Internationale Politik Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.

Auf den Kopf gefallen scheint er ja nicht gerade zu sein, denn immerhin absolvierte er nach  dem Abitur 1995 an der Mittelschule  Rechtswissenschaft am Institut der Nationale Wadym-Hetman-Wirtschaftsuniversität Kiew. Beim Jura-Studium machte er ein zweimonatiges Praktikum, aber als Jurist arbeitete er nach dem Abschluss nicht. In den Jahren 2010 bis 2013 erhielt er mehrmals den Nationalen Fernsehpreis der Ukraine Teletriumph. Seit 2017 lernt der bis dahin ausschließlich russischsprachige Selenskyj die ukrainische Sprache. (Wikipedia)

Offensichtlich entschloss er sich dann anstatt der trockenen Juristerei für das Showbusiness.
Mir imponieren Menschen, die sich gegen alle Einwände für das entscheiden, was ihnen am meisten zusagt. Ob er auch ein guter Politiker und Präsident der Ukraine sein wird, sei dahingestellt, da gilt es abzuwarten. 
Luchs35

Hoffentlich ist er nicht einfach ein Clown No. 2 - wie der Grillo in Italien, der  dem Ultrarechten regieren hilft.

...und wann steckt man Poroschenko endlich in den Knast?

Nie!
Solche Typen sind so schleimig, dass sie nie jemand zu fassen  bekommt.

Man sollte bei der Beurteilung doch im Auge behalten, dass der Auslöser des ganzen Konflikts das "Liebäugeln" der Ukraine mit der Nato und der EU war, was von Russland als Vertragsbruch betrachtet wurde. Es war doch eine Dummheit anzunehmen, dass die Russen einfach zusehen, dass sich die Nato direkt vor ihrer Haustür einnistet. 

 

Die Frage wird nun sein, ob es unter dem neuen Präsidenten gelingt, in das umkämpfte Gebiet Donbass Ruhe reinzubringen - das wird wohl seine härteste Bewährungsprobe sein. 

Luchs35

Wenn man hier so starke Begriffe wie "Dummheit" für ein fremdes Land und Volk wählt, sollte man nicht unerwähnt lassen ,dass aufgrund der hohen Korruption und anderer fehlender und nötiger Standards der Ukraine ein Eintritt in die EU und Nato für mindestens 10 Jahre als ausgeschlossen erscheint.
Das wussten sowohl Russland als auch diejenigen Wähler in der Ukraine, die sich mit der Komplexität der Politik näher befassen und nicht nur aus Trotz anders wählten und sei es ein Komiker.
Bekannt ist auch, dass die Ukraine von Oligarchen "regiert" wird und Präsidenten usw. auch als deren Marionetten auftreten. Bei Poroschenko war dies wohl einfacher, da er selbst Oligarch ist.
Der junge, neue Präsident kam aber auch zu der wichtigen Rollen im Fernsehen, welches ebenfalls unter der Fuchtel von Oligarchen steht, weil er diesen genehm ist. Mit dem Ober-Oligarch des Rundfunks und TV scheint er in bestem Einvernehmen zu sein und es kann abgewartet werden, wann auch gegen ihn Korruptionsvorwürfe laut werden.
Wie soll dieser neue Präsident (der mit einer recht unbekannten Partei ohne grosses Programm antritt ) Ruhe in den Krieg in der Ostukraine reinbringen?
Wird Putin sozusagen "als Morgengabe" die Truppen abziehen? Wohl kaum zu glauben. Oder wird der neue Präsident die Ukraine unter Abzug der eigenen Truppen völlig Russland andienen? Auch kaum zu glauben.
Er muss nun in erster Linie zumindest einen Teil seiner ominösen Wahlversprechen erfüllen ,was vermutlich seine grösste Bewährungsprobe sein wird... Olga

 Die Gefahr besteht,  dass mit der Wahl Selenskys Putins Rechnung aufgeht, aber das hat in erster Linie  Ex-Präsident Poroschenko zu verantworten. Die Ukrainer, vor allem die jungen, hatten es ganz einfach satt, der Korruption und Vetternwirtschaft Poroschenkos und seiner Geschäftsfreunde zuzusehen, während ihr eigener Lebensstandard immer tiefer sank. Auch am Krieg im Donbas ist Poroschenko nicht unschuldig, er hat Maidan vergessen, als ob es diesen Aufstand nie gegeben hätte.
Die russische Aggression kann sich gegen jeden Präsidenten richten, und der unerfahrene Selensky könnte die Ukraine zu einer leichten Beute machen. Aber es muss sich erst in der nächsten Zeit zeigen, ob der neue Präsident eine Veränderung im Land schaffen kann, ohne nur Schein mit Sein zu verwechseln - wie sein Vorgänger. Die Frage ist im Moment, was "sein" Oligarch im Schilde führt, denn von ihm wird es erst einmal abhängen, ob Selensky als "ehrlicher Bürger" wie er sich nennt- erfolgreich sein kann. Auf ihm ruhen die Hoffnungen der jungen Ukrainer. 

