Innenpolitik Was ist los in diesem Land? Ich schäme mich!

Mittlerweile frage ich mich, wer eigentlich die Menschen in diesem Land sind, das ich eigentlich gut zu kennen glaubte und noch vor kurzem als so lebenswert empfand. Es ist mir unglaublich fremd geworden.

Bei den aktuellen Ereignissen in Clausnitz habe ich (nicht zum ersten Mal in letzter Zeit!) eine Pogromstimmung wahrgenommen. Beängstigend, erschreckend, widerlich. Besonders fassungslos hat mich das Relativieren des Polizeipräsidenten gemacht, der den Flüchtlingen die Schuld an der Entgleisung gibt.

Liebe Roswitha,

das geht ja nicht nur Dir so, sondern auch Alteingesessenen. Was wir derzeit erleben, hätte ich nicht für möglich gehalten. Der Abgrund, in den wir schauen können, ist aber hoffentlich ein Weckruf. Ich hoffe doch, dass jetzt immer mehr Menschen erkennen, wohin uns der Alptraum für Deutschland führen würde. Ich bleibe Optimist und werde alles, was in meiner Macht steht, tun, um dem Fortgang dieses Alptraums zu wehren. Jeder muss dies an seinem Platz als Aufgabe annehmen.

Karl

- Zitat Pippa -
"Wieso, hat denn eine spitze Zunge kein Recht
eine Meinung zu äußern?" - Zitatende -

Pippa, mit der s-pitzen Zunge ist das so eine Sache.
Man/frau muß sie beherrschen und auch kontrollieren
können gerade bei so diffizilen Themen. Zu schnell
wird über das Ziel hinausgeschossen und es kommt zu
Beleidigungen, Kränkungen oder Halbwahrheiten -

ein geradezu klassisches Beispiel fand heute hier
statt -
ich bedaure sehr die Entscheidung von B. und hoffe
auf Rücknahme.

Natürlich hast Du recht mit der Unterschiedlichkeit
der Temperamente, ständige Angriffe jedoch gehören für
mich nicht zur Diskussionskultur.

Medea.

-

Meli, unter normalen Umständen würde ich dir Recht geben – aber das waren keine normalen Umstände. Die Alternative wäre gewesen, die Flüchtlinge im Bus zu lassen, bis der wütende Mob davor vertrieben wurde. Das hatte dauern können, wodurch die Menschen im Bus weiter den Pöbeleien ausgesetzt gewesen wären. Wäre das besser gewesen als sie schnell, aber unter dem Einsatz von leichter (!!) Gewalt in Sicherheit zu bringen? Ich kann diese Frage weder mit Ja oder Nein beantworten, sondern nur mit :“Ich weiß es nicht“. 



Gut, das ist deine Meinung, aber kannst du mit Sicherheit sagen, dass es besser gewesen wäre, die Flüchtlinge noch länger im Bus zu lassen und den Pöbeleien auszusetzen als dem Schrecken schnell ein Ende zu bereiten? Ich wiederhole mich: Ich weiß es nicht, und das meine ich genauso, wie ich es sage.
Lalelu

Lalelu
stell dir einmal vor, du hättest mit deinen Kindern in diesem Bus gesessen. Draußen viele Menschen, die schreien und drohen, deren Sprache du nicht verstehst , die aber bedrohlich wirken und man hätte dich aufgefordert dir mit deiner Familie einen Weg durch diese Menge zu bahnen.
Hättest du nicht lieber noch stundenlang im Bus gewartet, bis diese Menschen fort wären ?

Sei bitte mal ehrlich. Behauptest du tatsächlich immer noch, du weißt das nicht ? Du hättest dich lieber aus dem Bus und durch die pöbelnden Leute zerren lassen ?? Ernsthaft ?

Ich nicht. Ich hätte Angst gehabt und mich geweigert auszusteigen, dazu hätte ich nicht einmal aus einem Kriegsgebiet kommen müssen.

liebe Marina,

ich kann es sehr gut nachempfinden, daß Dir die aktuellen Nachrichten arg an die Nieren gehen.
Eine Hutschnur habe ich zwar nicht, dafür haut es bei mir fast täglich dem Faß den Boden raus.

