Internationale Politik Neuanfang oder Ende der EU.?
In Brüssel ist inzwischen ein solcher Riesenapparat mit soooo vielen Beamten und Diplomaten aufgebaut worden, dass deren geballte Macht es zu verhindern wüsste, wollte man ihn auflösen!
Wesentlich gescheiter würde es also sein, wenn man diesen Apparat sich zu Tode laufen liesse - und einen neuen Apparat aufbaute. Um Nachwuchs bräuchte man sich nicht zu sorgen. Denn inzwischen stehen soooo viele in den Startlöchern, dass man gut und gerne ein halbes Dutzend "Brüssel" damit erschaffen könnte!
du schreibst es zwar, wie fast immer, sarkastisch, aber mehr als ein Funken ist da schon drin.
Es ist wie ein erstarrtes Mikado, ein zusammengeklebtes. Dieses Gebilde ist zu groß, vor allem zu komplex, keiner hat wirklich das Sagen, das verklebte Mikado hat seine Werte vergessen, kann sich weder auflösen noch reformieren, aber ich mache mir da bei meiner Zeitperspektive nun nicht mehr viel Gedanken, auch Bünde im alten Hellas waren aber immer wieder mal wieder zu Ende, allerdings nicht friedlich inszeniert.
grübel........................
... keiner hat wirklich das Sagen, ...Genau das wollte vermieden werden, nach den Erfahrungen der letzten 200 Jahre.
Aber genau das kann auch nicht so funktionieren.
Allein schon, weil das Finden einer akzeptablen Lösung viel zu lange dauert.
Selbst bei einer akzeptablen Lösung muss auch das Volk noch mitspielen.
Das funktioniert in Russland und China ganz gut.
Aber wer möchte das schon?
Ist halt der Preis der Demokratie.
Leider!
Dafür kämpfen Franzosen auch ihre Art und Weise und wir.?
Wir haben Annegret.
Genau @digi,
"Ist halt der Preis der Demokratie."
geschrieben von digi
Demokratie ist umständlich und Entscheidungen dauern meistens länger, aber oft sind sie trotzdem gut.
Ich persönlich würde auch nicht in das Schlechtreden demokratischer Prozesse einstimmen. Ich bin froh, in einer Demokratie zu leben und nehme die Wartezeiten auf Entscheidungen dafür gern in Kauf.
Karl
In Brüssel ist inzwischen ein solcher Riesenapparat mit soooo vielen Beamten .....
.... Um Nachwuchs bräuchte man sich nicht zu sorgen. Denn inzwischen stehen soooo viele in den Startlöchern, dass man gut und gerne ein halbes Dutzend "Brüssel" damit erschaffen könnte!
Es liegt nicht am Personal. In der Regel sind diejenigen, die in europäischen Einrichtungen arbeiten auch Leute die sich grundsätzlich für europäische Einigung einsetzen, und besser sind, als ihr Ruf.
Jeder Einzelne für sich allein kann aber wenig bewirken. Für mich ist das Problem der EU, dass es keine wirklichen demokratischen Entscheidungen gibt. Keine demokratisch legitimierte Kontrolle und vor allem, es gilt bei allen wichtigen Entscheidungen immer noch das Vetorecht. Und nicht, wie in der Demokratie: Mehrheit ist Mehrheit, das müssen alle respektieren.
Es fehlt am solidarischen, politischen Willen, das Notwendige wirklich zu ändern.
Nick42
Demokratie ist umständlich, und Entscheidungen dauern meistens länger, aber oft sind sie trotzdem gut.Darf ich ergänzen mit meinem Senf?
geschrieben von karl
Ich unterscheide zwischen Demokratie und Bürokratie.
Was die eine 'Instituion' erreichen möchte, macht die andere so gut es geht 'unmöglich'.
Das würde sich nur ändern können, wenn beide (alle?) an einem Strick zögen -
aber es ist zu bezweifeln, dass das jemals der Fall sein wird.
Seit Abraham/Adam bis heute ist jeder daran interessiert, sein eigenes Fell zu mästen.
Das ist aber dumm, sehr dumm.
Ich kann nur FahrradFahren, wenn mir ein anderer vorher ein Fahrrad baute.
Und der könnte nur leben, wenn er sein Fahrrad an mich verkaufen könnte.
Es geht also immer nur gemeinsam.
Das zeigen uns schon die Löwenrudel.
Von den Vögeln haben wir das Fliegen gelernt/abgeschaut.
