Internationale Politik Ein neues Schottland.2 ist in Aussicht: Katalonien
Eine Meldung der spanischen Tageszeitung EL Pais von heute nachmittag, (El Pais erscheint jeden Tag)
Aufgrund der Authentizität nicht übersetzt aber kurz zusammengefasst.
Tenor der Demo von Sonntag nachmittag: zwischen 300 000 und einer Millioin (wie üblich gehen die Schätzungen weit auseinander:
Todos sonos Catalunya: Wir alle sind Katalanen ein Schlachtruf mit dem Zusatz en defensa de la unidad de Espana. Zur Verteidigung der Einheit Spaniens. Ein klares Votum gegen die Unabhängigkeit. Auch mit Zurufen wie: Puigdemont ins Gefängnis.
Die Neuwahlen im Dezember werden von den Unabhängigkeitsgegnern einhellig begrüßt.
Eine Meldung der spanischen Tageszeitung EL Pais von heute nachmittag, (El Pais erscheint jeden Tag)
Aufgrund der Authentizität nicht übersetzt aber kurz zusammengefasst.
Tenor der Demo von Sonntag nachmittag: zwischen 300 000 und einer Millioin (wie üblich gehen die Schätzungen weit auseinander:
Todos sonos Catalunya: Wir alle sind Katalanen ein Schlachtruf mit dem Zusatz en defensa de la unidad de Espana. Zur Verteidigung der Einheit Spaniens. Ein klares Votum gegen die Unabhängigkeit. Auch mit Zurufen wie: Puigdemont ins Gefängnis.
Die Neuwahlen im Dezember werden von den Unabhängigkeitsgegnern einhellig begrüßt.
Danke, Achill, ich habe es heute im spanischen Fernsehen teilweise mitverfolgt. Es war ja die Demonstration der Gegner der Abtrennung angesagt.
Bei allem Verständnis für die Katalanen glaube ich nicht, dass die Wahlen im Dezember zugunsten einer Abtrennung von Spanien verlaufen, indem die aufgestellten Wahlkandidaten den alten Kurs vertreten.
Die Frage ist doch im Moment , ob es am Ende nicht zu schweren Auseinandersetzungen kommt. Wäre der spanische Premierminister Rajoy nicht von Dummheit und Sturheit geschlagen, hätte es gar nicht erst so weit kommen müssen. Puigdemont hatte lange genug um einen Dialog gebeten -oder gebettelt - aber Rajoy ließ es auf eine harte Konfrontation ankommen, bleibt nur zu hoffen, dass ihm sein gepriesener Paragraph 155 nicht um die Ohren fliegt - entweder mit Aufständen oder Streiks .
Soweit ich es mitbekommen habe, hat Belgien Puigdemont und seiner Familie Asyl angeboten, sollte er fliehen müssen, um möglicherweise 30 Jahren Zuchthaus wegen Rebellion zu entgehen.
Luchs35
Nein, die Wahlen werden mit Sicherheit nicht zugunsten einer Abspaltung sein, Luchs. Dafür wird schon gesorgt. Es ist eine Schande dass in einem EU Land ein Mensch flüchten muss um einer langen Gefängnisstrafe zu entgehen. Wie sagte unser Nachbar heute Mittag? „Ich schäme mich für mein Land das sich offiziell zu einer Bananenrepublik entwickelt hat“.
Bruny
Nein, die Wahlen werden mit Sicherheit nicht zugunsten einer Abspaltung sein, Luchs. Dafür wird schon gesorgt. Es ist eine Schande dass in einem EU Land ein Mensch flüchten muss um einer langen Gefängnisstrafe zu entgehen.
Das ist doch etwas sehr oberflächlich betrachtet angesichts dessen, dass es seit sehr langer Zeit in Katalonien rumorte und zu erwarten war, dass ein Mindestmaß von Entgegenkommen durch die spanische Regierung gezeigt wird - vor allem angesichts der Tatsache, dass gerade Katalonien die hauptsächliche Triebfeder für den wirtschaftlichen Aufstieg war - und das schon Mitte des 19.Jh (ca. 1850), was dann allerdings später Franco böse quittierte.
Jetzt wird es der Einfachheit halber darauf geschoben,dass Katalonien mehr vom Steuer-Kuchen abhaben will, aber gerne beiseite geschoben, dass es die dauernden Nadelstiche und das Verächtlichmachen dieser Region die Menschen auf die Palme gebracht hat.
Die spanischen Korruptionskandale werden vergessen zu erwähnen.
Der sture Zentralpräsident Rajoy, der das zunächst leise Aufbegehren der Katalanen überhörte und damit die Demokratie, die für alle gilt, von einer fratzenhaften Seite zeigte, trägt am derzeitigen Aufbegehren in erster Linie die Schuld. Zu einem Dialog war er nie bereit. Wie sollen sich da die Menschen wehren? Noch ist es ja relativ ruhig, aber es ist eine sehr angespannte Ruhe. Ich hoffe, dass rechtzeitig Vernunft einkehrt - auf allen Seiten!
