hochsubventioniert: Münchner sind z.B .begeisterte TheatergängerInnen, aber auch ein wenig konservativ in ihrem Geschmack. Es gibt natürlich immer wieder viele Menschen, die nie ins Theater gehen und Subventionen ungerecht empfinden, weil sie selbst keinen Gegenwert erhalten. Ein altes Streitgespräch in München, das bisher zu nichts führte.
Die Dienstaufsicht für Münchner Theater obliegt beim Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Die CSU forderte ihn auf, hier einzuschreiten. Tat er aber nicht, sondern marschierte ebenfalls mit Regenjacke bei der Demo mit.
Es ist also gar nicht so einfach, "die Bayern" pauschal zu beurteilen (war es nie) und insbesondere die Unterschiede zwischen Bayern und München; die Landeshauptstadt wurde viele Jahre rot-grün regiert und jetzt rot mit Juniorpartner CSU. Olga