Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Karl
Karl
Administrator

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 06.04.2020, 10:19:47

ja, leider. Karl

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 06.04.2020, 00:05:31

Zitat Karl: "Richten wir uns auf lange Zeit im HomeOffice ein. "
Wir? Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir Alten uns mal klarmachen, wie privilegiert wir gerade sind. Wir müssen nicht im HomeOffice arbeiten, wir müssen gar nicht mehr arbeiten, manche von den Jungen sind froh, wenn sie das im HomeOffice noch tun können und nicht ganz ihren Job verlieren. Wir haben auch unsere regelmäßige monatliche Rente oder Pension sicher und müssen auch da nichts befürchten.
Wirkich schlimm dran sind jetzt Leute, die schon vorher keinen festen Job hatten und freie Mitarbeiter waren. Oder  auch viele andere, die nun auf Kurzarbeit gehen müssen und vielleicht ein Häuschen oder sonst etwas abzubezahlen haben. Oder auch kleine Firmen, die immer schon nah am Limit waren, viele Friseure zählen dazu.
Und schlimm sind nicht nur diese Bedingungen für sie, sondern auch, dass sie ihre Kinder nicht mehr in die Kita oder Schule bringen können in manchmal kleinen Wohnungen, wo ein Raum für das HomeOffice ruhig bleiben muss, so dass die Kinder den ganzen Tag im Kinderzimmer bleiben müssen (so sieht es bei meinem Sohn gerade aus, der von zu Hause aus unterrichtet und dabei absolute Ruhe braucht).

Uns geht es vergleichsweise gut, wir können auch weiter spazierengehen und müssen nicht im Haus bleiben, ich lebe genauso wie immer. Das einzige, was schlimm ist, ist die Tatsache, dass ich diese Famiie und meine Enkelkinder jetzt nicht mehr sehen und mit ihnen spielen kann. Das ist das, was mir zu schaffen macht, alles andere ist für mich kein Problem.

Ich bin jedenfalls sehr froh über meinen sicheren Rentnerstatus zur Zeit, ich bedauere andere, die es viel schwerer haben als ich.

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von JuergenS

Ich brings mal auf den Punkt:

Die "jüngeren" sind lebenserwartungsmäßig eindeutig in der schlechteren Position.

Ich als Älterer sehe einen Unterschied zwischen Älteren um die 60 oder knapp darüber, die sich eine lange Zeit des Älterseins gewünscht haben, so 15 bis 20 Jahre noch, gegenüber denen, zu denen ich gehöre, die diesen "Genuss" schon weitgehend hinter sich haben, so um die 80.

Meine Angst vor einem Ableben ist wesentlich geringer geworden in dieser Zeit nach dem Ruhestands-Beginn. Bammel hab ich aber vor der Art des Zuendegehens, das ist mein persönlicher Punkt


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 06.04.2020, 10:25:40

@ karl

Ein sehr interessantes Video mit der jungen Asiatin. Ihre Einschätzungen sind anschaulich  populärwissenschaftlich dargestellt und nachvollziehbar. Ihr Vorteil ist, dass sie Realitäten aussprechen kann, ohne Rücksicht nehmen zu müssen. Ich gehe mal davon aus, dass unsere Politiker, die Virologen sowieso, von diesen Kausalitäten Kenntnis besitzen. Dass sie dies in dieser Deutlichkeit aber nicht aussprechen, spricht Bände, die Angst nämlich, die Bevölkerung mit der harten Wahrheit zu konfrontieren. Das hatten wir doch in Sachen Terrorismus unlängst schon mal:
 


Die Regierung sollte sich endlich mal dazu entschließen, die Wahrheit auf den Tisch zu packen. Das ist allemal besser, als alle 2 Wochen das Volk mit der Aussage zu überraschen, dass es für ein Ende der Maßnahmen doch noch bissel zu früh ist.

Ich habe meinen Betrieb vor 3 Wochen geschlossen,wann ich wieder anfahren kann, steht in den Sternen.
Zum Glück habe ich keine Angestellten, die ich evtl. in KA schicken müsste, meine beiden Geschäftspartner sind ebenso wie ich selbstständig. Da wir nunmehr keinerlei Einnahmen mehr haben, leben wir von unseren Rücklagen. Das geht für 'ne Weile, aber eben nicht solange, bis die Pandemie für beendet erklärt werden kann, sprich, ein Impfstoff zur Verfügung steht. Sämtliche Ausgaben müssen aber weiterhin geleistet werden, wie Miete, Krankenversicherung, Energie, Gewerbesteuer, IHK-Beiträge, GEZ, GEMA, Berufsgenossenschaft, Leasingraten, VG-Wort. Die halten alle die Hand auf.
Ich kann marina ein weiteres mal nur beipflichten. Rentner befinden sich in dieser Zeit, gott sei dank, in einer Luxusposition.
 
RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 06.04.2020, 11:33:05

Ich habe mir gerade auch mal das Video angehört.
Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mit allem so lang gewartet werden kann, bis ein Impfstoff gefunden ist, das ist einfach unmöglich, d. h. es ist möglich für einen Teil von Privilegierten, aber nicht für die ganze Gesellschaft.
Ich bin mal gespannt, welchen Ausweg unsere Politiker da finden werden, ich selber wüsste auch keine Lösung.
D. h. ich habe mal über einen Vorschlag nachgedacht. Mein Vorschlag wäre der, nach Regionen zu verfahren, die sind nämlich sehr unterschiedlich belastet. Meine laienhafte Idee wäre es, in Städten, wo wenig Infizierte sind (das ist z. B. in vielen ostdeutschen Regionen und auch in meiner Stadt der Fall) die Maßnahmen langsam zu lockern nach den Ferien. Und in Regionen, die mehr belastet sind, das nicht zu tun. Mit Massenveranstaltungen kann man warten, die braucht man nicht.

Aber das ist ein sehr laienhafter Vorschlag von mir, ob der durchführbar und realistisch wäre, weiß ich leider auch nicht. Und ich glaube, unsere Politiker wissen eigentlich auch nicht weiter.

Karl
Karl
Administrator

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 12:02:51

Ich hoffe, die Politiker und ihre Berater werden einen Weg finden. Frau Mai sagt ja auch, dass die jetzigen Maßnahmen unmöglich 1-2 Jahre durchgehalten werden können. Sie hofft, dass die Viren-Reproduktionszahl R(0) bald so erniedrigt werden kann, dass durch Testen und regionale Sperren und selektive Maßnahmen zum Schutz der Senioren die Wirtschaft teilweise und regional wieder hochfahren kann.

Karl


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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Monja_moin

Ich stelle mir z. B. die derzeitige Lockerung der Reisefreiheit innerhalb von Deutschland recht schwierig vor.
Leider gibt es zu viele Unvernünftige, die es dann ausnutzen.
 
Deutlich zu erkennen war es Mitte März in Schleswig-Holstein.
Schulen, Kindergärten wurden geschlossen.
So haben massenhaft zu viele wohl gedacht, prima, machen wir einen Kurzurlaub an die Ostsee oder Nordsee. Seeluft ist ja gesund.
Dazu kamen massenhaft Tagestouristen.
Es erfolgte ein sogenannter "Massenansturm" an die Küsten und umher liegenden Orten, auch auf die Inseln.
Die Straßen waren überfüllt, fast jede Unterkunft total ausgebucht, auch Campingplätze.
Es war fast schlimmer, als zu Ferienbeginn in den Sommerferien.
 
Schleswig-Holstein und vor allem die Inseln leben überwiegend vom Tourismus, so auch die Insel auf welcher ich lebe.
So habe ich diesen Massenansturm indirekt mit erlebt.
Wartezeiten von 2 bis 4 Stunden am Autozug in Niebüll schreckt Urlauber nicht ab. Erleben wir ja oft im Sommer bei Ferienbeginn.
 
Nicht umsonst hat unser Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther sehr schnell reagiert und über ein Wochenende Mitte März veranlaßt, daß alle Touristen Einreiseverbot bekamen und bis zu einem festen Termin abreisen mußten. Vermieter wurde untersagt zu vermieten, ansonsten drohen Strafen.
 
Unsere Insel ist ungewöhnlich leer, hatte ich noch nie so erlebt und das wo inzwischen schönes sonniges Wetter ist.
 
Sicher leidet die Wirtschaft, jeder Einzelne der vom Tourismus lebt besonders darunter.
 
Allerdings bin ich der Ansicht, die Lockerung der Reisefreiheit darf nur in sehr kleinen Schritten erfolgen, sonst wiederholt sich der Massenansturm wieder.
 
Es gibt leider zu viele, die unvernünftig reagieren und handeln.
 
Bei anderen bestehenden Einschränkungen wird es wohl nicht anders sein.
 