Luchs35
Ich war gerade mal wieder in Südtirol und durfte feststellen, wie gut dort alles funktioniert, seitdem Italien den Südtirolern eine absolute Autonomie zugestanden hat.
Leider ist dieses erst durch Gewalt zustande gekommen.
(Wer erinnert sich nicht an all die Anschläge, hauptsächlich auf die Hochspannungsleitungen?)
Jetzt muss jeder Mensch im öffentlichen Dienst mindestens zweisprachig sein. Im Meraner Raum ist Deutsch die erste Sprache und im Bozener Raum Italienisch. Es herrscht eine große Zufriedenheit (jedenfalls habe ich das so empfunden.)
Vielleicht sollte sich der sture Präsident Rajoy dort mal ein wenig orientieren, denn wenn er Gewalt verhindern will, muss er sich anders verhalten.
Pippa
Südtirol ist ein gutes BEispiel. ABer vielleicht hätte sich Herr Puigdemont die Mühe machen sollen, sich dort intensiv zu informieren, bevor er zeitverzögert "seine" Unabhängigkeit ausruft.
Die Sprache ist nicht das Problem in Katalonien. Dort wird an den Schulen vor jeder Fremdsprache Catala gelehrt, Filme müssen (mit Untertiteln) auch in dieser Sprache gezeigt werden - es herrscht teilweise eine Dominanz dieser Regionalsprache.
Heute ist es zeitweise so, dass Menschen, die nicht Catala sprechen, sondern "nur" spanisch in Englisch ausweichen müssen, weil der andere vorgibt, spanisch nicht zu verstehen.
Katalonien wird nicht unterdrückt durch Madrid und weitere Grenzziehungen innerhalb eines Landes für eine Minderheit sind einfach Humbug in einem gemeinsamen Europa.
Auch das jetzige JA zur Unabhängigkeit ist nicht immens: von vorhanden 135 Stimmen haben 70 dafür gesprochen. Das ist gerade mal ein wenig mehr als die Hälfte.
Die Massendemos auch in Barcelona gegen die Unabhängigkeit sind auch ein Zeichen; viele dieser Menschen erklären, dass sie in den letzten Wochen Probleme hatten, dagegen zu sein und ein tiefer Riss durch diese Region geht. Olga
In Südtirol mussten erst Strommasten gesprengt werden, ehe die italienische Regierung klug wurde und dem Südtirol mehr Freiheit und Autonomie zubilligte.
In Spanien würde ich Heute wohl auch gegen die rechtsnationale Regierung auf die Straße gehen, die allen demokratischen Atonomie-Bestrebungen der Katalanen nur mit Polizeigewalt und Verboten antwortet.
Es ist schlimm, dass innerhalb Europas, demokratisch gewählte Volksvertreter vor den rechtsnationalen Machthabern in Madrid fliehen müssen Übrigens wackelt diese "Macht" und wird hoffentlich von der Mehrheit des spanischen Volkes bald beendet.
Was mich traurig macht ist, dass die katalanischen Politiker nicht in Deutschland Schutz erhoffen, sondern in Belgien...
Die Mehrheit der ehemaligen katalanischen Minister sitzt in Untersuchungshaft. Ex-Regionalpräsident Puigdemont spricht von einem "Anschlag auf die Demokratie". Kritik kommt auch vom FC Barcelona und von Tausenden Befürwortern der Unabhängigkeit.
Wir brauchen nicht nach Südtirol schauen, denn Spanien weiß doch was passiert wenn sich Regionen nicht dauernd erniedrigen und bevormunden lassen. Wie sich das Baskenland mehr Autonomie erkämpft hat, ist doch allgemein bekannt.
Auszug aus Wikipedia:
“In der Vergangenheit stand die Guardia Civil immer wieder öffentlich in der Kritik. Unter anderem wurde 2010 bekannt, die Guardia Civilhabe Verhörmethoden unter Androhung von Gewalt angewendet und diese auch teilweise ausgeübt. Amnesty International wurde über diese Vorfälle informiert und übte scharfe Kritik an deren Vorgehen.[5]
Bei dem Referendum 2017 über die Unabhängigkeit in der spanischen Region Katalonien wurden nach teils brutaler Polizeigewalt mehr als 840 Menschen durch Einsätze der Guardia Civil und Polizei verletzt.Die spanischen Polizisten schlossen Wahllokale, beschlagnahmten Abstimmungsunterlagen und hinderten Menschen mit Schlagstöcken und Gummigeschossen an der Stimmabgabe. Wegen dieser Einsätze setzten mehrere Hoteliers, bei denen die Einsatzkräfte untergebracht waren, die Beamten vor die Tür.
[5] Folter in Europa