Internationale Politik Und diese Türkei will in die EU?

Dabei wurde immer wieder betont, dass die durch die Religion bestimmten Traditionen auf dem Land immer noch sehr ausgeprägt sind und sich deutlich von dem städtischen sozialen Leben unterscheiden.

Ist doch genau wie in Deutschland. Vielleicht sind uns die Türken ja doch näher, als manche Diskutanten das wahrnehmen wollen.

Ja!

Medea - was soll den Europa tun, um Herrn Erdogan Einhalt zu gebieten? Auch die Türkei ist ein souveräner Staat und hat bislang niemanden von uns um Ratschläge oder Intervention gebeten - oder habe ich hier etwas nicht gelesen? Sollten die Natopartner dort einmarschieren?
Wir sollten nicht wieder den Fehler machen, einen anderen Staat zu belästigen - so wie wir es in Ägypten, Libyen, Tunesien und Syrien usw. machten - ohne jeglichen Erfolg.
Die Sache Erdogan wird sowieso demnächst erledigen - als Ministerpräsident kann er nicht mehr antreten; seinen Traum, Präsident zu werden, verscherzt er sich anscheinend gerade. Was oder wer aber nachkommt, steht in den Sternen.
Wie überall auf der Welt in solchen Situationen sollten allmählich Gespräche geführt werden, ohne Gewalt von keiner Seite - Gewalt ist immer störend und "gute Gewalt" gibt es auch nicht.
Die jungen Menschen, die hier demonstrieren müssen dann auch klipp und klar und sachlich erklären, was sie möchten und was sie erwarten. Wie immer in der Politik müssen dann Kompromisse gefunden werden - da ja vermutlich mindestens die Hälfte der 80 Mio Türken andere Vorstellungen hat als diese jungen Menschen. Olga

Um ehrlich zu sein, meine Kenntnisse der politischen Internas in der Türkei sind nicht sehr groß,

Das braucht es auch nicht, um meinen grundsätzlichen Standpunkt zu verstehen:
Die politischen Interna sind entweder islamisch oder säkular geprägt, beides zusammen geht nicht und geht in keinem Land dieser Welt. Es gibt noch Wahlen. Wenn die Mehrheit der Türken sich für eine von Islamisten geführte oder geprägte Restauration entscheidet, wie sie in den letzten Jahren angefangen wurde (und falls die Türken sich noch frei entscheiden können, worüber ich manchmal gewisse Zweifel habe), dann sollen sie die Restauration haben.

Aber, um zu der Eingangsfrage dieses Threads zurückzukommen: dann gehört DIESE Türkei nicht in die EU.

Wenn der Innenminister eines Landes verkündet (so geschehen gestern im deutschen TV),

1 - dass Ärzte und Pfleger, die spontan in einer Art von improvisiertem Feldlazarett verletzte Demonstranten notversorgen. sich strafbar machen und wie Feinde der Regierung behandelt werden, weil sie zuerst eine Genehmigung dafür hätten einholen müssen,

2 - dass diejenigen, die über soziale Medien wie Twitter berichten, sich strafbar machen, weil sie "Volksverhetzung" betreiben,

dann ist bei mir Ende Gelände.

Mehr wollte ich, genau so kategorisch wie es sich liest, nicht zum Ausdruck bringen.

Alle Entscheidungsträger innerhalb der EU werden jetzt aufatmen, dass der Beitritt der Türkei zur EU von diesen selbst demontiert wurde und sicher für viele Jahre kein Thema mehr sein wird. Sehr viel wichtiger ist diesen Entscheidungsträgern ja die Mitgliedschaft der Türkei in der Nato und auch, wenn sich die Türkei - sofern wieder Ruhe einkehrt - ein Bindungsglied zu den Staaten im Nahen Osten ist (wo es ja auch nicht gerade ruhig zugeht).
Wenn man die strengen Kriterien anwendet, wer in die EU gehört und wer nicht, sollte man auch nach Italien und Griechenland blicken, wie diese mit den Flüchtlingen umgehen, die dort einreisen wollen. Gerade in Italien wurden wieder afrikanische Flüchtlinge daran gehindert, ein Boot zu besteigen und zurück ins Meer getrieben. In Griechenland werden traumatisierte Flüchtlinge aus Kriegsgebieten behandelt wie Schwerverbrecher.
Bei uns gibt es den grausem BEgriff "Duldung", der beinhaltet, dass Familien, die schon lange bei uns leben und integriert sind, bei Nacht und Nebel abgeholt und zum Flughafen gefahren werden, um sie ausser Landes zu schaffen.
Ach ja - und bei unsere Demos sind Wasserwerfer usw. auch kein Fremdwort - auch bei uns sind dies keine Sonntagsnachmittagsspaziergänge. Aber das wollen wir sicher nicht vertiefen, oder? Olga

Aber das wollen wir sicher nicht vertiefen, oder? Olga

Wir?
Ich kann nur schreiben, was ich will. Warum sollte ich jetzt über dein Stöckchen springen? Und ich habe auch nicht das Bedürfnis, in 2 Stunden 20 Hüpferchen hier abzuliefern. Alles klar?

- Zitat Olga -

"Wir sollten nicht wieder den Fehler machen, einen anderen Staat zu belästigen - so wie wir es in Ägypten, Libyen, Tunesien und Syrien usw. machten - ohne jeglichen Erfolg.
Die Sache Erdogan wird sich sowieso demnächst erledigen - als Ministerpräsident kann er nicht mehr antreten; seinen Traum, Präsident zu werden, verscherzt er sich anscheinend gerade."

Liebe Frau Olga, das brutale Vorgehen Erdogans gegen protestierende Bürger seines Landes ruft weltweit Kritik hervor, die ist berechtigt
und noch keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei. Sollte seine islamistische Partei als eindeutiger Sieger aus
der anstehenden Wahl hervorgehen, dann will eben die Mehrheit der
Bevölkerung den Rückschritt vom scheinbar säkularen in den religiösen Staat mit der Bevormundung seiner Bürger.
So ein Land kann wohl kaum als Kandidat für einen EU-Beitritt
in Frage kommen. Ich bin da der gleichen Meinung wie Silhouettte.

Medea.

... und was sagt die Türkische Gemeinde in Deutschland?
Ihr Vorsitzender Kenan Kolat lt. Zeitungsbericht:

"Solange Ankara sich nicht mit den Protesten auseinandersetze,
und diese Form der Gewalt weiterführt, sollte die EU abwarten mit der Eröffnung von weiteren Kapiteln."

M.

Das ist doch der Oberschwätzer von allen.
Taquiya heißt das doch, glaube ich.

Klar ist der durch beide Ohren gebrannt - gg -
und Taqiya jedem Muslim wohlbekannt ....


M.