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Internationale Politik Patenschaft Europas für Afrika

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 15.07.2019, 11:10:55

aber es geht ja um Patenschaften und so innovative Projekte würden doch Patenschaften viel mehr verdienen als alle anderen ...

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2019, 11:06:41




Dagegen stehen von europäischer Seite jahrhunderte lange Ausbeutung.
 
 
genau, es geht um eine Wende, Europa könnte trotz China sich mal Gedanken machen, vor allem auch weil in Afrika viele junge Menschen nachwachsen, gemeinsame große Ziele, sozusagen, formulieren und anpacken.

aber ich denke, wir hier haben gut reden, einen Marshallplan für die 55 heterogenen Staaten müssen Profis machen. 

Afrika liegt näher als China, es ist unser Nachbarkontinent.
Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von Nick42
als Antwort auf JuergenS vom 15.07.2019, 11:18:04



 es geht um eine Wende, Europa könnte trotz China sich mal Gedanken machen, vor allem auch weil in Afrika viele junge Menschen nachwachsen, gemeinsame große Ziele, sozusagen, formulieren und anpacken.

aber ich denke, wir hier haben gut reden, einen Marshallplan für die 55 heterogenen Staaten müssen Profis machen. 

Afrika liegt näher als China, es ist unser Nachbarkontinent.
In Europa machen sich viele Gedanken. In der Puplizistik, in der Politik, in der Wissenschaft. Das ist nicht das Problem.

Das Problem ist, dass es vielschichtig ist, viele unterschiedliche Interessen.

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RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Man sollte sich vieleicht mal Gedanken machen über das was man direkt verbessern kann, anstatt noch Tutanchamun noch hervor zu holen....

Wenn nicht - hätte da noch was im Angebot:

  • Griechenland möchte noch Reparationen. Weit vor der Zeit haben die Phönizier auch schon mal Griechenland besetzt....
  • Polen möchte Reparationen. Weit vor der Zeit waren die Mongolen von Dschingis Khan schon in Warschau....
  • Die Americaner haben die indigene Bevökerung Nordamericas fast ausgerottet. Wo bleibt die Entschädigung...?
  • Napoleon's Truppen hatten ganz Europa besetzt und die Bevölkerung unterdrückt und ausgepreßt. Wo bleibt die Entschädigung...?
  • Und nicht  zu letzt - wer war Schuld am Tot von Jesus..? Gab es da ein Verfahren..? Kann man noch Schadenersatz und Schmerzensgeld fordern..?
Man kann diese Auflistung beliebeig erweitern.

Schuld ist immer eine Individualschuld eines Einzelnen, eine Allgemeinschuld kann es nicht geben. Denn dann wären auch die deutschen Insassen der KZ Kriegsverbrecher - nur weil sie Deutsche waren. In Wahrheit waren sie entschiedene Gegner. Soviel zum Thema Schuld. m.M.

Anders verhält es sich mit der Verantwortung der Menschheit gegenüber den schwächsten der menschlichen Gesellschaft. Hier ist Solidarität gefragt, tatkräftige Hilfe die Probleme der Menschen vor Ort zu lösen. Aber diese Menschen müssen auch Rat und Hilfe annehmen, denn Beides ist kein Dauerzustand. Dann wären wir bald wieder beim Thema Neo-Kolonialismus, und den will auch keiner.

Zur Zeit hört man davon das die Modemarken ihre Produktion von Asien (jetzt zu teuer) nach Afrika (viel billiger) verlegen wollen. Kaschiert wird das dann wohl als "Entwicklungshilfe" - oder wie soll man das nennen. Ich seh keinen Unterschied ob eine Asiatin ein klein wenig ausgebeutet wird oder eine Afrikanerin total ausgebeutet wird. Beide sind hinterher nur menschliche Wrack's, Hauptsache der Profit stimmt und die Schickeria hat "preiswerte" Klamotten.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 15.07.2019, 11:18:04

Afrika liegt näher als China, es ist unser Nachbarkontinent.
Sie scheinen völlig zu übersehen, dass China bereits seit Jahren die Zügel in Afrika übernommen hat und zwar auf die bekannte Weise: Investitionen, dann grosszügige Kreditvergaben, welche mit afrikanischem Eigentum verbürgt werden.

Glauben Sie wirklich, dass Afrikaner mehrheitlich noch an Europäer glauben, die sie abhalten wollen, jemals indie Festung Europa einzureisen? Die aus dem Mittelmeer, dem "Nachbarschafts-Ozean" ein Massengrab werden liessen?
Glauben Sie wirklich, Afrikaner werden uns dies jemals vergessen?
Olga
adam
adam
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 15.07.2019, 17:34:01

Ebenso müssen aber auch die Europäer daran glauben, daß Investitionen in Afrika sinnvoll sind. Sie werden das nicht tun, wenn man ihnen immer wieder die Sünden ihrer Urgroßvater vorhält. Die weitere Frage darf doch sein, wo Afrika heute ohne die Kolonialisierung wäre. Hätte es keine Kolonialisierung gegeben, müsste sich Europa an die afrikanische Kultur anpassen oder, wie heute, wollten die Afrikaner den zivilisatorischen FortschrittEuropas? Muß immer nur in Richtung Schuld gedacht und argumentiert werden?

