Internationale Politik Geht die EU vor die Hunde?

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 10.09.2015, 08:26:31
Das streite ich auch gar nicht ab. Aber glaube mir, wenn man in einer Kleinstadt wohnt, wo ein gutes drittel der Bevölkerung Russlanddeutsche sind, dann fällt einfach auf, wie sich die Jugend (15 bis 19jährige) zurück zu ihren Wurzeln entwickelt. Mein Enkel war befreundet mit vielen der Kindern, sie waren fast täglich bei ihm zu Hause, wurden von meiner Tochter mit verköstigt (nie umgekehrt) und von denen die ich bzw. wir persönlich kennen, hat die Mehrzahl die Schule abgebrochen. Diejenigen die nicht abgebrochen haben, sind auf eine andere Schule gegangen, also weg von dem "Clan Gehabe".
Und das bedeutet für mich, dass Integration nur dort gelingt, wo nicht der Großteil der Menschen aus dem gleichen Kulturkreis ist.
Bruny
Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2015, 09:03:52
bruny, das sehe ich auch so.
ich habe es schon bei den kindergartenkindern erlebt, da gibt es
*solche und solche* - das kann man nicht an der nationalität
festmachen.

es gibt unter den deutschen kindern und jugendlichen schwarze schafe,
auch unter den ausländischen.

aber -

wenn schon ein kindergartenkind NUR die *einheimische sprache* zuhause
hört, die eltern schon in ihrem eigenen clan unter sich bleiben, wird
die integration äußerst schwierig.

berlin-kreuzberg ist ein paradebeispiel dafür,
klein-istanbul genannt, daß auch die gruppen gerne unter sich bleiben.
viele wollen gar keine integration, sondern ihr eigenes
süppchen kochen. dabei aber alle vorteile in germany genießen.
Karl
Karl
Administrator

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2015, 09:03:52
Ich denke auch, dass echte Integration bedeuten muss, dass keine Ghettos geschaffen werden. Auch hier in Südbaden hatte man den Fehler gemacht, der Kleinstadt Lahr zu viele Russlanddeutsche zuzuweisen. Wenn Ghettos geschaffen werden, hat es die Integration in die Mehrheitsgesellschaft schwer.

Dass Integration aber gelingen kann, das machen statistische Zahlen bundesweit deutlich, Edita hat es bereits gemeldet:
Jeder dritte Deutsche mit Migrationshintergrund hat Abitur. Damit haben sie einen höheren Bildungsstand als diejenigen Deutschen, die nicht aus dem Ausland stammen. Quelle
geschrieben von Frankfurter Allgemeine


Karl

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von JuergenS
findet ihr, dass ihr noch über die EU euch hier unterhaltet?

Besser wäre es, ihr würdet einen eigenen aufmachen über Integration, weil das nicht in erster Linie ein EU-Thema ist.

Ausgangspunkt war, wen es interessiert, der Widerspruch zwischen Ansprüchen an EU-Mitglieder durch EU-Mitglieder und dem Solidaritätsanspruch, gel.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 10.09.2015, 08:26:31
Um diese Statistik zu bewerten, muss man schon mal in die Details gehen.
Aus eben diesem Zeit-Artikel:

"2014 hatten 30,0 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund Abitur oder Fachhochschulreife. Betrachtet wurden hier Personen ab 15 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltbildungstages am 8. September 2015 weiter mitteilt, betrug der entsprechende Anteil bei Personen ohne Migrationshintergrund 28,5 %.

Betrachtet man die Bevölkerung aus der Herkunftsregion Europa, besaßen 62,4 % der aus Frankreich stammenden Personen Abitur oder Fachhochschulreife, gefolgt von Menschen aus dem Vereinigten Königreich (53,9 %) und der Ukraine (50,5 %). Personen aus Bulgarien (45,9 %), Spanien (43,0 %), Ungarn (42,9 %) und Österreich (40,6 %) wiesen ebenfalls zum großen Teil einen solchen Schulabschluss auf.

Von den Menschen mit türkischen Wurzeln – mit rund 2,2 Millionen die größte Gruppe in Deutschland – haben nur gut 14 Prozent Abitur oder Fachhochschulreife.

Bei der zweitgrößten Gruppe, den Polen (1,3 Millionen), sind es rund 36 Prozent."


Wollte man nun tatsächlich eine Korrelation zwischen dem Besitz der Hochschulreife und dem Integrationsvermögen in Deutschland lebender Migranten aus dieser Statistik herauslesen, müsste man zu dem Schluss kommen, dass dieser bei den Jugendlichen mit türkischen Wurzeln eher geringer ausgeprägt ist.

Was die Statistik leider offen lässt, ist die Altergruppe, die hier betrachtet wurde, lediglich von "Migranten über 15 Jahre" war die Rede, aber es gibt ja nun auch 45-jährige mit Abitur, ich meine, wurden auch Migranten in dieser Auswertung berücksichtigt, die bereits seit längerem über die Hochschulreife verfügen? Was zu einem besseren Verständis der Statistik beitragen würde, wäre auch eine Aussage darüber, ob das Abitur in den Herkunftsländern oder in Deutschland abgelegt wurde.
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: OT
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2015, 09:17:47

wenn schon ein kindergartenkind NUR die *einheimische sprache* zuhause hört, die eltern schon in ihrem eigenen clan unter sich bleiben, wird die integration äußerst schwierig.
berlin-kreuzberg ist ein paradebeispiel dafür,
klein-istanbul genannt, daß auch die gruppen gerne unter sich bleiben. viele wollen gar keine integration, sondern ihr eigenes süppchen kochen. dabei aber alle vorteile in germany genießen.
geschrieben von karin2

Karin ich kann das nur bestätigen. Ein großer Teil der Innenstadt von Mannheim wird auch "klein- Istanbul" bezeichnet. In den großen Straßen sieht man nur türkische Geschäfte u. Mitbewohner, das ist ein normales Bild für die "Mannheimer", keinerlei Problem. Was aber neu ist, dass immer verstärkter, große Gruppen von türkischen Jugendlichen präsent sind. Das sind meistens Familienmitglieder u. sie sprechen nur türkisch. In den Schulhöfen (ich wohne an einer Schule) das gleiche Bild. Sie wollen unter sich bleiben, sie sind ja auch zum Teil die größte Gruppe in den Klassen.

