Innenpolitik Die große Entblößung

justus39
justus39
Mitglied

Re: Die große Entblößung
geschrieben von justus39
als Antwort auf olga64 vom 30.10.2012, 16:43:58
Ich gehe ein wenig weiter, lieber Justus. Es sagt viel aus über die Leser dieser Presseerzeugnisse - die veröffentlichen ja nur das, was gewünscht wird und die Auflage steigert. Olga

…und die Leser, liebe Olga, können wiederum nur das lesen, was veröffentlicht wird weil die Journalisten nach ihrem Geschmack urteilen und glauben, dass die Leser so etwas interessiert.

Ich könnte gern auf den Schmuddelkram verzichten und würde mich lieber über wichtigere Dinge informieren lassen.

justus
adam
adam
Mitglied

Re: Die große Entblößung
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 30.10.2012, 16:39:45
Aber was mir imponiert ist, dass sie allein durch ihre Ankündigung, es zu tun, plötzlich für unsere Medien viel interessanter waren, als die protestierenden Menschen und ihre Botschaft.
Das sagt doch wieder einmal viel über unsere Presse.

justus


@justus,

ich weiß nicht, was von den Medien erwartet wird. Vermuten kann ich, daß jeder das lesen, sehen, hören möchte, was er/sie persönlich will. Das ist aber nicht möglich. Die meisten verstehen unter einer unabhängigen Presse wohl, daß sie unabhängig von irgendwelchen Einflüssen die Wahrheit berichtet. Das ist aber schon deshalb unmöglich, weil es letztendlich keine Wahrheit gibt. Das jetzt bitte nicht in Bezug zur Lüge setzen, die eine falsche Behauptung darstellt, sondern in Bezug auf Hintergründe und deren Beurteilung. Deshalb ist es schon mal wichtig zu unterscheiden, ob man einen rein informativen Artikel liest, der emotionslos Fakten liefert oder einen Kommentar zu Ereignissen, der die persönliche Meinung des Kommentators darstellt, die nicht unabhängig sein kann.

Unabhängigkeit der Presse bedeutet unabhängig von äußeren Zwängen, keine staatliche Stelle darf anordnen, was geschrieben wird. Das bedeutet aber nicht, daß die Politik sich nicht an der Meinungsbildung durch Publikation beteiligen darf. Auch für Politiker gilt die Meinungsfreiheit. Letztendlich liegt es am Konsumenten, wie er Informationen einordnet und beurteilt. Im Idealfall gehört dazu, daß er seine eigene Fähigkeit kennt, Informationen unabhängig zu beurteilen und nicht schon voreingenommen ist, ehe er auch nur eine Zeile gelesen hat. Wichtig ist dabei beurteilen zu können, welche Informationen von wem beinflußt werden. So kann man sich aus einem breiten Spektrum, einer von Zwängen unabhängigen Presse, eine Vielzahl von Informationen besorgen und sich eine eigene Meinung bilden.

Auch Zeitungen sind Wirtschaftunternehmungen, die Geld verdienen müssen, um erscheinen zu können. Sie brauchen also in erster Linie Käufer, dann erst Leser. Um an Käufer zu kommen, benötigen sie zugfähige Aufmacher und nicht alle Zeitungen haben sich einen so guten Ruf erarbeitet, daß sie rein seriös arbeiten können. Die Hoffnung auf Obenohne-Mädchen von der Piratenpartei verspricht Käufer durch Schlagzeile und deshalb zieht so eine Ankündigung. Deshalb muß der Bericht unter der Überschrift nicht unseriös sein. Wichtig bleibt auch hier, wie unabhängig man selber die Information aufnimmt und ebenso wichtig ist, daß man selber dazu beiträgt, daß das Spektrum der zur Verfügung stehenden Informationen möglichst groß ist. Wenn ich versuche, eine mir nicht genehme Informationsquelle zu verhindern, gelingt es vielleich morgen einem anderen, die mir genehme auszumerzen. Demokratisch denken bedeutet deshalb, im eigenen Interesse auch zum Erhalt dessen beizutragen, was andere vorziehen.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Die große Entblößung
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 30.10.2012, 23:39:45
Demokratisch denken bedeutet deshalb, im eigenen Interesse auch zum Erhalt dessen beizutragen, was andere vorziehen.
geschrieben von adam
Das ist eine weise Aussage! Sie bedeutet weitergedacht auch, dass man sich für die Rechte von Minderheiten in einer Demokratie einsetzen muss, dass Demokratie nicht mit der Diktatur der Mehrheit gleichzusetzen ist. Für den Seniorentreff im Internet ganz konkret bedeutet dies, dass Diskutanten auch andere Diskutanten als Person respektieren sollten, selbst wenn sie eine andere Meinung haben als man selbst.

