Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?

olga64
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 17.10.2019, 18:23:35

Na ob die BEschimpfungen gegen Briten, die auch in diesem Forum reihenweise zu lesen waren, wirklich so harmlos waren, dürfte beim BEtrachterIn liegen und dessen persönliche Einstellung, was darunter fällt oder nicht.
Ich persönlich gestehe auch einem betroffenen Volk selbstverständlich immer mehr Rechte für Spekulationen zu als Völkern, die hier keinerlei Mitspracherecht haben oder hatten oder oft keine grosse Ahnung von Land und Leuten.
Aber das war einer der Vorteile, dass Menschen hier ihre Kenntnisse erweitern konnten, wenn sie es denn wollten.
Einen weiteren empfinde ich auch darin ,dass mittlerweile praktisch kein Land mehr von einem Austritt aus der EU lautstark faselt; es scheint wohl vielen bekanntgeworden zu sein, dass das so einfach nicht sein wird.
Da wurden sie dann doch ein wenig schweigsamer, die Salvinis, Orbans und wie sie alle heissen....
Ich persönlich warte jetzt mal darauf, was in diesem neuen Deal überhaupt steht, bevor ich mich zu voreiligen Urteilen bewegen lasse, "wie das am Samstag" ausgehen wird. Dafür ist auch meine Kristallkugel nicht sauber genug.... Olga

pschroed
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von pschroed

Wie seht ihr es ?  😉   Time to say goodbye  ?
Wer traut sich  ?
Phil.  

Pronostic pschroed           Brexit   ⚽️  ⚽️

Für mich werden die Briten ein zweites Referendum ausführen und sie werden in der EU bleiben.

ingo
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 17.10.2019, 17:13:58

Cameron hin oder her. Das ist mir bekannt. Bekannt ist aber auch, dass das Referendum keine rechtlich bindende Wirkung für das Parlament hat. Weder May, noch Johnson, noch das Parlament hätten sich daran halten müssen. Dass man sich nach britischem Demokratieverständnis dennoch daran hält, ist allerdings klar.


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olga64
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 17.10.2019, 18:40:04

Ich habe soeben in den Nachrichten gehört, dass es (wenn sich Bojo dazu bereiterklärt) zwar ein Referendum geben könnte, aber es sollte das britische Volk befragt werden, ob es dem mit der EU nun geschlossenen neuen Deal zustimmen würde. Das ist eigentlich eine gute Idee, dies weg vom Parlament an das Volk zu verweisen, da in diesem Parlament wohl alles zu verkrustet und zu verhärtet scheint und jeder sein eigenes Süppchen wichtiger hält als das Land und das Volk.

Dies ist aber nach meinen Informationen kein 2. Referendum, ob GB in der EU bleibt oder nicht. Dafür würde auch die Zeit nicht reichen, denn noch immer gilt als Deadline 31.10. (also in zwei Wochen).
Wie soll ein 2. Referendum in einer so kurzen Zeit organisiert werden? Wie man hört, gibt es anscheinend auch keine Verschiebung oder Verlängerung.
Und was wäre, wenn es wieder so ausginge wie das letzte Referendum? Dann geht alles wieder von vorne los.
Einen Rückzug vom Brexit könnten die Briten ja viel einfacher haben: Bojo müsste ihn nur aussprechen - er kann das ja als Premierminister. Olga

pschroed
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 17.10.2019, 19:07:01

Liebe Olga
Warten wir mal ab, die Briten sind zu allem fähig. 
Sollte der Austritt kommen wird es zu einem kleinem Donnerwetter an den Börsen kommen.
Phil.

ingo
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 17.10.2019, 17:14:30

Was ich bisher gelesen habe, reicht mir für mein Urteil, weil ich seit Monaten fürchte, und das habe ich hier auch schon zu May's Zeiten geschrieben, als sie für einen Moment Hand in Hand mit Trump gegangen ist, dass ich fürchte, dass GB sich in die Fänge von Trump begeben wird, dessen Ziel es war und ist, Europa zu spalten. Das ist "gelungen", und ich kann nur hoffen, dass das Parlament noch einen Strich durch die Rechnung machen wird. Mein Fazit ohne den kompletten Vertrag zu kennen, ist, dass Trump sein Ziel erreicht hat. Die USA unter Trump sind zwar kein Feind; aber inzwischen kein Freund mehr! Und das ist schlimm!


