Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie

Innenpolitik Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie

Pat
Pat
Mitglied

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von Pat
als Antwort auf Karl vom 24.10.2018, 20:51:12
Ich habe nicht alle Volksgruppen aufgezählt die sich gegenseitig hassen, derer gibt es viele. Und mit meinem letzten Satz habe ich mehr oder weniger Karls Überlegung, dass „rassistisches Denken in der menschlichen Natur verankert ist“ widersprochen. Ich glaube eher, dass Rassismus ausgelöst wird. 
Bruny
Das glaube ich nicht, bruny. Wir müssten allerdings zuerst abklären, ob wir beide das Gleiche meinen. Du könntest m. E. keinen Rassismus in Menschen auslösen, wenn es dafür keine Anlage gäbe. 

Auch vor dem Jugoslawienkrieg gab es die latenten Vorbehalte gegen die "anderen". Die Angst vor Fremdem und auch die Angst vor Fremden ist etwas Instinktives. Das gehört zu der Grundausstattung eines jeden Menschen, wobei natürlich diese Ängste individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Die beste Methode, diese instinktiven Ängste zu überwinden, ist es, die Fremden zu Bekannten zu machen. Das funktioniert gut und dies sieht man daran, dass in Umfragen die Menschen in den Regionen mit hohem Ausländereinteil deutlich weniger Probleme mit Migranten haben als in den Regionen, in denen der Ausländeranteil sehr niedrig ist.

Karl
geschrieben von karl
Schon klar, Angst ist natürlich ein Ur-Instinkt, oder als Grundgefühl in jedem Menschen vorhanden. Aber „die Angst“ gibt es doch gar nicht, der eine hat Angst vor Spinnen, andere haben Höhenangst, oder vor Laktose in der Milch, vor Armut, Kriminalität, Krankheiten usw. usw.

Gerade was Ängste vor Fremden angeht, werden diese Gefühle doch erst wahrgenommen, wenn sie von Populisten geschürt, konstruiert und hochgekocht werden, und die haben natürlich auch schon längst den Sündenbock gefunden. Ja der Flüchtling, Asylant, illegaler Einwanderer, Islamist, Terrorist. der wird besser versorgt als der arme Rentner, kostet Milliarden usw.usw. so weckt man Ängste, man macht die Flüchtlinge durch diese Bewertung zu einer Bedrohung, gegen die wir uns doch alle verteidigen müssen.

Wie du ja bereits erwähnt hast, gerade dort, wo der Fremde schnell zum Bekannten wird, greift diese populistische Methode kaum bis gar nicht.  Aber dort wo Pegida zigtausende zusammengetrommelt hat, da ging die Strategie ja wohl auf, da wird der Fremde eben nicht als Mensch wahrgenommen, sondern nur noch als Bedrohung.

Angst als Anlage, klar, aber Rassimus als Anlage?? der wird m.E. erst auf ganz verschiedenen Ebenen.
von Geld, bis Messerstecherei, in eine Angst umgeleitet, gegen die man sich natürlich wehren muss,
da muss man Pegida und AfD bejubeln, die schaffen den Sündenbock beiseite ;-((

Pat
Pat
Pat
Mitglied

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von Pat
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2018, 20:57:40
Ich habe ja auch nicht behauptet, dass Aliens hinter Rassismus stecken. Natürlich sind es Menschen die andere beeinflussen, anstacheln, aufhetzen usw. Aber der überwiegende Teil der Menschheit ist frei von Rassismus und darum glaube ich nicht, dass rassistischen Denken in der menschlichen Natur verankert ist. Wenn dem so wäre wären wir alle latente Rassisten. 
Bruny
 
nee, die Aliens hatte Karl erwähnt, ist aber nicht wichtig, ansonsten sehe ich es genau so wie du.