Ob es uns von den Löwen auch gelingt zwecks Gemeinsamkeit?
Eher friert aber die Hölle zu.
Das wiederum ist der Preis für überragende 'Intelligenz' des Menschen.
Genau @digi,
In einer Diktatur sitzt irgendjemand oben auf einem imaginären Thron und bestimmt, was gemacht wird. Wenn es ganz schlimm kommt, werden diejenigen, die dagegen opponieren verhaftet oder getötet."Ist halt der Preis der Demokratie."
geschrieben von digi
Demokratie ist umständlich und Entscheidungen dauern meistens länger, aber oft sind sie trotzdem gut.
Ich persönlich würde auch nicht in das Schlechtreden demokratischer Prozesse einstimmen. Ich bin froh, in einer Demokratie zu leben und nehme die Wartezeiten auf Entscheidungen dafür gern in Kauf.
Karl
Eine Demokratie ist ein lebender Prozess an dem die Bürger alle mitarbeiten sollen. Sie ist kein Lieferservice von Politikern, obwohl das immer wieder so verstanden wird, obwohl wir als Westdeutschland nun seit Generationen das Glück haben, in einer Demokratie zu leben.
GErade das Prozedere in Brüssel zeigt uns doch ,dass die Demokratie "auch dort" gut funktioniert. Das Resultat dieser Mammut-Verhandlungen wurde nun dem EU-Parlament vorgelegt. Die Corona-Hilfen wurde schon abgesegnet; allerdings nicht dieser gigantische Haushalt, bei welchem Streichungen in Einzelpassagen vorgenommen wurden, die auch dem BürgerIn missfallen sollten.
Jetzt gibt es im September eine REsolution und man wird sehen.
DA Deutschland die Ratspräsidentschaft innehat, wird Frau Merkel die Verhandlungen mit dem EU-Parlament führen. Dies finde ich persönlich gut ,weil sie sehr erfahren ist und sich nicht mehr aus Karrieregründen auf irgendeine Art und Weise profilieren muss.
Parallel stimmen die nationalen Parlamente nach der Sommerpause ab und auch das ergänzt das Prozedere in vollem, demokratischen Umfange.
Was daran undemokratisch sein soll, möge man mir bitte erklären..... Olga
aber jetzt wo es ans Kleingedrukte geht wird es mühselig
und so langsam merken die Briten,
Rosinen rauspicken geht nicht.
Das hat auch einen ganz einfachen Grund,
dass rauspicken bzw, Sonderkonditionen für die Insel,
würde etwas zerstören was der EU das Wertvollste ist......
Den Binnenmarkt
Der Binnenmarkt sichert starke Exportnationen,
den Zugang und Absatz von Waren innerhalb der EU.
Und andererseits sichert der Binnenmarkt schwache Länder den Zugang zu Hilfen.
T-online :
Der Status quo ist vor allem die Folge
einer kolossalen Fehleinschätzung
seitens der britischen Regierung.
Allerdings mussten die Briten
und ihr inzwischen nicht mehr ganz so
frischer Premier Boris Johnson lernen,
dass sie sich weder Kirschen noch Rosinen herauspicken können.
Denn die Europäer merkten rasch,
dass der Brexit das Heiligste gefährdet, was sie haben :
den Binnenmarkt.
Der größte Wirtschaftsraum der Welt funktioniert nur,
weil sich eben nicht jeder so verhalten kann,
wie es ihm passt,
sondern weil es gemeinsame Regeln gibt,
die immer für alle gelten.
Und die deshalb auch deutlich schärfer kontrolliert
und sanktioniert werden als der Verstoß
gegen Corona-Maßnahmen in Berlin.
Wenn es dem Binnenmarkt an den Kragen geht,
entwickelt die EU eine ungeheure Tatkraft, Unheil abzuwehren.
Denn der gemeinsame Markt gestattet wirtschaftlich starken Ländern Exporte und ermöglicht den ökonomisch schwächeren Ländern den Zugang zu Hilfen.
Schließlich gibt es auf der Welt keine vergleichbare finanzielle Solidarleistung zwischen Staaten wie innerhalb der EU.
Davon zeugt unter anderem ein Haushalt,
von mehr als 150 Milliarden Euro pro Jahr.
Bevor das letzte Dokument, der letzte Vertrag unterschrieben ist, ist der Brexit für mich noch keiner. Würde Johnson ausgewechselt (zum Teufel gejagt), dann könnte sich das Blatt immer noch wenden.