Plaudereien Urheberrechts-Falle

Ganz früher waren wir alle mal dumm, handelten nach Veranlagungen, konnten sonst nichts. Dann hat man uns wer weiß was gelehrt, oft Falsches, doch wir mussten weiterlernen, lernen und nochmals lernen. Selbst im Alter ist noch nicht Schluss damit. Wenn wir von dem Angelernten was weitergeben wollen, oh je, dann müssen wir komplizierte Gesetze beachten.

Darf man ohne Einschränkungen als Lehrer (Professor) das weitergeben, was andere erfunden haben? Alles was wir herstellen oder veröffentlichen ist doch angelernt. Darf man eine Grafik, nach einem Tutorial gefertigt, ohne Zusatz ins Internet stellen? Oder das Foto eines andern als Hintergrund in seiner Collage verwenden? Oder wenn ich den Satz eines Professors aus einer Vorlesung in meiner Ausarbeitung verwende sagen, die Ausarbeitung ist von mir? Oder Bilder und Texte aus einem gekauften Softwareprogramm verwenden?
Ich selbst hätte nichts dagegen, wenn jemand von mir Gefertigtes benutzt. Ich gebe mein Gelerntes gerne weiter, wenn es der Menschheit dient. Gesetze und Urteile auf diesem Gebiet verbreiten große Angst und schränken uns ein. Ich habe mich aus diesen Gründen längst als Webmaster verabschiedet. Wozu soll ich mich in Gefahr bringen? Ich bin für die Abschaffung Angst machender Einschränkungen im Internet, bitte daher die Gesetzmacher zu überlegen, wie man uns die Angst, was Falsches im Internet zu tun, nehmen kann.

Wäre das nicht ein Thema für FDP? Ihr wollt doch unsere individuellen Freiheiten maximieren, oder wie seh’ ich das?

Trux

also, ich denke, ein springender Punkt ist, zumindest bei Bildern, die Auflösung.

Wenn jemand wie asray, von gestochen scharfen Fotos leben will oder muß, dürfte im Internet nie was anderes anbieten als eine unscharfe Kopie. Diese weiterzuverwenden dürfte kein Problem sein, weil sie ja "minderwertig" wäre.
Mit dieser Kopie könnte man doch wunderbar rumspielen, ohne jemanden die Butter vom Brot zu nehmen.

Ich hab das Gefühl, das Internet könnte viel lockerer und unverkrampfter sein, wenn es das starre copyright nicht gäbe.

Und Banditen hätten keine Verdienstquelle.

Wäre das nicht ein Thema für FDP? Ihr wollt doch unsere individuellen Freiheiten maximieren, oder wie seh’ ich das?

Trux

Ich bin mir nicht sicher, ob sich in diesem Forum wirklich kompetente und einflussreiche FDP-Mitglieder tummeln, die Ihren Vorschlag aufgreifen und weiterverfolgen.
Wenden Sie sich doch direkt an Herrn Rösler (Parteivorsitzender) - vielleicht wartet er ja gerade auf diese tolle Idee, um die FDP endlich wieder nach vorne zu bringen. Sie können die Idee dann ja moderieren vor dem deutschen Wahlvolk - vielleicht gelingt es Ihnen ja,dieses zu überzeugen, wieder verstärkt FDP zu wählen Olga

Eine unerwartete Themenvariante, olga, vielleicht ein eigener thread?

diese vermaleidete copyright diskussion ist nicht die erste, und wird nicht der letzte sein.
diese kochbuch ist eine üble falle, und das ist seit langem bekannt.

auch hier in ST nehmen viele mit copyright nicht genau.
wenn man so tollkühn ist, und darauf hinweist, bekommt man sehr schnell prädikate wie *korinthenkacker* oder *erbsenzähler*.

unlängst hatten wir die disput wegen geklaute texte, karl hat der schreiber gesperrt.
auch so manches gedicht in blogs lässt viele fragen offen.

was fotos angeht, auch die werden hier gnadenlos entwendet.
schade das ich in mein gästebuch-aus lauter wut- einen eintrag gelöscht habe.
dort bekam ich von jemandem einen gruß, mit ein foto:
hab ich vor paar tagen in berlin aufgenommen.
peinlich war nur, das es MEIN foto war, die ich mal hier, in meine sammlung veröffentlicht habe.

genauso ist es auch mit texte, z.B. von Erich Kästner.
der anwaltskanzlei von Kästners sohn ist wie ein schiesshund im netz unterwegs, und mahnt blitzschnell ab.

vieles lässt sich sehr schnell mit ein mail klären, ob man etwas verwenden darf oder nicht.
ob gedicht oder foto.

