Aktuelle Themen Syrische Flüchtlinge - Hut ab vor der Türkei

Ankara - Es sind schon jetzt mehr als 130.000 Menschen - seit vier Tagen ergießt sich ein immenser Strom aus dem Norden Syriens über die türkische Grenze. Ganze Familien machen sich auf und flüchten vor dem Vormarsch des "Islamischen Staats" (IS). Sollte die Offensive der Extremistengruppe andauern, könnten es noch mehr werden, sagt der türkische Vizeregierungschef Numan Kurtulmus - Hunderttausende womöglich. Es seien alle notwendigen Maßnahmen getroffen worden, um bei einem weiteren Zustrom die zusätzlichen Flüchtlinge aufzunehmen.
Spiegel.de

Da jammern wir Deutschen ständig wegen der Flüchtlinge, die zu uns kommen. Immer wieder hört man drehorgelgleich den Satz: Das Boot ist voll. Die Steuerzahler klagen, dass sie alles mit ihren Steuerabgaben finanzieren. (Kleine Frage am Rande: Zahlen wir weniger Steuern, wenn weniger Flüchtlinge kommen?)

Vielleicht sollten wir alle mal über unseren eigenen Tellerrand hinweg sehen. Was die Türkei da zur Zeit leistet finde ich bewundernswert! Allein in den letzten 4 Tagen sind dort 130.000 Menschen angekommen, die natürlich Lebensmitteln, Schlafplätzen und ärztlicher Versorgung brauchen.

Was sind da doch einige (u. nicht gerade wenige!) satte Deutsche für grenzenlose Egoisten!!!

Sorry, nein egentlich nicht sorry, ich muss das einfach mal loswerden.

Myrja

Myria - vielen DAnk für diesen Beitrag. Ich versuchte es thematisch auch schon einige Male in diesem Tenor - keine oder nur mangelhafte Reaktion von Diskutanten, auch von solchen, die sonst sehr leicht bei der Sache sind, grundsätzlich alles schlecht zu finden was in der Türkei oder derselben kommt.
Es warten an den Grenzen ca 500.000 Flüchtlinge, die in die Türkei wollen und müssen, da die IS drohte, sie alle zu töten.
Ich hoffe, es gelingt vielen der Flüchtlingen weiter zu fliehen zu uns - abgeschoben können sie dann ja nicht werden.
Gerade das Geheule von Bayern, wo täglich einige Hundert Flüchtlinge aus Italien kommen (die Italiener lassen sie einfach weiterreisen), finde ich mehr als abartig, wenn ich die Aktionen der Türkei sehe. Olga

Myria - vielen DAnk für diesen Beitrag. Ich versuchte es thematisch auch schon einige Male in diesem Tenor - keine oder nur mangelhafte Reaktion von Diskutanten,.....
Olga

Ja Olga,

es wundert mich schon sehr, wie gering das Interesse am Schicksal der Flüchtlinge ist.

Woran liegt das? Sicherlich, die Tragödie spielt sich tausende Kilometer von uns entfernt ab. Aber es geht doch trotzdem um Menschen - um Frauen, Männer und viele, viele Kinder, die Schreckliches erleben mussten und noch immer erleben!

Ich verstehe unsere "Wohlstandsgesellschaft" nicht!

Mir fällt auch hier im ST auf, dass dieses Thema bis jetzt kaum zur Sprache kam. Ich bin gespannt, wie schnell dieser Thread wieder im Nirwana verschwindet!

Ihnen auf jeden Fall danke dafür, dass auch Sie sich Gedanken und Sorgen um diese armen Menschen machen und sie hier bei uns auch willkommen heißen.

Myrja

O,nein!

Da muß ich so ein klein wenig protestieren,
denn mich bekümmert das grausame Geschehen sehr!!

Ich fühle mich so hilflos angesichts dieser Geschehnisse

Im Kleinen helfe ich,ohne groß darüber zu diskutieren.

Karlsruhe z.B. ist nicht weit weg von mir!

Gudrun

Hallo myrja,

..."Da jammern wir Deutschen ständig wegen der Flüchtlinge, die zu uns kommen. Immer wieder hört man drehorgelgleich den Satz: Das Boot ist voll. Die Steuerzahler klagen, dass sie alles mit ihren Steuerabgaben finanzieren. (Kleine Frage am Rande: Zahlen wir weniger Steuern, wenn weniger Flüchtlinge kommen?)"

Wir? Nimm mich bitte da raus,schreib lieber,dass Du jammerst u.s. w.

Wenn Du so einen Rundumschlag wagst,wären Quellen angebracht.

Hier kannst Du Hilfe leisten und brauchst nicht auf die Anderen schimpfen.:

Flüchtlinge brauchen unsere Hilfe,Link siehe unten,
oder vor Ort Hilfe leisten.....