Wie auch immer, wir haben es mit den gegebenen Umständen zu tun. Heigls Idee entspricht doch in Vielem dem, was notwendig ist. Staaten können allerdings keine wirtschaftliche Patenschaft übernehmen, das wäre Sache der Wirtschaft und die hat nichts zu verschenken, sonst braucht sie selber Hilfe. Der Weg muß sein, daß Europa seine Märkte für afrikanische Produkte öffnet, für Investitionen der europäischen Wirtschaft in Afrika kann es staatliche Kreditgarantien geben, in Europa müssen Zölle für Afrika und Subventionen für europäische Konkurrenzprodukte abgebaut werden. Dafür muß aber der europäischen Wirtschaftslobby etwas geboten werden, z.B. Rostoffe, landwirtschaftliche Produkte.

--

adam


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 15.07.2019, 18:08:50

Adam, zuerst mal freue ich mich, dass Sie wieder da sind!!!!

Ansonsten gebe ich Ihnen recht, wenngleich ich auch meine Probleme damit habe, wenn die EU in Afrika zu viele Geld ausschüttet, weil es ja an die grossenteils korrupten Herrscher bezahlt werden müsste und was die damit machen, können in den meisten, afrikanischen LÄndern nicht die Völker (mit)entscheiden.

Wirtschaftlich betrachtet müsste die Wirtschaft agieren, was aber mE. auch wieder schwierig ist, wenn es keine politischen und rechtlichen Grundlagen dafür gibt, um einigermassen Sicherheit für solche Engagements zu erlangen.
Und dann wird es ja auch eng: China sichert sich mehr und mehr seine Pfründe (auch in Sachen Rohstoffe) und irgendwann bleiben für Europa nur noch Nischen übrig . Olga

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2019, 15:43:16
Gut beschrieben Dick,
ein Punkt sehe ich etwas anders in Bezug Ausbeutung der Afrikaner,
wenn die Modeindustrie dort fertigen lassen sollte.
Für Staaten und deren Bevölkerung,
die so gut wie kaum Geld verdienen ist wenig besser als garnichts.

Damit ist Asien den Kinderschuhen entwachsen und der wichtigste Kontinent geworden.

Taiwan, China, Japan, Indien und auch kleinere Staaten haben gute Arbeit geleistet viel ist noch zu tun in Punkto Arbeitssicherheit und zu geringe Entlohlung.
Aber da sie anscheinend zu teuer geworden sind gibt es wohl etwas (minimal) mehr Geld.

Besser es fängt an in Afrika, als das sich garnichts tut.





 
adam
adam
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 15.07.2019, 18:30:37
Adam, zuerst mal freue ich mich, dass Sie wieder da sind!!!!

Ansonsten gebe ich Ihnen recht, wenngleich ich auch meine Probleme damit habe, wenn die EU in Afrika zu viele Geld ausschüttet, weil es ja an die grossenteils korrupten Herrscher bezahlt werden müsste und was die damit machen, können in den meisten, afrikanischen LÄndern nicht die Völker (mit)entscheiden.

Wirtschaftlich betrachtet müsste die Wirtschaft agieren, was aber mE. auch wieder schwierig ist, wenn es keine politischen und rechtlichen Grundlagen dafür gibt, um einigermassen Sicherheit für solche Engagements zu erlangen.
Und dann wird es ja auch eng: China sichert sich mehr und mehr seine Pfründe (auch in Sachen Rohstoffe) und irgendwann bleiben für Europa nur noch Nischen übrig . Olga
Es gab keinen Grund, daß ich weg sein sollte, olga.

Zum Thema Afrika: Es ist in Expertenkreisen immer wieder die Rede davon, daß das Völkerrecht Diktaturen schützt, aber nicht die Völker. Das zu umgehen muß geregelt werden. Da es eilt, kann z.B. nicht erst die Korruption bekämpft werden. Die bekämpft man am besten mit festen Einkünften und dann Tarifen. Bis das so weit ist, muß man mit den Wölfen heulen. Korruption ist ja bis zu einer gewissen Bandbreite nichts anderes als Bezahlung für Leistung.

Wie ich schon schrieb. Der europäische Staat muß für Kontakte sorgen und sichert Kredite, die Wirtschaft regelt das Geschäftliche.

--

adam
RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.07.2019, 18:30:37
Und dann wird es ja auch eng: China sichert sich mehr und mehr seine Pfründe (auch in Sachen Rohstoffe) und irgendwann bleiben für Europa nur noch Nischen übrig . Olga
So eine Art Kolonialsystem..? Die Clancheff's kassieren und dem Volk werden die Rohstoffe entzogen..?

Das wäre dann von den Chinesen aber komunistischer Imperialismus, letztlich genauso schlimm wie kapitalistischer Imperialismus. Dann können sich unsere Enkel ja schon auf die nächsten Wellen Asylsuchender gefasst machen. Menschen die vor der Verelendung fliehen.

Lernen wir denn nie dazu..?

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