Obwohl sie in Deutschland geboren sind, verhalten sich anders wie ihre Eltern.

Und das sagen nicht die Deutschen, sondern die integrierten Muslime selber, wie z. B. auch mein türkischer Gemüsehändler(Kurde). Er ist mit einer deutschen Frau verheiratet. Er verurteilt auch das immer noch in vielen türkischen Familien, der Bruder das Leben der Schwester bestimmt. Darüber gibt es ganz viele neuzeitliche Berichte von betroffenen Mädchen. Und er kann auch nicht verstehen, warum man Kinder zwingt ein Kopftuch zu tragen. Ebenso nicht, dass immer noch Muslime, Muslime heiraten müssen. Er und viele andere in meiner Umgebung, sind in Deutschland/ Mannheim schon lange verwurzelt u angekommen.

Worüber ich mir Gedanken mache ist, dass doch gerade all die jungen Menschen, die Zukunft unseres Landes gestalten u. mitbestimmen sollen. Und deshalb ist es m. E. doch sehr wichtig, dass sie sich integrieren wollen, den Staat mit seinen Gesetzen anerkennen.
Tina

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Edita
Edita
Mitglied

Re: " Geht die EU vor die Hunde? "
geschrieben von Edita
als Antwort auf Tina1 vom 10.09.2015, 12:31:04

Worüber ich mir Gedanken mache ist, dass doch gerade all die jungen Menschen, die Zukunft unseres Landes gestalten u. mitbestimmen sollen. Und deshalb ist es m. E. doch sehr wichtig, dass sie sich integrieren wollen, den Staat mit seinen Gesetzen anerkennen.
Tina


Das setzt aber voraus, daß all die " alten " Menschen, sprich die eingeborenen Bürger der EU, sich in die EU integriert haben, aber haben sie das wirklich? Ist die EU in den Augen ihrer Bürger so ein Erfolg oder eine Verbesserung, der oder die, wenn es hart auf hart käme, sie alle auch verteidigen wollten oder würden? Ich glaube das nicht, nein ich weiß, daß das nicht so ist, weil die nationalstaatlichen Interessen den EU Interessen immer noch übergeordnet werden! Hier könnten z.B. die Nationalstaaten vormachen und vorleben, was Integration alles wirklich beinhaltet, anstatt sich allein rhetorisch zu integrieren!

Edita

Edita
Medea
Medea
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von Medea
als Antwort auf wandersmann vom 10.09.2015, 11:11:21
Wandersmann
gibt es denn auch eine glaubhafte Statistik darüber, wie viele Jugendliche Schulabbrecher/Schulverweigerer sind in unserem schönen Lande mit Migrantenhintergrund?

Medea.
Karl
Karl
Administrator

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 10.09.2015, 11:11:21
Ok wandersmann,

wenn man in die Details geht, dann sollte man auch die sozialen Hintergründe der Migranten beleuchten. Viele der türkischen Gastarbeiter, die in den 60ern aus Anatolien kamen, waren noch Analphabeten. Wenn bereits heute 14% aller Türken in Deutschland über 15 Jahre Abitur haben, dann ist auch das ein positives Zeichen (nebenbei, eine Zählung ab 19 Jahre hätte m. E. mehr Sinn gemacht, nur Hochbegabte haben mit 15 Abitur).

Bedacht werden muss der Nachteil, den vielen jungen Türken durch die Ghettoisierung vieler türkischer Stadtteile erfahren. Die schiere Menge von Türken dort macht Türkisch zu einer Sprache, mit der man dort sein Alltagsleben meistern kann. Integration gelingt deshalb am Besten dort, wo die Wohnsiedlungen durchmischt sind und wo auch Deutsch gesprochen wird.

Die Städtebauer sollten dies im Auge behalten und alte Fehler nicht wiederholen. M. E. kommt ihnen eine ganz wichtige Rolle beim langfristigen Management der Integration zu.

Karl

P.S.: Ganz anders als die früher geholten Gastarbeiter sind die Migranten, die heute nach Deutschland wollen, in der Regel sehr gut ausgebildet und sie kommen aus den Bildungseliten ihrer Länder. Langfristig ist dieser " Brain-Drain" für die Herkunftsländer nach dem Krieg die nächste Katastrophe.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 10.09.2015, 15:57:26
Karl - die Städtebauer allein werden dies nicht managen können. Entstehen neue Wohnungen und ziehen dort verhältnismässig viele Migranten ein, so "scheuen" sich oft viele Deutsche, dies ebenso zu tun. Das geht ja schon bei Schulen los, wo Eltern ihre Kinder nicht in Klassen unterbringen wollen, wo ein hoher Migrantenanteil vorherrscht.
Das werden wir uns aber zukünftig nicht mehr leisten können, wenn einige Jahre lang jährlich ca 1 Mio ausländischer Mitbrüger zu integrieren sind. Dazu fehlt es an Platz und schulischer Auswahl.
Die Menschen - auch die deutschen - werden die Vorteile erkennen, die es bringt, auch mit anderen Nationen zusammenzuleben. Olga

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