Luchs35 
 
 
 

SEhe ich ähnlich, liebe Luchs. Allerdings hat Poroschenko mit grossen Altlasten seines recht verbrecherischen Vorgängers aufzuräumen, der sich lieber einen Palast baute als sein Volk zu berücksichtigen. Wie man ja auch hörte, war auch ein Mr Manafort aus dem Wahlteam des Mr Trump mit diesem korrupten Janukowytsch stark verbandelt und wurde dafür jetzt auch verurteilt.
Die Präsidenten der Ukraine haben sowieso keine langen Amtszeiten (bis auf Kutschma); das Volk verliert rasch die Geduld mit ihnen, zumindest, seit es wählen darf.
Der neue Präsident plant, auch das Parlament in seinen Strukturen zu ändern, d.h., er kündigt an, diejenigen schnell zu entlassen, die dem Volk keine guten Entscheidungen präsentieren. Das kann übersetzt auch bedeuten ,dass sich jeder in diesem Kreis hüten wird, im Volk unliebsame und negative Entscheidungen zu verkünden, weil es die eigene Position gefährdet. Das ist ein gefährliches Spiel und sicher auch schwer durchsetzbar, weil die Ukraine viele Reformen benötigt, wenn sie irgendwann wirklich mal in die EU und Nato aufgenommen werden möchte. Solche Reformen sind für das Volk nicht immer angenehm, wie wir auch wissen. Olga

Der neue Präsident bedeutet keinen Neuanfang in der Ukraine, sondern was passiert, wird immer mehr von Entscheidungen aus Moskau und Washington abhängen. Washington ist interessiert daran, Russland zu schwächen und kann das durch Waffenlieferungen an die Ukraine forcieren. Ich befürchte einen heißen Stellvertreterkrieg. Einen Beitritt der Ukraine in die Nato auch nur zu erwägen, könnte eine militärische Katastrophe herauf beschwören.

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adam

 Selensky braucht für alle Entscheidungen in erster Linie die Unterstützung des Parlaments, denn ohne die Mehrheit der Parlamentarier wären dem neuen Präsidenten bei den Reformversuchen die Hände gebunden. Und noch steht hier die Mehrheit hinter Poroschenko.
 Selensky  wird sich zuerst einmal mit der Korruption auseinandersetzen müssen, die ein kaum mehr überblickbares Ausmaß unter seinem Vorgänger angenommen hat. 
Die Ukrainer verbinden mit Poroschenko Korruption, Oligarchentum,  extremen Nationalismus und die fortwährenden Kämpfe im Osten der Ukraine. Da bleibt erst einmal die Frage offen, ob Selensky diese Probleme lösen kann.  Bislang gab er nur vage Versprechungen ab, aber nun werden von ihm Entscheidungen gefordert werden. Wenn sich dabei das Parlament nicht hinter ihn stellt, dürfte womöglich Poroschenko noch nicht endgültig der Vergangenheit angehören. Und bislang machen die Parlamentarier überwiegend nicht den Eindruck, dass sie sich hinter den neuen Präsidenten stellen wollen. 

Luchs35

Eben - und "sein" Parlament kann ihm frühestens Mitte Oktober zur Verfügung stehen, es sei denn, er schafft es die Wahlen vorzuziehen, was das "alte" Parlament wohl versuchen wird zu verhindern.
Ja - mit der Korruption das ist auch so eine Sache, denn steckt auch er wirklich nicht mit drin? Was steckt wirklich hinter seiner "Beziehung" zum aus der Ukraine gefüchteten Oligarchen Kolomoisky?
Journalisten des ukraischen Programms von Radio Free Europe deckten auf, daß Selensky in den vergangenen zwei Jahren mindestens 14 Mal erst zu Kolomoiskys damaligem Wohnort Genf flog und dann nach Israel, und die letzten Male direkt nach der Entscheidung über seine Präsidentschaftskandidatur im Herbst 2018. Steckt da wirklich nur harmloses Freundschafts- oder Politgeplänkel hinter? Ich für meinen Teil bin da sehr, sehr skeptisch! Und ...... ein großartiges und vielversprechendes politisches Ziel, außer ein paar blumigen Kalauern, konnte ich für meinen Teil auch nicht entdecken, es wird sich m.M.n. nicht viel ändern ....... vorausgestzt ich liege mit meinem Bauchgefühl richtig!
und jetzt fällt mir wieder ein Satz von meinem "NVA-Onkel" ein, der war als Warnung an mich gerichtet, Korruption und Erpressung sind in der Ukraine bis in die niedersten Schichten fest verankert, und darum auch nur äußerst mühselig und langwierig auszurotten!
Abba schaun mer mal ....... die Welt wurde auch nicht an einem Tage erschaffen ......

Edita