Internationale Politik Türkei in die EU ?

Ich sehe die EU nicht nur als Wirtschafts-,sondern auch(vor allem?)als Wertegemeinschaft,................

viele Menschen,gerade meiner Generation sahen/sehen den Zusammenschluss (!!) Europas
eben nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten,eher im Gegenteil.

Ich fühle mich als Europäer und sehe das mit der Wertegemeinschaft ganz ähnlich. Die EU wurde ihren Bürgern von der Politik aus wirtschaftlichen Gründen übergestülpt. Jetzt brauchen die Menschen Zeit, um den Zusammenschluß, den Du wohl mit "wertemäßig" meinst, zu vollziehen.

Neulich fragte mich ein Londoner nach dem Weg und wir kamen ins Gespräch. Wir haben über eine Stunde gequatscht und es war erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten des Alltags zum Vorschein kamen. Das ist es, was ich als Bürger unter Gemeinschaft verstehe.

Solange Herr Erdogan den Beitritt zur EU nur unter wirtschaftlichen Aspekten und Vorteilen sieht, hat er nicht begriffen, daß letztendlich das Verständnis der Menschen untereinander für eine Gemeinschaft entscheidend ist und da hapert es noch gewaltig. Was ich als letztes gesehen und gelesen habe, wollen die Bürger der Türkei den Anschluß auch noch nicht. Warum sollten wir die Sache also über`s Knie brechen? Nur weil die Amerikaner es wollen und es für die Nato von Vorteil wäre, kann nicht der alleinige Grund sein.

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adam

Ich bin klar für den Beitritt. Wir brauchen eine säkulare, aufgeklärte Türkei, die Vermittler zu anderen Staaten mit moslemischen Mehrheiten spielen kann. Der Westen braucht die Türkei und sollte sie nicht zurückstoßen.
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karl

Selbstverständlich ist die befreundete Türkei ein wertvoller Partner. Bündnispartner, Partner in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Touristik. Die Türkei hat eine strategische Schlüsselrolle im Nahen Osten und für Mittelasien (Turkvölker, Panturkismus!). Müssen wir nun strategische Vorteile opfern aus dem alleinigen Grund, weil wir nicht ohne weiteres eine EU-Mitgliedschaft sofort gewähren? Dazu ein klares Nein.

Das DRängen der USA auf EU-Mitglieschaft ist peinlich. Eine Antwort auf das ständige Insistieren der Amerikaner auf rasche Eu-mMtgliedschaft wäre doch die Türkei als 53. Staat der USA aufzunehmen. Sie ist nicht wesentlich weiter entfernt als Alaska. Amerika ist überdies traditionell ein Einwanderungsland, besitzt reiche Erfahrungen in der Assimilation von Immigranten. Vor allem würde es die strategische Position der USA im Nahen Osten entscheidend aufwerten. Die USA hätten über das Kaspische Meer direkten Zugang zu den großen Öl- und Gaslagerstätten. Eine Unterstützng durch die EU könnte nicht ausgeschlossen werden. Auf keinen Fall würde die Zusammenarbeit mit der Türkei darunter leiden müssen.

Die FRage der Grenzen der EU ist wichtig. Mit der EU-Mitgliedschaft wäre Europa direkter Nachbar des Iran. Mit den traditionell guten Beziehungen der Türkei zu den asiatischen Turkvölkern würde in ferner Zukunft auch die Assoziierung Turkmenistans, Aserbeidschans, Usbekistands, auch Tadschikistans ein Thema. Damit würde Europa an China angrenzen.

Wir sollten daran denken, dass es auch eine eigene Identität und innere Festigkeit zu entwickeln und zu bewahren gilt. Das heißt: Nichts überstürzen. Innere Konsolidierung hat Vorrang. Größe allein bedeutet nicht Stärke. Wenn man angesichts der Strukturen der EU überhaupt von Stärke reden kann, ist es nicht die militärische Stärke.

c

Ich bin klar für den Beitritt. Wir brauchen eine säkulare, aufgeklärte Türkei, die Vermittler zu anderen Staaten mit moslemischen Mehrheiten spielen kann. Der Westen braucht die Türkei und sollte sie nicht zurückstoßen.
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karl

Karl,

ich möchte weder rassistisch, noch irgendsowas klingen, aber meine frage: wozu braucht die westen so dringend die türkei????

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eleonore

Ich bin klar für den Beitritt. Wir brauchen eine säkulare, aufgeklärte Türkei, die Vermittler zu anderen Staaten mit moslemischen Mehrheiten spielen kann. Der Westen braucht die Türkei und sollte sie nicht zurückstoßen.
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karl

Ja eben. Wir bräuchten eine säkularisierte Türkei. Und wie willst Du das erreichen? Etwa durch immer neue Forderungen aus der EU? Du bist doch derjenige, der immer von Toleranz spricht, also sei tolerant und laß die Türkei ihren Weg gehen und zwar ohne Hintergedanken, daß der türkische Weg schon zu unserem Vorteil sein wird.