Was den Herrn Tillich betrifft, dürfte die alleinige Aufrechnung bisheriger Versäumnisse nicht ausreichen, die überfälligen Korrekturen anzupacken. Der Tod von Umberto Eco hat mich soeben an das semiotische Dreieck erinnert, das man auch als das Verhältnis eines Sachverhaltes, einer innerer Haltung und äußerem Zeichen deuten kann. Idealerweise wäre zu wünschen, daß ein größerer Teil unserer Politiker von der unmittelbaren Notlage der derzeitigen Flüchtliche so betroffen wäre, daß sie auch deutlichere Signale setzen würden.

Doch auch der umgekehrte Weg ist möglich, daß jeder, der sich dazu in der Lage sieht, den engagierten und friedlichen Protest eines beachtlichen Teils unserer Gesellschaft gegen die destruktiven, Erich Fromm sprach auch von nekrophilen Umtriebe deutlich unterstützt, damit auch die inneren Haltungen zunehmend dem folgen. Geduld und Ausdauer sind dringend gefragt.

'Er (der Politiker, von mir ergänzt) soll lieber mal eine Politik machen, die den Brandstiftern eindeutig die rote Karte zeigt.' (cit.)

Ich hoffe daß er sich dabei nicht nur auf diejenigen beschränkt, die unmittelbar daran beteiligt sind, den Flüchtlingen Unterkunft und Zuflucht zu nehmen, sondern auch nachfragt, ob den jetzt Heranwachsenden Max Frischs Biedermann noch zur Lektüre nahegebracht wird.

Bei den beiden aktuellen Vorfällen ist es mir unbegreiflich, daß nicht mal einer klar und deutlich den Unterschied zwischen Flüchtlingen und Invasoren deutlich macht, wenn schon diejenigen, die das Leid der ersteren ständig zu verschlimmern suchen, und diejenigen, die gar noch Schußwaffeneinsatz fordern, den zu sehen nicht in der Lage sind.

diogenes

Lalelu
stell dir einmal vor, du hättest mit deinen Kindern in diesem Bus gesessen. Draußen viele Menschen, die schreien und drohen, deren Sprache du nicht verstehst , die aber bedrohlich wirken und man hätte dich aufgefordert dir mit deiner Familie einen Weg durch diese Menge zu bahnen.
Hättest du nicht lieber noch stundenlang im Bus gewartet, bis diese Menschen fort wären ?

Sei bitte mal ehrlich. Behauptest du tatsächlich immer noch, du weißt das nicht ? Du hättest dich lieber aus dem Bus und durch die pöbelnden Leute zerren lassen ?? Ernsthaft ?

Lissy, ganz eindeutig Nein! Zerren nicht! Wenn ich persönlich betroffen gewesen wäre, hätte ich es vorgezogen, FREIWILLIG mit meinen Kindern den Bus zu verlassen und unter Polizeischutz so schnell wie möglich in Sicherheit gebracht zu werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Flüchtlinge nicht erkannt haben, dass es sich um Polizisten handelte. Der Schriftzug "Polizei" ist ihnen garantiert schon früher begegnet, weil sie nicht erst in Clausnitz deutschen Boden betreten haben.

Auch wenn die Rolle der Polizei bis jetzt nicht in bestem Licht erscheint, hätte ich zumindest nicht befürchtet, dass mir oder meinen Kindern ernsthaft etwas passiert, solange ich in ihrer Begleitung bin. Dass Polizisten es nicht verhindern, dass das Leben von Frauen und Kindern bedroht wird, DAS kann ich mir wirklich in keiner Demokratie vorstellen – und ich kann auch nicht glauben, dass in den Ländern, aus denen die Flüchtlinge herkommen, die Ansicht verbreitet wird, man müsse sich vor der deutschen Polizei in acht nehmen.

