Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik BRD-Justiz seit jeher in nationalsozialistischer Tradition

Innenpolitik BRD-Justiz seit jeher in nationalsozialistischer Tradition

justus39
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Re: BRD-Justiz in den Nachkriegsjahren in nationalsozialistischer Tradition
geschrieben von justus39
als Antwort auf wandersmann vom 11.10.2016, 12:00:49

Wenn man Unkraut nicht mit der gesamten Wurzel aus dem Boden zieht, wächst es erfahrungsgemäß immer wieder nach. Die einzig sichere Methode, diesen Ungeist zu beseitigen, wäre eine konsequente Entnazifizierung nach dem Kriege gewesen. Das aber wurde bewusst vergeigt.

Nach der Wende durfte dieses Unkraut in den neuen Bundesländern nicht nur ungehindert wuchern, man hat es sogar noch gedüngt.
justus
sittingbull
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gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von sittingbull
die Westzonen hatten ein gravierendes problem : den Antikommunismus .

somit kamen exil-juristen , die vor dem deutschen Faschismus fliehen mussten nicht in betracht . wollte man die entstehende BRD doch wider dem Potsdamer Abkommen zu einem antikommunistischen Frontstaat ausbauen .

dazu brauchte es entsprechendes personal , dass das verbot der KPD voran trieb und das Kapital entlastete . wer war dazu besser geeignet als der faschistische sumpf der vorangegangenen "1000 jahre" .

das war eine bewusste entscheidung der politischen Kaste im kniefall vor der kapitalistischen Klasse .

einzelne juristen , wie der aufrechte Sozialdemokrat Fritz Bauer , blieben die ausnahme .

das gilt bis heute .

sitting bull
JuergenS
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Re: gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf sittingbull vom 11.10.2016, 13:18:20
die Westzonen hatten ein gravierendes problem : den Antikommunismus .

sitting bull


die Ostzone hatte keinerlei Probleme, alles waren Kommunisten und schafften ein Paradies, die DDR, alles was faschistisch war, war niemals auf DDR-Boden.

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olga64
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Re: BRD-Justiz seit jeher in nationalsozialistsicher Tradition
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 11.10.2016, 09:09:37
xxxx Ganz einfach Heigl - er hätte die Fachleute, die überlebt haben weil sie ins Ausland geflohen sind weil sie eben keine Nazis waren und mit Sicherheit auch in der Justiz vorhanden waren, zurückholen können!

Edita
[/quote]

Das hört sich heute nach so vielen Jahrzehnten ganz einfach an und verwundert uns Nachgeborene, warum diese Logik nicht eingesetzt wurde.
Ich denke aber, dass es sehr viel komplizierter war.

Die überlebenden Nicht-Nazis, die vermutlich schon in den 30er Jahren ins Ausland flohen und überlebt haben, durften damals schon keine Universitäten mehr besuchen, waren oft jung und hatten ihr Jura-Studium nicht abgeschlossen und wenn doch, dann auf Basis der Nazi-Gesetze.
Es flohen aber auch viele Nazis ins Ausland. Alle mussten sich später einen Entnazifizierungsprozess stellen und Juristen dürften hier immer bessere Chancen gehabt haben, Lücken zu finden, um sich als Nicht-Nazis zu erklären. Es war ja immer erstaunlich, dass hinterher keiner Nazi war (ähnlich wie in der früheren DDR keiner bei der Stasi war).
Ich finde es sehr, sehr gut, dass Herr Maas dies nun aufgreift. Erstaunlich ist auch ,dass in diesem frühen Justizministerium auch einige Leute jüdischen Glaubens waren, die sich nicht unbedingt von den Nazi-Ideologien lossagten. Das sieht man wieder sehr deutlich, welche langen SChäden Diktaturen bei Menschen hinterlassen.
Auch das Aussenministerium und insbesondere der Bundesnachrichtendienst waren noch viele Jahre verseucht durch Alt-Nazis; gottlob endete dies dann biologisch, d.h. sie starben weg. Einige menschliche Relikte stehen dann doch noch in sehr hohem Alter vor GEricht (auf rechtsstaatlicher Basis), nachdem sie das Glück hatten, jahrzehntelang ein gutes LEben zu führen, was sie ihren oft unzähligen Opfern verwehrten. Olga
dutchweepee
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Re: gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf JuergenS vom 11.10.2016, 15:43:44
Das ist billige Rhetorik heigl - und das weißt Du auch. Wieso war eigentlich alles erstaunt und sogar wütend als Richard von Weizsäcker seine Rede zum Kriegsende erst 1985 hielt? Warum wurde diese Rede nicht als antifaschsitisches Statement zur Gründung des Bundestags am 7. September 1949 gehalten - so wie zur Gründung der DDR Volkskammer?

