Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Vergangenheit von Margot Honnecker

Innenpolitik Die Vergangenheit von Margot Honnecker

justus39
justus39
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von justus39
als Antwort auf wandersmann vom 09.02.2014, 23:51:37
Hallo Wandersmann,
Deine Einwilligung voraussetzend habe ich mir diese ironische Satire kopiert.
Man kann auf viele Diskussionsbeiträge wahrscheinlich nur noch so reagieren.

justus
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Dieter2 vom 10.02.2014, 11:39:50
Gibt es denn gar nichts Gutes, was man über die Amtszeit von Margot H. sagen könnte?

Ich weiß aus meinem näheren Umfeld, dass ein schüchternes Kind mit Kontaktschwierigkeiten es in der HEUTIGEN Schule viel schwerer hat. Es wird ausgelacht, ausgegrenzt, in schlimmen Fällen auch misshandelt, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen für die Übeltäter hat.

Unter Margot H. wurde die Kollektiverziehung praktiziert. Die Kinder wurden zum freundlichen Umgang miteinander und Hilfsbereitschaft angehalten. Nun ja, auch für "Frieden und Sozialismus", das gehörte dazu - hat aber keinen für das weitere Leben traumatisiert. Auch ein schüchternes Kind wurde in alles einbezogen und stand nicht abseits.
Ein heutiges Asperger-Kind hat es da schwerer, trotz der teuren stundenweisen Integrationshelfer.
So schlecht kann ich die "Erziehung zum Kollektiv" nicht finden.

So, jetzt könnt ihr weiter schimpfen, Margot wird´s nicht kratzen .

P.S.: Dieter2, ich hab mich an deinen Beitrag nur rangehängt, meine aber mit der Antwort nicht dich speziell, sondern alle!
Gi.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Gillian vom 10.02.2014, 12:20:32
Wandersmann, wenn du das nicht als Ironie kennzeichnest, wird es hier tatsächlich geglaubt!!!
Gi.


Versteh' ich jetzt nicht ganz, dass mit der Ironie usw.
So war es doch aber. So war es doch wirklich.
Wir können doch nicht sehenden Auges zulassen, dass es heute Leuten ermöglicht wird, die Geschichte umzuerklären! Geht doch nicht.
Gestern abend bspw. sprach einer im Fernsehen darüber, wie er seine erste Liebe in der DDR der 70-er erlebte, und wie schön und einmalig dieses Erlerbnis für ihn war.
Halooooo! Hast nich aufgepasst?! Die Jugendlichen hatten damals ihre militärischen Aufgaben zu erfüllen. Was soll also bitteschön dieses dekadente Gelaber von Liebe, Sex und trallala?!

Ich selbst z.B. habe nach dem Verlassen der militärpolytechnischen Oberschule im Alter von 16 Jahren zum ersten mal in meinem Leben zivile Kleidungsstücke tragen müssen. Seltsames Gefühl, dieses! Kam mir direkt nackt vor! Ein Segen für uns alle war daher der Erlass unserer Margot, dass jeder Schulabsolvent, der die Note 1 oder 2 in StaBü aufweisen konnte, sein persönliches AK-47 in seinem Kinderzimmer aufbewahren durfte. Für den E-Fall, war doch klar.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Gillian vom 10.02.2014, 21:39:26
"Ich weiß aus meinem näheren Umfeld, dass ein schüchternes Kind mit Kontaktschwierigkeiten es in der HEUTIGEN Schule viel schwerer hat. Es wird ausgelacht, ausgegrenzt, in schlimmen Fällen auch misshandelt, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen für die Übeltäter hat.

Unter Margot H. wurde die Kollektiverziehung praktiziert. Die Kinder wurden zum freundlichen Umgang miteinander und Hilfsbereitschaft angehalten." gillian


Zum ersten Abschnitt: Richtig. Kann es bestätigen.

Zweiter Abschnitt: Es ist immer gut, wenn Kinder zu freundlichem Umgang untereinander angehalten werden. Das ist eine Allgemeinfloskel.

Es gibt offensichtlich auch andere persönliche Erfahrungen. Mehrere Male wies ich darauf hin, dass hier nur das eine Video mit der Grußbotschaft an Stalin als Quelle vorhanden ist. Darüber zu meckern, dass der Stalinismus zum Gegenstand der Erörterung wird, ist nicht verwunderlich.