Da fällt mir gerade noch eine Geschichte über eine latente Rassistin ein. Wir hatten uns
mit zwei Ehepaaren bei einem Griechen zum Essen verabredet. Nach dem Essen kamen wir
dann so richtig ins Gespräch, da meinte die eine Gattin: "die vielen Ausländer hier in Frankfurt,
ist doch furchtbar", jetzt kommt der Witz, sie Deutsche, seit über 20 Jahren mit einem Inder
verheiratet, eine gemeinsame Tochter und lässt so einen Spruch auch noch in einem griechischen
Lokal los, was sie übrigens auch selbst ausgesucht hatte

naja, wir haben natürlich nur geschmunzelt, ihr Mann kam später noch mal darauf zurück, er meinte es
sei zwar nicht erwiesen, aber wären die Germanen, Indogermanen, nicht auch alle als Ausländer aus Indien hier eingewandert.

So kann Rassismus sogar schon fast lustig sein

pat
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2018, 21:14:46

Primitive Lebewesen kämpfen um Platz und Rangordnung.

Der Mensch will keines sein. Aber warum handelt er denn immer noch wie ein solches?


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urmelviech
urmelviech
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RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf Karl vom 24.10.2018, 20:51:12
Die beste Methode, diese instinktiven Ängste zu überwinden, ist es, die Fremden zu Bekannten zu machen. Das funktioniert gut und dies sieht man daran, dass in Umfragen die Menschen in den Regionen mit hohem Ausländereinteil deutlich weniger Probleme mit Migranten haben als in den Regionen, in denen der Ausländeranteil sehr niedrig ist.

Karl
geschrieben von karl
Im einzelnen magst Du ja , recht haben. Vielleicht auch einer der zahlreichen Ausnahmen.
Die so gern Manifestiert werden. Ich erinnere an das Tragen einer Kipa ( nur mal so ohne Jude zu sein) was zu Körperverletzung führt.
So lange die Migranten in der Minderzahl wird es kaum Probleme geben , da gebe ich dir Recht.
Tauchen sie konzentriert auf, Asylberwerberheimen, Häusern, Stadtteilen gibt es Probleme.
Bringe bloss nicht  Chinatown in NY, oder Italo Viertel.  
Die haben auch einen Trump gewählt.
Und hier
Nur was ist in den NoGo Areas, da liegt der Ausländeranteil weit über dem Durchschnitt.
OT
Als Biologe solltes Du ja den Lackmus-Rest kennen.
Ein Tropfen  Säure oder Lauge führt zum Farbumschlag, das geht vorwarts als auch rückwärts.

OT Ende
Ich sehe da ganz einfach Ähnlichkeiten.
Es wird leider immer vom Einzelnen auf das Allgemeine geschlossen.
Dabei erliegt man schnell zu einen Wunschdenken,
Was habt ihr nur, Deutschland geht es gut( noch) ich warte nur auf den Farbumschlag.
Aber der kann bald kommen, das ist nicht mehr fern.
Aber unser Narurwissenschaftlerin wird es bzw. sollte es wissen.
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 24.10.2018, 20:51:12
Das glaube ich nicht, bruny. Wir müssten allerdings zuerst abklären, ob wir beide das Gleiche meinen. Du könntest m. E. keinen Rassismus in Menschen auslösen, wenn es dafür keine Anlage gäbe. 

Karl
geschrieben von karl

Da wäre zu klären was du unter „Anlage“ verstehst. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine zur „Fremdenfeindlichkeit“ angelegten Gene gibt.

Die von dir bezeichnete „Anlage“ kann frühestens nach Geburt durch Beeinflussung anerzogen werden.

Ciao
Hobbyradler
 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2018, 20:57:40
Ich habe ja auch nicht behauptet, dass Aliens hinter Rassismus stecken. Natürlich sind es Menschen die andere beeinflussen, anstacheln, aufhetzen usw. Aber der überwiegende Teil der Menschheit ist frei von Rassismus und darum glaube ich nicht, dass rassistischen Denken in der menschlichen Natur verankert ist. Wenn dem so wäre wären wir alle latente Rassisten. 
Bruny
 
Ich würde Vorbehalte, Bedenken, Mißtrauen, Reserviertheit und Angst vor Unbekannte(m)n auch nicht unbedingt mit Rassismus gleichsetzen, es gibt einfach Menschen, die sich nicht gleich öffnen können, die Zeit brauchen um sich an unbekannte Menschen gewöhnen zu können oder sich in unbekannten, ungewohnten Situationen zurechtzufinden.