Monja.
 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf luchs35 vom 06.04.2020, 10:11:12
Was mir bei den Zahlen und Kurven unklar ist, Karl : ältere Menschen ab 65 Jahren sollen ja  zuhause bleiben, um sich nicht anzustecken, sie werden also keine Immunität auf natürliche Weise erreichen können. Impfungen sind auch noch nicht möglich. 
Bedeutet das nun nicht, dass wenn die Jüngeren gesund und immun sind, trotzdem aber den Virus übertragen können ohne dass sie etwas bemerken , dann ältere Menschen entweder bis zur möglichen Impfung weiterhin gefährdet sind - also möglichst "eingesperrt" bleiben, um nicht doch noch an Covid_19 zu erkranken oder zu sterben.

Luchs35 
 geschrieben von luchs35
Liebe Luchs.
Eingesperrt bleiben ist ein schlimmes Wort, so wie meine Wenigkeit es versteht müssen wir Ältere länger auf uns aufpassen bis dass ein Impfstoff vorhanden ist, wir stellen uns jedenfall auf diese Situation ein.
Auch wenn die Zahl der Infizierten drastisch nach unten gehen sollte, ist die Gefahr lange nicht gebannt.

Ich könnte mir vorstellen dass Altenheime zu Clean-Areas werden müssen , wo strikte Sauberkeit bzw. Schutzausrüstungen für Besucher angesagt sind.

Im Alltag für über 65 jährige, Handschuhe, Masken und viel Disziplin, wie die Politik hierüber entscheiden wird, das wird spannend, das Risiko ist einfach zu hoch für uns Senioren,  wir Menschen sind manchmal zu nachlässig, was nicht negativ aufgenommen werden soll.
Ich möchte zur Zeit kein politischer Entscheidungsträger sein.

Meine persönliche Einschätzung.😉  Phil.
 
luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 06.04.2020, 12:12:27

Das leuchtet mir alles ein, Karl. Aber in China z. Bsp. steigen die Zahlen von Neuerkrankungen mit Covic-19 bereits wieder leicht an, es ist also auch dort noch nicht ganz "erledigt", auch wenn es heißt, dass das Virus nun vom Ausland eingeschleppt worden sei.
In einigen europäischen Ländern geht es jetzt erst richtig los. Es ist auch richtig- wie Marina betont - dass wir Senioren durch unsere verdiente Rente durch Lebensleistung  privilegiert sind, aber noch stehen wir am Anfang der Forschungen und keiner kann jetzt schon sagen, dass wir Älteren das Ende des Covic überhaupt alle noch erleben werden. Kinder und Jugendliche scheinen sehr gut mit einer Ansteckung fertig zu werden und sollten dann immun sein, auch Ältere  müssen ja nicht zwingend an dem Virus sterben und werden bei der Erkrankung immun dagegen werden.
Im Moment müssen wir uns alle wohl damit abfinden, dass unser ganzer Lebensrhythmus ins Stocken geraten ist, aber das betrifft nicht nur die Senioren, die allerdings zusätzlich fürchten, ihre Familien nie wieder treffen zu können. Ostern wird der erste Moment sein, wo das den meisten bewusst werden wird.
Luchs35   



 
 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf wandersmann vom 06.04.2020, 11:33:05
Die Regierung sollte sich endlich mal dazu entschließen, die Wahrheit auf den Tisch zu packen. Das ist allemal besser, als alle 2 Wochen das Volk mit der Aussage zu überraschen, dass es für ein Ende der Maßnahmen doch noch bissel zu früh ist.

Ich habe meinen Betrieb vor 3 Wochen geschlossen,wann ich wieder anfahren kann, steht in den Sternen.
Zum Glück habe ich keine Angestellten, die ich evtl. in KA schicken müsste, meine beiden Geschäftspartner sind ebenso wie ich selbstständig. Da wir nunmehr keinerlei Einnahmen mehr haben, leben wir von unseren Rücklagen. Das geht für 'ne Weile, aber eben nicht solange, bis die Pandemie für beendet erklärt werden kann, sprich, ein Impfstoff zur Verfügung steht. Rentner befinden sich in dieser Zeit, gott sei dank, in einer Luxusposition.
 
Hallo Wandersmann.
Ich hoffe Wandersmann dass du die nötige Unterstützung vom DE Staat erhalten wirst, wo du meines Erachtens richtig liegst wir Rentner haben kein Grund zur grossen Aufregung.
Die Wahrheit wird sein, die Infizierung geht weiter im kleineren Umfeld.   Phil.
 

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