Vor gar nicht langer Zeit habe ich einen Thread zum Thema Flüchtlinge eröffnet,fand kein Interesse...
Was geschieht denn mit den vielen Flüchtlingen in der Türkei,wie geht es weiter,auch wenn Deutschland weitere Flüchtlinge aufnehmen wird,Steuergelder als Finanzspritze einsetzten und dann ?

Sorry,alles etwas kurz gedacht..ich weiß aber auch keine Lösung.

Zur Türkei: ...auch das Verhältnis IS zur Türkei sollte genauer angesehen werden,was da passiert und weiter passiert ist kaum durchschaubar,oder doch ?

LG Inga

Hallo Gudrun,

ich glaube Dir sofort, dass Dich diese Schicksale sehr bekümmern.
Leider nur sind es viel zu Wenige, die es ebenso berührt.

Was mich hier im ST verwundert, ist, dass über die Ukraine, über Russland viel geschrieben wird.

Da werden ganze Volksgruppen in Syrien und im Irak systematisch ausgelöscht. Aber das immense Flüchtlingsdrama taucht eher mal am Rande als Thema auf. Liegt es vielleicht daran, dass man kaum in Worte fassen kann, was dort geschieht?

Myrja

Ok Inga,

ich nehme das WIR raus und ersetze durch VIELE. Jammern tu ich nicht, ich helfe!

Was die Quellen betrifft, wen soll ich da angeben, meine Nachbarn, der Herr, der neben mir beim Bäcker stand, eine Kollegin etc.?
Letzten Mittwoch war ich auf einer Einwohnerversammlung zum Thema "Noch mehr Flüchtlinge in unserem Stadtteil". Auch da habe ich diese Sprüche gehört und dazu noch, dass das doch oft Kriminelle wären, die hier herkommen. Was mag in den Flüchtlingen vorgehen, wenn sie mit solche Vorurteilen konfrontiert werden?

Was die Hilfe betrifft, ich leiste sehr viel praktische Hilfe hier wo ich wohne. In meiner Nachbarschaft sind in diesem Jahr viele syrische Flüchtlinge untergebracht worden.

Das Thema "Türkei - IS" ist ein anderes Thema. Mir geht es hier um das Leid der Flüchtlinge und da ist die Türkei vorbildlich mit ihrer Hilfe.

Myrja

Liegt es vielleicht daran, dass man kaum in Worte fassen kann, was dort geschieht?
Myrja

Ja Myrja, ich denke mal, daß das mit ein Grund ist, die ganz normalen friedfertigen Menschen sind verunsichert und fassungslos, was gerade auf und mit der Welt geschieht, denn das ist kein unausweichliches Schicksal, sondern auch menschengemacht !

Edita

Da werden ganze Volksgruppen in Syrien und im Irak systematisch ausgelöscht. Aber das immense Flüchtlingsdrama taucht eher mal am Rande als Thema auf. Liegt es vielleicht daran, dass man kaum in Worte fassen kann, was dort geschieht?

Ich denke schon das das eine Rolle spielt. Aber wahrscheinlich spielen andere Gründe auch noch eine Rolle, z.B. die eigene Hilflosigkeit. Ich könnte mir aber auch vorstellen dass Ängste und möglicherweise ein Stückweit die Erinnerung einiger an eigene Erlebnisse der jüngeren Vergangenheit nicht ausser acht gelassen werden sollten.
Nicht Wenigen denke ich, ist es auch egal oder richtiger es fehlt die Bereitschaft sich überhaupt damit Auseinanderzusetzen. Wie ich darauf komme: ich habe in verschiedenen Gesprächen der letzten Wochen immer öfter Äußerungen gehört wie "was geht uns das an?", "sollen die doch die Probleme im eigenen Land lösen", "hauptsache mir geht es weiterhin gut". Eine Haltung, die ich zunehmend auch gegenüber allem, was als negativ empfunden wird, wahrnehme.

bukamary

Ganz generell zum IS: Wenn ein Staudamm in den Bergen zu bersten droht, sind nicht nur die Dörfer unmittelbar unter dem Damm gefährdet, sondern wenn eine Sturzwelle kommt, wird sich das Wasser bis 100 km ins Tal und in die Ebene ergiessen und unterwegs alles mitreissen, was ihm im Wege ist.

Die Dörfer derjenigen, die jetzt auf der Flucht sind, sind der Staudamm gegen den IS. Der Damm ist gebrochen; die Flüchtlinge ergiessen sich über das Land und sie werden eines Tages auch uns "überschwemmen".

Was aber machen wir: Wir wehren uns erst gegen "die Wasserflut", wenn es zu spät ist, statt zu helfen, den Staudamm zu stärken, sprich die IS zu bekämpfen, bevor wir von den "Kannibalen" geköpft werden!

Glauben wir oder unsere langatmigen Politiker wohl, wir könnten uns dannzumal auf den Mars flüchten?