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Aktuelle Themen Bestatter im Zwielicht

Gillian
Gillian
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Bestatter im Zwielicht
geschrieben von Gillian
Nachdem die leidige Angelegenheit mit den zwölf gestohlenen Särgen nun endlich zum Abschluss gekommen ist, titelte meine Tageszeitung gestern: "Betrugsvorwürfe gegen Bestatter".
Die Angehörigen, die ihre Verstorbenen notgedrungen nochmals identifizieren mussten, stellten erschrocken fest, dass ihre Lieben z.T. noch in Krankenhauskleidung und mit Schläuchen im Körper in Holzkisten lagen.
Sie hatten jedoch für Totenhemd und Holzsarg viel Geld bezahlt.
Ich sehe allerdings auch nicht ein, dass mit jedem Verstorbenen auch ein edler Eichenholzsarg in Flammen aufgehen muss.
Jetzt stehen sich Bestatter-Innung und Polizeiermittler gegenüber.
Das ist ein heikles Thema, ich weiß. Mal sehen, wie es endet.
(Die Bestatter wollen ja auch leben ?)
G.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Gillian vom 23.11.2012, 13:00:50
Hallo Gillian

Es hat viel damit zu tun ob die Familie den Verstorbenenen noch einmal sehen will, tritt dieses ein dann wird der Tote vom Bestatter zurecht gemacht, nach den Wünschen der Familie.

Ansonsten geht es schon ohne viel Aufhebens in die Kiste.

Phil.
clara
clara
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von clara
als Antwort auf Gillian vom 23.11.2012, 13:00:50
Es hätte mich gewundert, wenn nicht selbst an den Toten versucht würde, zu verdienen! Aber auch die Tischler (Schreiner) und Schneider wollen leben, außerdem wollen Hinterbliebene dem Verstorbenen mit "edlem" Bestattungszubehör noch eine letzte Ehre erweisen.
Genau wie Du sehe ich aber bei einer Feuerbestattung auch keinen Grund, einen kostbaren Eichensarg mit zu verbrennen.
Was die Bestatter taten, ist Betrug und muss als solcher bestraft werden. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch.

Clara

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Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von Klaro
als Antwort auf clara vom 23.11.2012, 13:15:47
Genau wie Du sehe ich aber bei einer Feuerbestattung auch keinen Grund, einen kostbaren Eichensarg mit zu verbrennen.


ich auch nicht...aber ich glaube, da spukt in vielen Köpfen der Angehörigen der Gedanke, man müsse dem "Toten" und den Trauergästen "zeigen", wieviel einem der Angehörige wert war.

Für eine Feuerbestattung sollte es ein Sarg aus Pappe sein, das wäre ökologisch und kostengünstiger.

Klaro
Mitglied_1a4a99f
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Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Gillian vom 23.11.2012, 13:00:50
ich hatte auch so meine zweifel, ob meine verstorbene schwiegermutter auch tatsächlich das superteure totenhemd anhatte im sarg... wenn ich mich recht erinnere sollte das 80 euro gekostet haben und dann die innenausstattung des sarges mit 140 euro...

wir wollten sie nicht nochmal im offenen sarg sehen, das bestattungsunternehmen riet uns davon ab... ich denke aus verständlichen gründen...

als mein schwiegervater dann verstarb, blieben wir bei ihm bis das bestattungsunternehmen ihn aus dem pflegeheim abholte... wir musssten das zimmer verlasssen, als er für den sarg zurecht gemacht wurde und waren erfreut als wir ihn dann im sarg liegen sahen...

das totenhemd sah wirklich schick aus...weißer satin mit rüschenknopfleiste... klingt jetzt blöd, aber er sah aus, als wenn er zur konfirmation oder sonst einem kirchlichen anlass wollte und er sah so freidlich aus... die innenausstattung vom sarg war vom feinsten, alles in weißem satin gehalten und mit rüschen überall...

ich denke, der preis war angemessen und glaube auch, dass meine schwiegermutter genauso aussah, als sie im bestattungsinstitut für die einäscherung zurecht gemacht wurde...
Gillian
Gillian
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Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Klaro vom 23.11.2012, 15:00:52
Klaro, wie wäre der Gedanke, bei geplanten Feuerbestattungen einen Sarg für die Aufbahrung bei der Trauerfeier zu "vermieten"? Oder ist das pietätlos? Dem Verstorbenen kann es doch egal sein ... (mir wäre es das jedenfalls).
G.

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von dutchweepee
Ich habe eine zeitlang als "Totengräber" gejobbt - das wird relativ gut und schwarz bezahlt. Das grobe Buddeln wird heutztage von kleinen Baggern erledigt - der Rest von Hilfskräften die den lustigen Rasen auslegen und die Schalen mit dem Sand hinstellen.

Es kommt zuweilen vor, dass in den Schalen noch kleine Knöchelchen vom ehemaligen Mieter des Grabes sind - der Sand wird nicht von weither geholt und sozusagen recycled.

Ich kann Euch aus erster Hand und Schaufel sagen:

Ihr werdet KOMPOST!
fenna
fenna
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von fenna
als Antwort auf dutchweepee vom 23.11.2012, 15:24:56
Ehrlich?

Und ich wollte Pferdeapfel werden
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf fenna vom 23.11.2012, 15:31:30
Dann streng Dich an fenna - noch ist es nicht zu spät!

:D
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bestatter im Zwielicht
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 23.11.2012, 13:15:47
Was die Bestatter taten, ist Betrug und muss als solcher bestraft werden. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch.

Clara


Wie in allen kostenintensiven Belangen sollten auch hier mehrere Angebote eingeholt werden. Auch wenn einige Gauner nun auffliegen und nicht mehr auf dem Markt tätig werden - es werden neue Anbieter kommen. Diese Branche ist ja nicht totzukriegen - Bedarf besteht laufend und immer. Olga

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