Ja, ich bin absolut ehrlich – ich würde es schlimmer finden, stundenlang im Bus sitzen zu müssen, grölende Chaoten vor den Fenstern, weinende Kinder an meiner Seite, keine Möglichkeit, zur Toilette zu gehen usw. Ich würde diesen Alptraum so schnell wie möglich beenden wollen, auch wenn ich beim Gang durch die brüllenden Horden angerempelt und beschimpft werde. Allein, ohne Polizeischutz, würde ich natürlich auch nicht gehen.

Trotzdem – ich habe ja weiter vorne ebenso ehrlich geschrieben, dass ich nicht weiß, ob meine Sicht der Dinge für andere gelten kann. Es ist meine persönliche Meinung – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Lalelu

immer wieder die gleichen Fehler.
Als Aussenstehnder eine Sache zu verteufeln, bewerten und zu verurteilen.
Pause.
Mich erinnert das an Köln.
Das kann doch nicht war sein.
Was ist den Ereignissen voraus gegangen ?
In Sachsen ist es üblich die betroffenen vor vollendete Tatsachen zu stellen. Das ist so. Auch ich möchte wissen, wen er zu betreuen hat nicht nur die Bevölkerung des Ortes.
Aber das ist normal, den Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Das ist nicht nur aufstößlich in Deutscland, sondern auch in der EU.
Ob hier jemand flunkert oder nicht. Zerstückelte Videos, zweifeln an polizzeilichen Maßnahmen bringen niemanden weiter.
Selbst der Bundesinnenminister ist in einer Stellungnahme zurückhaltend.
Ich merke es ist schwer ohne effekthascherei eine Meinung zu vertreten. Mittlerweile kann man niemanden glauben, Facebook, der Presse un TV. Im Detail möglicherweise Richtig, in der Gänze sollte man zweifeln dürfen.
Ketzerisch müsste man fragen, haben die Asylanten nicht gewusst aus was sie sich mit ihrer Flucht eingelassen haben.

Sie müssen eine Asyl-Politik ertragen die voll wiedersprüchlich ist. Es trifft immer die Falschen und Schwächsten.
Wahlkampf, Zugeständnisse der Ohnmacht der Politik ?

Lalelu ...stell dir einmal vor, du hättest mit deinen Kindern in diesem Bus gesessen...

Niemand von uns kann sich vorstellen, wie es ist in so einem Bus zu sitzen. Verschiedene Nationalitäten - verschiedene politische Parteien - verschiedene Religionen - verschiedene Geschichten. Und jeder außerhalb des Busses nennt Dich: FLÜCHTLING und will Dich loswerden.

Die meisten haben einfach nur Angst und drücken ihre Kinder ganz fest an sich.

Ketzerisch müsste man fragen, haben die Asylanten nicht gewusst aus was sie sich mit ihrer Flucht eingelassen haben.

Über solche Sätze könnte ich völlig verzweifeln, ...
Hatten sie die Wahl?

Ich hoffe, wir können uns noch auf ein Minimum an Humanität einigen:

1. Ein Mensch, vom Tode bedroht, macht sich nicht schuldig, wenn er flieht.

2. Hilfesuchenden sollte Hilfe gewährt werden (ja, auch im christlichen Abendland).

3. Das Bedrohen von Frauen und Kindern ist Terror.

4. Das Abfackeln von Unterkünften ist Terror

Karl

ist es dir nicht selbst zu blöd, so etwas sinnloses zu schreiben?
ein_lächeln_
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Nein - keinesfalls, für Dich genau passend, daß Du den Sinn partout nicht erkennen willst, das macht deine Haltung nicht sympathischer!

Scheinbar nicht und es geht hier zu, wie auf der Straße!

Dann schreib doch nicht soviel gequirlten Quark und benimm Dich besser!

Da musst du dir schon die Frage gefallen lassen, wer ist Hausherr in Deutschland?

Diese Deine Frage von Seite 16 verrät mehr über Dich als Dir wahrscheinlich lieb ist, zumal Deine nachfolgenden Larifari-Aussagen einfach nur schlechte Makulatur sind, weil sie mit dem grölenden Mob in Clausnitz nichts zu tun haben!

Edita

entschuldige bitte daß Du auf meine Antwort so lange warten mußtest, aber ich war nicht zuhause

Bravo Edita!