Religionen-Weltanschauungen "Der massenhafte Tod wird auch für Atheisten ein Problem"
Liebe Leute,
in der FAZ.net findet sich ein sehr interessantes, detailreiches Interview mit dem Psychiater und Psychotherapeuten Manfred Lütz über das Verhalten von uns Menschen in Krisen; besonders bezogen natürlich auf unsere jetzige Situation:
„Der massenhafte Tod wird auch für Atheisten ein Problem“
Von Timo Steppat
-Aktualisiert am 30.03.2020-21:08
„Zeigt der Mensch in der Krise sein wahres Gesicht? Wird er gläubiger? Der Psychiater und Theologe Manfred Lütz über moralisch richtigen Egoismus, Resilienz und was wir in Quarantäne von Benediktinermönchen lernen können.“ (Einleitung des Artikels)
Hier der Link zu dem interessanten Interview:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/manfred-luetz-der-massenhafte-tod-wird-auch-fuer-atheisten-ein-problem-16700281.html
Manfred Lütz ist ein deutscher Psychiater, Psychotherapeut, römisch-katholischer Theologe, Vatikanberater und Buchautor. Er leitet seit 1997 das Alexianer-Krankenhaus in Köln. Wikipedia
Geboren: 18. März 1954 (Alter 66 Jahre), Bonn
(Entnommen von Google)
Noch einen schönen Tag wünscht
Angeli44 😏
der Tod ist für viele Menschen ein Problem
warum sollten Atheisten da eine Ausnahme sein?
Der Titel impliziert ja schon, dass der Tod auch für religiöse Menschen ein Problem ist, oder sein kann.
Wenn viel mehr Menschen in kurzer Zeit sterben, als wir es "gewöhnt" sind, dann fordert das "Leben" sich dagegen zu stemmen. So ist das in unseren Genen schon angelegt, wir sind auf Leben programmiert.
Wir fühlen uns dann aber auch stärker herausgefordert unseren eigenen Tod zu bedenken und das macht dem Einzelnen mehr oder weniger Angst, auch wenn diese Angst oft tabuisiert wird.
Natürlich ist Angst da, behaupte ich mal. Es wird zB. hier im ST über fast nichts anderes mehr geschrieben, als über die Angst vor dem Tod.
Wir nehmen nur den Umweg über die Virulogen, die Politik, über Zahlen oder wenn es gar nicht anders geht über das Klopapier.
Vielleicht wäre es zielführend sich mit dieser Angst etwas direkter zu befassen?
WurzelFluegel
braucht es wirklich einen kath. Theologen, um festzustellen, dass es jeden Menschen tief berührt und irgendwann zum Problem wird, egal ob er Christ, Moslem, Jude, Sikh, Buddhist, Hindi oder Bahai oder was immer auch glauben mag oder eben ganz einfach an gar keinen Gott , wenn so viele Menschen sterben?
Auch andere Wirbeltiere zeigen ganz deutliche Reaktionen, wenn um sie herum gestorben wird und sie zeigen zwischen Panik und Trauer jedes Gefühl, dass auch wir Menschen kennen und bei denen hat es ganz sicher nichts mit einem Gott zu tun.Geh und beobachte mal Tiere in einem Schlachthof
Liebe Angeli der Artikel ist sehr interessant---Führt die Krise dazu,dass sich mehr Menschen auf ihren Glauben besinnen???
Er schreibt ja dazu,von der Nächstenliebe---aber auch dass man mit einem Schön-Wettergott nicht weiter kommt.Er glaubt an einem mitleidenden Gott,der auch über den Tod hinaus ein ewiges Leben gibt.
Meine Meinung dazu,wer schon Christ ist,wird sich noch mehr zu Gott hinwenden,ihn in sein Leben reinlassen----Die Hoffnung,dass sich Atheisten sich bekehren,auch wenn ihnen die Angehörigen genommen werden,ist ein großes Fragezeichen----
Ich denke als Christ daran,wenn ich in Ängsten bin,kennt Gott meinen Pfad (Psalm 142)diese Worte sind schon 3000 Jahre alt.Die Lage ist ernst,sehr ernst,,er kennt meinen Pfad,und ihm ist die Kontrolle über mein Schicksal nicht entglitten,geschweige denn das Schicksal der WELT-----
Wolke
braucht es wirklich einen kath. Theologen, um festzustellen, dass es jeden Menschen tief berührt und irgendwann zum Problem wird, egal ob er Christ, Moslem, Jude, Sikh, Buddhist, Hindi oder Bahai oder was immer auch glauben mag oder eben ganz einfach an gar keinen Gott , wenn so viele Menschen sterben?Danke WoSchi 💕 👍
Auch andere Wirbeltiere zeigen ganz deutliche Reaktionen, wenn um sie herum gestorben wird und sie zeigen zwischen Panik und Trauer jedes Gefühl, dass auch wir Menschen kennen und bei denen hat es ganz sicher nichts mit einem Gott zu tun.Geh und beobachte mal Tiere in einem Schlachthof
Das ist einer der besten Beiträge, die ich in letzter Zeit in diesem Forum seit Beginn der Corona-Krise gelesen habe.