Grundsätzlich und das habe ich am ersten Tag meines Aufenthaltes im Internet gelernt:

1. Stelle nichts ins Internet was dir Schaden könnte.

2. Von dem was du ins Internet stellst, kannst du nicht annehmen, das alle Menschen deine Urheberrechte beachten. Deshalb ist es sinnvoll diese Objekte grundsätzlich mit CC-Lizenz festzulegen.

3. Es gibt Fälle, bei denen das Beharren auf Urheberrechte regelrecht Unsinn ist. Ich persönlich freue mich jedes mal, wenn ein User irgendwo im Internet meine Anleitungen und Tutorials den neuen Versionen anpasst und weiterentwickelt.

Dazu ein Beispiel:
2007 schrieb ich eine Anleitung zur sicheren Entfernung von Malware jeder Art und veröffentlichte sie im Forum einer Fachzeitschrift. Dazu wurden einfache kleine Tools von Sysinternals.com und eine BartPE als Live-Medium benutzt. Später machte ich daraus die Präsentation, wie ihr sie heute auch hier im ST findet.

Kürzlich fand ich im Web eine Anleitung des Programmierers der Tools, in welcher 2008 genau diese Vorgehensweise weiterentwickelt und in einer Präsentation beschrieben wird: Advanced Malware Cleaning. Jeder Versuch in irgend einer Form gegen diese Veröffentlichung vorzugehen wäre ein großer Schaden für alle User weltweit.

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Im hier diskudierten Zusammenhang möchte ich an den Bundestagsabgeordneten Volker Kauder erinnern, der massiv gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen wollte und auf dessen Homepage mindestens 8 Raubkopien festgestellt wurden.

Hallo Hinterwäldler,

"CC-Lizenz": Wie und wo bekommt man die und wie mache ich eigene Werke kenntlich, d. h. dass sie lizenziert sind? Ich bin da blutiger Laie, habe aber mit geklauten Fotos von mir, die plötzlich auf einer sexistischen Seite aufgetaucht sind, schon sehr schlechte Erfahrung gemacht.

Myrja

Du legst sie selbst fest. Siehe auch http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/

Ich habe ein paar schöne? meiner PowerPointPresentationen auf meine Domain gestellt, in der Absicht, sie zu veröffentlichen.
Aber ich habe bei den Musikverlagen nachgefragt, ob ich einzelne Musikstücke verwenden dürfte. Wäre ja auch Reklame.
Durch die Bank wurde das abgelehnt.

Ich kann nur immer wieder daran erinnern,
daß nicht nur die Agenturen so scharf sind,
sondern vor allem die Heerscharen der Abmahnanwälte.
Ein oder zwei Aushilfskräfte (400.-€) an den PC gesetzt, die den ganzen Tag das Internet durchfilzen. Das lohnt sich bei EINEM einzigen Fund.

Ich 'kenne' Leute hier, die das aus Leidenschaft auch machen.
Ob das Erbsenzähler sind, spielt gar keine Rolle: Das Gesetz ist so.

Es gibt ein einfaches Rezept: Was nicht als Freeware extra gezeichnet ist, ist tabu!

Ich bin schon Zitaten aus meinen Büchern begegnet. Wenn sie als Zitate erkenntlich gemacht und der Verfasser genannt wurde, dann habe ich nichts dagegen.

Allerdings ist mir absolut klar, dass sich ein Prozess niemals lohnen würde.

Immerhin würde ich bei schweren Fällen die Pro Litteris (Urheberrechts-Verein)informieren. Dieser würde dann entscheiden, ob eine Klage Sinn habe. Sie würde den Prozess dann aber auch auf ihre Kosten führen.