Karl

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Re: Die große Entblößung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 31.10.2012, 06:42:38
...dass man sich für die Rechte von Minderheiten in einer Demokratie einsetzen muss...
geschrieben von karl

Wie wahr, wie wahr.
Manchmal kommt es mir hier im ST so vor, als wenn Lynchjustiz praktiziert wird.

Eine(r), der -gottseidank- anders tickt als die erwähnte Masse, wird hier in der Luft zerrissen. Letztes Beispiel war wieder Olga mit der Hilfe für den Nachwuchs.

Wie war das?
Tue Gutes - und sage es. Vielleicht gibt es Nachahmer.
Hier jedoch kommt der blanke Neid zum Ausbruch.
Wie kindisch, der Alten Garde 'würdig'.

Ich weiß übrigens ganz genau, wie es ist als total mittelloser Flüchtling in einem unbekannten Land, mit einer unverständlichen Sprache. Auf dem platten Lande. Nun ja, die Einheimischen haben dann aber schnell gelernt, dass eben jene Flichtlinge (mit i) aus anderem Holz waren und die Sachen angepackt und erledigt haben, die die Einheimischen nicht fertigbrachten, weil sie in den Kneipen hingen.

Sollte auch nur ein einziger 'Einstein' bei den Asylanten sein, so würde der unserer Republik mehr auf die Beine helfen, als das gesamte Rudel schwätzender, Freitag mittags verschwundener Parlamentarier.

Ich wünsche niemandem, deutschen Behörden als mittelloser Bittsteller ohne Recht gegenüber zu stehen. Da gab es doch den Film des 'Hauptmann von Köpenick'. Scheinbar ist dieses Thema als nicht neu.
adam
adam
Mitglied

Re: Die große Entblößung
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 31.10.2012, 06:42:38
karl,

das setzt Gegenseitigkeit im Rahmen demokratischer Statuten voraus. Ich würde nicht so dreist sein, für mich die berühmte Aussage in Anspruch zu nehmen: "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen."
Es gilt da eher die Erkenntnis, daß jeder, der denkt, für sich eine andere Wahrheit entdecken kann und das nach zu vollziehen, sehe ich als Erweiterung des Horizontes und als wertvoll an.

Aber dann die Frage: Kann man die Aussagen von der Person trennen? Es kommt schon mal zu dem Paradoxum, daß ich jemandem recht geben muß, den ich eigentlich für einen Stinkstiebel halte.

Ich stehe aber zu der zitierten Aussage, weil ich auch der Meinung bin, daß man schon zu zweit ist, wenn jeder auf die Rechte des anderen achtet.

--

adam
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Die große Entblößung
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 30.10.2012, 23:39:45
Zum Thema "Unabhängige Medien":

Wir kennen in der Schweiz einen Fall, da kaufte ein einheimischer Milliardär - per Strohmann - eine gut situierte, alteingesessene Zeitung. Dieser Milliardär ist dafür bekannt, dass er für Abschottung der Schweiz eingestellt ist und wohl am liebsten sämtliche Immigration per Armee verhindern möchte - es sei denn, bei den Immigranten handle es sich um Ebenfalls-Milliardäre!

Als das Zeitungsteam merkte, wer hinter dem Strohmann steckte, ging es in Opposition. Das Resultat: Der betreffende Milliardär zog sich zurück!

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lars
lars
Mitglied

Re: Die große Entblößung
geschrieben von lars
als Antwort auf schorsch vom 31.10.2012, 08:32:01
Dir als halber Schweizer, kann ich es nicht verübeln, dass du anderer Meinung bist schorsch. Bin selber auch nicht immer der gleichen Meinung, mit diesem Milliardär, wir kennen ihn beide, schönen Tag!
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Die große Entblößung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lars vom 31.10.2012, 08:45:49
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die große Entblößung
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 30.10.2012, 17:58:11
Ich könnte gern auf den Schmuddelkram verzichten und würde mich lieber über wichtigere Dinge informieren lassen.

justus
geschrieben von Justus


Lieber Justus - dies ist mal wieder die philosophische Frage: wer war früher da - die Henne oder das Ei?
Aber auch Sie (und ich) müssen solchen SChmuddelkram nicht lesen - z.B. sah ich hierzu überhaupt nix in der Südd. Zeitung. Und wenn doch - ich blättere einfach weiter - steht ja viel anderes dring. LG Olga

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