Viel Neues kommt nicht zutage. Aber den Hinweis mit dem Asperger-Syndrom-Kind verstehe ich gut.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf carlos1 vom 10.02.2014, 23:27:49
Ich wusste "Damals" nicht viel von Syndromen etc, aber wir haben den Schülern, die nicht mit kamen geholfen. Das hieß damals "kommunistisch indoktriniert" PATENSCHAFT und wir haben gemeinsam die Hausaufgaben gelöst und uns erklärt wies geht. Nen bezahlten Nachhilfelehrer haben wir im Osten nicht gebraucht.

Ich finde das BRD-Bildungssystem ätzend - die zehnklassige politechnische Oberschule in der DDR war optimal.
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Gillian vom 10.02.2014, 21:39:26
"Unter Margot H. wurde die Kollektiverziehung praktiziert. Die Kinder wurden zum freundlichen Umgang miteinander und Hilfsbereitschaft angehalten."


Das sind alles Erziehungsziele, die auch für die heutige Schule in der Bundesrepublik gelten. Es ist nur erheblich schwerer, diese durchzusetzen.
Die persönliche Freiheit der Schüler und die Rechte der Eltern haben sich deutlich verändert.

Es spielt aber überhaupt keine Rolle, welches Bild die DDR-Schule abgab zu Zeiten der Frau H.
Entscheidend sind ihre Straftaten der Margot H. als Ministerin, wie z.B. die Anstiftung zur Rechtsbeugung, Kindesentziehung nach versuchter Republikflucht, Zwangsadoptionen, Nichtbeachtung von Mißhandlungen von Jugendlichen in dem Jugendwerkhof Torgau (Sachsen) trotz vielfacher Hinweise von Eltern und Verwandten...
In allen Fällen mussten die Verfahren eingestellt werden, weil die Anzeigen nach der Wende zu spät erfolgten.

Deine Suche nach irgendwelchen positiven Elementen der Margot H. ist völlig sinnlos, weil sie schwerste Straftaten nie ausgleichen können.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.02.2014, 14:35:17
"Zitat von carlos
(...)
Und wenn es Morpheus mit uns gut meinte, ließ er uns von Margot träumen.
unserer Marilyn des Bildungssystems. margarit[indent][/indent]

Hallo margarit,
dieser Krampf stammt nicht von mir.
c
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf dutchweepee vom 11.02.2014, 01:11:56
"
Ich wusste "Damals" nicht viel von Syndromen etc,..." dutch


Du brauchst nicht alles wissen, dutch. Gillian erwähnte Asperger.

Es geht um eine Wahrnehmungsstörung (eine Form des Autismus) mit bestimmten verhaltensauffälligen Merkmalen (Syndrom).

Pädagogen sollten auch auf ADS bzw. ADSH-Auffälligkeiten vorbereitet sein, wird behauptet. Ist aber häufig nicht der Fall. Zwischenb Theorie und Praxis sind weite Unterschiede.

Ich möchte bezweifeln, dass das immer der Fall war in der DDR.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 11.02.2014, 01:11:56
Ich finde das BRD-Bildungssystem ätzend -
geschrieben von dutweepee


Ich habe da mal einige Fragen: waren Sie jemals auf "einer BRD-Schule" oder gar Universität? Haben Sie Kinder, die diesem ätzenden Bildungssystem ausgesetzt waren?
Übrigens war und ist in der BRD das Bildungssystem Ländersache - wenn Sie schon voreilig Urteile fällen, sollten Sie intensiv vergleichende Untersuchungen anstellen, z.B. zwischen Berlin und Bayern usw. Olga
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Dieter2 vom 10.02.2014, 11:39:50
"Es gibt Menschen mit einer blühenden Phantasie, die leider oft geschichtsverfälschend wirkt.

Warum werden diese Themen so kommentiert? Ein wenig mehr Realität und Wahrheit würde die negativen Erlebnisse in der DDR absolut nicht verwischen." dieter2


Um welche Realitäten ging es denn? Zwischen 1952 und den 70ern und 80ern liegen Welten.

Was scheint dir denn geschichtsverfälschend zu sein? Die Grußbotschaft der jungen Frau Faist, später Honecker? Oder der Stalinismus der zum Ersatzthema avancierte. Oder der Versuch einer Deutung? Wenn deine DDR-Scheuklappen mal fallen sollten, erkenst du vielleicht, was geschehen ist. Die Fakten sind wichtig.

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