Auch Adams und Pats Beispiele von "Rassismus" sind m.M.n. nicht geeignet, den Begriff auf seine von Hause aus ideologisch feindselige Bedeutung zu beschränken.
Dieser sogenannte "Alltagsrassismus", also Adams Flüchtlingshelfer, der " seinen Schwartzen " zu Arbeit und Lohn verhalf, Pats Bekannte, die, obwohl selbst mit einem Inder verheiratet, sich über "die vielen Ausländer in Frkf." ausläßt, das ist kein Rassismus der andere Menschen herabsetzt, herabwürdigt, sie verletzend behandelt, Rassismus hat ausschließlich mit Feindschaft, mit Haß, mit Ausgrenzung, mit Mißbilligung, mit Erniedrigung und auch mit Schande zu tun!

Der sogenannte "Alltagsrassismus" oder "latenter Rassismus" sollen suggerieren, daß alle Menschen von Hause aus rassistisch veranlagt sind, ich glaube auch daß sie es nicht sind, man kann es an Kindergartenkindern sehr gut beobachten und beweisen, später - dann an manchen Schulkindern kann man auch den sich peu à peu entwickelnden Rassismus beobachten und dann sind aufmerksame Pädagogen gefordert.

Edita

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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von pschroed

Allen voran sind es die Demagogen welche die Bürger in ihrer Angst vor sich her treiben.
Trump ist das beste Beispiel wie er die Waffe der Angst schürt und teilweise von der Unwissenheit der Wähler profitiertt.

In DE ist es die AFD, bei den Briten die UKIP usw. fast in jedem EU Land gibt es diese Demagogen und finden immer mehr Nachfolger. "Othering" heißt Menschen zu etwas anderes machen.

Was ist ein Demagoge ?
Ein Demagoge ist ein Volksaufhetzer, eine Person also, die mittels öffentlicher Rede eine Menschenmasse politisch oder ideologisch aufwiegelt. Zu den rhetorischen Mitteln des Demagogen gehören dabei Übertreibungen, Verzerrungen und Vereinfachungen der Wahrheit, Verallgemeinerungen und teils auch schlichte Lügen.

Phil.

ZITAT SZ:  Ein Demagoge läuft sicht warm.   (Fett zwecks Hervorhebung von mir)

Trump Nationalist Wahlkampf
 

  • US-Präsident Donald Trump tritt vor den Wahlen im November in zahlreichen Bundesstaaten auf.
  • Seine Botschaft: Die Demokraten und unerwünschte Ausländer wollen das Land zerstören.
  • Trump zeigt, wie er sich seine Wiederwahl 2020 vorstellt.
"Othering" heißt das soziologische Phänomen, Menschen zu "anderen" zu machen.

Im Wahlkampf macht Trump zwei Gruppen zur gemeinsamen Außenseiter-Gruppe: die Demokraten und Einwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis.

Aus unkontrollierter Einwanderung über die Südgrenze folgen Terrorismus oder Gangwesen, so die Gleichung. Von "Kriegszonen" in amerikanischen Vorstädten ist die Rede. Diese existieren in der Realität nicht. Trump warnt die Texaner dennoch, der Bandenkrieg könnte bald auch in ihre Reihenhaus-Siedlung kommen.

