Plaudereien Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
Ist das eigentlich typisch deutsch, dieses Zerpflücken der Sätze und Kritisieren der Wortwahl? Mich würde einmal interessieren, ob andere Völker sich auch so verhalten.
Ob ganze Völker eine andere Einstellung haben weiß ich nicht, aber es gibt Menschen die alles und immer bis ins Kleinste zerpflücken müssen, da frage ich mich: ist diesen Menschen langweilig, haben die nichts anderes zu tun?
Felide
Um aber zum eigentlichen Thema, nämlich dem "Wir" zurückzukommen:
Ich wehre mich dann dagegen, in den "Wir-Kreis" einbezogen zu werden, wenn jemand z.B. behauptet: "Wir hier im ST wollen nicht, dass...... " Denn der/diejenige, der/die solches behauptet, hat kein Recht, in meinem Namen etwas zu behaupten.
Wenn aber jemand sagt: "Wir hier sind doch nicht alles Idioten", dann klopfe ich ihm auf die Schultern und sage: "Du hast mich durchschaut, Kamerad!"
Ich wehre mich dann dagegen, in den "Wir-Kreis" einbezogen zu werden, wenn jemand z.B. behauptet: "Wir hier im ST wollen nicht, dass...... " Denn der/diejenige, der/die solches behauptet, hat kein Recht, in meinem Namen etwas zu behaupten.
Wenn aber jemand sagt: "Wir hier sind doch nicht alles Idioten", dann klopfe ich ihm auf die Schultern und sage: "Du hast mich durchschaut, Kamerad!"
Re: Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
geschrieben von Drachenmutter
Beamtendeutsch aneigenen, denn das ist nur deswegen so verschwurbelt formuliert, damit Missverständnisse weitestgehend ausgeschlossen werden können.
LG,
woelfin
Ganz im Gegenteil liebe Woelfin,
erstens verstehen es die Beamten oftmals selber nicht, und zweitens verstecken sie in den Verschwurbelungen die Schlupflöcher für die Lobbyisten und andere Interessenten, und die können, und tun es auch, jede Verschwurbelung in ihrem Sinne auslegen, und Herr oder Frau Normalo stehen da und können bloß mit den Schultern zucken!
Edita
Grad muss ich so lachen.
Es gibt ja für die Beamten auch noch die sogenannten Ausführungsverordnungen, die die im Beamtendeutsch erdachten Vorschriften erklären sollen.
Jetzt stelle ich mir grade vor, hier im ST würde nur noch geschwurbelt geschrieben und die Erklärung, wie das Ganze zu verstehen sei, würde gleich mitgeliefert. Das wäre doch lustig.
Da bleibe ich doch lieber beim wir und beim man.
LG,
woelfin
Re: Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
geschrieben von Drachenmutter
Ich wehre mich dann dagegen, in den "Wir-Kreis" einbezogen zu werden, wenn jemand z.B. behauptet: "Wir hier im ST wollen nicht, dass...... " Denn der/diejenige, der/die solches behauptet, hat kein Recht, in meinem Namen etwas zu behaupten.
Damit hast Du natürlich Recht. Es ist nicht ok, im Namen aller ST-Mitglieder eine Behauptung aufzustellen.
Ebenso ist es nicht ok, von "wir" zu schreiben, wenn der Andere gemeint ist.
Dasselbe gilt für das Wort "man".
Es ist aber nicht richtig, diese beiden Wörter völlig aus dem Sprachgebrauch zu tilgen, denn sie sind unverzichtbar, das Wort "wir" noch mehr, als das Wort "man".
Dennoch, und das ist nur meine Meinung, wäre es für den Frieden in einem Forum besser, wenn der Leser die falsche Wortwahl erkennt, er dies nicht gleich an die große Glocke hängen würde, indem er den Schreiber mit den Worten anpampt, wer denn wir oder man sei und er/sie gehöre ganz sicher nicht dazu. So etwas stiftet Unfrieden.
Jeder, der solche WirVerallgemeinerungen im ST liest, kann sich doch mit seinem gesunden Menschenverstand denken, dass nicht alle ST-Mitglieder dahinter stehen. Da bedarf es keiner Zurechtweisung.
Aber, wie schon geschrieben, das ist nur meine Meinung dazu.
LG,
woelfin
Mir fällt bei dem Thema der alte Spruch ein "nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen", was allerdings mündlich leichter durchzuziehen ist.