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Karl
Karl
Administrator

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 17.10.2019, 20:13:01

Nun, ich werde mir Samstag Zeit nehmen. Ich freue mich auf die Debatte in Westminster. 😄

Karl

ingo
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 17.10.2019, 23:10:02

Dann sind wir schon zwei, die am Samstag Phoenix gucken.
Übrigens: Ich bedauere, dass  Corbin nicht zurücktritt. Das könnte/würde die Abstimmung beeinflussen. Aber vielleicht hat seine Partei ja keinen weiteren "Kopf".

schorsch
schorsch
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ingo vom 17.10.2019, 20:13:01

Tja, wer einen solchen Freund sich zu eigen nennen kann, der braucht wahrlich keine Feinde mehr.....

olga64
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RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 17.10.2019, 19:29:32
Liebe Olga
Warten wir mal ab, die Briten sind zu allem fähig. 
Sollte der Austritt kommen wird es zu einem kleinem Donnerwetter an den Börsen kommen.
Phil.
Lieber Phil, ich denke, die Börsen werden ein Donnerwetter aufführen, wenn es zu einem No-Deal-Brexit kommt. Nach den neuerlichen Verhandlungen mit der EU zeigten sich die Börsen positiv gestimmt; die Werte sanken jedoch gleich wieder, weil noch die Abstimmung im Parlament in London aussteht.
Aber es hat vieles gezeigt, was da die letzten Tage passierte:

Bojo war seinerseits wegen der Brexit-Pläne von Theresa May als Aussenminister zurückgetreten und hat sich vehement gegen eine Lösung ausgesprochen, die Nordirland anders behandelt als den Rest des Königsreiches. Er hielt Reden,dass es nie zu einer Zollgrenze in der Irischen See kommen würde. Und nun hat er einen Deal mit Brüssel gemacht, der genau das vorsieht. Seiner Vorgängerin hat er wegen dieser Sache Versagen vorgeworfen.
Bojo hat nun auch grosse Kompromisse gegenüber der EU gemacht.
Auch seine vorausgegangenen Hetzereien gegen Frau Merkel halfen nicht viel. Die EU der 27 Staaten hat es richtig gemacht; sie bewies Einigkeit und haben immer die Türen offen gehalten.
Er hat nun keine Chance mehr, der EU die Hauptschuld am Brexit zuzuschreiben. Dies wird erjetzt wohl abwandeln, wenn das Parlament am Samstag nicht zustimmen sollte.
Es soll ja Insider in London geben, die vermuten, dass es Bojo nur darauf anlege: zu scheitern, um No Deal zu erzwingen und in Neuwahlen zu triumphieren  als Sieger, der seinen Sieg wegen unerträglicher Ränke im Parlament nicht einfahren durfte.
Er hält die Drohkulisse eines harten Brexit aufrecht, in dem er erklärt, er werde keinesfalls um eine weitere Verlängerung bitten und auch die EU bestätigt, dass diese nicht nötig sein wird.
Kurz gesagt: Bojo erklärt: No Deal oder mein Deal.
Die Briten werden wohl erst in einigen Jahrzehnten wissen, wie hoch der Preis war, den sie gesellschaftlich und politisch bezahlen. Ob das Vereinigte Königreich dann noch vereint sein wird? Und die grossartigen Freihandelsverträge, welche Trump und die Tories versprechen - werden sie jemals Vorteile einer EU-Mitgliedschaft kompensieren können?
Aber auch da bliebe sicher eine EU-Türe offen, wenn irgendein Premier von GB dann in Brüssel anklopfen würde und um Wiedereintritt in die EU ersuchte, würde man vermutlich sagen: Welcome Back Great Britain!
Und all die Verurscher dieses Chaos sind dann hoffentlich längst in irgendwelche Zweizeilern der Geschichtsbücher in GB verschwunden unter dem Titel: zur Nachahmung nicht empfohlen.... Olga

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