Schau Dir den Linktipp an, dann weißt Du es:
olga64
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Re: gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 11.10.2016, 16:21:22
IN welcher Funktion hätte Herr von Weizsäcker diese Rede schon 1949 halten sollen? Als Verteidiger für seinen Vater bei den Nürnberger Prozessen, der er ja als junger Jurist seinerzeit war.
Seine vielbeachtete Rede 1985 war genau zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Funktion als Präsident der BRD. Ich wundere mich nur ein wenig, wo Sie diese Rede eigentlich in Ihrem paradiesähnlichen Staat hörten? War sicher verboten damals, oder und passte auch nicht so richtig zu Ihrem damaligen Beruf als NVA-Soldat, der Sie nach eigener Aussage ja waren? Olga

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dutchweepee
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Re: gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2016, 16:34:52
Diese Rede hätte 1949 natürlich von einem antifaschistischen Abgeordneten gehalten werden müssen, olga. Weizsäcker war ja selbst belastet, schon durch seinen Vater: "Der Vater des späteren Bundespräsidenten war SS-General und billigte Deportationen nach Auschwitz - in anderen Fällen warnte er Juden vor dem Abtransport."

p.s.: Natürlich habe ich die Rede im Fernsehen gesehen - aber sie kam Jahrzehnte zu spät:
Edita
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Re: BRD-Justiz seit jeher in nationalsozialistsicher Tradition
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2016, 16:14:08
xxxx Ganz einfach Heigl - er hätte die Fachleute, die überlebt haben weil sie ins Ausland geflohen sind weil sie eben keine Nazis waren und mit Sicherheit auch in der Justiz vorhanden waren, zurückholen können!
Edita

Das hört sich heute nach so vielen Jahrzehnten ganz einfach an und verwundert uns Nachgeborene, warum diese Logik nicht eingesetzt wurde.
Ich denke aber, dass es sehr viel komplizierter war.
Olga


Mag sein Olga, aber daß 77% aller Referats- und Abteilungsleiter nur mit Nazis zu besetzen waren, das deucht mich doch recht zweifelhaft, zumal auch die beiden Ausarbeiter der Akte Rosenburg festgestellt haben, daß sich " die Hausleitung bewußt für Personen mit brauner Vergangenheit entschieden habe ", will heißen weder die Notwendigkeit war geboten noch war es Zufall!

Edita
olga64
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Re: gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 11.10.2016, 16:41:02
Ich kenne den Werdegang der Söhne Weizsäcker sehr gut, verstehe aber wirklich nicht, weshalb der spätere Bundespräsident "belastet" war, weil sein Vater, ein Nazi, schlimme Dinge tat.
Bedeutet dies, dass in der früheren DDR auch die Söhne derer belastet sind, deren Väter bei der Stasi waren oder an den deutsch-deutschen Grenzen Ausreisewillige erschossen haben? Oder deren Väter Gefängniswärter im Folterknast Hohenschönhausen waren?
Kann sich irgendjemand aussuchen, wer seine Eltern sind und haben dann Kinder und Heranwachsende wirklich eine Einflussmöglichkeit auf das Tun derselben?
Dutch - Sie waren mal ein interessanter Diskutant. Was mit Ihnen in den letzten Jahren geschehen ist, weiss ich nicht (und will ich auch nicht wissen). Sie flachen aber in Ihrem Niveau immer weiter ab und Ihre Denkweise ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Manchmal erinnern Sie mich an den früheren RAF-Mann Horst Mahler, der irgendwann zu den Nazis ideologisch umschwenkte und sein weiteres Leben fast ausschliesslich nur noch in Knästen fristeten. Olga
dutchweepee
dutchweepee
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Re: gelungene Re-Nazifizierung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2016, 16:50:05
Es kann und muss Dir um des Themas willen piepegal sein, was mit mir scheinbar passiert ist, olga. Antworte einfach nur auf die Frage, warum sich der Deutsche Bundestag nicht 1949 von Anfang an, vom Nationalsozialismus und den faschistischen Verbrechern distanziert hat, sondern dies erst in einer Rede 1985 (!) passiert ist und dies auch noch auf massive Ablehnung in den konservativen Parteien und der FDP stieß?

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