teri
🌞
für mich ist es klar, dass der tod ein "problem" für alle menschen ist.
auch wenn den religiösen menschen nachgesagt wird, dass sie es mit den gedanken ans sterben einfacher haben.😄
"...auch für atheisten ein problem"? den satz verstehe ich eigentlich nicht!
dass atheisten nicht dazu neigen, sich trost in einer religion zu suchen, wissen wir, vielleicht sind sie furchtloser als religiöse menschen, aber sicherlich benötigt der mensch keinen gottesbezug, um moralisch gut, mitfühlend und all das zu sein, was auch "nicht atheisten" oder gläubige anzubieten haben.
chris33
Ich bin Atheist und wahrscheinlich auch strohdumm, da ich an diesem Thread nichts verstehe? Ich sehe hier zum ersten keinen massenhaften Tod, keinen Sinn und zum anderen: welches Problem sollte ich damit haben?
Ich achte auf Hygiene, helfe meinen Nachbarn und Freunden und gehe pünktlich zur Arbeit, aber wieso zur Hölle hat dies was mit meinem naturwissenschaftlichen Weltbild zu tun außer, dass ich es absolut sinnlos finde, zu einem großen Zampano zu beten, damit die Pandemie endet.
früher habe ich, wenn Menschen starben, so ab Mitte 70, gesagt, naja, ist ja nimmer zu früh. Heute wo ich weit darüber bin, find ich diese Aussage nicht mehr so cool.
Aber Angst hab ich nicht direkt vorm gestorben sein, vom Vorgang jedoch schon, immer noch. Glaubensbedingt ist das bei mir nicht, denn ich habe dazu die Erkenntnis:
Es kommt gar nicht darauf an, ob ich quasi die Einsicht habe, dass es einen "Zampano"(=respektloser Begriff) gibt oder nicht, denn die Realität ist unabhängig davon was ich einzelner Mensch glaube oder ablehne.
Weiter unten steht ganz richtig, dass bei all den corona-Themen, die wir hier bedienen, es eigentlich um Angst geht, und das gewissermassen Ausweichthemen sind.
Christen, echte, sind für mich oft, nicht immer, zu sehr um ihr eigenes Schicksal bemüht, der Hauptgedanke ist aber gar nicht man selbst, sondern der noble Umgang mit den anderen Menschen.
Wieso soll ein massenhafter Tod für Atheisten kein Problem darstellen?
Ich denke eher,Gläubige finden Trost und Zuversicht in ihrem Glauben.
An Wolke 07
Danke Gisela für deinen Kommentar. Ihm schließe ich mich in fast allen Gedanken an. Was nach Meinung von Manfred Lütz, der ja nicht nur gläubiger Christ, sondern eben auch Psychiater und Psychotherapeut ist, nicht ganz leicht beantwortet werden kann, ist das vielfältige, sehr unterschiedliche Verhalten von Menschen in Krisen. Seine Ausführungen hierzu im obigen Interview finde ich interessant. – Ganz fremd sind mir diese Gedanken als Psychologin allerdings nicht. Etwa: Wer zeigt Resilienz und wem ist dies nicht möglich? Was ist unter einem „gesunden Egoismus“ in einer Krise zu verstehen? Und welche Menschen zeichnen sich in der Krise durch solidarisches Verhalten aus?
Sehr schön finde ich persönlich das Eingehen von Manfred Lütz auf den Benediktiner-Orden im Zusammenhang mit unserem „Hausarrest“. – Wie schaffen es Mönche (aber auch Nonnen), in so enger Gemeinschaft, die ein Leben lang hält, und in denselben Räumlichkeiten nicht ständig aneinander zu geraten? Da können wir von den Orden in unserer jetzigen Situation wirklich einiges lernen! 😔
Liebe Grüße
Angeli