Wie würden wir in Mitteleuropa reagieren, wenn Indien von uns verlangt, mehr hinduistische Wertvorstellungen in unserem Leben zu akzeptieren? Wir würden uns gegängelt fühlen, wenn nicht gar erpresst. Säkularisierung kann nicht per Gesetz in die Köpfe der Menschen gepreßt werden. Das ist ein freiwilliger Prozess. Und die Säkularisierung muß die Mehrheit einer Nation erreichen, nicht nur die Intelligenzia und die Führungsschicht oder gar die Schickeria. Das hatten wir die letzen 40 Jahre in der Bundesrepublik und das Multikultiexperiment ist gründlich daneben gegangen. Die Schwierigkeiten sind allen bekannt.

Das hat mit Zurückstoßen nichts zu tun, sondern mit Verständnis. Und in diesem Zusammenhang sollten wir uns auch überlegen, inwieweit die Türkei überhaupt den Vermittler zwischen EU und moslemischer Welt sein will, immerhin gehört sie zur moslemischen Welt. Wie kommen wir dazu, das immer wieder vorauszusetzen? Die Türkei ist sehr wohl in der Lage ihren Vorteil als Puffer zwischen Abendland und Orient zu erkennen. Wir sind aufgefordert das zu erkennen und diplomatisch zu nutzen und zwar ohne der Türkei vorzuschreiben, wie sie vorzugehn hat.

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adam

Irgendwo hat Europa seine Grenzen und die sind am Bosporus. Aus der europäischen Gemeinschaft (EG) hat sich die europäische Union (EU) entwickelt. Damit sollte es genug sein. Für weltumspannende Programme haben wir die UNO, wie "hervorragend" die funktioniert, können wir fast täglich erleben.
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rello

Hallo adam,


warum seid ihr so kleinmütig? Ich glaube an die ansteckende Kraft der Aufklärung und sehe diese nicht an geografische Zufallsgrenzen gebunden. Die Türkei übrigens ist bereits ein säkularer Staat, die Trennung von Religion und Staat ist mindestens so ausgeprägt wie bei uns.

Seien wir froh, dass die Türkei nicht Saudi-Arabien und religionsdominiert ist. Ich bin dafür, diese Türkei zu unterstützen und zu helfen, sie davor zu bewahren, von fundamentalistischen Strömungen überrannt zu werden. Was könnte hier wirksamer sein als die Integration in die EU? Es geht doch darum zu fragen, was nützt unseren Kindern und Enkeln mehr. Ich persönlich bin davon überzeugt, das wird die Integration und nicht die Ausgrenzung sein. Das ist meine freie Meinungsäußerung
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karl

Guten morgen

Wozu brauchen wir überhaupt die EU?
Überflüssiger Papier-und Gesetzestiger,nichts sonst in meinen Augen!

Schönen sonnigen Tag wünscht
Anneliese
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ladybiene

Und ein endloses Loch, wo unser Steuergeld verschwindet!

Zur Türkei:

Gestern war - anlässlich der EU-Wahl - bei uns im ORF eine Diskussion aller Spitzenkandidaten, wo auch der Türkei-Beitritt zur Sprache kam.
Alle Fraktionen, mit Ausnahme der GRUENEN sprachen sich für sofortigen Abbruch der Beitrittsverhandlungen aus.

Dieser Meinung bin ich auch. Sie passen nicht zu uns.
Gegen eine wirtschaftliche Zusammenarbeit hab ich aber nichts.


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hema

Zitat karl:Was könnte hier wirksamer sein als die Integration in die EU? Es geht doch darum zu fragen, was nützt unseren Kindern und Enkeln mehr. Ich persönlich bin davon überzeugt, das wird die Integration und nicht die Ausgrenzung sein. Das ist meine freie Meinungsäußerung

Wenn unsere türkischen Mitbürger (europaweit), mehr Integrationsbereitschaft zeigen, sich nicht mehr in Ghettos abschotten und nicht mehr versuchen in jeder Großstadt ein "Klein-Istambul" zu etablierern, kann man über eine Integration der Türkei in der EU nachdenken. Das muß ja nicht unbedingt eine Mitgliedschaft sein.
Im Augenblick hat Brüssel allerdings andere Sorgen, vornehmlich mit den Haushaltsdefiziten einiger Mitglieder. Die EU ist nämlich immer noch in erster Linie eine >Wirtschaftsgemeinschaft<.
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rello