Internationale Politik Inferno Notre Dame Paris.
Ja, Edita so ist es und ich wundere mich mal wieder über die "so weit hergeholten" persönlichen Einwände und Spekulationen zu diesem französischen Drama.An Geld für den Wiederaufbau wird es also nicht mangeln. Trotzdem werden weltweit die Klingelbeutel weit geöffnet werden.Lieber Phil,Ich habe die Notre Dame zweimal besucht, es war, ein schönes Gebäude ich verstehe auch die Christen welche weltweit betroffen sind .......
Karl
ich denke, daß auch die meisten der Nichtchristen sich weltweit betroffen fühlen, schließlich handelt es sich um ein von Menschenhand gefertigtes, fast 1000 Jahre altes Kulturmonument!
Man muß kein Christ sein, um hier betroffen und bewegt zu sein!
Edita
Man muss ja gar nicht 1000 Jahre zurückgehen. Zwischenzeitlich erfolgten Krönungen für Napoleon, Trauerfeiern für de Gaulle und Mitterand.
Und auch Deutschland spielte eine sehr wichtige Rolle: die Naziverbrecher marschierten in Paris ein mit dem festen Vorhaben, diese Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Das klappte dann gottlob nicht und in Frankreich ist es geschichtlich immer sehr wichtig gewesen, dass de Gaulle in 1944, kurz vor dem Rückzug der Nazi-Verbrecher, eine Messe in Notre Dame abhalten liess, obwohl auf dem Dach noch Scharfschützen positioniert waren.
Es ist richtig ,dass auch wir Deutsche uns durch Spenden am Wiederaufbau beteiligen. Denken wir einfach daran, dass auch die Engländer spendeten für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden.
Alles hängt ja irgendwie zusammen, oder ? Olga
Dieses Flammenmeer sollte uns nicht schon wieder automatisch an die Taten der Nazis erinnern, Olga, denn es lenkt einfach vom Kern ab. Es soll uns eher mahnen, wie zerbrechlich menschliche Werke sind, denn es braucht nicht immer Verbrecher, die zerstören, es genügt auch schon Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit oder Fahrlässigkeit, um uns Wertvolles oder Zauberhaftes zu nehmen.
Die Notre Dame de Paris steht für die Romantik einer Stadt der Lichter, für Schönheit und auch für französische Macht.
Und sie steht auch für eine Zivilisation, die Großes hervorgebracht hat. Jeder, der zusah, wie der Dachstock verglühte, das Türmchen einstürzte und Unwiederbringliches durch das Feuer vernichtet wurde, erahnte, was hier zerstört wurde.
Ich finde es nicht in Ordnung, das Drama Dresden hier in einen Zusammenhang mit diesem Brand zu bringen und die Spenden der Deutschen wie ein Art Ausgleich zu sehen, denn auch Tote hat es hier zum Glück nicht gegeben.
Auch die Notre Dame wird wieder auferstehen in ihrem alten Glanz, das ist ein tröstlicher Gedanke - gerade in dieser Osterzeit.
Luchs35
Man muß kein Christ sein, um hier betroffen und bewegt zu sein! Edita
Das seh ich genau so.
Deswegen gefiel mir die Stellungnahme des Pariser Erzbischofs Mgr Michel Aupetit gestern im Fernsehen, der ganz klar sagte, dass es hier um ein Welt-Kulturerbe geht, das nicht nur die Gläubigen betrifft.
Gruss Val
GEnau so ist es. Sonst würde man es irgendwann sowieso auf den Katholizismus beschränken, da diese Kirche ja - wie der Name schon sagt - der Gottesmutter gewidmet ist, die in anderen christlichen Religionen weniger gewürdigt wird.
Man muß kein Christ sein, um hier betroffen und bewegt zu sein! Edita
Das seh ich genau so.
Deswegen gefiel mir die Stellungnahme des Pariser Erzbischofs Mgr Michel Aupetit gestern im Fernsehen, der ganz klar sagte, dass es hier um ein Welt-Kulturerbe geht, das nicht nur die Gläubigen betrifft.
Gruss Val
Im Gegensatz zu Luchs finde ich es gerade in diesen Zeiten, wo schon wieder mal rechte Parteien ihre Sicht der Dinge auch in Bezug auf diesen Brand losposaunen, wichtig, auf die zerstörerische Rolle der Nazis in Paris zu verweisen und auch die mutige Tat des Herrn de Gaulle. Womit wir dann automatisch beim Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresdnen sind und die vielen, internationalen grosszügigen Spenden der Weltgemeinschaft.
Wie ich schon erwähnte, muss alles in einem Zusammenhang gesehen werden auch in einem geschichtlichen. Olga
Ich habe Situationen erlebt, die ich hier und auch sonst nirgendwo schildern moechte.
Fuer mich ist es -bzw. war es- was ich zusammen mit meinem verstorbenen Mann in etlichen Teilen
der Welt erlebt habe immer wieder das Schlimmste, dass wir so ganz und garnichts tun konnten.
Mittlerweile habe ich nach all der Zeit den Glauben an das Gute im Menschen wiedergefunden. Er
war mir verlorengegangen aufgrund all der Heuchelei und Gleichgueltigkeit der Zweibeiner gegenueber
ihresgleichen und der uebertriebenen Pflege ihres eigenen EGOS.