"Die Demokraten wollen lieber die amerikanischen Gemeinden zerstören als unsere Grenzen zu schützen", ruft Trump und fügt hier die beiden Feindbilder zusammen: Die Demokraten wollten diese eingesickerten Leute mit Sozialgeschenken

überhäufen und zu ihren Wählern machen. Und überhaupt, was heißt da "Leute", fragt Trump an anderer Stelle. "Tiere" nennt er sie.
Karl
Karl
Administrator

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 25.10.2018, 08:20:58

@Hobbyradler @Pat @Edita @bruny @schorsch @urmelviech @pschroed @adam @marina @all

Guten Morgen,

Wir sollten nicht über Begrifflichkeiten streiten. In der Sache scheint mir eine Einigung möglich. 

Ich zitiere zunächst einmal stellvertretend hobbyradler

hobbyradler:
“Da wäre zu klären was du unter „Anlage“ verstehst. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine zur „Fremdenfeindlichkeit“ angelegten Gene gibt.

Die von dir bezeichnete „Anlage“ kann frühestens nach Geburt durch Beeinflussung anerzogen werden.“
Einverstanden. Es gibt natürlich keine Gene, die jemanden zum Fremdenfeind machen. Wir alle tragen aber mehr oder weniger eine genetische Grundausstattung in uns, die uns dafür empfänglich macht. Wir sind die Nachkommen von Menschen, die vorsichtig und immer bereit zur Flucht waren. Die zu sehr mutigen Individuen kamen seltener zur Geschlechtsreife. 

Der Mensch ist Neuem (Fremden) gegenüber vorsichtig. Diese Anlage kann von Demagogen für das Schüren von Fremdenhass ausgenutzt werden. Ich denke, da sind wir uns einig. 

Natürlich vertragen sich unterschiedliche Kleinkinder im Kindergarten, denn sie haben sich kennengelernt, sind sich nicht fremd. 

Überall dort, wo Menschen aufeinander zugehen und bereit sind, sich kennenzulernen, werden Spannungen abgebaut. 

Karl
RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 25.10.2018, 09:09:26

Streiten, Karl? Also ich habe selten so eine gut laufende Diskussion verfolgt, wie gerade diese hier. Unaufgeregt hat doch jeder seinen Beitrag eingebracht und selten waren sich alle so einig wie gerade bei diesem Thema.

Ich darf das Thema noch erweitern und zwar aus eigener Erfahrung. Schon seit frühester Kindheit bin ich mit Minderheiten aufgewachsen. Das war nicht von allen Erwachsenen gerne gesehen, schon gar nicht von den Eltern meiner Freundinnen die mir sogar drohten, dass ich nicht mehr mit ihren Kindern spielen dürfte, wenn ich mich weiterhin mit Negern und Polacken abgeben würde.
Meine Mutter, die den Hang hatte Streitigkeiten zu vermeiden, hat mich dazu angehalten mich eben von den oben beschriebenen fernzuhalten. Sogar als kleines Kind musste ich über einen ausgeprägten Willen oder über ein großes Gerechtigkeitsgefühl verfügt haben, denn nicht einmal die Androhung von Hausarrest konnte mich von meinen Freunden abhalten.
Bruny

 

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Die Hooton-Plan-Verschwörungstheorie
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf urmelviech vom 25.10.2018, 08:00:32
Die beste Methode, diese instinktiven Ängste zu überwinden, ist es, die Fremden zu Bekannten zu machen. Das funktioniert gut und dies sieht man daran, dass in Umfragen die Menschen in den Regionen mit hohem Ausländereinteil deutlich weniger Probleme mit Migranten haben als in den Regionen, in denen der Ausländeranteil sehr niedrig ist.  geschrieben von karl
Im einzelnen magst Du ja , recht haben. Vielleicht auch einer der zahlreichen Ausnahmen.
Was habt ihr nur, Deutschland geht es gut( noch) ich warte nur auf den Farbumschlag.
Aber der kann bald kommen, das ist nicht mehr fern.
Aber unser Narurwissenschaftlerin wird es bzw. sollte es wissen.
Diese Erfahrungen haben wir ja alle hier in und um Köln gemacht.
Einmal die Erfahrung die karl beschreibt und einmal die von Urmel.
Es gibt in Köln Viertel da --geht-- auch kein Mann alleine hin oder durch.

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