Val
Hier kann ich mich vorbehaltlos anschließen, liebe Val. Anlass war tatsächlich das "geschriebene Wort", an dem sich über die Jahre immer wieder User/innen im ST "stießen", die sich, wenn ich sie richtig verstehe, durch ihren "Protest" sowohl von Verallgemeinerungen als auch von einer Einbeziehung in bestimmte Ein- und Ansichten deutlich distanzieren wollten - hin und wieder sicher durchaus gerechtfertigt, auch wenn ich mich nicht dran störe und die "Vereinnahmung" einfach ausblende- (wie u.a.auch Pippa :) )
Denjenigen, die sich die Mühe machten, das Anliegen in Gänze zu überblicken, hier nochmals danke und abschließend mein Eindruck:
Einige von euch meinten, hinter einem "wir" ließe sich möglicherweise die eigene Meinung leichter verstecken, während eine individuelle Meinung, bsw. als Ich-Botschaft u.U. vielleicht angreifbarer scheint.
(Für mich ebenfalls kein Problem, trotzdem werde ich selber darauf achten).
Einige griffen das anbiedernde bzw. herablassende "Wir" auf
und brachten Beispiele aus der Altenpflege oder der Schulzeit.
- Na, hatten wir denn schon Stuhlgang heute"
- Na, was haben wir denn auf dem Herzen?
Finde ich allerdings auch abstoßend und unwürdig!
Danke für eure Beiträge, hab hin und wieder herzhaft lachen müssen - (Edita zuzwinker )
LG - Shen
Re: Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn ich wir schreibe, dann meine ich eine Gruppe von Menschen, denen ich mich zugehörig fühle. Kein Mensch wird daran gehindert, nicht zu dieser Gruppe gehören zu wollen.
Re: Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
Dennoch, und das ist nur meine Meinung, wäre es für den Frieden in einem Forum besser, wenn der Leser die falsche Wortwahl erkennt, er dies nicht gleich an die große Glocke hängen würde, indem er den Schreiber mit den Worten anpampt, wer denn wir oder man sei und er/sie gehöre ganz sicher nicht dazu. So etwas stiftet Unfrieden.
Jeder, der solche WirVerallgemeinerungen im ST liest, kann sich doch mit seinem gesunden Menschenverstand denken, dass nicht alle ST-Mitglieder dahinter stehen. Da bedarf es keiner Zurechtweisung.
Da bin ich voll Deiner Meinung, Woelfin, aber es gibt auch User/Innen, die sich damit mit Wonne ins Getümmel stürzen- vielleicht weil sie sonst nichts beizutragen haben?
Luchs
Ich finde es z.B. sehr lustig, wenn ein Handwerker, der nur ein 1-Mann-Unternehmen hat, immer im Plural spricht, also erklärt, "das schaffen wir zur Zeit nicht". Wenn man solche Leute dann darauf hinweist, dass sie doch allein arbeiten, wissen sie oft gar nicht, was sie vorher gesagt haben.
Ebenso witzig finde ich aber auch, wenn z.B. ein TEam von zwei Kollegen einen Job erledigt, wird immer einer sich zum Chef über den anderen erklären. Der lässt sich das dann oft gefallen, weil er automatisch auch die Verantwortung z.B. für Pannen und schlechte Arbeiten auf diesen überträgt. Olga
Ebenso witzig finde ich aber auch, wenn z.B. ein TEam von zwei Kollegen einen Job erledigt, wird immer einer sich zum Chef über den anderen erklären. Der lässt sich das dann oft gefallen, weil er automatisch auch die Verantwortung z.B. für Pannen und schlechte Arbeiten auf diesen überträgt. Olga
Re: Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
Wenn ich wir schreibe, dann meine ich eine Gruppe von Menschen, denen ich mich zugehörig fühle. Kein Mensch wird daran gehindert, nicht zu dieser Gruppe gehören zu wollen.
Na eben, wir lassen uns doch nicht verbieten, wir zu sagen wenn wir uns meinen,
wer sind wir denn?
Re: Wer sind "w i r" denn eigentlich? Eine nebensächliche Überlegung ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Genauso dumm ist es "im namen des volkes"
Zu urteilen.
Oft würde das volk sicher ganz anders urteilen bei gericht.
Zu urteilen.
Oft würde das volk sicher ganz anders urteilen bei gericht.