Ich hoerte einige Male den Ausspruch:"Die Welt waere ein besserer Platz wenn es nur die Vierbeiner
auf diesem Planeten gaebe".
Ich halte diese Aussage an sich fuer uebertrieben und ungerecht, da man bei der Spezies 'Mensch' und auch bei den Tieren differenzieren sollte, werde aber durch die Diskussionen re. der Zerstoerung von
'Notre Dame' wieder recht nachdenklich im Hinblick auf meine zuvor erwaehnte Aussage einiger Menschen.
Vielleicht ist dieser Ausspruch doch nicht so ganz ungerecht?
Die sehr unterschiedlichen Reaktionen re. dieser Thematik sind jedoch zumeist erschuetternd finde ich
(und ich meine hier nicht nur das Wenige das ich im ST lese; die Medien sind nicht zu stoppen).
Etwas Troestliches finde ich immer wieder in einigen Aphorismen von einem unserer 'groessten' Philosophen
(Rabindranath Tagore) der zum Ausdruck bringt:
"Jedes Kind bringt die Botschaft,
dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat".
"So long", Ruth
Ja, und bei Dir vermutlich so einiges durch, ansonsten hättest Du diesen grotesken Vergleich hier nicht bringen können. Die Pariser Kirche wurde vorgestern nicht von Deutschen Bombern in Schutt und Asche gelegt, im Gegensatz zu Dresden und der Frauenkirche, das in einem barbarischen, entmenschten Akt der britischen Luftwaffe zerbombt und verbrannt wurde, mehrere zehntausend Einwohner, Zwangsarbeiter und Flüchtlinge wurden gezielt getötet. Dass sich GB mit Spenden am Wiederaufbau der Frauenkirche beteiligte, war allein schon aus diesem Grund moralisch notwendig. Eine gleichgeartete Verpflichtung Deutschlands, sich am Wiederaufbau von Notre Dame zu beteiligen, ergibt sich aus Deinem Vergleich deshalb nicht. Natürlich ist es jedem freigestellt, dafür zu spenden, gar keine Frage.Es ist richtig ,dass auch wir Deutsche uns durch Spenden am Wiederaufbau beteiligen. Denken wir einfach daran, dass auch die Engländer spendeten für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden.
Alles hängt ja irgendwie zusammen, oder ? Olga
OT
Du findest hier mit deiner Ansicht nicht viel Anklang...und es wird wohl theologisch ganz anders ausgelegt.
Ich verstehe aber deine Gefühle.
Dazu sehr kurz meine erläuternde Geschichte.
Im 3. Stock eines in einem Schloß hoch einer Stadt gelegenen Museums war ich allein...keine anderen Besucher aber in jedem Zimmer waren Altäre, Kreuze, Bilder etc. aus alten Kirchen.
Als ich plötzlich vor Salome mit dem abgeschlagenem Haupt Johannes auf einem Teller stand floh ich in Panik.
So viel blutrünstige Szenen, soviel Höllenqualen, soviel gemarterte Heilige....ein Panoptikum der Grausamkeiten.
.Und wie sah es umgekehrt aus?
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Die Pariser Kirche wurde vorgestern nicht von Deutschen Bombern in Schutt und Asche gelegt, im Gegensatz zu Dresden und der Frauenkirche, das in einem barbarischen, entmenschten Akt der britischen Luftwaffe zerbombt und verbrannt wurde, mehrere zehntausend Einwohner, Zwangsarbeiter und Flüchtlinge wurden gezielt getötet. Dass sich GB mit Spenden am Wiederaufbau der Frauenkirche beteiligte, war allein schon aus diesem Grund moralisch notwendig. Eine gleichgeartete Verpflichtung Deutschlands, sich am Wiederaufbau von Notre Dame zu beteiligen, ergibt sich aus Deinem Vergleich deshalb nicht. Natürlich ist es jedem freigestellt, dafür zu spenden, gar keine Frage.
Ich denke dabei an den Luftwaffenangriff von Deutschland auf London "The Blitz" genannt.
War dies auch nicht ein "entmenschter Akt", wie Du es nennst?
Als The Blitz werden im englischen Sprachgebrauch die Angriffe der deutschen Luftwaffe auf Großbritannien während der Luftschlacht um England bezeichnet, insbesondere die auf London zwischen dem 7. September 1940 und dem 16. Mai 1941, die die britische Regierung zur Aufgabe bewegen sollten.
Rund 43.000 Zivilisten fielen dem Blitz zum Opfer, über eine Million Häuser wurden beschädigt oder zerstört,
Wikipedia -The Blitz
Trotzdem haben die Engländer sich am Wiederaufbau der Frauenkirche beteligt.
Monja.
@ Monja_moin
Ich ja richtig, und Deutschland, vor allem der Osten, hat dafür auch bitter büßen müssen. Olgas Vergleich bleibt dennoch absurd.
@ Monja_moin
Ich ja richtig, und Deutschland, vor allem der Osten, hat dafür auch bitter büßen müssen. Olgas Vergleich bleibt dennoch absurd.
Meinst Du es bringt etwas zu vergleichen wer am meisten unmenschlich gewütet hat?
Ich meine da haben alle Nationen gleich gehandelt und gelitten hat überall die Bevölkerung / Zivilisten gleichermaßen.
Monja.